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Ahmed Best im Interview mit StarWars.com

Seine Rückkehr in die weit entfernte Galaxis als Retter von Grogu

Vor wenigen Tagen hat Ahmed Best – am besten bekannt für seine Performance als Jar Jar Binks in der Prequel-Trilogie – im Rahmen der Rückblick-Handlung von The Mandalorian erneut die Bühne der weit, weit entfernten Galaxis betreten … jedoch nicht als närrischer Gungan, sondern in der Rolle des Jedi-Ritters Kelleran Beq (quasi als volle Kanon-Weiterführung seiner Rolle aus der Webserie Jedi Temple Challenges). In diesem Part zeichnet er sich mitverantwortlich für die Rettung von Grogu während der Order 66.

Ahmed Best
©DFree / Shutterstock.com

Die offizielle Seite hat nun anlässlich dieser Situation ein Interview mit ihm veröffentlicht; hier spricht Best unter anderem über den Prozess, der ihn zu der Serie hingeführt hat, aber (ansatzweise) auch über herausforderndere Themen, wie die berüchtigte ablehnende Rezeption seiner Figur Jar Jar, die ihm jahrelang mehr als nur etwas zu schaffen gemacht hat:

Sobald ich die Robe für meinen ersten Kostümtest anhatte und ich weiterging, um die Zustimmung von Jon und Dave zu bekommen, und sie mir ein Lichtschwert reichten, dachte ich: ‚Oh, ich bin dabei‘. Und bumm, Kelleran Beq wurde lebendig.

Ehrlich gesagt, musste ich darüber nachdenken. Ich bin schon so lange in der Star Wars Welt und meine Geschichte ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Es war also keine leichte Entscheidung für mich, zu Star Wars zurückzukehren. Es war nichts, wozu ich sofort hätte Ja sagen können. Ich musste eine Weile darüber nachdenken.

Ich meine, ich war aufgeregt. Ich glaube nicht, dass die Leute wirklich verstehen, wie sehr ich mich für Star Wars interessiere. Es ist mir wirklich wichtig. Die Geschichte, die Mythologie und die Fans liegen mir wirklich sehr am Herzen. Ich will wirklich, dass Star Wars erfolgreich ist, und wenn ich dem im Wege stehe, dann sollte ich nicht mitmachen. Ich will nicht größer sein als die Geschichte. Ich will nicht größer sein als die Mythologie. Ich möchte einen Beitrag leisten, ich möchte etwas dazu beitragen. Es hat also eine Minute gedauert.

Ich war immer noch nervös, aber es waren wirklich Jon Favreau und Dave Filoni und das Zusammensein mit ihnen, die mich dazu brachten, zurück zu kommen.

Auch auf den Ursprung der Figur von Kelleran Beq geht Best hier nochmal ein, vor allem auch darauf, wie er selbst Einfluss auf dessen Ausgestaltung nehmen konnte. So finden sich etwa integrierte Elemente seiner eigenen Stammestätowierungen sowie Symbole des Afrofuturismus (was Best übrigens in einem Kurs auf Stanford lehrt) auf dessen Jedi-Robe …

Ich habe mich intensiv mit Kelleran Beq beschäftigt. Er ist wirklich etwas Besonderes für mich. Kelleran Beq war eine Figur, deren Namen ich mir ausgedacht habe und die vom Jedi Temple Challenge Team und dem StarWars.com Team wirklich ermutigt wurde. Alle waren so freundlich, meine verrückten Ideen anzunehmen und weiterzuentwickeln, und zu sehen, wie sich das dann auf The Mandalorian überträgt, ist wirklich etwas ganz Besonderes.

Für mich ist die Macht nicht nur etwas, das die Jedi anzapfen, wenn sie etwas Schweres werfen wollen. Die Macht ist eine Sache, die ständig in Bewegung ist. Man interagiert ständig mit ihr. Ich sehe das so: Wenn du unter Wasser bist und dich durch das Wasser bewegst, fühlt es sich so an, als ob du dich mit der Macht bewegst. Der Macht zu vertrauen bedeutet also, darauf zu vertrauen, dass man sich mit dem Auf und Ab dieses Gefühls bewegen kann.

