Anzeige

Empire Chronicles: Der wahre Imperator

ein Blick zurück auf Palpatines ersten Auftritt

Unser kleines Special hat es bereits angedeutet, seit heute ist Das Imperium schlägt zurück tatsächlich volle 30 Jahre alt. Zur Feier des Tages widmet sich die offizielle Seite deshalb einer der legendärsten und mythenumranktesten Szenen des Films: Vaders Gespräch mit seinem Meister.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Was den Auftritt des Imperators in Empire bemerkenswert macht, sind seine Stimme und sein Aussehen, die sich in der ursprünglichen Kinofassung von Ian McDiarmids Darstellung des Palpatine in Die Rückkehr der Jedi-Ritter und den Prequels deutlich unterscheiden. Für die DVD-Veröffentlichung des Films wurde Palpatines Auftritt 2004 zwar neu gedreht – inklusive einiger Dialogänderungen -, womit die Figur nun in allen Film gleich aussieht, aber im Rahmen der Empire Chronicles fasst die offiziell Seite die ursprüngliche Szene von 1980 ins Auge, in der der Imperatorsich mit dem Gesicht einer Frau, der Stimme eines Broadway-Schauspielers und den Augen eines Schimpansen präsentierte:

[bildmitte[20100521_empchron1_sm.jpg|Der Original-Palpatine]bildmitte]

„Unterstützt und gefördert von den ruchlosen, machthungrigen Figuren innerhalb der Regierung, von den einflußreichen Organen des Handels, erreichte der ehrgeizige Senator Palpatine, daß der zum Präsidenten der Republik gewählt wurde. Er versprach, die Mißvergnügten im Volk wieder zu vereinen und den schwindenden Ruhm der Republik wiederherzustellen.


Erst einmal gesichert im Amt, rief er sich zum Kaiser aus und verschloß sich vor der Bevölkerung. Bald wurde er von eben den Gehilfen und Stiefelleckern beherrscht, die er zu hohem Atm berufen. Die Rufe des Volkes nach Gerechtigkeit erreichten seine Ohren nicht mehr.“

George Lucas (Ghostwriter: Alan Dean Foster): Prolog, Krieg der Sterne, Das Buch zum Film. November 1976

[bildmitte[20100521_empchron4_sm.jpg|Frühe Vorstudien des Imperators von Ralph McQuarrie]bildmitte]

Während der Handlungskonferenz entschieden George Lucas und Leigh Brackett, dass der Imperator und die Macht zwei Hauptthemen des Films sein sollten. Der Imperator war im ersten Film nur kurz erwähnt worden, und in der Fortsetzung sollte er nun kokretisiert werden. Diese Idee wurde am Ende erst im dritten Film wieder aufgegriffen. Zu diesem Zeitpunkt war der Imperator allerdings ein Bürokrat mit nixonhaften Zügen und wie der Zauberer von Oz ein Manipulator hinter dem Vorhang.

Laurent Bouzereau, Star Wars: The Annotated Screenplays. 1997.

[bildmitte[20100521_empchron3_sm.jpg|Frühe Entwürfe zur Imperator-Szene von Ralph McQuarrie]bildmitte]

Am Anfang bekam ich viele Zeichnungen [von ihm] zu sehen, und ich sagte ihnen, wie er aus meiner Sicht sein sollte. Ich stellte ihn mir wie den Zauberer von Oz vor, dessen Aussehen sich vielleicht ständig verändern sollte, damit er immer im Ungefähren verharrt. Eine schöne Frau, die ihre Lippen bewegt, dann zu einer Stop-Motion-Figur wird und schließlich zu einem geschminkten Schauspieler. Man sollte ihn nie klar erkennen können.

