Rogue One-Regisseur Gareth Edwards wird aktuell von so ziemlich Alles und Jedem interviewt. Gegenüber der LA Times jedoch gab er erstmals neue Infos über die zusätzlichen Dreharbeiten preis, die vergangen Sommer unter nicht wenigen Fans und Journalisten für Weltuntergangsstimmung sorgten.
Was wirklich hinter den Nachdrehs steckte, verrät Gareth Edwards nach einem „Vorwort“ von Darsteller Riz Ahmed:
„Es gab massenweise Nachdrehs“, gibt Schauspieler Riz Ahmed zu, der den Frachterpiloten Bodhi Rook spielt. „Wenn die Leute da aber was hineininterpretieren wollen, dann schlage ich vor, dass sie da hineininterpretieren wie viel Mut es braucht, um die Naht wieder zu lösen, damit es hinterher richtig machen kann, anstatt einfach irgendwas drüber zu sticken. Ich bewundere [Lucasfilm-Präsidentin] Kathleen [Kennedy] und Gareth und das ganze Team dafür, den Mut gehabt zu haben um zu sagen ‚Lasst uns einiges von dem noch mal machen‘. Ich denke, sie haben es getan, da es ihnen wirklich wichtig ist – hoffentlich macht sich das bemerkbar, wenn die Leute den Film sehen.“
Edwards – der sein Filmdebut mit dem Indie-Film „Monsters“ hinlegte, gefolgt vom 2014er Blockbuster „Godzilla“ – bestreitet das Vorurteil, dass der Film mit unüblich großen Problem geplagt war.
„Um alle tollen Filme gibt es Geschichten darüber, wie schrecklich ihre Produktion war“, sagt er. „Man erwartet also ein klein bißchen Krieg, wenn man das im Hinterkopf behält. Man fühlt sich hinterher wie die Figuren im Film, die auch eine quasi unlösbare Aufgabe vor sich haben. Sie müssen die Todessternpläne stehlen, aber die eigentliche Aufgabe ist es, einen großartigen Star-Wars-Film zu machen.“
Im Sommer hat das Internet aufgrund von Berichten, dass das Studio wegen Rogue One nervös sei und dass am Film drastische Änderungen vorgenommen werden, verrückt gespielt. Wie war es für Sie da mittendrin zu stehen – und wie viel Wahrheit steckt in diesen Gerüchten?
Es ist wirklich hart Dinge online zu lesen. Manchmal will man was dazu sagen, aber das macht keinen Sinn. Es ist sinnlos, darin involviert zu werden.
Was passiert ist war, dass, ich würde sagen ein Drittel des Films oder mehr diesen Mittendrin-Dokumentarstil hat. Und als Konsequenz daraus haben wir Stunden über Stunden und Tage über Tage an Material. Wenn man normalerweise einen Film zusammensetzt, dann hat man A-B-C-D-E und fertig. Bei uns gab es aber so viele Möglichkeiten, so viele verschiedene Arten, wie der Film aufgebaut sein könnte, dass es während des Schnittprozesses länger dauerte, um die exakte Version zu finden.
Wir hatten von Beginn an mit Nachdrehs geplant, jedoch brauchten wir viel Zeit um uns durch das ganze Material zu arbeiten und daraus das beste herauszuziehen. Das hat den ganzen Terminplan also nach hinten geschoben. Als Disney dann den Film gesehen und sehr positiv darauf reagiert hat, sagten sie: „Was immer du auch brauchst, wir werden dich dabei unterstützen.“ Die Anzahl an Einstellungen mit visuellen Effekten ging dann von 600 auf beinahe 1.700 hoch, wir konnten plötzlich alles machen, was wir wollten. Um 1.000 Einstellungen mit visuellen Effekten zu entwerfen braucht man etwa ein Jahr, also mussten wir alle da komplett hineintauchen und wir sind erst vor gut einer Woche wieder aufgetaucht.
Es wäre toll, wenn man eine Geschichte schreibt, die genau so filmt, schneidet und dann ist es ein Hit. Kunst – oder gute Kunst – funktioniert aber so nicht. Es ist ein Prozess und man experimentiert, reagiert und verbessert. Und wenn ich mehr Filme mache, was ich hoffe, will ich die auch genau so machen, wo alles organisch und nicht vorbestimmt ist.
