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Adam Driver über Episode VII

menschliche Dimensionen, universelle Themen, ein guter Film

Bekanntlich sollen Episode-VII-Darsteller außer „ich freue mich ja so“ so gut wie nichts preisgeben, aber das hat die EW nicht davon abgehalten, Adam Driver ein wenig auszuhorchen. Hier seine Antworten:

Über die Arbeit an Episode VII

Krieg der Sterne zu machen, ist einfach surreal. Selbst wenn ich von den Schauspielern umgeben bin, ist das so. Man versucht natürlich, das so weit wie möglich zu unterdrücken und sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, aber das ist leichter gesagt als getan.

Über offizielle Kommunikationsvorgaben

Mir hat nie jemand gesagt: Die Leute werden versuchen, dies oder das zu fragen. Ein solches Gespräch gab es einfach nicht. Sie vertrauen einfach darauf, dass ich nichts verraten werde. Ich bin einer dieser Wahnsinnigen, die schon einen Trailer mittendrin abschalten, wenn der mir zu gut gefällt und richtig Vorfreude weckt. Ich will gar nichts wissen, sondern überrascht werden. Das finde ich viel schöner, als alles zu wissen. Ich glaube also nicht, dass sie mir Vorgaben machen mussten.

Was den Krieg der Sterne ausmacht

Adam Driver Der Krieg der Sterne ist so gut, weil es zwar diesen gewaltigen Hintergrund gibt – der Weltraum, vor langer Zeit in einer weit entfernten Galaxis, all das kommt ja ganz am Anfang -, aber gleichzeitig ist alles enorm bodenständig. Nur deshalb sprechen wir noch von diesen Filmen, die in dieser Beziehung gar nicht so anders sind als andere Filme, die sich mit diesen universellen Themen wie Geschwister, Eltern, Verrat und Vertrauen befassen. All das ist so allgemein und offensichtlich, aber es richtig zu dosieren, ist eine echte Kunst.

Aber darauf läuft alles hinaus: Wenn man sich die einzelnen Elemente ansieht, geht es darum, dass sich jemand nicht genug geliebt gefühlt hat oder sich verraten fühlte, und das macht aus dem Krieg der Sterne etwas so Universelles. Und in Gedanken wird daraus dann dieses große, mitreißende Werke.

Vor allem geht es um Freundschaft, und das ist eher selten. Oder ich sehe einfach nur die falschen Filme, aber das war ein Kernaspekt der alten Trilogie. „Ich rette jetzt meinen Freund.“ Ständig ist jemand bereit, für einen Freund alles zu riskieren. „Ich kann das jetzt nicht tun, meine Freunde sind in Gefahr, ich muss gehen. Yoda, ich muss einfach gehen.“ [lacht]

Was er am Krieg der Sterne mag

Ich liebe diese ruhigen Augenblicke in den klassischen Filmen. Dieser kleine Moment in Neue Hoffnung, wo Luke hinausgeht in den Sonnenuntergang. Das ist einfach nur die Variation eines x-beliebigen Jungen vom Land, der aus seiner kleinen Welt ausbrechen will, um Größeres zu erleben. Und mit solchen universellen Aspekten wird die ganze Geschichte geerdet, auch wenn sie im Weltall spielt.

Und es ist toll, an etwas zu arbeiten, dass letzten Endes so menschlich ist. Das ist aus meiner Sicht das allgemeine Ziel: Ein Gleichgewicht zwischen dem Großen und dem Menschlichen zu schaffen. Auch da passt das Wort surreal: Es ist toll, so etwas miterleben zu können. Jetzt ist man in der Pflicht, persönlich etwas beizutragen, und das nimmt niemand beim Dreh auf die leichte Schulter. Alle wollen, dass wir einen guten Film auf die Beine stellen.

Über George Lucas und Episode VII

Ich habe [George Lucas] nie gesehen, keine Ahnung, [wie seine Beteiligung aussieht].

Über den Drehablauf, den Einfluss von Harrison Fords Verletzung und die Arbeit an Girls

[Harrison Fords Verletzung hat nur dazu geführt], dass ich etwas länger dort bleibe. Und mein erstes Folgeprojekt startet erst Mitte, Ende November.

Ich arbeite immer etwa eine Woche hier [in New York], dann fliege ich rüber und arbeite dort eine Woche, und dann komme ich wieder zurück. So geht es immer hin und her. Manchmal bin ich auch zwei Wochen dort, und zwei Wochen. Beides parallel zu machen, funktioniert schon recht gut.