Als ich den Imperator zum ersten Mal sah, war ich enttäuscht, denn er war mir zu menschlich, zu gewöhnlich. Darth Vader verneigt sich vor ihm und nennt ihn seinen Gebieter, also sollte der Typ wirklich furchteinflößend sein. Aber es ist interessant, denn er wurde von einer Schauspielerin gespielt, bekam dann eine männliche Stimme verpasst, und sie blendeten Affenaugen auf sein Gesicht.

Mark Hamill, Luke Skywalker, Starlog Magazine 40, November 1980.

[bildmitte[20100521_empchron5_sm.jpg|Die Aufnahmen zur Imperator-Szene mit einer bis heute namenlos gebliebenen Schauspielerin]bildmitte]

Um das Hologramm des Imperators zu erzeugen, machten wir Aufnahmen einer stark geschminkten Schauspielerin und blendeten ihre Augen aus. George [Lucas] wollte, dass wir ihm etwas andere, fremdartigere Augen geben, also landeten wir schließlich bei einem Schimpansen und kopierten seine Augen auf die des Imperators. Um den Hologramm-Look zu erzeugen, filmten wir das fertige Material erneut von einem Fernsehbildschirm ab.

Ken Ralston, Effekt-Kameramann, Star Wars: The Definitive Collection, Laserdisk-Kommentar, 1993.

[bildmitte[20100521_empchron2_sm.jpg|Clive Revill, die Originalstimme des Imperators]bildmitte]

Ich hatte für [den Empire-Regisseur] Irvin Kershner in einem Film namens Simson ist nicht zu schlagen mitgespielt. Eines Tages rief er mich an und meinte, ich sollte zu ihm kommen, um eine kurze Rolle aufzunehmen. Ich hatte gerade nichts anderes vor, also fuhr ich ins Aufnahmestudio, wo er mir einige Ausschnitte zeigte und meinte: ‚Sprich diesen Text, und zwar mit Pep.‘ Also ging ich meine Zeilen durch, legte den gewünschten Pep hinein, sie spielten eine Weile damit herum, und nun bekomme ich viele Fanbriefe.

Clive Revill (Originalstimme von Imperator Palpatine, Kinofassung 1980), Star Wars Insider 49, Mai/Juni 2000.

Für [die Musik in der Imperator-Szene] verwendet [Komponist John] Williams atonale Streicher- und Celesta-Klänge.

Michael Matessino, Begleittext Das Imperium schlägt zurück Special Edition Soundtrack, 1997.

Musikbeispiel (Rechtsklick, Ziel speichern unter)


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

Schlagwörter

10 Kommentare

  1. Lord Kaan

    Wow, ich hätte den Imperator beinahe gar nicht erkannt.:D
    Er sieht vom Gesicht her, um einiges anders aus als bei den die heutigen DVD Versionen.Es ist kaum zu glauben dass dieser Imperator mal inden KIonos zu sehen war.Natürlich liegt es daran dass wir heutzutage Land McDiarmid gewohnt sind, und nicht das uhrsprüngliche Aussehen des Palpatine.

    Insgesamt ist es wiedereinmal ein sehr interessanter Bericht.Man erfährt immer mehr zu Episode V.

  2. Aaron

    Also nichts gegen Ian McDiarmid, aber die Neufassung dieser Szene ist einfach nur übel. In der deutschen Fassung sowieso, weil da der siebenunddreißigste Vader-Sprecher mit dem uninspirierten Prequel-Palpatine zusammengeworfen wurde und das Ganze einfach nur grottig klingt, aber selbst die englische Fassung taugt aus meiner Sicht nix. Clive Revill hat Palpatine eine wunderbare Stimme gegeben, die gerade bei der sehr nachdenklichen, sehr zurückhaltenden Zustimmung zu Vaders Vorschlag, Luke auf die Dunkle Seite zu ziehen, alles übertrifft, was McDiarmid in der Neufassung anzubieten hat. Und das Aussehen, ja, mein Gott… Es gibt Schlimmeres. Aus meiner Sicht waren die Änderungen der DVD-Fassung auch und gerade in dieser Szene unnötig ohne Ende.

