Anzeige

Ab heute auf Disney+: Staffel 2 von Light & Magic

Zur Rückkehr der großen Dokumentarserie über Industrial Light & Magic melden sich Joe Johnston, Ahmed Best und die ILM-Magier zu Wort.

Quelle

Werbeplakat für Die dunkle Bedrohung
© Lucasfilm

„Jar Jar lief, damit Gollum rennen und die Na’vi fliegen konnten.“ So beschreibt Jar-Jar-Binks-Darsteller Ahmed Best die Bedeutung seiner Figur für die Entstehung digitaler visueller Effekte.

Best traf sich unlängst mit Regisseur Joe Johnston und einer Reihe kreativer Köpfe von Industrial Light & Magic (ILM), um über die zweite Staffel der Dokumentarserie Light & Magic von Lucasfilm und Imagine Entertainment zu sprechen, die ab dem 18. April 2025 auf Disney+ zu sehen ist.

„Wir steigen in diese Staffel mit Jurassic Park ein, weil dieser Film als der Moment in der Filmgeschichte gilt, in dem sich alles verändert hat, in dem digitale Technologie als Werkzeug für visuelle Effekte praktikabel wurde“, erklärt Joe Johnston, der selbst seit Star Wars: Eine neue Hoffnung (1977) zum Team von ILM gehörte. „Eine der wichtigen Geschichten, die ich in Staffel 2 erzählen wollte, war der Einfluss, den George Lucas auf die digitale Technik und die Filmgeschichte selbst hatte, all seine Einflüsse, seine Beiträge, seine Erfindungen und Inspirationen. Das ist einer der Schwerpunkte von Staffel 2.“

Als erste vollständig digitale Hauptfgur in einem Spielfilm stellte Jar Jar Binks‘ Auftritt in Star Wars: Die dunkle Bedrohung (1999) einen Meilenstein dar. Innerhalb eines Jahrzehnts folgten andere Effekt-Studios dem Beispiel von ILM mit Figuren wie Gollum in der Herr-der-Ringe-Trilogie (2001–2003) und den Na’vi in Avatar (2009). Um Jar Jar zum Leben zu erwecken, arbeitete Best direkt mit den Künstlern von ILM zusammen und entwickelte eine neue Performance-Capturing-Technologie, mit der die Bewegungen des Schauspielers in die seines digitalen Gegenstücks übertragen werden konnten.

„Ich habe gerade erst bei einem Videospiel Regie geführt habe, das heute herauskommt und komplett mit Performance Capture gedreht wurde“, erklärt Best. „Was Joe [in Light & Magic] so wunderbar eingefangen hat, ist, was Performance-Capture-Regieführen eigentlich bedeutet und wie wir das bei Die dunkle Bedrohung wirklich umgesetzt haben. Das Besondere an dieser Dokumentation ist, dass man zwei sehr wichtige Dinge sieht: den Dienst an der Geschichte und den Respekt für jeden Einzelnen von uns und für das, was wir tun und wie wir es tun. Das kommt von ganz oben. Was man in dieser Dokumentation sieht, ist, wie George uns den Respekt entgegenbringt, innerhalb seiner Vorgaben das Beste zu geben, und wie wir alle erkennen, dass wir uns dieser Herausforderung stellen müssen, weil es unsere Aufgabe ist, im Dienste dieser Geschichte zu stehen. Ich finde, diese Dokumentation fängt das wunderbar ein.“

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

All das und noch viel mehr wird in Staffel 2 von Light & Magic beleuchtet, die über ein Jahrzehnt der 50-jährigen Geschichte von ILM abdeckt. Für Johnston begann das Erzählen der Geschichte mit der Zusammenstellung eines Teams, das ihm dabei half, Tausende von Stunden an Making-of-Archivmaterial zu sichten. „Glücklicherweise hat ILM vor Jahren eine Richtlinie eingeführt, nach der all diese Dinge dokumentiert werden müssen, die Besprechungen, die Leute, die an den Projekten arbeiten und so weiter“, so der Regisseur. „Das war sehr hilfreich für uns, weil es so viel zu sichten gab. Wir konnten wirklich spezifische Momente auswählen, die wir in unsere Doku einbauen wollten.“

Rob Coleman, Animationsleiter der Star–Wars-Prequels und heute Kreativdirektor bei ILM Sydney, beschreibt Staffel 2 von Light & Magic als persönliche Zeitkapsel oder Zeitmaschine. „Es gibt jede Menge Aufnahmen von mir in meinen 30ern, was irgendwie surreal ist“, bemerkt er mit einem Lächeln. „Natürlich erinnere ich mich daran, dass ich von einem Kamerateam verfolgt wurde, und einige dieser Aufnahmen waren damals auch in den DVD-Extras zu sehen. Aber alles unter Joes Regie zusammengestellt zu sehen, war wirklich surreal … Ich bin sehr glücklich, dass diese Zeit in meinem Leben festgehalten wurde und die Welt sie sehen kann.“

