Dave Filoni ist der führende kreative Kopf hinter den Animationsserien The Clone Wars und Star Wars Rebels. Im Interview mit der offiziellen Seite berichtet er über Genese und die 1. Staffel von Star Wars Rebels:
Ich würde gerne mit der Vergangenheit anfangen, in der Zeit als The Clone Wars zu Ende ging und ehe Sie wussten, was anschließend kommen würde. Welche Ideen hatten sie in Bezug auf eine neue Serie und wie haben sich diese Ideen in Rebels ausgeprägt?
Na ja, wir waren immer noch dabei, The Clone Wars zu beenden, als wir mit Rebels begannen. Wir hatten einige Ideen, etwas mit Rebellenstreitkräften oder fliehenden Padawanen zu machen. Es schien eine ziemlich natürliche Fortsetzung zu The Clone Wars and Die Rache der Sith, aber noch vor Eine neue Hoffnung.
Mir brachte man bei, Star Wars als ein Gesamtwerk zu sehen, eine einheitliche Story – das ist mir das Wichtigste.
Wenn Sie sagen, man hätte Ihnen beigebracht, Star Wars als Ganzes zu sehen, ist dies etwas, das Sie von George Lucas gelernt haben?
Ja. Alles, was ich darüber gelernt habe, Star Wars zu erschaffen, stammt von George Lucas. Ich bin jetzt seit 10 Jahren hier und auch wenn George die letzten beiden Jahre nicht hier gewesen ist, fußt dennoch alles, was ich ausführe, auf unseren Gesprächen, Editorialsitzungen und Story Meetings. So versuche immer immernoch, alles, was ich gerade mache, auf Rebels zu projizieren – mit allen Bausteinen, aus den Star Wars besteht.
Gleichzeitig, denke ich, müssen wir aufgeschlossen bleiben und ein Auge auf die Zukunft werfen und die Möglichkeiten, was die Entwicklung von Geschichten und Charakteren anbelangt. Deswegen wollte ich, dass Sabine eine Künstlerin wird. Das hatte ich zuvor nicht wirklich in Star Wars gesehen.
Ich stelle mir außerdem vor, dass Sie zum Einen kreativ begeistert werden möchten. Sie wollen sich also nicht wiederholen. Und zum anderen, auch wenn die Fans das momentan nicht erfassen: Wenn sie sich Dinge anschauen, die sich bereits zuvor gesehen haben, dann ist das nicht so befriedigend.
In der Tat nicht. Es ist krass, wie oft man sich wiederholt, auch wenn man sich selbst sagt, dass man das gar nicht tut. (lacht). Ich denke, als Geschichtenerzähler kann ich manchmal nichts dagegen machen. Ich habe eine gewisse Herangehensweise. Bei einer Szene habe ich eine gewisse Art, diese zu drehen. Es gab Szenen mit Anakin und Ahsoka, die ich mit Kanan und Ezra sehr ähnlich gedreht habe. Die Zusammenstellung des Rahmens und all diese Dinge. Tatsächlich will man gewisse Motive wiederholen, die Star Wars zu dem machen, was es ist; aber wenn es darum geht, diese Szenarien und Fallen zu finden und sie originell zu machen, wird es schwierig.
Zu Beginn von The Clone Wars waren wir nicht so gut (lacht). Wir hatten wirklich Leute, die in einem Palast durch den Boden und in eine Rancorgrube gefallen sind. Boah, wo hab ich das bloß schon gesehen? Gegen Ende war das viel besser.
Sie, Simon Kinberg und Carrie Beck werden lobend als Miterschaffer von Rebels bezeichnet. Ich habe mit Simon gesprochen und es klingt so, als hätte er in erster Linie die Idee einer Familiendynamik in der Crew der Ghost beigesteuert. Können Sie uns ein wenig mehr darüber erzählen, wie das Gesamtkonzept der Show entstand?
Schwer zu sagen, es war eine Zusammenarbeit. Rebels ist keine Idee, die einem von uns eingefallen ist. Wir wollten einfach eine qualitativ hochwertige Show machen und The Clone Wars auf gute, aber unterschiedliche Weise folgen.
Wir hatten alle verschiedene Konzepte für Geschichten. Carrie hatte eine Idee, die uns allen gefiel, zu einer Gruppe im Stil des A-Teams. Dies bleib auf dem Tisch. Ich war besessen von den Piloten in Star Wars. Ich lechze danach, etwas zu tun, was nicht mit der Macht zu tun hat und gänzlich Piloten thematisiert. Das war für mich als Kind ein wesentlicher Bestandteil von Star Wars. Wir hatten also alle verschiedene Ideen, aber schließlich entschieden wir uns – mit [den leitenden Kreativdirektoren] Kiri [Hart], Rayne [Roberts], Carrie und mir an einem Tisch – die Sache mit dem A-Team im Fokus zu behalten. Ich zeichne stets in diesen Treffen und so haben einige der frühen Charakterdesigns begonnen.
Als wir Simon trafen, meinte er: ‚Fokussieren wir uns auf die Familiendynamik.‘, also zeichnete ich ein Kind, Mutter und Vater. [Dave dreht sich zu seinem Computer um und holt eine Zeichnung hervor.]

Dies war die erste meiner Zeichnungen, wobei wir sagten: ‚Okay, so wollen wir die Show haben.‘ Ich nannte es ‚Tower Story‘, denn es ging darum, diese ganzen Türme in der Show zu haben.
Der Kommunikationsturm, in dem Ezra lebt?
Japp. Wie ihr seht, ist es als Jahr 2013 markiert. Ich habe diese Zeichnung angefertigt, nachdem ich mit Simon und Kiri über Rebels gesprochen hatte und ich wollte das Gefühl einfangen, welches ich als Kind hatte, als ich zum ersten Mal TIE-Jäger sah. Chopper hat hier eine Kuppel. Er war eher wie eine R2-Einheit, aber er hatte dennoch unpassende Beine und Zeugs.