    (Außerdem ändert man Klassiker nicht, man respektiert sie, aber das scheint bei Lucasfilm noch weniger bekannt zu sein als bei der deutschen Fox mit ihren grottigen neuen Titeln… „Eine neue Hoffnung“… *schüttel* Wieso dann nicht auch gleich „Die Rückkehr der Jedi“ und „Die Phantombedrohung“? *kinofassungeinlegtundentspannt* :-))

  3. LordDarthMalak

    Der Imperator sah in der klasischen version von 1980 etwas besser aus als in der von 2004 !!!!;)

  4. Chrissi

    „…und nun bekomme ich viele Fanbriefe.“

    Ja, so ist das eben, wenn man sich auf Star Wars einlässt.:lol:

  5. Marvin1995

    Wieder mal ein interessanter Artikel.
    Ich habe mich schon die ganze Zeit über gefragt, wer hinter dem ursprünglichen Imperator stehen mag:D
    Wenn man den Artikel so liest kann man gar nicht glauben, dass er anfangs eine Person werden sollte, die ihr Gesicht und ihr Aussehen immer verändern kann.
    Alles in Allem finde ich den Imperator mit Ian McDiarmid als Darsteller am besten. Er hat die neugedrehten Szenen einfach nur meisterlich gespielt, auch hatte er in der Prequel Triology einen nicht zu übertreffenden, excellenten Job hingelegt.
    Er ist für diese Rolle scheinbar geboren:cool:

  6. Master Kenobi

    Der beste Imperator überhaupt. 🙂 Wenn jetzt noch der Name der Frau hinter der Maske herausgekommen wäre, wäre das zuviel des Guten gewesen. Mein zweiter Wunschtraum nach dem Drehbuch von Leigh Brackett.

  7. Macomedia

    Und wieder ein super Artikel mit neuen Infos. Sehr Interessant. Ich fand die Original Szene damals schon furchteinflössend und zugleich auch irgendwie merkwürdig, besonders diese komische Auge.

  8. JediYoda

    Mir gefällt die neue Version mit McDiarmid besser, weil sie sich in die endgültigen (?) beiden Triologien glaubhafter einfügt. Zudem fand ich den alten Imperator in der Originalversion (habe mir beide Szenen nochmal auf DVD angesehen) etwas grottig…

    Nicht so ganz passend fand ich hingegen in der neuen Version von ROTJ den jungen Anakin als Jedi-Geist. – Einmal gefällt mir eben eine Änderung ein anderes mal nicht!

  9. Darth Revan Lord der Sith

    Faszinierend. Ich dachte, die Imperatorszene hätte es in der Kinofassung gar nicht gegeben, und wäre für die DVD erst hinzugefügt worden. Stattdessen taucht eine Imperatorin mit Schimpansenaugen auf. 😆

    Ich stimme darin zu, dass die DVD-Fassung der Szene grottig ist, aber ob diese hier besser ist… MMn ist das mit den Schimpansenaugen keine gute Idee, und ich weiss nicht was ich von der Stimme halten soll. GL hatte mit dem Neudreh schon die richtige Idee, aber es hätte doch gereicht den neuen Palpatine einzufügen, Ian McDiarmid zu besserer Vertonung anzuspornen und den Rest so zu belassen, wie er war.

  10. Master Kenobi

    Der Imperator war damals noch nicht richtig ausgearbeitet. George Lucas wollte ihn bizarr aussehen lassen, da entschied man sich für das dicke Make-up und die Affenaugen. Es gibt noch ein besseres Foto von den Dreharbeiten, und ohne den Hologrammeffekt sieht dieser Imperator gar nicht so absurd aus, wie man meinen könnte. Mir hat diese Maske immer gut gefallen, sie sieht irgendwie unheimlicher als die von Ian McDiarmid aus. Auch die Stimme von Clive Revill finde ich sehr gut.