In jeder einzelnen Situation versuche ich wirklich, mich auf dieses größere Gefühl der Macht einzustellen. Wenn ich von Klontruppen angegriffen werde, spüre ich sie kommen. Die Wellen der Macht bewegen mich, bevor sie überhaupt auftauchen. Ich weiß also, was passieren wird, weil ich die Welle spüre, und dann kann ich auf die Welle reagieren. Das Gleiche gilt für den Speeder. Ich spüre, dass das Schiff kommt, und dann kann ich darauf reagieren. Ich sehe, dass er wirklich sehr viel Vertrauen in seine Fähigkeit hat, auf der Macht zu surfen.

Auf der Grundlage seiner Hintergrundgeschichte, die er für Kelleran in der Jedi-Tempel-Herausforderung entwickelt hat, versteht Best seinen neuen Charakter als eine Art Huldigung der Lehre. Kelleran glaube also wirklich daran, das Gelernte weiterzugeben. Dabei griff Best auch auf seine Erfahrungen zurück, die auf 40 Jahren Studium von Kampfkünsten zurückgehen – sowie auf seine Liebe zum Motoradfahren.

Ahmed Best

© Disney/Lucasfilm

Ich sehe Kelleran als diesen Jedi-Gesellen, der zum Professor wird, der ein Lehrer sein will. Kein unwilliger Lehrer, nicht jemand, der zum Lehren gezwungen wird. Er will Einfluss nehmen, er will den Padawanen zeigen, wie sie eine bessere Version ihrer selbst werden können.

Das Lichtschwert war für mich wirklich aufregend. Ich wollte schon immer, schon immer, schon immer einen Lichtschwertkampf machen. Und selbst in diesem Film ist es nur ein Zehntel von einem Prozent dessen, was ich kann. Aber ich dachte mir: ‚Lasst es mich zeigen!‘
Kampfsport und Motorräder, da denke ich: ‚Das kenne ich. Das ist es, was ich bin.‘

Auch die Rezeption dieser neuen Figur ist etwas, was Best beschäftigt hat … auch im Vergleich zu den damaligen Reaktionen bezüglich Jar Jar Binks:

Ich mache mir wirklich Sorgen, wie Kelleran Beq aufgenommen wird. Ich weiß, dass es vielleicht nicht cool ist, das zu sagen, aber ich möchte, dass jeder, der Star Wars schaut, Kelleran Beq ansieht und sagt: ‚Ich glaube diesem Typen. Ich möchte diesem Kerl folgen. Wohin wird er gehen? Was passiert als nächstes? Ich denke, die besten Geschichten sind solche, bei denen man sich fragt, wie es weitergeht. Ich glaube, das ist der Grund, warum Star Wars so lange überlebt hat, denn all diese Figuren haben ein Leben.

Ein Teil von Star Wars zu sein, war ein Traum, der wahr wurde, seit ich 1997 von George [Lucas] zum ersten Mal gecastet wurde. Jar Jar hat den Film verändert, und ich glaube nicht, dass Jar Jar viel Anerkennung dafür bekommt, dass er den Film verändert hat. Aber Jar Jar war die erste CGI-Hauptfigur in der Filmgeschichte. Es gab schon andere CGI-Figuren, aber die Entwicklung, dass man als CGI-Figur und als Schauspieler mit Performance Capture auftreten kann, war wirklich George, war wirklich Jar Jar und ILM und uns allen zu verdanken, und es war eine bedeutende Veränderung im Film. Ein Teil davon zu sein, ist für mich enorm. Vor allem für mich, der ich aus der South Bronx stamme – dieses kitschige, kunstbeflissene, streberhafte, dünne Kind, für das Star Wars der erste Film war, den ich je in meinem Leben gesehen habe.

Jetzt, wo ich zurückkomme und in The Mandalorian mitspiele, will ein Teil von mir nicht loslassen. Zu Zeiten von Die dunkle Bedrohung musste man loslassen. Da war es nur George, der es tat. Jetzt kann man es für eine Weile machen. Man kann in Star Wars Geschichten erzählen und sie in verschiedenen Medien spielen lassen. Als Autor, als Regisseur und als Lehrer gibt es jetzt so viel mehr, was ich tun möchte, wofür dieses Universum perfekt ist, dass ich nicht will, dass dies das Ende des Vermächtnisses ist. Ich will nicht, dass dies das Ende der Geschichte ist. Ich möchte, dass dies der Anfang ist, ein neuer Anfang. Vor allem durch Kelleran Beq.