Ich ließ [den Designer] Kilian [Plunkett] und das Designteam an der frühen räumlichen Struktur und dem Look der Show arbeiten. Ich zeigte ihnen solche Zeichnungen [holt eine weitere seiner frühen Konzeptzeichnungen hervor].

Das macht Spaß, denn es zeigt, wie die Charaktere zu Beginn aussehen sollten. Es gibt auch ein frühes Bild der Ghost. Ziemlich wie ein B-17. Zeb war ein Ithorianer, Kanan sah eher wie Roy Fokker aus. Die Figur Hera/Sabine war eine Figur und jünger und Ezra ist in seinem frühen Kostüm und einem kaputten Sturmtruppenhelm.
Wenn man beginnt, wie findet man – als Künstler, als leitender Produzent – heraus: ‚Der Look funktioniert bei Ezra nicht. Wir wollen Zeb nicht als Hammerkopf.‘
Diese Looks sind im wesentlichen geblieben. Der frühe Kanan hatte einen robotischen Arm, aber keinem von uns hat das wirklich gefallen. Wir haben einfach probiert. Ich saß oft da uns sagte: ‚Versuchen wir mal einen Ithorianer. Mal sehen, wie das aussieht.‘ [Dave holt weitere Konzepte].

Dies war mein frühes Ezra-Design, als er nur als ‚Kid‘ bezeichnet wurde. Anhand dieser Skizze habe ich seinen Charakter entworfen und die Stile der Show.
War orange von Anfang an vorhanden? Es erinnert eindeutig an die Rebellenallianz.
Jepp. Ich weiß. Gefiel mir. Also hab ich’s genommen. [Dave holt noch mehr Konzeptzeichnungen]

Dies war meine erste Zeichnung von Kanan, von ich meinte, dass sie die Figur wirklich einfing.
Oh, wow. Ziemlich nah an der schlussendlichen Version!
Ja. Dies ist die Einstellung. Ich habe das von Judd Nelson in Breakfast Club. Es gibt eine Promo-Aufnahme, wie er so dasitzt.
[Jetzt holt Dave Konzeptzeichnungen von Ralph McQuarrie von der originalen Trilogie hervor.]
Ich hatte all diese Bilder und teilte diese mit [der Präsidentin von Lucasfilm] Kathy [Kennedy], sodass sie die Ästhetik, die wir anstrebten, visualisieren konnte.





Liegt es an der Epoche von Rebels oder gibt es da etwas an dem Look der Arbeiten von McQuarrie, das Ihnen gefällt?
Wir wollten etwas, das an die alte Trilogie erinnern würde, also schlug ich vor, das Ganze auf Ralphs Designs fußen zu lassen. Ich wollte das in The Clone Wars machen, aber ich hatte damals nicht das Know-how darüber, wie sich das erwirken lassen würde. Wir konnten es allerdings mit Rebels machen, mit rundförmigen Charakteren und Dingen, die ein bisschen mehr klassische Animation wären.
Rebels fühlt sich auch wesentlich intimer als The Clone Wars an.
Ja, in dieser Hinsicht denke ich, dass es die alten Filme reflektiert, die nicht so herumgeeiert sind, wie die Prequels. Hoffentlich ist dies eine weitere gute Ähnlichkeit.
Nun, da sie sowohl leitender Produzent, als auch leitender Regisseur bei Rebels sind, wie hat das ihre tagtägliche Verantwortung in bezug auf die Serie verändert, wenn man es mit The Clone Wars vergleicht?
Mein Job ist nicht anders als in The Clone Wars, nur, dass es bei The Clone Wars nur mich und George gab. Nach den ersten beiden Jahren musste ich nicht mehr wirklich so viel von ihm reflektieren lassen. Ich hatte dazu eigene Autoren, aber auf tagtäglicher Basis gab es niemanden als meine Episodendirektoren und ich, welche die Geschichten zum Laufen bringen mussten – was hieß, dass ich all die Umschreibungen selbst machen musste. In dieser Hinsicht ist Star Wars anders als andere Shows; wir bekommen nicht einfach nur ein Skript und führen das aus, was da steht. Wir entwickeln jede Szene durch Inszenierung, Kameras, Dialog. Alles wird herausgefordert, wenn es darum geht, die Story zu verbessern. Ein Beispiel dafür wäre der Yoda-Arc in Staffel 6. Ursprünglich sollte Yoda eine Vision von Petro sehen, der am Boden liegt und mit ihm spricht, aber ich habe Petro durch Ahsoka ersetzt – jemanden, den das Publikum besser kannte und der wichtig war. Eine einfache Änderung, aber der neue Dialog gab der Szene eine tiefere Bedeutung.
Wenn ich in Rebels einmal etwas umgeschrieben habe, habe ich ein Team, welches mir mit der Verfeinerung der Dialoge hilft und nach Logikproblemen Ausschau hält. Bei der finalen Hälfte der ersten Rebels-Staffel, haben Kiri, Simon und ich alle geschrieben und wieder neu geschrieben und daraufhin das Skript dem jeweils anderen gegeben, um Sachen zu checken.
Ein gutes Beispiel ist die Yoda-Szene in Rebels, die im Skript ganz anders war.
Cikatro Vizago sollte in der Episode sein und er sollte versuchen, Kanan und Ezra außerhalb des Tempels zu fangen. Jeder arbeitet hart, wenn wir diese Änderungen vornehmen, weil wir sehr wenig Zeit dazu haben, aber schlussendlich lohnt es sich immer.
Wir versuchen, Handlung in Spielfilmlänge zu nehmen und diese in einigen kurzen Wochen zu zusammenzufassen. Eine Gruppe, die gut zusammenarbeitet und mit den Veränderungen geht, ist essenziell für unseren Erfolg.
Sie haben die Zusammenarbeit also genossen?
Jepp. Das ist eine Stärke. Das hängt sehr mit den Leuten zusammen, mit den ich arbeite: Simon, Kiri, Carrie und Rayne. Alles großartige Leute.

Die Show strebt eindeutig nach dem Ton des klassischen Star Wars. Haben Sie sich bei Rebels, das einen ganz anderen Ton als The Clone Wars hat, anders vorbereitet?