John Knoll, Leitender Kreativdirektor bei ILM, der als Effektverantwortlicher an den Prequels mit Coleman zusammenarbeitete, kommentiert dies so: „Ich habe noch nie an einem Projekt gearbeitet, das so gut dokumentiert wurde wie diese Filme. Die Kameras haben alles festgehalten, auch weil George sichergehen wollte, dass alles aufgezeichnet wird, da man nie wusste, in welchem Meeting etwas wirklich Bedeutendes passieren könnte.“ Als einer der kreativ Verantwortlichen bei ILM während der Arbeit an Die dunkle Bedrohung war Knoll oft dafür zuständig, seinen Kollegen zu versichern, dass das Unternehmen das damals größte Effekt-Projekt, das jemals in Angriff genommen worden war, auch bewältigen konnte.

Und obwohl sie nicht direkt an Die dunkle Bedrohung beteiligt war, war Janet Lewin während der gesamten Zeit Mitglied des Produktionsteams von ILM. Heute ist sie Leitende Vizepräsidentin für visuelle Effekte bei Lucasfilm und Geschäftsführerin von ILM. „Ich fand es wunderbar, diese transformative Zeit unserer Geschichte noch einmal zu erleben“, bekennt sie. „Die Art und Weise, wie Joe diese Geschichte aus Archivmaterial zusammengestellt hat, um einem wirklich ein unverfälschtes Gefühl dafür zu vermitteln, was damals geschah. Man kann fast die Gedanken der Menschen im Raum lesen. Seine Doku hat da einen Moment eingefangen, der die Branche wirklich verändert hat.“

Für Doug Chiang bot Staffel 2 von Light & Magic Gelegenheit, über seine Jahre als Künstlerischer Leiter von Die dunkle Bedrohung und Star Wars: Angriff der Klonkrieger (2002) nachzudenken. „Das ist faszinierend, denn als wir das damals durchmachten, hat man irgendwie nicht darüber nachgedacht“, so Chiang, der heute Leitender Vizepräsident und Leitender Designchef von Lucasfilm ist. „Man ist einfach damit beschäftigt, innovativ zu sein, etwas zu schaffen und … Georges Vision umzusetzen. Ich habe nie wirklich innegehalten, um zurückzublicken. Als Joe das alles zusammenstellte, war es großartig. Es war surreal im Sinne von: Wow, das war ein ganz besonderer Moment … Ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein durfte.”

© Lucasfilm

George Lucas‘ Vision war oft alles, woran sich die ILM-Crew halten konnte, wenn sie neue Techniken für visuelle Effekte entwickelte. „George ist bekannt für seinen Ausspruch: Ihr werdet schon eine Lösung finden“, fügt Coleman hinzu. „Wir hatten [bei der Arbeit an Die dunkle Bedrohung] jeden Mittwoch eine Produktionsbesprechung mit allen Effekt-Verantwortlichen, Produzenten und dem Produktionsleiter, und jede Woche gab es einen Tagesordnungspunkt: Können wir den Film überhaupt fertigstellen? Monatelang, wenn nicht sogar ein Jahr lang, lautete die Antwort: Nein, wir können den Film nicht fertigstellen, obwohl wir daran arbeiteten.”

Coleman fährt fort: „Im Drehbuch gibt es eine Zeile, die ungefähr so lautet: Die Gunganer-Armee marschiert in den Krieg. Aber wir hatten kein System, um eine Masse von Figuren auf einmal zu animieren. Ich konnte vielleicht 10 Figuren in meine Software laden, um sie zu animieren. Hunderte oder Tausende waren unmöglich. Wir wandten uns an das Forschungs- und Entwicklungsteam, das fieberhaft daran arbeitete, aber die Zeit lief uns davon. Wenn ich daran denke, bekomme ich noch heute Gänsehaut, denn ich war mir sicher, dass wir die Gunganer-Armee nicht fertigstellen würden. Das Besondere an ILM ist auch heute noch, dass es ein Unternehmen ist, das aus wirklich klugen Leuten besteht, die sich zusammensetzen und sagen: Wie können wir das lösen? Es geht um Innovation, ja, aber auch um das, was Ahmed gesagt hat, nämlich Respekt und Wertschätzung und das Bewusstsein, dass wir alle besser sind dank der Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten. Das alles ist Teil unserer DNS.”

Für alle Beteiligten bedeutete dies, Pioniere zu sein und auch mit Neinsagern und Skeptikern konfrontiert zu werden. Insbesondere Jar Jar Binks wurde 1999 von einigen Pressevertretern und Zuschauern kritisiert. Light & Magic zeigt aus der Ich-Perspektive, wie die Künstler diese emotionale Achterbahnfahrt erlebt haben. Best betont, dass die innovative Arbeit von ILM und Lucasfilm Teil eines größeren Wandels war, der sich Ende des 20. Jahrhunderts in der Filmindustrie vollzog. „Es gab damals diese Vorstellung, dass digitale Figuren den realen, lebenden Figuren den Rang ablaufen würden“, erzählt der Schauspieler.

