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Literatur // News

Charles Soule spricht über Dark Lord of the Sith

die neue Comicreihe zu Darth Vader, welche an Episode III ansetzt.

Die offizielle Seite hat ein Interview mit Charles Soule gepostet, in dem der Autor der neuen Comicreihe Dark Lord of the Sith ein wenig über seine Arbeit spricht:

Der erste Handlungsbogen der neuen Darth-Vader-Comicreihe ist letzte Woche zu Ende gegangen – darin führen Autor Charles Soule und Künstler Guiseppe Camuncoli den Leser zurück zu den ersten Augenblicken Darth Vaders in seiner berühmten Rüstung. Imperator Palpatine gestand seinem neuen Schüler nur wenig Trauerzeit zu (ihr wisst schon – Augenblicke), um seinen Schmerz über Padmés Tod zu verarbeiten, ehe er Vader auf seine nächste Mission entsandte: Einen überlebende Jedi jagen, das Lichtschwert an sich nehmen und den Kyberkristall dazu zu bringen, sich hin zum Rot der Sith zu verfärben. Die Handlung zeigte uns dann einen Darth Vader, den wir so noch nicht gesehen haben. Die offizielle Seite hat sich mit Charles Soule unterhalten, um herauszufinden, wohin der nächste Handlungsbogen führt und wie es war, unter Vaders Helm zu dringen.

Legacy

StarWars-com: In dieser Zeit lernt Vader seine Fertigkeiten kennen und kämpft mit seinen Gefühlen. Vader in Entfesselung, gewissermaßen. Hat es dieser Umstand leichter, oder schwerer gemacht, über ihn in dieser Ära zu schreiben?

Meiner Meinung nach sind die Dinge ziemlich mit dem im Einklang, wie wir Vader in den Filmen erlebt haben. Ich wollte nicht, dass er beispielsweise Sternenzerstörer mit seiner Geisteskraft zerschmettert oder sowas in der Art. Wie in jedem anderen Fantasy-Universum gibt es Regeln, wie Magie funktioniert. Star Wars in diesem Sinne absolut ein Fantasy-Universum, man muss also gut auf die Regeln achten und Vader nicht beispielsweise eine Art Übermacht einräumen, die dazu führt, dass man ihn nicht als er selbst identifiziert.

Ich will vermitteln, dass sich Vader zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal wahrhaftig der dunklen Seite öffnet. Gewiss, im Rahmen des Angriffs auf den Jedi-Tempel in Episode III und während des Duells mit Obi-Wan Kenobi hat er sich gewissermaßen aufgewärmt, aber nun dringt er wahrhaft tief in die dunkle Seite ein – wie er es nie zuvor getan hat. Er hat sich keine Begrenzung auferlegt. Er denkt nicht: ‚Meine Fresse, jetzt muss ich zurück und mich Padmé damit stellen.‘ Er muss sich niemandem mehr stellen, nichtmal sich selbst. Er möchte herausfinden, wo seine eigenen Grenzen sind.

Er ist sehr stark. Er war schon immer sehr stark. Nur verwendet er seine Fertigkeiten nun anders, auf destruktive Weise. Das wird sich in dieser Serie nicht ändern.

Legacy

Gleichzeitig wir Vader nun, da er seine Kräfte kennenlernt, von Imperator Palpatine manipuliert. Wie war es, in die Gedanken des Imperators einzudringen?

Der Imperator will, dass Vader tief in die dunkle Seite eintaucht und erkennt, was er dadurch gewinnt nach all den Dingen, die er verloren hat. An diesem Punkt steht Vader nun. Er hat alles verloren, auf das er sich je gestützt hat; er hat nun keine Stütze mehr außer Palpatine. Und wie wir alle wissen, ist Palpatine keine großartige Mentorenfigur. Man kann nie seine wahre Agenda und weiß nie, ob es sich bei seiner Loyalität um aufrichtige Loyalität handelt. Er bezeichnet Vader ständig als Freund, Schüler und Partner, aber das wirkt nie wirklich aufrichtig. Man weiß nie, wie authentisch er sich gibt; außer, dass es ihm normalerweise immer um sich selbst geht.

Es ist also an Vader, sich über die Beziehung im Klaren zu werden, die er mit diesem Kerl hat; schließlich ist das alles, was er noch hat. Er hat keinen Körper, keinen Lehrer und auch keinen Jedi-Orden mehr. Nichts mehr, außer diesem Kerl, der ihn vielleicht tot sehen will, sobald er aufgehört hat, nützlich zu sein.