Nicht wirklich. Ich glaube fest daran, dass Charaktere Prüfungen durchmachen müssen, anders haben wir keine Glaubhaftigkeit. Es ist ja nicht so, als ob Ezra oder die restlichen Charakere einfaches Leben haben. Es wird ein wenig düster. Das Problem bei dunklen Handlungen – und das habe ich bei The Clone Wars gelernt – ist, dass sie beim Entwerfen nach Spaß aussehen, aber das Publikum genießt es viel mehr, wenn die Helden gewinnen. Sie leugnen dies zwar, aber das ist nicht wahr. Es belebt – wenn Luke den Todesstern hochjagt: Man freut sich darüber. Im Falle von The Clone Wars waren die Zuschauer viel erfreuter, wenn wir die Bösen besiegt haben, als beim Tod eines Lieblingsklons.
Im Falle von Rebels ist es befriedigend zu sehen, wie die Charaktere – nachdem sie sich durch Probleme durchgeboxt haben – hinterher stärker sind. Das verleiht ihm den Eindruck der klassischen Trilogie. Während sich The Clone Wars immer mehr in Richtung Niederlage bewegt hat, hat man hier noch Hoffnung und diese bleibt die ganze Zeit bestehen. Die Charaktere werden voneinander inspiriert. Die Situationen ermöglichen Witzeleien, was der Witzigkeit zu Gute kommt. Chopper kann beispielsweise echt bizarr sein. Wie ein Muppetdroide der alten Schule.

Ich würde gerne einige zentrale Momente der Staffel kurz durchgehen und von Ihnen um Einblicke in deren Entstehung bitten. Erstens: Was können Sie uns über Fort Anaxes sagen und Ezras Trick bei der gewaltigen Fyrnock-Mama sagen?
Das Fort haben wir genommen, weil wir noch Vorlagen von The Clone Wars hatten, die wir nie fertig gedreht haben. So als hätte man ein großes Backlot-Set, das man nie genutzt hat. Also haben wir es einfach auseinandergenommen und für Rebels verwendet.
Wir wussten immer, dass es eine Manifestation von dieser Verbindung zu diesen Kreaturen geben würde und, dass Ezra eine größere Kreatur, eine Art Mama, herbeirufen würde. Doch ich wollte die Spannung bis an diesem fast Akira-mäßigen Moment treiben, wo er nicht er selbst wirkt und besessen wirkt. Dies ist ein wichtiger Moment, der seine Verbindung zur Lebenden Macht darlegt. Ezra ist offen gegenüber der Idee, dass das Leben auf eine Art und Weise verbunden ist, die er noch nicht begreifen kann.
Man muss mit dieser Verbindung achtsam sein. Was er in diesem Moment vollbringt, ist aktiv. Er führt und lenkt die Macht, welche in diesem Fall seiner Furcht und seinem Zorn auf den Inquisitor entstammt. Er führt also etwas herbei, worüber er keine Kontrolle hat. Darum führt Kanan anschließend die Diskussion mit Ezra und führt die dunkle Seite herbei. Man sieht, wo Kanan vielleicht einen Fehler gemacht hat. Ezra komm rascher voran, als Kanan für möglich gehalten hätte, da Kanan keine vergleichsfähigen vorangegangenen Lehrerfahrungen hat, wo er doch selbst nie ein Jedi-Ritter geworden ist.
Man sieht es ein klein wenig in Angriff der Klonkrieger, aber eigentlich hat die Show die Idee eingeführt, sich durch die Macht mit Tieren zu verbinden. Woher kommt das?
Das entstammt in Wesentlichen meinem Glauben daran, dass es möglich ist, den ich seit meiner Kindheit hatte. Und es findet auch in der Arena auf Geonosis statt. Pablo Hidalgo und ich haben in Handlungsbesprechungen darüber gesprochen und jedem gefiel die Idee. Wir sagen nicht, dass Ezra die Kreaturen kommandiert und ihnen sagt, was sie tun sollen. Es handelt sich einfach um ein verbundenes Bewusstsein mit anderen Lebensformen, welche er beeinflussen kann. Bis zu einem gewissen Ausmaß wie ein Geistestrick. Er kann Dinge zur Handlung aufrufen, er kann etwas die Furcht nehmen und diese in einer Kreatur manifestieren. Nicht nur zum Angriff – auch zur Beruhigung. Zur Konnektivität. Um nach dem Gras zu greifen, den Bäumen und der ganzen Welt um einen herum. Es ist eine Lebenskraft, die alle Lebensformen umgibt. Er offenbart eine angeborene Fähigkeit hierzu, anders als alles, was Kanan bislang gesehen hat.
Es macht ihn anders als Luke Skywalker, aber es ist nicht so, als ob das seine Superkraft wäre. Der beste Ausdruck der Macht ist kein Lichtschwertkampf oder irgendeine andere Kampftechnik. In Wirklichkeit ist es deine Verbindung zum Leben, zu allem, was dich umgibt und deiner Fähigkeit oder deiner Bereitwilligkeit, Dinge loszulassen, Frieden zu finden und schlussendlich zu einem selbstlosen Teil der Existenz zu werden. Luke nutzt keine besondere Fähigkeit, um einen Vater zu retten. Er trainiert hart, findet Disziplin, Wissen, aber letzten Endes hilft ihm keine Kraft, außer der von Mitgefühl und Liebe; die Handlung des Vergebens und der Selbstaufopferung retten seinen Vater von der dunklen Seite. Kein Lichtschwertkampf.
Sie glauben also, dass viele Kinder nun versuchen werden, ihre Katzen zu kontrollieren?
(lacht) Großartig. Hoffentlich tun sie das. So lange es nette Katzen sind, sollte es funktionieren.
Ich meine, auf indirekte Weise kann man [Tiere beeinflussen]. Eine spaßige Sache. Wenn man ein Tier hat, man nach Hause kommt und man es ansieht, dann weiß man, dass es etwas Schlechtes gemacht hat. Noch hat man den umgeworfenen Mülleimer nicht gesehen, aber man weiß es. Ich sage immer, dass auf diese kleine Art die Macht wirkt. Wie weiß man, dass sein Freund hinter einem steht, ehe man ihn sieht? Man hat ein Gefühl, dreht sich um und das sind sie. Das ist die Macht. Man kann sie spüren. So eine irrwitzige Idee.