Man kann eine kreative Diktatur haben, in der man sagt „Wir machen das, das und das und ich höre auf niemanden und habe bereits alles entschieden.“ Ich finde diese Art des Filmemachens klingt stark nach dem Imperium und die andere Art es Filmemachens ist eher wie die Rebellion. Ich fühle mich mehr als Rebell, also möchte ich lieber zu dieser Kategorie gehören.
Besonders ins Auge sticht die Anzahl der VFX-Einstellungen. 600 wirkt heutztage extrem gering. Zum Vergleich: Eine Neue Hoffnung hatte 360, Die dunkle Bedrohung z.B. hatte hingegen derer 2.000.
So oder so, wir können bald selbst für uns entscheiden, ob Rogue One ein toller Film geworden ist. Und wenn wir diese Frage mit Ja beantworten können, dann wird man bei der Produktion wohl alles richtig gemacht haben.
Klingt soweit ganz gut 🙂
Alles eine riesengroße Verschwörung! Das hat man doch schon an den Chemtrailern zu R1 gesehen! 😉 😀 😆
Schönes Interview bzw. schöner Bericht !
Zitat:
"Man kann eine kreative Diktatur haben, in der man sagt "Wir machen das, das und das und ich höre auf niemanden und habe bereits alles entschieden." Ich finde diese Art des Filmemachens klingt stark nach dem Imperium und die andere Art es Filmemachens ist eher wie die Rebellion. Ich fühle mich mehr als Rebell, also möchte ich lieber zu dieser Kategorie gehören."
Hehe, höre ich da eine unbewusste Kritik an seinem großen Vorbild George Lucas raus, dem ja diese oder zumindest eine ähnliche Arbeitsweise bei der PT nachgesagt wurde? 😉
Ich hoffe bloss, dass sie die Unmengen an überschüssigem Material, die sie durch die Nachdrehs jetzt haben, nicht einfach wegschmeissen und man sie vielleicht mal als Deleted Scenes oder Bonus Material auf den DVD / BluRays zu sehen bekommt.
Zitat:
"Und wenn ich mehr Filme mache, was ich hoffe, will ich die auch genau so machen, wo alles organisch und nicht vorbestimmt ist."
Ich denke, über zukünftige Regieangebote braucht Gareth Edwards nach Rogue One keine Sorgen mehr machen. Die Studios werden ihn mit Angeboten zuschütten, davon bin ich überzeugt.:)
Ist bloss die Frage, ob man ihm dieselbe Unterstützung zu kommen und Freiheiten lässt wie Disney. Aber vielleicht kommt Gareth Edwards ja auch so gut an, dass er in Zukunft Stamm Regisseur bei Disney wird und wir noch mehr als einen Star Wars Film von ihm zu sehen bekommen, oder vielleicht auch einen Marvel Film.;)
Einerseits wird er wohl kaum, selbst wenn es ernsthafte Probleme gab, das vor der Premiere jetzt breittreten und andererseits geht er überhaupt nicht darauf ein, dass ja ein völlig anderer Regisseur diese Arbeit übernommen hat und nach dessen Aussage unter anderem das Ende des Films (für mich eigentlich das Wichtigste überhaupt) umgekrempelt wurde.
Wahrscheinlich werden wir die Wahrheit aber genauso "schnell" in Erfahrung bringen wie die Lucas Treatments der ST, von daher bringt es eigentlich auch nicht viel, sich den Kopf darüber zu zermartern. Insbesondere wenn der Film qualitativ gut wird, was ja die Hauptsache ist.
Zum Thema und auch zum Thema deleted scenes etc sagt er hier bissl was:
https://www.youtube.com/watch?v=GA-r8E4eAac
Ich hab wirklich das Gefühl, er ist sehr zufrieden mit dem Film.
Loener, ich glaube, du hast da was falsch verstanden!
Es hat kein anderer Regiesseur die Arbeit übernommen.
Du meinst sicherlich den zusätzlichen Author, den man hinzugezogenen hat.
Es passt Manchem wahrscheinlich nicht ins Weltbild, dass der ach so diktatorische und böse Disney Konzern nach der Erstsichtung Edwards noch mehr zugestanden hat und noch mehr Freiheiten eingeräumt hat und totale Unterstützung für sein Projekt geliefert hat. Aber so ist es halt. 😉
Hm, man muss jetzt auch nich übertreiben mit dem "Verschwörungstheoretiker":rolleyes: -Bashing 🙂 .
