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Die verlorene Jagd nach Ben Solo

Adam Driver enthüllt seine abgelehnten Pläne, mit Steven Soderbergh einen Star-Wars-Film zu drehen.
Ben Solo Kylo Ren© Lucasfilm

Adam Driver ist aktuell, bzw. demnächst in Jim Jarmuschs Film Father Mother Sister Brother zu sehen (Deutschlandstart: 26. Februar 2026) und hat im Rahmen der Promotour dafür mit der AP auch über seine Star-Wars-Erfahrungen gesprochen, einschließlich eines abgelehnten Spielfilmprojekts:

Drivers Vertrauen in Filmemacher wird nicht immer von den Machthabern der Branche geteilt. In einem langen Gespräch, in dem Driver oft seine Besorgnis über die aktuellen Trends in Hollywood zum Ausdruck brachte, verriet er, dass er und Steven Soderbergh zwei Jahre lang an einem Star-Wars-Film gearbeitet hätten, der schließlich von der Walt Disney Corporation abgelehnt wurde.

„Ich war immer daran interessiert, einen weiteren Star-Wars-Film zu drehen“, erklärte Driver, der in der Trilogie, die mit Das Erwachen der Macht begann, die Rolle des Kylo Ren spielte. „Ich hatte seit 2021 darüber gesprochen, einen weiteren Film zu drehen. Kathleen (Kennedy) hatte mich kontaktiert. Ich habe immer gesagt: Mit einem großartigen Regisseur und einer großartigen Geschichte wäre ich sofort dabei. Ich habe diese Figur geliebt und es geliebt, sie zu spielen.“

Driver erzählt, er habe Soderbergh ein Konzept für einen Film vorgelegt, der nach Der Aufstieg Skywalkers aus dem Jahr 2019 spielen sollte. Dieser Film gipfelte in Rens Erlösung und seinem scheinbaren Tod. Driver hatte die Trilogie mit einer Idee für Rens Entwicklung begonnen, die die Reise von Darth Vader umkehrte. Im Laufe der Trilogie entwickelte sich die Geschichte jedoch anders. Driver hatte das Gefühl, dass für Kylo Ren, oder wie er vor seinem Übertritt zur dunklen Seite hieß, Ben Solo, noch etwas zu erledigen war.

Soderbergh und Rebecca Blunt entwarfen eine Geschichte, die die Gruppe dann Kennedy, Lucasfilm-Vizepräsidenten Cary Beck und Lucasfilm-Kreativchef Dave Filoni vorstellte. Sie waren interessiert, also holten die Filmemacher Scott Z. Burns hinzu, um ein Drehbuch zu schreiben. Driver bezeichnet das Ergebnis als „eines der coolsten Drehbücher, an denen ich je mitgearbeitet habe.

Wir haben dieses Drehbuch dann Lucasfilm vorgelegt. Die Idee hat ihnen sehr gut gefallen. Sie haben unseren Ansatz und unsere Beweggründe vollkommen verstanden“, so Driver. „Danach haben wir es Bob Iger und Alan Bergman vorgelegt, aber sie haben es abgelehnt. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass Ben Solo noch am Leben war. Und damit war die Sache erledigt.

Es trug den Titel The Hunt for Ben Solo und war wirklich cool“, fügt Driver hinzu. „Aber jetzt ist es Geschichte, also kann ich endlich darüber sprechen.“

Soderbergh sagte in einer Erklärung: „Ich habe es wirklich genossen, den Film in meinem Kopf zu drehen. Es tut mir nur leid, dass die Fans ihn nicht zu sehen bekommen werden.“

Vertreter von Disney und Lucasfilm lehnten eine Stellungnahme ab.

Die Star-Wars-Spielfilmentwicklung befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer Phase des Umbruchs. Kennedy, die langjährige Präsidentin von Lucasfilm, wird voraussichtlich bis Ende des Jahres zurücktreten. Nach einer mehrjährigen Spielfilmpause befinden sich aktuell zahlreiche Projekte in verschiedenen Entwicklungs- oder Produktionsphasen, darunter Jon Favreaus The Mandalorian and Grogu, Shawn Levys Starfighter mit Ryan Gosling, ein Film unter der Regie von Sharmeen Obaid-Chinoy mit Daisy Ridley in der Rolle der Rey, ein Film unter der Regie von James Mangold und eine neue Saga unter der Leitung von Simon Kinberg.

Für Driver, der 2017 in Soderberghs Heist-Komödie Logan Lucky mitspielte, war diese Entscheidung unverständlich. Wer würde sich nicht einen von Soderbergh inszenierten Star-Wars-Film ansehen wollen?

„Wir wollten mit unseren Ausgaben auch sparsam umgehen und weniger Geld ausgeben als die meisten anderen, aber dabei dem Geist dieser Filme treu bleiben, die handgemacht und charakterorientiert waren“, erzählt Driver. „Das Imperium schlägt zurück ist meiner Meinung nach der Maßstab für diese Filme. Für mich ist [Soderbergh] einer meiner Lieblingsregisseure aller Zeiten. Er lebt nach seinen Prinzipien, lebt seine Ethik und geht keine Kompromisse ein.“


Sawru In

Bei Sawru In ist der Name Programm: Saw Ruin. So erlebte er den Beginn der Sequel-Trilogie als traumatisches Ereignis, blieb SWU aber dennoch als Newsautor und Mädchen für alles erhalten.

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1 Kommentar

  1. kakulukiam

    Bemerkenswert, wie offen Adam Driver über das Projekt spricht. Habe den Eindruck, dass er ehrlich begeistert von der Idee war und einigermaßen enttäuscht ist, dass es abgelehnt wurde. Zumal er ausdrücklich erwähnt, dass Lucasfilm interessiert war, es aber Disneys Bob Iger und Alan Bergman waren, die abgelehnt haben. Seltsam, dass zu dem Zeitpunkt schon ein Drehbuchentwurf vorlag, und erst danach die Grundidee abgelehnt wurde, Kylo Ren nach der ST zurückkehren zu lassen.
    Andererseits ist das Argument, dass Kylo Ren in TROS gestorben ist, durchaus sehr gewichtig! Ich glaube, die meisten würden zustimmen, dass es in Star Wars mit Figuren, die „irgendwie“ von den Toten zurückkommen, bereits übertrieben wurde. Es geht ja auch auf Kosten der dramaturgischen Fallhöhe, wenn das Publikum sich daran gewöhnt, dass der Tod wichtiger Figuren grundsätzlich immer wieder umgekehrt werden könnte. So gut der Film hätte werden können: Für „Star Wars“ insgesamt ist sein Nichterscheinen vielleicht besser. Ben Solo ist tot.
    Trotzdem schön, dass Star Wars im Kino weiter eine Zukunft hat. Freue mich auf die nächsten Projekte!

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