Tiere können auch deine Furcht spüren. Man hört das immer von Leuten, die mit ihnen arbeiten. Deine Unentspanntheit macht sie unentspannt. Dies hebt diese Ideen hervor.
Diese Szene ist einer meiner Lieblingsmomente: Den Ausdruck des Inquisitors, wenn er den großen Fyrnock sieht. Dies ist eine subtile Veränderung von Arroganz zu Furcht. Wie sie sind da angekommen?
Viel davon verdanken wir Keith Kellogg und der Abteilung für Animation. Sie können fabelhaft Gesichtsausdrücke herstellen. Die Hauptsache allerdings ist, dass sich alle Schurken fürchten. Alle bösen Jungs. Das treibt sie an. Der Imperator wird von Furcht umgeben, er hat sich darin eingehüllt und er spürt das Bedürfnis nach Macht, diese Furcht zu entfernen. Aber sie ängstigen sich. Sie ängstigen sich leicht, diese Furcht auszurichten und einzuschlagen.
Diese wichtige Sache brauchen alle Schurken. Diese Dimension, in der man versteht, dass in ihrem tiefsten Inneren und in ihrem Herz eine tiefe Furcht sitzt. Das hat sie wahrscheinlich diesen gefährlichen Pfad hinabgejagt.
Hera scheint als einziges Mitglied der Ghost-Crew die Sache im Griff zu haben. Sie hält die Sachen geradlinig und ist bereits, voranzugehen. War das schon immer so geplant?
Hera war stets Anführerin der Gruppe. Die Idee war, dass die Leuten Kanan als Anführer annehmen würden und in Heras Welt war es leichter, die Leute einfach annehmen zu lassen, Kanan habe die Zügel in der Hand. Es war eine weitere Schicht Geheimhaltung, sie einfach die Führung innehaben zu lassen und Kanan den Feldgeneral sein zu lassen, während sie die Denkarbeit leistet. Sie hat Schwächen und es gibt auf jeden Fall Sachen, die sie belasten. Ihr Charakter ist nicht so direkt, wie wir in Staffel 2 erfahren werden. Sie ist die Beste, wenn es darum geht, diese Sachen beiseite zu schieben, denn sie versteht, dass das größere Gute darin liegt, der Sache der Rebellenbewegung zu Diensten zu sein. Sie ist wahrscheinlich die Stärkste mit dem stärksten Willen.
Ohne sie hätte sich Kanan nie auf den Pfad zu seiner Erleuchtung begeben. Dies bewundert Kanan wahrscheinlich am meisten an Hera: Sie hat Hoffnung. – sie hat keine seiner Fähigkeiten und nicht seine Kraft. Kanan hat jeden Grund dazu, der Anführer zu sein und Hoffnung zu haben, aber doch hat er sie verloren. Und Hera mit Mumm, Integrität und Hartnäckigkeit hat ihre Hoffnung beibehalten und glaubt, dass sie gewinnen können, trotzdem alles gegen sie ist. Das schätzt er am Meisten an ihrem Charakter und was sie zur Gruppe beiträgt.

Sie kann im Verlauf der Staffel viele K.O.s für sich verzeichnen. Azmorigan, Lando, Gall Trayvis…
Hera ist recht sachlich. Sie hat kein Problem damit, körperlich für ihre Freiheit zu kämpfen oder mit Worten darum zu kämpfen. Sie ist Soldatin, Kämpferin, so behandele ich sie und ebenso die Autoren.
Wenn sie Gall Trayvis haut, ist das höchst befriedigend. Sie setzt sich wirklich für Ezra ein. Sie hat immer an Ezra geglaubt und sich dann so für ihn einzusetzen, ist ein ziemlich großer Moment.

Können Sie über den Jedi-Tempel auf Lothal sprechen und auf diese Weise zur Mythologie beitragen?
Wir wollten, dass Ezra sein Lichtschwert verdient und weil wir eine ähnliche Geschichte auf Ilum erzählt haben wollten wir das wirklich nicht wiederholen. Wir hatten also eine zünftige Debatte darüber, ob es auf Lothal einen Tempel geben würde. Wir dachten daran, dass viele Fans im Stile von: ‚Nun ja,das ist ziemlich zweckmäßig.‘ reagieren würden. Aber wir haben damit begonnen, mit der Idee zu spielen, dass es vielleicht einen Grund geben würde, weswegen dieses Kind so gut darin ist, die Macht zu nutzen und sich mit seinem Planeten zu verbinden. Vielleicht gab es dort einen Tempel? Wenn wir die Story gut genug erzählen, wird dieser Zufall gestattet.
Mir gefallen diese großen Steine, die Ralph [McQuarrie] designt hatte und ich dachte mir: Was wäre, wenn sich das wie ein Korkenzieher öffen würde und die Tempeltür im Boden enthüllt würde? Jedem gefiel diese Idee. Interessanterweise ist das Innere des Tempels die umgewandelten Gänge auf Ilum. Wir nahmen einfach das Eis und malten es so, dass es nach Stein aussah, aber das ergab einige Symmetrie zwischen den beiden Tempeln. Uns gefiel dieses Gefühl nach Entdeckung und, dass es sich um einen älteren Jedi-Tempel handeln könnte. Er wurde wahrscheinlich vor Jahrtausennden verlassen. Da es sich aber um einen Platz gesammelter Macht handelt, dachten wir, dass es für Yoda möglich ist, in die Macht zu sehen und die Dinge dort zu sehen. Ich stelle mir vor, dass das, was Yoda ansehen würde, eine Galaxie voller Sterne ist – was die helle und die dunkle Seite repräsentiert. Die helle Seite ist lediglich ein Schimmer – einige wenige Sterne da draußen. Als Yoda zu Kanan sagt: ‚Sehen, ich dich kann. Zuvor, ich nicht konnte.‘, sieht er Kanan nun in der Macht. Er kann das kleine Licht da draußen sehen und will wissen, warum. Weil sie sich in diesem Tempel befinden, kann er seine Stimme projizieren und mit ihm dort sprechen. Dieser Moment ist ziemlich überwältigend für Kanan.