Inhalt entfernt: Zur Originalquelle

Danke sehr! Toll, wieder da zu sein, Es gibt so viel zu sagen und zu teilen. Das wird ein paar Tage in Anspruch nehmen. Für den Moment möchte ich nur allen danken, die mir aufgeholfen und mich besser gemacht haben.

Auf Twitter kommentierte Ahmed Best die Fanreaktionen wie folgt:

Inhalt entfernt: Zur Originalquelle


STARKILLER 1138

Nachdem er sich bereits jahrelang als Besucher und Kommentar-Reviewer auf SWU verdingt hatte, stieß STARKILLER 1138 im Jahr 2016 zum Team. Er verfasst seither News nahezu jeder Kategorie und hat eine Schwäche für einschlägig-obskure Traileranalysen-Texte und Überblicks-Artikel entwickelt. Den berühmt-berüchtigten Kommentar-Reviews ist er so weit wie möglich treu geblieben.

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28 Kommentare

  1. OvO

    Interessant. Klingt danach, als würden wir noch mehr von ihm in Mando sehen.

    Oder sie bereiten den Teppich für eine Kelleran Serie. 😀

    Oder vielleicht mehr eine Post Order 66 Serie mit ihm als Hauptcharakter.

  2. Xando

    Bitte Jar Jar in Kenobi Staffel II.
    Ewan hat sowas ja angeteasert.

  3. Patrios

    Die Kauleiste des Herrn Best steht der von Jar Jar ja in nichts nach 😀

    Die Arbeit der Schauspieler, die hinter den Motion Capture Charakteren stehen, wird häufig von vielen gar nicht so wahrgenommen. Ich find es schön, wenn sie so noch mal die Chance bekommen, sich in vollem Antlitz zu zeigen. Nur ein Zehntel von einem Prozent war das, man son krasser Typ :rolleyes: . Naja seinen Weg, den Ahmed Best da beschreibt, da freut man sich doch für ihn, das er es in seine Kindheitstraumwelt geschafft hat und jetzt sogar noch einen coolen Jedi spielen darf.

  4. Cantina Fun

    Es freut mich nach wie vor extrem, Ahmed Best als Kelleran Beq wiederzusehen und ich wünsche mir weitere Auftritte von ihm, sowohl als Kelleran Beq als auch als Jar Jar Binks!

    Mir persönlich gefiel seine Performance als Kelleran Beq sehr.

    Nochmals ein großes Lob an Filoni und Favreau, hierbei an Ahmed zu denken!

  5. ionenfeuer

    Ich freue mich so sehr für Ahmed! Star Wars und Lucasfilm waren ihm das schuldig und ich hoffe da kommt noch mehr.

    Würde mich auch über eine Rückkehr Jar Jar‘s sehr freuen. Vielleicht in geläuteter gealterter Form, sozusagen als weiser Gungan. Das würde ich wirklich sehr feiern!

    Vielleicht sogar in einem Rian Johnson Film. Dann können sich beide einmal ausgiebig über ihre Erfahrungen mit den Anhängern des Franchise austauschen, wenn nicht bereits passiert.

  6. botrooper

    @ionenfeuer
    Ich finde das auch klasse was LF möglich gemacht hat.
    Ich wünsche mir jetzt regelrecht, dass er im Mando-Verse die Jedirolle spielen kann und aber auch als Jar Jar zurück kommt! Das wäre so cool. Vor allem da ja gezeigt wurde, dass Grogue von Naboo-Truppen abgeholzt wurde. Ich mag JarJar halt. Als Kind war er mir suspekt, weil ich nicht verstanden habe, was soeiner in einem StarWars Film sucht, aber mittlerweile mag ich den.