Nein. Sie meinten: ‚Wir wollen eine Geschichte erzählen, die direkt nach Episode III spielt. Was wollen Sie erzählen?‘. Ich dachte nach: ‚Welche Geschichten gibt es in dieser Zeit, die man erzählen müsste?‘. Ich dachte mir: ‚Was könnte eine bessere Handlung sein, als ein dunkler Zauberer, der nach seinem magischen Schwert sucht?‘. Das hat dann alles perfekt hingehauen, denn gegen Ende von Episode III nimmt Obi-Wan das blaue Lichtschwert an sich; Vader ist also ohne Waffe. Ich konnte fast nicht glauben, dass diese Geschichte noch nicht erzählt wurde – sie sah für mich nach einem perfekten Anfangspunkt für die Geschichte von Vader nach Episode III aus. Er ist nun verwundbar. Er hat einen Anzug, dessen Benutzung ihm noch nicht klar ist, und er hat keine Waffe. Bei Figuren, die so kultig sind wie Vader, geht es oft um bedeutungsvolle Quest-Handlungen, die für die individuelle Geschichte dieser Figur zentral sind, und die Frage, wie sie zu den Figuren wurden, die man kennt. Das ist schwer, weil es zu diesen Figuren schon so viele Geschichten gibt. Es war also grandios für mich, diese Leerstelle zu finden. Ein absoluter Glücksfall.

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Sie haben es selbst schon gesagt, Vader erkundet noch seinen Anzug. Die Geschichte thematisiert auch einen Aspekt, den wir bei der Figur so noch nicht gesehen haben: Er muss sich selbst reparieren.

Mann kann gegen das anschreiben, was die Leute über Vader zu wissen glauben. Wie er funktioniert und wie seine Einzelteile zusammen funktionieren. Jedes Mal, wenn wir Vader sehen, ist er eine Art unbesiegbarer Maschinenmann, dem man nichts anhaben kann. Man kann ihn nicht verletzten. Wenn er es auf dich abgesehen hat, bist du erledigt.

Hier allerdings geht es um einen Typen, der schlicht und ergreifend nicht Bescheid weiß – er ist in einer Maschine, die er noch nicht bedienen kann. So, als würde er nun ein Instrument spielen, das er noch nicht lange spielt. Ich hielt es für eine spannende Idee, zu zeigen, wie er seine Mechaniker-Fähigkeiten nutzt, die Anakin Skywalker schon immer an sich hatte. Nur, weil er jetzt Vader ist, muss das nicht bedeuten, dass er nicht mehr weiß, wie man Dinge repariert. Er ist in seinem eigenen Droiden – die Idee, dass er gewissermaßen an sich selbst arbeitet und tüftelt, bestand also schon von Anfang an.

Seine Bewegungen zeigen, dass er immernoch mit dem Anzug zu kämpfen hat. Er bewegt sich ein bisschen steif. Wie war es, mit Giuseppe Camuncoli daran zu arbeiten?

Das Geile an Giuseppe Camuncoli und das Team insgesamt ist der Umstand, dass alles gut zusammen harmoniert. Es ist geil, dass alle so ihr Ding machen können und ihre Fähigkeiten in die Arbeit einfließen lassen, die wir gemeinsam verrichten. Das bedeutet, man kann sie einfach machen lassen, sodass sie den richtigen Ton treffen. Sie bringen dann wirklich gute Arbeit zustande. Es ist wunderbar.


Byzantiner

Byzantiner war zwischen 2013 und 2017 Teil des Star-Wars-Union-Teams, nachdem er zuvor jahrelang im Lexikon aktiv gewesen war. Während seiner Zeit im Team verfasste er News und Rezensionen. Außerdem kümmerte er sich um die Pflege der Literaturdatenbank.

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1 Kommentar

  1. Chrissi

    Danke, werde ich dann lesen, wenn es den großen Sammelband gibt. Finde die ersten Tage, Monate, Jahre nach Ep.3 schon interessant, vor allem bezüglich Vader. Muss aber auch sagen, dass ich mir noch nicht sicher bin, ob mir das mit dem roten Kristall so gefällt… Ansonsten: Hat man schon einmal irgendwo gesehen, dass Jedi/Sith schweben können?

    Zum Text selbst: Übersetze Barash "vow" doch ruhig auch. Und hin und wieder fehlt mal ein Wort, da guckt man dann immer doof. 😆

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