Wir wissen, dass Yoda auf eine Weise versucht, Palpatine gegenzuwirken, auch wenn er nicht aktiv in der Rebellion kämpft. Er versucht, Kanan Ratschläge zu geben, da Yoda freundlich ist und neugierig auf dieses Kind namens Ezra ist und wisen will, warum Kanan ihn trainiert. Das ist es, was Yoda immer gemacht hat. Er ist ein Mentor und ein Lehrer. Ezra stellt einen neuen Schüler dar, er will also wissen, warum dieses Kind die Macht nutzen will. Will er sie für sich selbst nutzen? Will er sie aggressiv nutzen? Ezra sagt den zentralen Aspekt – er will sie nutzen, um Leute zu beschützen. Er will sie dazu nutzen, seine Freunde und seine Familie zu beschützen. Er will sie nutzen, weil sie bewirkt, dass er sich lebendig fühlt und, Teil einer Gruppe von Leuten zu sein. Verbunden. Dann läuft es so: ‚Okay, nun gut, du kannt diesen Lichtschwertkristall jetzt haben. Nun sehen wir, was du damit machst.‘
Im Originalskript sagt Kanan Ezra: ‚Ich will dich zu diesem Tempel bringen und dir ein Lichtschwert besorgen.‘ Und diese Version der Handlung hat die ganze Zeit existiert, bis wir am Dreh waren. Ich persönlich habe die Episode gedreht und sagte: ‚Ich glaube ganz einfach nicht, dass dieses Kind kann, was er muss, wenn er weiß, was er bekommt.‘ Wenn man weiß, dass man nach Feierabend einen Sundae bekommt, akzeptiert man es viel eher, zum Zahnarzt zu gehen. Das macht es zu leicht; bei einer Prüfung geht es nicht um einen Preis, oder was man da herausholt.
Man muss die Reise selbst antreten.
Japp. Das machte es zu leicht, also hab ich das alles entfernt. Ich hatte all dieses direkte Training in der Macht durch George Lucas und als wir die Handlungsbögen zu Mortis und Yoda im Rahmen von The Clone Wars machten, tauchten wir wirklich ein in die Frage: ‚Wie lernt man über die Macht?‘ Die Episoden zu den Jünglingen, mit de Suche nach den Kristallen, gingen gänzlich um die Manifestationen ihrer Ängste. Man kommt nie so einfach über seine Furcht hinweg, sondern muss verstehen, dass man es kann und sich selbst immer wieder im Leben dazu herausfordern. Ahsoka aufzuziehen, die Episoden zu den Jünglingen und die Episoden zu Yoda haben mich auf diese Ezrahandlungen vorbereitet. Sie zielt auf seine Ängste ab.
Er bewältigt einen Schritt seiner Reise, hat am Schluss einen Kristall und macht ein Lichtschwert, das seine Persönlichkeit wiederspiegelt.
Das ganze Team und eine Menge Zusammenarbeit war nötig, um das zu erreichen, wie die Crew der Ghost. Darum, denke ich, läuft die Serie so gut. Wir sind buchstäblich eine Gruppe Leute, die eine Geschichte über eine Gruppe Leute erschafft, welche klarzukommen versuchen. Und das tun wir glücklicherweise (lacht).
Ich habe eine Herausforderung in Sachen Kontinuität für Sie. In Episode VI sagt Yoda zu Luke: ‚Wenn diese Welt verlassen ich habe, der letzte der Jedi wirst du sein.‘ Jetzt aber weiß er, dass Kanan und Ezra da draußen sind. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir eindeutig nicht, was mit ihnen geschieht, aber sind Sie sich dessen bewusst?
Ich sehe das absolut nicht als Herausforderung. Das nennen die Sith Extreme. Als Obi-Wan zu Luke sagt: ‚Dein Vater war der größte Sternenpilot der Galaxis.‘, ist das wahr? Oder sagt man das zu einem Kind, weil man es glauben machen will, dass sein Vater großartig war? Das muss nicht empirisch oder absolut wahr sein. Wenn er sagt, dass Luke ‚der letzte‘ ist, ist dies singulär oder ist er der letzte einer Gruppe. Ich weiß nicht.
Das wird definitiv aufkommen und wir diskutieren diesen Augenblick die ganze Zeit in Bezug auf das, was es meinen könnte. Man kann es als ‚Luke ist die letzte Person, die den Pfad so beschreitet, wie ihn der Jedi-Orden ausgelegt hat, den wir kennen.‘ verstehen. Der Weg der Jedi ist nicht die einzige Weise, die helle Seite der Macht zu nutzen. Luke wird von Obi-Wan und Yoda unterwiesen, die ziemlich dem Dogma dieser Tage folgten. Sicher ist er als aus dieser Linie der Letzte. Das ist absolut wahr. Aber man muss kein Jedi sein, um die Macht zu nutzen. Man muss kein Sith sein, um die dunkle Seite zu nutzen.
Wie der Inquisitor.
Ganz genau. Es also ganz klar Wege drum herum, aber die Sache ist definitiv aufgekommen. Das heißt nicht, dass wir sie umbringen müssen, aber das heißt nicht, dass wir das nicht werden. Wir werden sehen müssen, was Sinn macht.

Zum Staffelfinale. Der Tod des Inquisitors hatte – und vielleicht stimmen Sie mir da nicht zu – etwas, das irgendwie jedimäßig schien. Er schien keine Angst vor dem Tod zu haben; er hat seinen Tod akzeptiert. Können Sie darüber sprechen?