    Dagegen wünsche ich mir auf keinen Fall Jar Jar in einem RJ Film. Nicht weil ich dem nicht offen gegenüber stehe, sondern ich mir die Hate-Welle nur allzu gut vorstellen kann. Und darauf Haben Ich gar keine Lust. Das hat LF aber denke ich auch auf dem Schirm… oder, wenn LF ganzen Hatern im Netz ein mitgeben will, bringen die einen RJ Film mit JarJar und Rose in den Hauptrollen:D das hat richtig Sprengkraft

  7. Tauron

    Wenn man weis, dass Ahmed sich wegen dem ganzen Hate aus der PT und seiner Rolle als Jar Jar sogar das Leben nehmen wollte, freute es einem umso mehr, dass er wieder Back in Galaxy ist. Ich gönne ihm das von ganzem Herzen und seine Rolle als Jedi passt perfekt. Würde mich natürlich auch freuen ihn als Jar Jar, wiederzusehen. Ich hatte nie ein Problem mit der Figur. Ganz im Gegenteil. Mir hat Jar Jar immer gut gefallen.

  8. ionenfeuer

    @botrooper

    „… oder, wenn LF ganzen Hatern im Netz ein mitgeben will, bringen die einen RJ Film mit JarJar und Rose in den Hauptrollen*großes Grinsen* das hat richtig Sprengkraft“

    😆 Juhuu 😀 Da sowohl die Jar Jar, Rose als auch die RJ Hater wohl aus der gleichen „Ecke“ kommen, würden die wahrscheinlich komplett freidrehen, so als würde R2 in die falsche Steckdose fassen. 😀 Mal im Ernst, ich erwarte schon, dass AB jetzt als Jedi etabliert wird.

    @Tauron

    „ Wenn man weis, dass Ahmed sich wegen dem ganzen Hate aus der PT und seiner Rolle als Jar Jar sogar das Leben nehmen wollte…“

    Das ist so traurig, Mensch! Ein Grund mehr JJ zu ❤️

  9. OvO

    Ist echt krass, wievlel Leid Episode 1 verursacht hat.

    Gibt es da neben Jake Lloyd und ihm noch jemanden?

  10. ionenfeuer

    @OvO

    Hilf mal kurz weiter!

    edit:
    Sorry war ne Frage deinerseits, ich hatte gelesen du wüsstest von jemanden

  11. STARKILLER 1138

    @OvO

    George Lucas? 🙁 :p
    Ich mein, mit den Special Editions hats sicher schon leicht angefangen, vermutlich in „bescheiderem“ Maße, weil das Netz damals ja noch nicht ganz die Form hatte wie in späteren Jahren; aber spätestens ab TPM hatte der Mann doch für den lautstarken Teil des Fandoms eine Zielscheibe auf der Stirn. Leider.

    @ionenfeuer

    Das bezieht sich wohl darauf, dass der kleine Lord-, äh, Lloyd aufgrund seiner Rolle auch ganz schon gehänselt wurde, wegen Zeilen wie „Bist du ein Engel?“ und so …
    EDIT: Ah, weiterfahren.

  12. OvO

    @Starkiller:

    Ja, ich sprach jetzt eher von Beispielen wo bekannt ist, dass daraus auch psychische Krankheiten und Suizidgedanken entstanden sind.

    Ich hab noch gefunden, dass Ewan McGregor von Episode 1 bis Episode 2 Alkohol getrunken hat, um mit Depressionen klarzukommen.

    Das war aber nicht wegen Mobbing sondern weil er mit dem Karrieresprung nicht so klarkam.

  13. ionenfeuer

    Jake Lloyd:

    Sollte verboten werden, Kinder dermaßen der Öffentlichkeit auszusetzen. Das geht einfach nicht.
    Andererseits würde das die künstlerische Freiheit massiv einschränken. Zumindest sollten sich Eltern die Frage stellen, was es für Folgen haben kann, wenn ihr Kind für eine solche Rolle gecastet wird. Ich denke, die Tragweite dieser Rolle war Ende der 90er noch nicht so klar.

    @OvO

    „ Ich hab noch gefunden, dass Ewan McGregor von Episode 1 bis Episode 2 Alkohol getrunken hat, um mit Depressionen klarzukommen“

    Das „James Bond Syndrom“? Wenn aus einem Schauspieler die Verkörperung eine bestimmten Rolle wird? Könnte mir vorstellen, dass es sich vielleicht wie eine Sackgasse anfühlt.

