Vor einigen Tagen haben wir euch den ersten Teil eines Interviews mit Terry Dodson übersetzt. Hier kommt Teil II:
Ein Werk wie Princess Leia bedeutet, die Charaktere für Million Fans erkennbar zu machen. Alles in Allem, wie stehen Sie zu Porträtierungen? Haben Sie dazu eine Philosophie?
Eigentlich arbeite ich sehr gerne an Äbbildern bekannter Figuren, dies ist eine großartige Weise, sich selbst als Künstler auszuprobieren. Sehr häufig lasse ich in meiner Arbeit das Aussehen oder Aspekte des Aussehens auf realen Personen basieren, für mich ist dies also ziemlich normal. In Sachen wie Star Wars versuche ich, eine ‚funktionierende Ähnlichkeit‘ zu entwickeln – also die wesentlichen Dinge der Ähnlichkeit herauszufinden, ohne sich sklavisch an Fotos zu halten. Ich versuche zu erwirken, dass es sich wie der Charakter anfühlt und nicht wie ein Foto. In diesem Fall hilft es wirklich, anhand von Charakteren und Schauspielern zu arbeiten, die man bereits kennt und deren Persönlichkeit man bereits kennt.
Gehen wir auf diese Sache mit der Persönlichkeit näher ein: Welcher der bestehenden Star Wars-Charaktere hat sie hier wirklich beeinflusst? Haben Sie Favoriten?
Die Story beginnt am Ende des ersten Star Wars-Films, ich war also direkt ‚im Universum‘ und es ging eigentlich nur darum, die Szenen festzuhalten, die jeder schon so gut kennt. Das hat mich dazu gezwungen, gut aufzupassen und als ich diese ‚bekannten‘ Szenen fertigstellte, hatte ich ein gutes Gefühl für den etablierten Look erhalten und konnte auf die neuen Szenen und Sets eingehen.
Es war überdies ziemlich geil, Admiral Ackbar und all die Rebellen zu teichen, die mit diesen großen Helmen im Space Balls-Look herumliefen.
Von den Seiten, die wir bislang gesehen haben, sieht es so aus, als würde sich eine neue weibliche Figur die Bühne mit Leia teilen; wie haben Sie sie als eigentständige Person neben Leia gezeichnet?
Sie basiert auf Mark [Waid]s Vorschlag, sie zu Leias körperlichem Gegenteil zu mahen. Groß, blond und blauäugig. Dann haben ich ihrem Gesicht und Augen spitzigere Winkelformen verpasst, um mit den runderen Augen und dem Gesicht Leias zu kontrastieren. Ich habe außerdem versucht, Dinge zu vereinen: Ich gab Leia und Evaan das, was ich als alderaanische Frisuren bezeichne: Im Grunde genommen habe ich an Leias ursprünglicher Schneckenfrisur angefangen und daran weitergearbeitet.
Wie gut, denken Sie, haben Sie das originale Design der Filme getroffen? Und wie stehen Sie zur Recherche von all den Schiffen, Droiden und so weiter?
Ich mag das Design des Star Wars-Universums und ich denke, ich habe eine gute Vorstelleung davon, wie es funktioniert. Ich liebe es also, Recherche zu betreiben, um alles richtig hinzubekommen und daraufhin mein Wissen zu nutzen und zu begreifen, was diese Sachen zu Star Wars macht, um neue Designs zu entwerfen.
Die erste Ausgabe von Princess Leia ist gestern erscheinen. Der erste Sammelband wird am 15. September erscheinen und ist bereits bei Amazon gelistet.
Also was man bisher zu sehen bekommen hat, ist das sowohl künstlerisch als auch technisch eine echt miese Umsetzung. Fachlich nicht mehr als ein Schuss ins Knie …
Ehrlich gesagt: Die Zeichnungen haben mir auch nicht gefallen, die Story hingegen sehr.
Also ich finde die Zeichnung ganz in Ordnung. Natürlich gibt es einige Zeichner, die die Figuren realistischer hinbekommen, aber "schlechte" Zeichnungen, sind für mich persönlich etwas vollkommen anderes. Wenn ich da z.B. an "Dark Empire" denke. Furchtbar. Das war 1000 Mal schlechter, als alles, was man hier sehen kann.
Ich dagegen fand Dark Empire zeichnerisch wesentlich ansprechender als Princess Leia… 😉
In meinen Augen ist Realismus im Comicbereich nicht automatisch ein Maß für Qualität.
Also Cam Kennedys Dark Empire Zeichenstil fand ich mit einen der besten der letzten 20 Jahre. Okay, der Stil eignet sich nicht unbedingt für jede Art von Story gleich gut, aber von der künstlerischen Umsetzung war das einfach nur erste Sahne!