„Wenn jemand wie George Lucas, der ja ein Futurist ist, der weiß, dass wir uns in diese Richtung weiterentwickeln müssen, wenn so jemand kommt und Pionierarbeit leistet, dann gibt es natürlich Widerstand“, fährt Best fort. „Jar Jar war dafür der perfekte Blitzableiter. George sagte mir und Rob, dass es in 20 Jahren ganz anders aussehen würde. Das hat er mir damals gesagt. Damals war das schwer zu akzeptieren, aber rückblickend hatte er absolut Recht. Heute sieht die Lage ganz anders aus.“

Die Geschichte von Staffel 2 von Light & Magic gibt den Zuschauern einen direkten Einblick in die Emotionen dieser Künstler und die wichtigen Herausforderungen, denen sie sich stellen mussten, fügt Lewin hinzu. „Die Staffel fängt die Verletzlichkeit ein, die mit diesem Projekt verbunden war, wenn man sein Herz und seine Seele hineinsteckt. Das haben [alle] so gut erzählt, dieses Hochstapler-Syndrom und die gewaltige Aufgabe, die vor ihnen lag. Sie mussten die meisten Effekt-Aufnahmen produzieren, die jemals entwickelt worden waren. Für Ahmed, die Rolle des Jar Jar zu verkörpern und darüber zu sprechen, wie innovativ und bahnbrechend das war und dass es nicht sofort die Anerkennung fand, die es heute hat. Diese Verletzlichkeit und Ehrlichkeit … war ein unglaubliches Thema, das Joe so gut vermittelt hat.“


Sawru In

Bei Sawru In ist der Name Programm: Saw Ruin. So erlebte er den Beginn der Sequel-Trilogie als traumatisches Ereignis, blieb SWU aber dennoch als Newsautor und Mädchen für alles erhalten.

Schlagwörter

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Anzeige

mehr zum thema

Mehr zum Thema

Die alte Republik versinkt in Chaos, Krieg und Korruption: Dunkle Mächte manipulieren die politische Lage mit einer Blockade des kleinen Planeten Naboo, die Jedi-Ritter stoßen auf einen seit 1000 Jahren vernichtet geglaubten Feind, und auf dem Wüstenplaneten Tatooine wird ein außergewöhnliches Kind entdeckt, das eine uralte Prophezeiung erfüllen könnte: Zum Guten wie zum Bösen. Dies ist der Auftakt zur Saga vom Krieg der Sterne.

Jetzt streamen!Mehr erfahren!
Qui-Gon Jinn - One-Plakat-Motiv

Die dunkle Bedrohung // News

Liam Neeson bedauert den laschen Tod von Qui-Gon Jinn

Ben Burtt bei der Arbeit am Schnitt von Star Wars: Episode I

Die dunkle Bedrohung // Artikel

Zeitreise 1999: Ben Burtt entwickelt Bild und Ton von Die dunkle Bedrohung

Lucasfilm Ltd. wurde 1971 von George Lucas gegründet, um ihm abseits vom Hollywood-Mainstream kreative Freiräume zu eröffnen. Das Studio entwickelte nicht nur die Star-Wars-Filme und Indiana Jones, sondern wurde in den 80ern auch Ausgangspunkt der digitalen Revolution in Hollywood. Seit 2013 ist Lucasfilm eine Tochterfirma der Walt Disney Company.

Mehr erfahren!

Indiana Jones // News

Heute erschienen: Der Orden der Riesen

Skywalker Sound

Lucasfilm // Artikel

50 Jahre Skywalker Sound

verwandte themen

Verwandte Themen

SWU-Interview: Die dunkle Bedrohung auf Schallplatte

SWU-Interview: Die dunkle Bedrohung auf Schallplatte

Craig Boliver, Chef des Platten-Labels I Am Shark, spricht über seine Liebe zur Schallplatte und die Veröffentlichung des Soundtracks von Star Wars: Episode I.

Die dunkle Bedrohung // Artikel

28/02/2013 um 14:36 Uhr // 0 Kommentare

The-Clone-Wars-Regisseur Dave Filoni im Interview

The-Clone-Wars-Regisseur Dave Filoni im Interview

Ein Rundumschlag über die Zusammenarbeit mit George Lucas, The Clone Wars als Film und Serie, Plo Koon, Anakins Schülerin und Merchandise.

The Clone Wars // Interview

14/05/2008 um 19:09 Uhr // 0 Kommentare

Zu Besuch bei den Konzeptkünstlern: Dermot Power

Zu Besuch bei den Konzeptkünstlern: Dermot Power

Bei Episode II, und Jahre später wieder bei Episode VII, übernahm Konzeptzeichner Dermot Power wesentliche Kostümdesignaufgaben. StarWars.com sprach mit dem Künstler.

Angriff der Klonkrieger // Artikel

08/06/2000 um 10:05 Uhr // 0 Kommentare

Keine Beiträge gefunden.

Anzeige