  14. OvO

    Man könnte drübre nachdenken, dass Kinder nur in bestimmten Formaten stattfinden dürfen.

    Zum Beispiel, dass sie in Actionfilmen, wenn dann nur als Statisten für ein paar Szenen mitwirken dürfen.

    Als Hauptrolle dann nur in kinderfreundlichen Filmen halt.

  15. ionenfeuer

    @OvO

    Ich denke es geht nicht so sehr um die Kinderfreundlichkeit, vielmehr um Stigmatisierung. Es gibt Charaktere und Rollen, welche nun mal eine erhebliche Tragweite mit sich bringen. Nun ist die Rolle des Anakin Skywalker eine fiktive, aber trotzdem einmalig und gewichtig in der Filmhistorie.

    Um es deutlich zu machen: Würde man die Kindheit eines ehemaligen deutschen Diktators verfilmen… Da müsste dann im Zweifel der Jugendschutz eingreifen.

  16. OvO

    Das gehört für mich eigentlich zusammen.

    Das Potential der Stigmatisierung ist immer da. Es ist jedoch deutlich geringer, wenn das Kind in einem Film mitspielt, wo es eben tonal/inhaltlich auch reinpasst.

    Mit Kinderfreundlichkeit meine ich nicht nur, ob da jetzt Gewalt und Sex stattfindet sondern auch wie der Film athmosphärisch aufgebaut ist.

    Filme wie ET oder Kevin allein zu haus fänd ich für Kinder okay.

    Wenn man unbedingt die Kindheit eines Diktators in noch jüngerem Alter verfilmen will, dann würd ich sagen, machs mit Animation. Die Disney Remakes sehen ja beispielsweise auch schon unheimlich gut aus.

    Ist dann aber natürlich auch wieder ne Geldfrage.

  17. ionenfeuer

    @OvO

    „Filme wie ET oder Kevin allein zu haus fänd ich für Kinder okay“

    Sind sie ja auch. 🙂 Genau genommen fällt Star Wars ja ebenfalls in diese Kategorie.

    Der Unterschied: E.T. ist mehr als gelungen, ein unumstrittenes Meisterwerk. Henry Thomas hat diese Herausforderung ganz gut überstanden, Drew Barrymore zwischenzeitlich weniger, was in diesem Fall wohl weniger mit Mobbing von außen zu tun hatte.

    Eine Garantie gibt es halt nie, dass es funktioniert. Hängt vieles bestimmt vom Umfeld ab.

  18. OvO

    „Genau genommen fällt Star Wars ja ebenfalls in diese Kategorie.“

    Genau genommen ist Star Wars was gänzlich anderes. Es sind sehr erwachsene, düstere und dramatische Geschichten. Mit viel Gewalt und Tod. Und teilweise auch Folter. In der Kinder in Hauptrollen normalerweise garnicht vorkommen.

    Auch aus der erzählerischen Perspektive betrachtet, war es immer einer der größten Probleme der PT, dass sie mit Anakins Geschichte in dem Alter begonnen haben. Denn dadurch war es kaum möglich, eine Freundschaft zwischen ihm und Kenobi zu etablieren oder überhaupt viel Charakterentwicklung zu erzählen, was man dann in die restlichen Filme quetschen musste.

    Es war ne reine Marketing-Entscheidung Episode 1 möglichst pseudo-kinderfreundlich gestalten zu wollen, in dem man ein Kind und einen Slapstick Frosch (JarJar) ins Zentrum der Handlung stellt. Und die Leute hassten es eben, weil Star Wars genau das ist nicht ist.

    Das Jake Lloyd und Ahment Best anscheinend die am Meisten Leidtragenden waren, kommt also offensichtlich nicht von ungefähr.

    „Eine Garantie gibt es halt nie, dass es funktioniert. Hängt vieles bestimmt vom Umfeld ab.“

    Es gibt für nichts Garantien. Aber es gibt für alles Möglichkeiten, das Worst case Risiko zu minimieren.