Das ist interessant. Der Inquisitor hat seinen Tod gewählt, weil das leichter ist, als sich den Folgen seines Versagens zu stellen. Er hat Angst vor Vader und weiß, dass er wahrscheinlich durch dessen Hand sterben würde. Deshalb sagt er zu Kanan: ‚Es gibt viel schlimmere Dinge als den Tod.‘ Er beugt sich dem Tod, aber nicht wie Obi-Wan, der sich auf poetische Weise ergibt, indem er sich für das größere Gute aufopfert. Der Inquisitor macht das aus Furcht.
In der ursprünglichen Fassung des Skripts streckt Kanan die Hand aus, um den Inquisitor zu retten, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger konnte ich das glauben. Ich glaube nicht, dass der Inquisitor bis zu diesem Punkt etwas getan hat, was dies zu einer klugen Entscheidung für Kanan gemacht hätte.
Oder, um zu zeigen, dass er seine Taten wieder gut machen kann?
Korrekt. Wenn Kanan die Hand ausstreckt, würde der Inquisitor sie nehmen, Kanan würde ihn hochziehen und der Inquisitor würde ihn zu Tode würgen. Er würde Kanan nichtsdestoweniger angreifen. Dies ist kein Moment im Stile von ‚Du hast deine Ehre wiederhergestellt.‘. Ich denke, etwas in Kanan erzählt ihm auf einem höheren Level, dass er das tun sollte, aber soweit ist er noch nicht.

Wenn der Inquisitor wieder hochgesprungen wäre, dann hätte Kanan ihn getötet, nicht wahr?
Eine schwierige Frage. Hat es Obi-Wan wirklich geholfen, Darth Maul zu töten? Oder hat Obi-Wan Qui-Gons Tod gerächt? Später finden wir heraus, dass Maul nicht tot ist. Die Rachsucht in Maul hat jahrelang weiterbestanden und hat zum Tod vieler Leute geführt, darunter jemand, für den Obi-Wan viel empfunden hat.
Sehen Sie es doch mal so: Theoretisch tötet er Maul in Episode I. Die Jedi erfahren nicht, ob er ein Schüler war, oder ein Meister. Sie erfahren nichts über die Sith. Sie erfahren nichts und Palpatines Plan geht weiter. Aber wenn er Maul gefangen nimmt, was schwierig wäre, dann läuft [Palpatines Schema] nicht wie geplant ab. Er geht ins Büro des Kanzlers, um ihn unter Arrest zu stellen. Das ist die richtige Herangehensweise. Nachdem der Kanzler die anderen Jedi ermordet hat, beschließt er, ihn zu töten.
‚Er ist zu gefährlich, um am Leben zu bleiben.‘ Mace weiß, dass die Gerichte ihn gehen lassen werden, stimmt’s? Nun, seine Entscheidung, Palpatine zu töten, bringt Anakin dazu, Palpatine zu retten. Ich glaube, wenn Mace weiter versucht hätte, ihn unter Arrest zu stellen, hätte sich Anakin diesem Beschluss gefügt, es gibt ja einen fairen Prozess. Diese kleinen Grauzonen und Entscheidungen haben schlussendlich großen Einfluss. Der Inquisitor und sein Einfluss auf Kanan sind wahrscheinlich noch nicht abgeebbt.
Mein Gefühl ist, dass ein wesentliches thematisches Motiv dieser Staffel – von Anfang bis Ende – Furcht war. War das eine bewusst Entscheidung?
Unsere Geschichten behandeln einen Teenager, der auf einer unter Tyrannei stehenden Welt aufwächst. Man muss nicht zwangsläufig zwischen der hellen oder der dunklen Seite der Macht wählen, um von Furcht beeinflusst zu werden. Furcht beeinflusst unglücklicherweise jeden Tag zu viele Entscheidungen der Leute. Ein Teil der Herausforderungen im Leben besteht darin, zu begreifen, wann man das Richtige tut oder aus Furcht handelt. Damit haben die Jedi, denke ich, so ihre Probleme. Man erreicht nie einen Punkt, an dem man diese Herausforderung hinter sich gebracht hat. Man kann sicherlich verschiedene Erleuchtungsebenen erreichen, aber es besteht immer die Bedrohung, dass man etwas in verdorbener Form tut. Dass man sich fürchtet. Dass sich die Furcht zu Zorn wandelt und man eifersüchtig oder gierig wird. Man muss dies immer kontrollieren und eine Balance finden.
Warum ist Tarkin so furchteinflößend?
Weil er die Leitung innehat. Neben dem Imperator findet man wohl schwer jemand mit mehr – insbesonders militärischer – Autorität als Tarkin. Tarkin steht in der Hierarchie höher als Vader. Vader muss Tarkin gehorchen. Wie verklickert man einer Generation von Kindern also, die nicht mit Star Wars aufgewachsen sondern neu bei Star Wars sind, dass dieser alte Mann die Leitung inne hat, wenn der Inquisitor doch so lässig ist und so viel Macht innehat? Na ja, Tarkin kommt herein, ist von allen unbeeindruckt und weist sie ihren Plätzen zu. Er erleidet keinen Schwindel. Er glaubt nicht, dass Kanan ein Jedi ist. All diese Dinge tragen dazu bei, ihn zu einer so mächtigen Figur zu machen.
Tarkin ist nicht anfangs auf einem Shuttle angekommen. Er ist einfach in einen Raum gegangen. Die Exekution von Aresko und Grint war nicht im originalen Skript. Das habe ich später hinzugefügt. Wir mussten einem neuen Publikum Tarkin vorstellen und, ich denke, wir haben ihn diesem neuen Publikum nicht nur effektiv präsentiert, sondern wir sind auch dem Ruf Tarkins unter den älteren Fans gerecht geworden.
Die erwachsenen Fans halten ihn für diesen bösen Mann, dem müssen wir also gerecht werden.