Hauptsache is doch so oder so, dass am Ende ein guter Film bei raus kommt. Auf welchem Wege auch immer.
Zitat:
"Man kann eine kreative Diktatur haben, in der man sagt "Wir machen das, das und das und ich höre auf niemanden und habe bereits alles entschieden." Ich finde diese Art des Filmemachens klingt stark nach dem Imperium und die andere Art es Filmemachens ist eher wie die Rebellion. Ich fühle mich mehr als Rebell, also möchte ich lieber zu dieser Kategorie gehören."
Dabei muss ich an Charlie Chaplin denken, dem das ja zuweilen auch nachgesagt wurde.
@Waste.
"Dabei muss ich an Charlie Chaplin denken, dem das ja zuweilen auch nachgesagt wurde."
Du meinst in seinem Film "Der große Diktator"? 😉 😀
Kein Regisseur der noch ganz bei Trost ist, lehnt bereits beschlossene Nachdrehs ab.
Diese ganze Hetze war so albern.
Was denn für eine Hetze? Es gab ein paar Meinungsaustausche im Internet, da hat niemand ein Beurfsverbot gefordert…
Hast du das tatsächlich verpasst?
"Disney lässt den halben Film neu drehen."
"Disney war der Film zu ernsthaft."
"Disney lässt die Story weichspülen und verlangte Änderungen."
Da war ein Haufen an Horrorszenarien an die Wand gemalt worden und Disney wurde bei jeder Gelegenheit verteufelt…
Es war nicht wirklich schön und oft auch nicht sehr sachlich.
Mir geht das aktuell ziemlich am Hintern vorbei. Film wird hoffentlich ganz gut … Rest ist noch Nebensache …
Also das was Gareth Edwards mit der Aufstockung der Effekte sagt klingt ja grossartig. Disney scheint erkannt zu haben dass RO ein sehr guter Film ist und dass die Spinoffs nicht 2. Wahl sind.
@ Shtev-An Veyss:
Du kennst Duch sicher das wort des Jahres.
POSTFAKTISCH
Das geht an uns auch nicht spurlos vorbei. 😉 😎 :-/
Wenn es möglich wäre, hätte ich längst den Planeten gewechselt… 😉
Leider hab ich einen defekten Hyperantriebsmotivator. 🙁
Etwas offtopic.
Ist hier sonst noch jemand am dienstag in london bei der premiere?
@Shtev-An Veyss
Ich habe es nicht verpasst, nur seh ich da keine Hetze. Solche Begriffe darf man ruhig etwas vorsichtiger benutzen, ist dasselbe wie mit Hater. Nur weil Menschen eine Information aufnehmen und zu dieser kritisch oder auch negativ Stellung nehmen, sind sie keine keine Hetzer und Disney oder die Leute dahinter keine Verfolgten.
Nennen wir sie einfach uninformierte Dauerbesorgte.
Massig Material und trotzdem sehr umfangreiche Nachdrehs? Also ich gehöre nicht zu den Panikmachern, aber es kommt mir doch alles etwas komisch vor.
Ich bewerte den Film im Kino und eine schreckliche Produktion muss nicht heißen dass der Film schlecht sein muss (siehe ANH). Trotzdem hoffe ich, dass wir die ehrlichen Gründe irgendwann erfahren werden. Diese PR-Interviews haben naturgemäß einen geringen Wahrheitsgehalt.
Wenn ich raten müsste, dann würde ich sagen dass Disney/ Kennedy nicht ganz glücklich mit der Handkamera waren oder es in einem 2-Stunden-Film doch recht anstrengend war zuzusehen und sie deshalb vieles neu gedreht haben mit weniger Gewackel.
@Knubbel:
Ne, hab ich eigentlich nicht? Ein anderer Regisseur (Tony Gilroy) übernahm das Ruder für die Nachdrehs und sagte selbst [Anmerkung: hier bin ich mir nicht mehr sicher, ob die Info direkt von ihm selbst kam oder woher genau, suche gerade die Quelle] aus, dass er das Ende wesentlich verändert hat.
Ob zum Guten oder zum Schlechten werden wir wohl nie erfahren, daher erübrigt sich das Ganze.
Kritisiert wird von meiner Seite allemal ein Journalismus, der sich zu diesem Zeitpunkt auf die Aussagen eines Verantwortlichen stützt der selbst WENN was an den Gerüchten dran wäre, sich niemals kurz vor der Premiere dazu kritisch äußern würde.