  19. ionenfeuer

    Zitat @OvO:

    „ Auch aus der erzählerischen Perspektive betrachtet, war es immer einer der größten Probleme der PT, dass sie mit Anakins Geschichte in dem Alter begonnen haben“

    Naja, schlecht geschrieben und inszeniert ist eben schlecht geschrieben und inszeniert. Mit Anakin in dem Alter zu beginnen hätte auch funktionieren können.
    Einen Cut, mitten im Film, hin zu einem älteren Anakin Skywalker wäre z.B. möglich gewesen.
    Auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt, aber mir schwebte da etwas vor wie in „Batman Begins“. Wie gesagt, ein Vergleich der natürlich nicht 1:1 auf SW übertragbar ist, aber er zeigt, was erzählerisch möglich ist, wenn ein talentierter Autor am Werk ist.

    Die Geschichte der Freundschaft zwischen Obi Wan und Anakin hätte auch in 2 (!) nachfolgenden 127Minütern ausreichend erzählt werden können. Wenn man (GL) dieses gewollt oder gekonnt hätte.

  20. OvO

    „Einen Cut, mitten im Film, hin zu einem älteren Anakin Skywalker wäre z.B. möglich gewesen.“

    Macht für mich jetzt wenig Sinn. Die Geschichte mit ihm beginnt ja dadurch, dass Jinn und Kenobi auf ihn treffen. Wenn wir also einen Cut mitten im Film machen, würde man ja einen beträchtlichen Teil der politisch-millitärischen Handlung überspringen oder verschieben. Als auch den dramaturgischen Aufbau der Sith-Rückkehr.

    Oder man würde sie erst auf den älteren Anakin treffen lassen. Aber was sollen wir uns einen halben Film lang mit einem Jungen aufhalten.

    Und auch wenn es gut gemacht ist, bin ich grundsätzlich kein Fan von Zeitsprüngen, Flashbacks und dergleichen.

    „Auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt, aber mir schwebte da etwas vor wie in „Batman Begins“. Wie gesagt, ein Vergleich der natürlich nicht 1:1 auf SW übertragbar ist, aber er zeigt, was erzählerisch möglich ist, wenn ein talentierter Autor am Werk ist.“

    Ja. Aber nicht alles was möglich ist, muss ja auch umgesetzt werden. Also selbst mal abseits der Anakin-Kenobi Sache trägt dieser Umstand, dass Anakin so jung ist, absolut nichts positives zur Geschichte bei.

    Er hängt sehr an seiner Mutter. Auch ein Teenager kann sehr an seiner Mutter hängen, wenn sie eine gute Mutter ist und sie die einzige Person ist, die man in einem Sklaven-Umfeld vertrauen kann.

    Er hat besondere Fähigkeiten und besonders hohe Midichlorianer. Da er im Outer Rim ist, kann es den Jedi auch so lange entgangen sein.

    Seine Ausbildung wurde abgelehnt, weil er zu alt war. Was natürlich viel glaubhafter gewesen wäre, wenn er wenigstens schon ein Teenager gewesen wäre.

    Und man hätte bestimmt auch einen Podracer bauen können, wo ein Teenager reinpasst.

    Also wenn wir schon davon reden, einen älteren Anakin in den Film zu bringen, warum würdest du den jungen Anakin da jetzt drin lassen wollen?

    „Die Geschichte der Freundschaft zwischen Obi Wan und Anakin hätte auch in 2 (!) nachfolgenden 127Minütern ausreichend erzählt werden können. Wenn man (GL) dieses gewollt oder gekonnt hätte.“

    Ja hätte man. Aber dann wäre der Konflikt wiederum zu kurz gekommen. Und im besten Fall hätte es Episode 2 aufgewertet aber halt dann nicht mehr Episode 1.

    Also das ist mMn einfach son Fall, wo man sich am Besten an den OT Reim mal gehalten hätte.