Aber es stimmt schon, bei einigen Zeichnern hatte ich auch wirklich das Gefühl, dass sie mehr eine Notlösung sind. Teilweise war das schon übelst, was man da im Lauf der Jahre vorgesetzt bekommen hat.
@Blue Max:
Da hast Du ganz recht, Realismus ist kein Qualitätsmaß! Aber Kontinuität im Sinne von Wiedererkennung: Wenn eine Figur alle 2-3 Bilder anders aussieht, und nur dank der Colorierung zu erkennen ist, spricht das halt nicht für den Zeichner … zumindest nicht für seine Fürsorglichkeit. Aber vielleicht war er noch jung und brauchte das Geld 😀
Die Story war okay, jetzt auch nicht so fesselnd, dass ich unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Positiv finde ich es, dass endlich mal die Zerstörung Alderaans thematisiert wird.
Der Zeichenstil fand ich gewöhnungsbedürftig. Mir gefallen die Hintergründe größtenteils recht gut, vor allem der kreative Einsatz von Farben, die Figuren sind aber nicht so besonders.
@Darth Pevra:
Krass, echt? Ich will jetzt unbedingt wissen, was Leia ausgerechnet auf Naboo sucht… 😉
Ich stimme da Pevra in allen Punkten zu. 😀 Finde ich jetzt nicht so spannend wie Darth Vader. An das Artwork habe ich mich beim Lesen gewöhnt, sodass es mich später nicht mehr gestört hat, und es ist auch meilenweit besser als Dark Empire (dessen zweiten Band ich gerade lese), aber der Stil ist mir zu kitschig für Star Wars.
Ich mochte den Stil von Dark Empire ganz gern, aber mein Lieblingszeichner ist ganz klar Doug Wheatley.
@ Byzantiner
Sie wird wohl rausfinden, wer ihre wahre Mama ist. Sonderliche Auswirkungen wird dies wohl nicht haben, da Padmé ja tot ist usw. Wär ja kein klarer Widerspruch zu den Filmen, insofern werden sie es durchziehen.
@Darth Pevra:
Das kann ich mir gut vorstellen – hat gleichzeitig aber nichts mit dem zu tun, was ich gesagt habe: Ich habe mich nicht gefragt, was sie dort findet, sondern, was sie dort sucht. 😉
Abgesehen von der persönlichen Story Leias, die wohl auf Naboo aufgearbeitet werden wird, finde ich es spannend zu sehen, was aus Naboo unter dem Imperium geworden ist.
Wird nun unter eiserner Hand von Gouverneur Binks regiert 😆
Ich bin mit dem Zeichenstil auch nicht allzu zufrieden. Ich denke dass es vielen so geht, hat mit Realismus nichts zutun, denn an sich sind die Zeichnungen sehr gut, das ist schon professionell aber die Gesichter sind etwas eigenwillig und ich meine, dass die Details oft abgehen und nicht kompensiert werden. Die Beispielseiten von Vader sehen da schon geiler aus und wenn Vader plötzlich mal Held ist, wirkt das gleich richtig interessant. Ich warte aber bis die Stories abgeschlossen sind, bevor ich sie lese. Leia finde ich eigentlich vor allem deswegen interessant weil a) eine Frau in der Hauptrolle und b) auch noch eine Frau als Pilotin in einer wichtigen Haupt/Nebenrolle, die bisher komplett unbekannt sind. Ich brauche nicht drei trillionen Comics von den Hauptcharakteren, ich will gern neue haben oder Stories Abseits vom restlichen großen Ganzen.
@ Byzantiner
"Das kann ich mir gut vorstellen – hat gleichzeitig aber nichts mit dem zu tun, was ich gesagt habe: Ich habe mich nicht gefragt, was sie dort findet, sondern, was sie dort sucht. *zwinker*"
Hat es in dem Comic nicht geheißen, dass sie nach Alderaanern suchen? Aber vielleicht habe ich dich nicht richtig verstanden bzw. irgendwas missverstanden.
"Abgesehen von der persönlichen Story Leias, die wohl auf Naboo aufgearbeitet werden wird, finde ich es spannend zu sehen, was aus Naboo unter dem Imperium geworden ist."
Das ist absolut interessant. Ich hoffe, dass sich der Planet stark verändert hat, könnte sogar eine der interessantesten loyalen Imperiumswelten sein.
@Darth Pevra:
Du hast mich schon richtig verstanden – ich bin nur gespannt darauf, warum sie diese Suche nach Naboo verschlägt. 😉
Ich vermute mal, dass es etwas mit den guten Beziehungen von Bail Organa zu Padmé Amidala zu tun hat. Aber ja, lassen wir uns überraschen. 🙂