Macht und Gleichgewicht
Sollte Vader nicht beide Seiten der Macht vereinen? Es scheint, dass die Prophezeiung, zumindest die der Zukunft, nicht wahr geworden wäre.
Sie vereinen oder sie ins Gleichgewicht bringen? Viel von der Machtphilosophie basiert auf der östlichen Philosophie unserer realen Welt, die die gegensätzlichen, aber komplementären Positionen von Yin und Yang postuliert. Das Gleichgewicht herzustellen würde wohl bedeuten, Yin und Yang grob äquivalent in ihrem Einfluss zu halten, anstatt sie in eine Art New-Age-Proteinshake zu vereinen.
Ihre Schreibweise ist außerordentlich detailliert in der Beschreibung militärischer Gerätschaften, Waffen und so weiter. Ist die Anreicherung mit Details das Geheimnis, Objekte überzeugend zu beschreiben, die es gar nicht wirklich gibt?
Meine natürliche Tendenz als Autor war immer, Umgebungen so wenig wie möglich zu beschreiben. Das geht so weit, dass ich einen separaten Bearbeitungsdurchlauf für jedes Manuskript machen muss, um sicherzustellen, dass ich eine angemessene Menge an visuellen Details eingebaut habe. Aber ja, ich versuche, mich in den Kopf des Lesers zu versetzen und analysiere jede Passage des Buches, indem ich mich frage: „Bietet dies genügend Details, damit der Leser sich visuell vorstellen kann, was hier passiert?“ Hinzu kommt die schwierige Aufgabe, Ausrüstungsgegenstände zu beschreiben, die Fans des Star-Wars-Universums bereits kennen – zum Beispiel X-Flügler -, damit auch Leute, die keine Fans sind, sie sich vorstellen können. Was ist der magische Mittelweg zwischen diesen beiden Positionen? Ich versuche ständig, ihn herauszufinden.
Was begeistert Sie nach so vielen Büchern und so vielen Jahren immer noch daran, im Star-Wars-Universum zu arbeiten?
Nun, es ist so ein riesiges Universum, dass man immer etwas Neues entwickeln kann. Und die Reihe deckt nun schon so viel Zeit ab, dass wir die bekannten Charaktere in jedem Abschnitt ihres Lebens betrachten können und etwas Interessantes finden können. Ich meine, man muss sich nur mal Luke anschauen. Da ist Luke als Teenager, der die Macht zum ersten Mal erlebt. Luke irgendwo in seinen Zwanzigern, auf seinem Raumschiff als Kampfpilot, er gründet Rogue Squadron und wird ein bedeutender Rebellenführer; Luke als Jedi-Meister, der Letzte der Jedi, der die Verantwortung auf sich nimmt, den Jedi-Orden neu aufzubauen. Luke, der eine Weile in jedem Roman eine andere Liebschaft anfängt und anscheinend dazu verdammt ist, ein ewiger Junggeselle zu sein. Luke, der die richtige Frau findet und heiratet. Luke als Meister eines neuen Jedi-Ordens, in dem es auch andere Meister gibt, die im Falle einer Auseinandersetzung eine Alternative zu ihm darstellen. Luke, der darum kämpft, dass seine Familie eine Invasion von extragalaktischen Außerirdischen überlebt, welche womöglich die ganze Zivilisation, mit der er vertraut ist, vernichten könnten. Luke als Vater. Und immer so weiter.
Jeder dieser Lukes kann der Protagonist eines oder mehrerer Romane sein, der auf all diese Umstände eingeht, und dabei ist er nur eine Figur von vielen. In anderen Worten, es gibt immer wieder neue, tolle Sachen, auf die sich ein Autor stürzen kann.
Arbeiten sie an irgendwelchen anderen Projekten, ob sie nun auf dem Star Wars basieren oder nicht?
Oh ja. Mein Terminkalender ist ziemlich voll. Ich muss noch zwei weitere Romane dieser Reihe schreiben und habe andere Bücher in Planung, die mit Star Wars nichts zu tun haben. Ich habe das Drehbuch zu einem Ultra-Low-Budget Horrorfilm geschrieben, ihn produziert und dabei Regie geführt. Er heißt Deadbacks und befindet sich nun in der Nachbearbeitung. Ich habe Spielerweiterungen zu Rollenspielen geschrieben und habe einige andere Projekte in diesem Bereich am Start. Und ich habe damit begonnen, einige Sachbücher zu schreiben, darunter eines, das sich mit dem Schreiben von Belletristik befasst und eines über die Produktion von Low-Budget-Filmen.
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