  21. melkor23

    Ich finde es etwas befremdlich, dass jetzt hier Lucasfilm für den Hass verantwortlich gemacht wird, der auf Teile der Prequels- (und jetzt auch Sequels- und Disney+Serien-)Darsteller und Macher niederging und immer noch niedergeht. Das geht auf das Konto des schon damals furchtbaren Teils des Fandoms, der nicht zwischen dargestelltem Charakter und Schauspieler unterscheiden kann und der für sich ein gottgegebenes Recht beansprucht, die einzige wahre Instanz in Sachen und der Mittelpunkt von Star Wars zu sein. Und wenn gegen den Geschmack und die Ansichten dieser Instanz verstoßen wird, heißt es alle sichtbar Beteiligten mit Ächtung zu bestrafen oder gar zu bedrohen.

    Nicht Episode I hat das Leid verursacht, sondern das Star Wars-Fandom. :-/

  22. Tauron

    Das größte Problem, bei der Darstellung des jungen Anakin war, die Diskrepanz zur Erzählung von Ben Kenobi. Er habe Anakin kennengelernt, da war dieser bereits ein großer Pilot. Und die Macht war überraschend stark in ihm, dass Kenobi sich persönlich daran gemacht hat, ihn zum Jedi auszubilden. Das passt mit der Darstellung in TPM kaum zusammen. Wäre Anakin in TPM bereits ein junger Mann gewesen, der sich auf Tatooine bereits einen Ruf als Pod-Racer Pilot gemacht hat, dann wäre das eher hingekommen. Auch das er und nicht Jinn ihn zum Jed ausbilden will. Und die Romanze zwischen ihm und Padme hätte viel mehr Glaubwürdigkeit gehabt. So war Ani für Padme "Engel", ja mehr der niedliche kleine Junge, den man eher als kleinen Bruder sieht.

    So wäre die Geschichte der PT viel Runder gewesen und Jake L. hätte eine schöne Kindheit gehabt.

  23. Tauron

    @Melkor

    Jap so sieht es aus. Das findet man aber auch in anderen Fandoms. Bei GoT wurde Lena Heady auf Conventions auch übelst beschimpft, nur weil sie Cersei gespielt hat.

    Manche Fans nehmen das ganze was sie sehen, einfach zu ernst.

  24. OvO

    @melkor:

    Uns geht es hier nicht um Schuldzuweisungen sondern um Ursachenanalyse.

    Was Schuld angeht, hast du sicherlich recht. Das was Lucasfilm mit Episode 1 getan hat, war jetzt moralisch / menschlich nicht verwerflich. Was die Hate-Fans gemacht haben schon.

    Wären wir ein neutrales Gericht, wäre die Sachlage ziemlich klar.

    Aber für einen kritischen Star Wars Fan, der mit der PT nicht zufrieden ist – auch wenn er diese Art von Verhalten verurteilt – ist die Diskussion damit ja noch lange nicht zu Ende, sondern fängt eigentlich erst an.

  25. botrooper

    @OvO
    Genau die Punkte die du nennst, fände ich auch schon immer glaubhafter, wenn Äni nicht 6-8 sondern mindestens 12-14 Jahre alt gewesen wäre.
    Für mich hast du noch die „große Liebe“ zu Padme vergessen. Ich fände das auch viel nachvollziehbarer, wenn beide gleich alt gewesen wären. Auch damals musste man schon vieles sehr wohlwollend hinnehmen und war mir schon immer unverständlich, warum GL diese Hürde eingebaut hat? Lag es daran das es keinen anderen Kinder/Jugendstar gab?

    Sry Tauron, du hattest das wieder oben mit der Romanze schon aufgegriffen. Auch zu deinen Punkten volle Zustimmung. Das hätte alles etwas runder gemacht.

    Ich finde EP1 eigentlich als Film gelungen. Nur fühlt es sich nicht stimmig mit der OT an. Das Dilemma zieht sich ja aber leider bis Ep3 durch. Ich denke da an Leias Worte obwohl Padme direkt nach der Geburt stirbt…
    Da haben sich die/der Schöpfer viele künstlerische Freiheiten genommen.

