Produktion: Paramount Pictures, Lucasfilm Ltd.
Kinostart (US): 24. Mai 1989
Kinostart (D): 14. September 1989
Einspielergebnis (US): $ 197.171.806
Einspielergebnis (D): € 14.543.174

Die Anfänge der Produktion
Die Produktion zu Indiana Jones und der letzte Kreuzzug begann erst mehrere Jahre nach dem zweiten Teil der Reihe, weil Steven Spielberg größeres Interesse an seinen anderen Projekten hatte. Zudem wird – durchaus überzeugend – gemunkelt, dass der dritte Film primär deshalb entwickelt wurde, um George Lucas, der durch seine Scheidung in finanzielle Probleme geraten war, neue Freiräume zu eröffnen.
Angesichts der Kritik am düsteren Ton des zweiten Films, Indiana Jones und der Tempel des Todes, wollte Spielberg einen heiteren Indy-Film drehen. Zuvor hatte George Lucas noch die Idee gehabt, die Handlung in einem Spukschloss anzusiedeln, doch Spielberg, der erst kürzlich gerade den Film Poltergeist gedreht hatte, präferierte eine andere Ausrichtung. In der Folge wurde die Idee entwickelt, den Heiligen Gral und das Vater-Sohn-Verhältnis als zentrale Themen des Films zu wählen. Die Spukschloss-Idee ist allerdings im Film noch zu sehen, wenn auch „nur” in Gestalt des SS-Schlosses, in dem Henry Jones Sr. gefangen gehalten wird.
Das Drehbuch
Das Drehbuch wurde von Jeffrey Boam verfasst und in der Folge von Tom Stoppard überarbeitet, der zudem für die Dialoge zwischen Indiana und seinem Vater verantwortlich war, wobei er im Abspann unerwähnt blieb. Die Beziehung zwischen Indiana und seinem Vater, dargestellt von Sean Connery, sollte sowohl emotionale als auch humorvolle Elemente beinhalten, um den Charakteren mehr Tiefe zu verleihen. Die Handlung des Films führt Indiana auf die Suche nach dem Heiligen Gral, wobei sein Vater in das Abenteuer involviert ist, nachdem er selbst auf der Suche nach dem Gral verschollen ist.
Die Geschichte
Die Handlung nimmt ihren Anfang mit einem Prolog, in welchem der junge Indiana Jones, dargestellt von River Phoenix, einen ersten Einblick in seine Abenteuerlust gibt. Im Hauptteil des Films wird die Suche nach dem Heiligen Gral fortgesetzt, wobei Indiana Jones von seinem Vater Henry Jones Sr. unterstützt wird. Auf ihrer Reise treffen sie auf die Nazis, die ebenfalls nach dem Gral suchen, um dadurch Unsterblichkeit zu erlangen. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Vater-Sohn-Dynamik, wobei die beiden Protagonisten zahlreiche Herausforderungen meistern müssen. Dazu gehören auch die drei Prüfungen im Gralsversteck.
Das Casting
Harrison Ford schlüpfte ein weiteres Mal in die Rolle des Indiana Jones. Die Rolle seines Vaters war von vornherein für Sean Connery vorgesehen, war Indy doch eine Art alternativer James Bond, der so vom Ur-James-Bond abstammen konnte. River Phoenix wurde auf Empfehlung von Harrison Ford für die Rolle des jungen Indiana Jones ausgewählt, nachdem die beiden zuvor gemeinsam den Film Mosquito Coast gedreht hatten. Alison Doody verkörperte die Rolle der weiblichen Hauptfigur Elsa Schneider, die sich als zwielichtige Archäologin herausstellt.
Die Dreharbeiten
Die Dreharbeiten erstreckten sich über verschiedene internationale Schauplätze, darunter Jordanien, wo die berühmte Schlussszene in Petra gedreht wurde. Eine der größten Herausforderungen stellte die Umsetzung der aufwendigen Actionszenen dar, zu denen unter anderem Verfolgungsjagden mit Panzern und Motorrädern zählten. Harrison Ford führte zahlreiche Stunts selbst durch, wobei Stuntman Vic Armstrong ihn wiederholt dazu ermahnte, die Verantwortung an ihn abzugeben. Im Rahmen der Dreharbeiten in Venedig wurde dem Team die Möglichkeit geboten, für einen begrenzten Zeitraum die Kontrolle über den Canal Grande zu übernehmen.
Postproduktion
Im Rahmen der Postproduktion erfolgte eine Fokussierung auf die visuellen Effekte, insbesondere im Hinblick auf die finale Gralszene sowie die aufwendigen Actionszenen. In vielen Szenen, wie beispielsweise der Zeppelin-Sequenz, wurde auf Modelle und Matte Paintings zurückgegriffen, um die Illusion groß dimensionierter Sets zu erzeugen. Die von John Williams komponierte, ikonische Filmmusik trug maßgeblich zur Spannung und Atmosphäre des Films bei.
Nachwirkungen
Der Film Indiana Jones und der letzte Kreuzzug erzielte einen beträchtlichen kommerziellen Erfolg und wurde von der Kritik besser bewertet als sein Vorgänger. Die humorvolle und emotionale Vater-Sohn-Beziehung wurde von den Rezensenten besonders positiv hervorgehoben. Der Film leistete einen wesentlichen Beitrag zur Etablierung der Indiana-Jones-Reihe und hatte einen nachhaltigen Einfluss auf das Abenteuergenre. Die Darstellung der Nationalsozialisten sowie der Umgang mit historischen Artefakten, wie dem Heiligen Gral, führten zu Kontroversen in der Öffentlichkeit.
Amüsante Fakten
- Harrison Ford und Sean Connery trugen während der Zeppelin-Sequenzen keine Hosen, da die Hitze im Studio so groß war.
- Für die Dreharbeiten wurden 2.000 Ratten speziell gezüchtet, um das Risiko von Krankheiten zu vermeiden.
- Sean Connery improvisierte den ikonischen Satz „Sie redet im Schlaf“, was das gesamte Team zum Lachen brachte.
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