Danke an Florian für den Hinweis.


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

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8 Kommentare

  1. Darth Pevra

    George Lucas Beteiligung ist ja wirklich klein. Entweder das, oder man will uns das nur glauben machen.

  2. DerAlteBen

    Naja, seine näheren Ausführungen scheinen sich eher auf die OT beziehen, insofern wissen wir gleich viel wie vorher. Allerdings scheint mir seine auffällige Betonung von „Verrat“ unter Umständen ein versteckter Hinweis zu sein, was man womöglich im Kern von Episode VII erwarten kann.

  3. TiiN

    @Darth Pevra

    Als Berater und Verfasser einer groben Handlung sollte George Lucas für die Schauspieler ziemlich uninteressant sein für die Produktion…. Er hat seine Story-Idee abgegeben, er hat sich sicher ein paar mal mit J.J, Kasdan und Kennedy unterhalten … aber das wars dann wohl auch. 🙂

    @Adam Driver

    Sympathischer und interessanter Mensch. Ich bin auf seine Rolle gespannt…..

  4. Yavin4

    Lando hat als Verräter angefangen – trotzdem kann das natürlich auch ein Fingerzeig auf Episode VII sein. Ein Wechsel auf die dunkle Seite zählt ja auch dazu!

  5. RobiWan79

    Danke Adam Driver,

    genau das sind die Kernthemen, die Krieg der Sterne für mich ausmachen. Besonders am Anfang von Epsiode V werden diese Themen in einer sehr komprimierten und schönen Form und Dynamik ausgearbreitet. Freundschaft, Vertrauen, Verlustängste.
    Und das ganz besondere, was Episode V ausmacht ist das Timing von der Musik (Leitmotive für jeden Character), und den Bildern bzw. Szene.
    Ihr müsst mal darauf achten, wie perfekt dies umgesetzt wurde. Und wenn all diese Komponenten zusammenlaufen, dann bekommt man auch noch dem x-ten mal anschauen Pipi in den Augen.
    Die PT hat ein ganz anderes Konzept gehabt: Politik, Verschwörung usw. Die Umsetzung dieser ist eigentlich in dem Kontext SW, unter welchen es die meisten und mich eingeschlossen verstanden haben nicht möglich gewesen und ist wohl deshalb für viele gescheitert.

  6. Kaero

    @RobiWan79:
    Zitat: "Die PT hat ein ganz anderes Konzept gehabt: Politik, Verschwörung usw. Die Umsetzung dieser ist eigentlich in dem Kontext SW, unter welchen es die meisten und mich eingeschlossen verstanden haben nicht möglich gewesen und ist wohl deshalb für viele gescheitert."

    Wieso ist die Umsetzung Politik und Verschwörung bei SW nicht möglich? Wie meinst du das?

    Freundschaft, Vertrauen, Verlustängste sind Aspekte, die in jedem Lebens- und Arbeitsbereich zu finden sind. Gerade bei der Politik sind das Begriffe, die dort ebenso vorkommen. Vermeintliche Freundschaft, Machtverlustängste, Vertrauen, Verschwörung kam alles bei Palpatines Weg zur Macht vor.
    Über die Umsetzung kann man streiten, aber solche Themen prinzipiell als nicht umsetzbar zu bezeichnen…so weit würde ich nicht gehen.

  7. DerAlteBen

    @RobiWan79:

    Ich würde das inhaltliche Konzept der PT nicht unbedingt als "gescheitert" betrachten wie dies oft und gerne behauptet wurde, ganz im Gegenteil. Ich hatte vielmehr den Eindruck, dass Lucas viele seiner Anhänger mit diesem Konzept, bestehend aus Macht, Intrige und Ränkespiel, etwas überfordert hatte, was gewiss nicht der mangelnden Auffassungsgabe seiner Fans geschuldet war, sondern der teilweise schwächelnden Umsetzung seiner Komplexität.

    So richtig klar geworden ist mir dieser Umstand erst durch die ausführliche Besprechung der einzelnen PT-Episoden auf Radio Tatooine, wo ein breiter Konsens darüber herrschte, wie interessant und spannend viele einzelne Elemente der PT waren, jedoch an deren erzählerischer Dichte und Verworrenheit krankten.

  8. Parka Kahn

    Die Umsetzung von Politik, Intrigen und Co. ist problemlos in Star Wars möglich, George Lucas ist nur einfach kein George R. R. Martin.

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