  26. Snakeshit

    Wobei man schon fragen muss, was hat denn Lucasfilm oder Lucas selbst unternommen gegen den Hate?
    Das der nicht absichtlich verursacht wurde, klar, und das Episode I andere Probleme hat als Jar Jar, auch klar, aber sonst…

    Ähnlich später bei der ST. Johnson, Tran, Boyega, Ridley wurden den Wölfen schon zum Fraß überlassen. Die erste denkwürdige Aktion seitens Lucasfilm gab es dann zur Kenobi Serie, etwas das hier auf der Seite ja auch Wellen geschlagen hat. Davor sei es ST oder PT. Schweigen und sogar Beugen in dem man Jar Jars und Rose Rolle in den Folgefilm auf ein Minimum reduzierte und damit dem Hate aus meiner Sicht auch noch Recht gegeben hat.

  27. ionenfeuer

    @melkor23

    Manchmal verselbstständigt sich eine Diskussion, so dass ich feststellen möchte, dass der Bogen [ Ahmed Best-Jake Lloyd-TPM Kritik ] nicht unbedingt causal zusammenhängt.

    @OvO

    Der imaginäre Film in meinem Kopf muss sich nicht zwangsläufig mit der Frage beschäftigen, ob ein Anakin-Teenager in einen Podracer passen würde.

    @Tauron

    „Das findet man aber auch in anderen Fandoms. Bei GoT wurde Lena Heady auf Conventions auch übelst beschimpft, nur weil sie Cersei gespielt hat“

    Vollkommen irre! Offensichtlich eine weise Entscheidung meinerseits, dass ich mich bewusst nicht im Geringsten mit dem beschäftige, was im Umfeld von GOT so berichtet wird.
    Nach den Erfahrungen in diesem unseren SW-Fandoom möchte ich mir das nicht auch noch mit den „Sieben Königslanden“ antun. Diese Serie ist für mich mittlerweile fast ein Heiligtum und absolut unantastbar!

    Deshalb bitte in Zukunft Berichte über‘s GOT-Fandom (extra für mich) mit Spoiler-Kennzeichnung! 😉 😉 😉 😆 😆 😆

  28. Patrios

    Einen Schauspieler kann man vielleicht für seine schlechte Leistung kritisieren, wie ein Charakter oder seine Geschichte geschrieben ist, da kann er in der Regel aber doch eher weniger für. Einen Monolog über Sand könnte ich wohl auch nicht darstellen, ohne irgendwie seltsam zu wirken. Natürlich kann und sollte man kundtun, wenn einem ein Film oder auch Einzelheiten daraus nicht gefallen. Der Hass und die Hetze, die sich aber teilweise aufbauen (und das war schon offline so/dürfte aber spätestens jetzt dank Netz mittlerweile jedem bekannt sein), nimmt meistens Formen an, die noch weit darüber hinaus gehen. Da geht es ja wirklich bald nur darum Menschen zu vernichten, inakzeptabel und vollkommen krank. Naja bei einem geliebten Filmuniversum klar kann ich noch verstehen, wenn man da auch mal emotional wird, aber so viel Energie aufzuwenden für etwas, was mir dann nicht gefällt, das wäre es mir auch nicht wert.

    Gerade bei Kindern hat das natürlich noch ein ganz anderes Gewicht. Schämen sollten sich solche Leute, die einem Kind so viel Hass entgegenbringen (auch wenn Schamgefühl da wahrscheinlich eh nicht vorhanden ist). Ganz auf Filme mit Kinderdarstellern verzichten, sollte man meiner Meinung nach nicht. Aber natürlich kann so etwas eine Belastungsprobe für ein Kind sein. So ein Filmdreh an sich, die Öffentlichkeit gerade bei so großen Projekten und dann natürlich auch Kritik (selbst wenn sie höfflich und berechtigt ist), kann mitunter, wenn sie in großem Umfang staatfindet, ein Kind schon sehr belasten. Da sind in erster Linie die Eltern gefragt, aber natürlich auch die Filmunternehmen, die dort in besonderer Verantwortung stehen und gerade dann Kinder (natürlich die anderen Schauspieler auch) bestmöglich und professionell begleiten müssen. Wie weit das nun bei Lucasarts geschieht und geschehen ist, kann ich nicht nachvollziehen und natürlich kann auch die beste Betreuung nicht jedes Einzelschicksal verhindern. Achso ja und das noch mal klar gesagt: Trotz allem liegt die Verantwortung für Hass und Hetze letzlich immer noch bei den Hassern selbst.

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