Einen Kommentar abschicken

Anzeige

mehr zum thema

Mehr zum Thema

Die Republik ist gefallen, die Jedi sind so gut wie ausgerottet, doch noch lebt eine neue Hoffnung in Gestalt von Luke Skywalker. An der Seite der Prinzessin Leia und des Schmugglers Han Solo zieht Luke in den Kampf gegen das böse Galaktische Imperium, den finsteren Darth Vader und die Manifestation der dunklen Seite der Macht, den gefürchteten Imperator.

Mehr erfahren!
Teaserplakat zu Die Rache der Jedi-Ritter

Die Rückkehr der Jedi-Ritter // Artikel

Zeitreise 1983: Die Rache der Jedi-Ritter?

Zeitreise: New York Times 1976

Eine neue Hoffnung // Artikel

Zeitreise 1976: George Lucas träumt vom Weltraum und vom Ruhestand

Nachdem sie ihren geheimen Stützpunkt auf dem Eisplaneten Hoth verloren haben, werden die Rebellen von Darth Vader in der ganzen Galaxis verfolgt. Luke Skywalker flieht auf den Planeten Dagobah, wo er unter Meister Yoda die Wege der Macht erlernt, während Han Solo, Leia, Chewbacca und C-3PO mit dem Rasenden Falken zu entkommen suchen. In der Wolkenstadt auf Bespin kommt es zum entscheidenden Aufeinandertreffen zwischen dem jungen Jedi-Ritter und dem Dunklen Lord.

Jetzt streamen!Mehr erfahren!
Vader Luke Duell Das Imperium schlägt zurück

Das Imperium schlägt zurück // News

Darth Vaders Kampf-Lichtschwert kommt unter den Hammer

Das Imperium schlägt zurück // News

Das Imperium schlägt auf dem Disney Channel zurück

Die Rebellen haben entscheidende Informationen erhalten: Über dem Waldmond Endor baut das Imperium einen neuen, noch gefährlicheren Todesstern, der unbedingt vernichtet werden muss. Während die Rebellenflotte den Angriff vorbereitet, dringen Luke Skywalker und seine Freunde auf den Waldmond vor. Als die Flotte ankommt, beginnt die Entscheidungsschlacht, während Luke auf dem Todesstern Darth Vader und dem Meister der dunklen Seite entgegentritt, dem schrecklichen Imperator.

Jetzt streamen!Mehr erfahren!
Teaserplakat zu Die Rache der Jedi-Ritter

Die Rückkehr der Jedi-Ritter // Artikel

Zeitreise 1983: Die Rache der Jedi-Ritter?

Star-Wars-Panels Adam Savage

Vermischtes // News

Unter der Lupe: Kontrolpaneele aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter und Rogue One

verwandte themen

Verwandte Themen

George Lucas und Dave Filoni über The Clone Wars

George Lucas und Dave Filoni über The Clone Wars

Zum Kinostart des The Clone Wars-Films äußerten sich George Lucas und Dave Filoni über ihr Projekt.

The Clone Wars // Interview

14/08/2008 um 17:15 Uhr // 0 Kommentare

Zukunft der Effekt-Technik: ILM setzt auf Game-Engines und Echtzeit

Zukunft der Effekt-Technik: ILM setzt auf Game-Engines und Echtzeit

Chancen für die Kleinen, Meilensteine für die Großen

Lucasfilm // Artikel

17/05/2019 um 10:57 Uhr // 4 Kommentare

Tony Gilroy über Außerirdische, Zeitpläne und Anto Kreegyr

Tony Gilroy über Außerirdische, Zeitpläne und Anto Kreegyr

sowie die Chancen von Corona, geschnittene Szenen und Jyn Erso

Andor // Interview

10/11/2022 um 18:06 Uhr // 33 Kommentare

Keine Beiträge gefunden.

Anzeige