Ein wesentlicher Teil, den man in Sachen Tarkin nicht übersehen sollte, ist der Synchronsprecher Stephen Stanton. Stephen hat etwas Großartiges vollbracht, wofür er gar nicht ausreichend gewürdigt wird: Er hat Tarkin in The Clone Wars jünger gemacht. Er konnte also nicht einfach papageienartig das nachplappern, was er in den alten Filmen hörte. Er musste eine jünger klingende Stimme erschaffen und das hat er wirklich gut gemacht. Daraufhin waren wir dazu in der Lage, den Dialog zu nehmen und ihn dieser älteren Version des Charakters anzugleichen. Es ist eine Verbindung zwischen dem Tarkin aus Episode IV und dem aus The Clone Wars. Nun haben wir diesen Tarkin aus Rebels – der wahrscheinlich böseste Charakter, den wir bislang in der Show hatten. Und das sollte er auch sein.
Er hat als Bösewicht auf die anderen Bösewichte der Show herabgesehen. Im Stile von: ‚Ihr daddelt zu viel herum. Dafür bin ich nicht!‘ Dann sieht man, wie er Aresko und Grint exekutiert und das ist natürlich wesentlich.
Er tötet weniger böse Leute, was ihn auf ein andere Ebene des Böseseins hebt.
Da ist viel mehr Böses in Tarkin. Als Tarkin gegen Ende der Staffel versagt – wenn auch nicht wirklich eigenverschuldet – fährt er die schweren Geschütze auf: Darth Vader. Das ist für Staffel 2 sehr beunruhigend.
Wichtig ist es, festzustelle, dass wir nicht Darth Vaders Geschichte erzählen. Was Vader für mich in Rebels repräsentiert, ist die ultimative Manifestation deiner Furcht und deiner Unfähigkeit, Fortschritte zu machen. Sie werden es nicht schaffen, Darth Vader zu besiegen. Da führt kein Weg dran vorbei. Am einfachsten erklärt man es damit, dass unsere Helden fünf normale Figuren sind, während Darth Vader die 501. Legion darstellt. Der hat sie schnell ihm Sack.

Weiß die Ghost-Crew, dass Darth Vader existiert? Haben die von ihm gehört?
Das ist noch so eine Sache, mit der man ringt. Die Fans glauben alle, dass die Leute wissen müssten, wer dieser Kerl ist. Warum sollten sie? Ich glaube nicht, dass sich die Leute auf Coruscant darum kümmern oder dass es sie interessiert, dass Palpatine ein Sith-Lord ist. Die meisten wüssten sicher nicht mal, was das heißt. Viele würden sagen „Nun, die Züge fahren pünktlich“. Alles läuft gut, das ist sein Vorteil.
Vader ist für einige wenige eine bekannte Person, denke ich. Ihn kennt man vielleicht vom Hörensagen. Die Imperialen kennen ihn, aber viele haben ihn nie getroffen. Er gehört nicht zum Militär. Er ist der eher fanatische Teil des Imperiums. Ein Grund, weshalb ich glaube, dass er nicht so bekannt ist, ist die Tatsache, dass man ein Aufeinandertreffen mit ihm meist nicht überlebt.
Als ich mir Vader in der letzten Episode angesehen habe, wurde mir klar, dass man in jedem Star Wars-Film eine andere Version von ihm sieht. Haben Sie eine Vorstellung davon, auf welchem mentalen Stand er während Rebels ist?
Oh ja, das muss ich. Ich war immer der Auffassung, dass Vader nicht einen reumütigen Knochen in seinem Körper hat, bis er realisiert, dass sein Sohn am Leben ist. Luke ist die Möglichkeit, die alles auslöst, was passiert. Das Wissen, dass Luke lebt, zwingt ihn dazu, sich auf unbequeme Art an seine Vergangenheit zu erinnern. Es zwingt ihn dazu, sich an Padmé zu erinnern. Es zwingt ihn auf einen Weg wie „Vielleicht wird sich mein Sohn mir anschließen und zusammen können wir über die Galaxis herrschen“. Luke muss ihn von diesem Gedanken abbringen, was letztlich in der Szene auf der Brücke auf Endor endet, als Vader sagt „Für mich ist es dafür jetzt zu spät“. Zu dieser Einsicht kommt er nur durch Luke.
Bis zu diesem Punkt ist er meiner Meinung nach ein Zerstörer. Er ist ein unglaublich wütender, hasserfüllter Zerstörer. Er hasst sich selbst. Er hasst, was passiert ist. Er hasst all seine früheren Freunde, weil er glaubt, dass sie ihn betrogen haben. Anakin Skywalker glaubt, dass er nie die Seiten gewechselt hat. Er glaubt noch immer, dass er den Kampf der Gerechten kämpft. Er glaubt, Obi-Wan habe ihn betrogen. Er glaubt, Padmé habe ihn betrogen, was zu ihrem und den Tod seiner Kinder führte. Er glaubt, dass die Jedi einen Putsch gegen die Republik versucht haben. Er glaubt, die Republik war schwach, weshalb sie korrupt wurde und auseinander fiel, trotz Palpatines Rettungsversuchen. Insgesamt hasst er sich selbst für alles, was passiert ist, da er der Überzeugung ist, nicht stark genug gewesen zu sein, um die Dinge zu richten.
Diese Gedanken fressen ihn auf und er ist in ihnen gefangen. Er hat keine andere Wahl als seine neue Persona – Darth Vader – zu akzeptieren. Was wir jetzt in Rebels sehen ist nur eine Wand aus Wut und Hass – alles, was die dunkle Seite manifestiert.
Es wäre interessant zu sehen, wie er jetzt zu Ahsoka stehen würde. Sie ist eine lebende Erinnerung an die Person, die er mal war. Noch schlimmer, sie kennt die gute Person, die er mal war.
Er will daran keine Erinnerung haben.
Er will daran nicht erinnert werden und in vielerlei Hinsicht denkt er wahrscheinlich, dass ihre gesamte Beziehung ein Fehlschlag war, da sie davongegangen ist.
Glauben Sie, dass er auf verworrene Art und Weise auf sie wütend ist?
Ja. Ich glaube irgendwie wird man indirekt wütend auf Menschen, wenn man mit ihren Entscheidungen nicht einverstanden ist, oder wenn man jemanden gehen lässt und später passiert etwas. Man denkt „Wo warst du?“. Man würde jedem die Schuld geben außer sich selbst.