Daher hoffe ich, dass ich weder mit Verschwörungstheoretiker noch Disneyhasser gemeint bin 😉
Wikipedia zu Gilroy:
"Als Drehbuchautor war er zudem an Rogue One: A Star Wars Story (2016) beteiligt."
Ich glaube das Problem ist, dass der Mann sonst auch als Regisseur und Produzent arbeitet, vielleicht kam dadurch was durcheinander?
Wie schon bei „Godzilla“ wurde Gilroy dazu geholt. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dies nicht im Einvernehmen mit Edwards geschah oder dazu führte, dass gegen seine Vision gehandelt wurde.
Sind sich jedenfalls alle Quellen einig, dass Gilroy, neben Chris Weitz,
als Drehbuchautor gelistet wird für Rogue One.
Nicht als Regisseur oder ähnliches.
Directed by
Gareth Edwards
Screenplay by
Chris Weitz
Tony Gilroy
Story by
John Knoll
Gary Whitta
@Shtev
Also die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass Gilroys Beteiligung über den Drehbuchcredit hinausging. So soll er bei den Nachdrehs das Second Unit Team geleitet haben und Edwards beim Schnitt unterstützt haben. Aber wie geschrieben, dies hat er bei „Godzilla“ auch schon getan. Nur ist das längst kein Grund anzunehmen Edwards wäre in irgendeiner Art und Weise „abgesägt“ wurden. Das ist eine sehr reißerische Interpretation, der ich nicht folgen kann. Eher scheinen beide ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen und Gilroy handelte immer mit Edwards Segen.
@Snakeshit: Schön zusammengefasst. Leider möchten auch weiterhin Einige gerne ihrer Theorie hinsichtlich der diktatorischen Einflussnahme des ach so bösen Disney – Konzerns freien Lauf lassen, anstatt zu akzeptieren, dass Gareth Edwards dies unterstützte.
Ja, gut, wenn er ihn kennt und ihm vertraut.
Sowas gab’s ja auch schon öfter mit Steven Spielberg.
Steht auch nicht immer drauf, wo Spielberg drin ist. 😉
Selbst GL hat in Teilen/Szenen der PT Andere Regie führen lassen. Nichts Ungewöhnliches.
Schauen wir mal, was im Nachspann dann steht, wegen Second Unit und so.
Das ist eh der Regelfall bei großen Produktionen.
Edit: Muss mal kurz nochmal nachprüfen.
Bin gerade bei imdb nochmal am durchgucken und hab gerade gemerkt,
dass da 2 Gilroys sind… John und Tony.
John ist Cutter und der jüngere Bruder von Tony.
Während Tony da den Credit für Screenplay hat, hat John einen für Schnitt.
Sofern die Angaben da jetzt aktuell sind und keine Fantasieeinträge. 😉
Die Familie hat ja echt gut zu tun mit Star Wars derzeit.
Ich fühle mich weiterhin etwas missverstanden, ist aber auch egal. Ich freue mich auf Rogue One und sehe persönlich die Nachdrehs nicht kritisch, wohl aber den Umgang damit sowohl von offizieller Seite als auch von der Presse. Ich werfe Disney nicht vor, irgendetwas diktatorisch zu beeinflussen (was unterm Strich ihr gutes Recht wäre) oder Edwards abgesägt zu haben und hoffe ganz generell einfach, dass sich Rogue One zu einem tollen Star Wars Film entwickelt hat, ungeachtet was es für Probleme gegeben haben mag oder auch nicht.
Die Quelle war THR, der sich wiederum auf mehrere interne Quellen in der Produktion beruft. Man darf also durchaus einen Funken an Wahrheit unterstellen, hätte ich behauptet. Und wenn Gilroys Gehalt von anfänglichen 200k für reguläre Nachdrehs auf 5M für tatsächlich notwendige Arbeiten gestiegen ist, dann ging es nicht nur um die Auswahl der hübschesten Kamerawinkel aus bereits abgefilmten Material.
Aber wie schon gesagt; Im Kino sitzend werden wir als Zuschauer doch garnicht merken, wer für was verantwortlich ist, wir sehen einfach nur das Endprodukt und werden bestimmt sehr gut davon unterhalten. Wie bei vielen anderen Filmprojekten auch, wäre es eben einfach nur interessant, auch den ursprünglichen Cut sehen zu können oder zumindest im Detail von den Unterschieden zu erfahren.