Er würde sich also nicht freuen und sagen „Oh, super, du lebst“.
Nein, ich glaube er würde das gar nicht gut finden.
Offensichtlich hat sie ihm aber viel bedeutet.
Natürlich. Aber inzwischen ist sie und Obi-Wan Kenobi Staatsfeind Nr. 1 und 2 für ihn. Es ist persönlich. Es drängt sich die Frage auf: Was wissen sie voneinander? Was wissen sie über das, was passiert ist?

Was ist mit der Enthüllung von Ahsoka? Wie sind Sie an diese Szene herangegangen?
Die Rückkehr von Ahsoka ins Star Wars-Universum war etwas, das ich natürlich wirklich umsetzen wollte. Ich wollte, dass die Leute einen guten Einblick darin erhalten, wer sie nun ist. [Der Komponist] Kevin Kiner und ich wollten, dass ihre Melodie im Gespräch mit Ezra erkennbar wird, sodass es einen völlig mit der Figur in The Clone Wars verbindet.
Es war für mich ein Entwicklungsmoment, diesen Charakter von einem Stil zum anderen übergehen zu sehen. Die Entwicklung eines Charakters, den wir animiert erschaffen hatten, von einem Typ Aussehen zum nächsten zu bringen, war Neuland. Wenn Ashley [Eckstein] ihr ihre Stimme leiht, wird alles viel lebendiger – besonders für die Leute, die von The Clone Wars geblieben waren, war das sehr bedeutend. Ahsoka erneut umhergehen zu sehen und zu wissen, dass wir die Geschichte dieser Figur fortführen würden, war für uns alle eine große Sache.
Ich weiß, wie ich das drehen will, wenn ich an so eine Szene herangehe. Ich wollte diesen Moment des Kopfwendens, wenn sie sagt: ‚Mein Name ist Ahsoka.‘ Es war ein spaßiger Moment, sie einfach wieder auf dem Schirm zu haben.
Hat Ihnen The Clone Wars so, wie es es endete, und die Tatsache, dass Rebels in eine neue Epoche aufbrach, neue Gelegenheiten oder Wege in Bezug auf Ahsoka gegeben, über die sie froh sind?
Nicht wirklich. Ich hatte stets einen Langzeitplan für Ahsoka, der ich persönlich mit George [Lucas] an ihrer Erschaffung beteiligt war. Ich habe verschiedene Phasen im Lauf der Jahre durchgemacht, in denen sie die Klonkriege nicht überlebte, dann hatte ich Wege, wie sie das könnte. Ich arbeite stets an dieser Figur. Ich weiß, wo sie sich jetzt befindet. Ich weiß, wo ihr Versagen liegt und was sie dieses Jahr verfolgen wird, was sie meines Erachtens wirklich interessant macht.
Der ursprüngliche Plan für ihren vierteiligen Handlungsbogen in Staffel 5 bestand darin, sie am Ende wieder in den Jedi-Orden zurückzubringen. Ich sagte zu George: ‚Na ja, das würden wir normalerweise so machen. Was, wenn sie in der Verbannung lassen und sehen, wohin das führt?‘ Glücklicherweise hat er zugestimmt.
Ich denke, die große Frage ist: Wohin geht die Sache von hier aus?
Werden wir jemals sehen, was mit ihr zwischen The Clone Wars und Rebels geschehen ist?
Vielleicht. Ich weiß, was bis zum Ende von The Clone Wars geschehen ist und ich habe Ideen darüber, was anschließend geschehen ist. Wenn wir eine Geschichte haben, die gut genug ist, werden wir diese erzählen. Ich denke, es gibt eine gute Geschichte darüber, wie sie zu Fulcrum geworden ist.
Wollen Sie irgendetwas zu Staffel 2 sagen?
Sie ist besser. Es geht um mehr und die Handlung ist besser. Wir haben es geschafft, die Geschichte zu einigen sehr guten, spannenden und spaßigen Orten zu bringen und dennoch ein wenig Intensität gewahrt. Wenn Staffel 1 Eine neue Hoffnung repräsentiert, dann ist Staffeö 2 ziemlich durch Das Imperium schlägt zurück beeinflusst.
Ich habe eine persönliche Bitte.
(lacht) Mh hm.
Gibt es eine Chance, dass wir das Zillo-Biest in Rebels zurückkommen sehen?
Nein. Das ist für die Produktion zu herausfordernd. Außerdem weiß ich nicht, was ihn jetzt stoppen würde. Das müsste das Imperium tun. Es ist ironisch, aber wenn ich zur Produktion hinabginge und sagen würde, dass ich das Zillo-Biest haben will, wären sie dem echt ungewogen. (lacht) Die Erschaffung des Zillo-Biests war ziemlich knifflig.
Wie wär’s mit einem Mecha-Zillo-Biest?
(lacht). Nein. Selbe Sache. Das Mechanische hilft uns nicht. Wir könnten ein Baby-Zillo-Bist erschaffen.
Ich wollte Ihnen eine kurze Geschichte erzählen und Ihre Reaktion dazu wissen. Mein Neffe ist sechs Jahre alt und Star Wars hat ihn nie groß mitgerissen. Doch mein Schwager hat ihn Rebels schauend vorgefunden und fragte ihn, ob ihm das gefalle. Mein Neffe meinte: ‚Ja. Es ist viel besser, als diese Filme.‘
Echt jetzt?
Jepp. Was ich sagen will: Rebels ist sicher für viele Kinder ein Einstiegspunkt, ob sie von den Filmen wussten und diese mochten, oder nicht. Wie viel bedeutet Ihnen dies?
Na ja, es ist eine große Verantwortung. Das sage ich. Dessen bin ich mit seit Jahren bewusst.
George und ich haben das schon bei The Clone Wars gesehen. Ich denke, jede Generation verdient ihren eigenen Einstiegspunkt in die Geschichte. Die Prequel-Generation hatte ihren und dasselbe wird bald mit der Generation von The Force Awakens geschehen. Dies ist eine aufregende Zeit für Star Wars – es gibt für jeden eine Zeit, einen Ort und eine Figur.

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