Anzeige

Solo // Artikel

Hinter den Kulissen von Solo – A Star Wars Story

Die Entwicklung von Solo „komplex” zu nennen, wäre eine Untertreibung. Wir werfen einen Blick auf die Entstehungsgeschichte und blicken hinter die Kulissen.
© Lucasfilm

Die Produktion von „Solo: A Star Wars Story“ war mit hohen Erwartungen verbunden, da der Film die Jugend einer der beliebtesten Star-Wars-Figuren, Han Solo, beleuchten sollte. Harrison Ford, der durch seine Darstellung der Figur in der klassischen Trilogie zur Legende wurde, zeigte sich am Ende begeistert vom Ergebnis. Er bezeichnete den Film als „phänomenal“, blieb jedoch der Premiere fern, um dem neuen Darsteller der Figur, Alden Ehrenreich, das Rampenlicht zu überlassen.

Regieprobleme und Wechsel zu Ron Howard

Glücklichere Zeiten: Die ursprünglichen Regisseure mit ihrem Ensemble
© Lucasfilm

Der Weg zum fertigen Film war jedoch von Hindernissen gezeichnet. Die ursprünglichen Regisseure, Phil Lord und Christopher Miller, verließen das Projekt aufgrund von Differenzen in der kreativen Ausrichtung mit der Produzentin Kathleen Kennedy sowie dem Co-Autor Lawrence Kasdan. Die für ihren humorvollen und lockeren Stil bekannten Regisseure strebten eine freiere Herangehensweise an die Dreharbeiten an, was zu Konflikten mit den übrigen Beteiligten führte. In der Folge wurde Ron Howard als neuer Regisseur eingesetzt, der zahlreiche Szenen neu drehte.

Beibehaltung wesentlicher Ideen von Lord und Miller

Trotz des Wechsels in der Regie wurden einige der ursprünglichen Ideen von Lord und Miller beibehalten. So wurde beispielsweise die Verfolgungsjagd durch Corellia, welche die Flugkünste von Hans hervorhebt, von den beiden konzipiert. Auch die erste Begegnung zwischen Han und Chewbacca, bei der Han in gebrochenem Shyriiwook versucht, Chewie zu einer Mitarbeit bei ihrer Flucht zu bewegen, sowie der Kuss zwischen Han und Qi’ra inmitten von Landos Mantel-Sammlung an Bord des Rasenden Falken wurden von ihnen konzipiert.

Große Momente

Bezüglich der filmischen Einflüsse sowie der zentralen Handlung entschieden sich Jonathan und Lawrence Kasdan, klassische Western- sowie Heist-Filme als Inspirationsquellen zu nutzen. Die Handlung des Films konzentriert sich auf Hans legendären Korsalflug, bei dem er gezwungen ist, eine irrsinnig gefährliche Route durch den Schlund von Kessel zu steuern und dies in 12 Parsecs bewältigt. Des Weiteren zeigt der Film bedeutsame Begegnungen wie jene mit Chewbacca und Lando Calrissian. Hans kriminelle Vergangenheit und seine Rolle als Quasi-Cowboy im Star-Wars-Universum wird durch seine Mitwirkung an einem spektakulären Zugüberfall herausgestellt. Ein zentrales Thema stellt im ganzen Film der innere Konflikt Hans dar, der sich zwischen seinem Leben als einsamer Verbrecher und seiner neu gewonnenen Loyalität zu seinen Freunden bewegt.

Langwieriges Casting

Die Suche nach einem geeigneten Darsteller für die Rolle des jungen Han Solo erstreckte sich über einen langen Zeitraum und erforderte eine eingehende Prüfung. In einem mehrstufigen Auswahlprozess konnte sich Alden Ehrenreich schließlich gegen bekannte Namen wie Ansel Elgort und Taron Egerton durchsetzen. Ehrenreich war der erste Darsteller gewesen, der sich den Regisseuren Lord und Miller vorgestellt hatte. Am Ende war er aus ihrer Sicht der perfekteste junge Han Solo.

An Ehrenreichs Seite spielt Woody Harrelson Hans Mentor Tobias Beckett. Donald Glover spielt Lando Calrissian, und das so perfekt, dass recht bald nach dem Kinostart des Films ein Ablegerprojekt mit dem jungen Lando ins Gespräch kam. Drachen-Mutter Emilia Clarke (Game of Thrones) verkörpert Qi’ra, Hans Jugendliebe, die im Film eine durchaus kontroverse Rolle spielt und sein Leben für immer verändert.

Von der Kritik wurden die schauspielerischen Leistungen von Alden Ehrenreich und Woody Harrelson später durchaus positiv bewertet.

Komplexe Effekte

Alles echt: Das blaue Licht stammt aus dem projizierten Hyperraum
© Lucasfilm

Die visuellen Effekte sowie die technische Umsetzung verdienen besondere Beachtung. So wurde der Droide L3-37, dargestellt von Phoebe Waller-Bridge, durch eine Kombination aus praktischen und computergenerierten Effekten zum Leben erweckt. Waller-Bridge trug dabei Teile des Droidenkostüms, welche in der Postproduktion erweitert wurden. Im Rahmen der Dreharbeiten kam eine Vorstufe der späteren Volume-Effekte von Industrial Light & Magic zum Einsatz. Wie schon bei Rogue One wurden die Hyperraum-Effekte auf riesigen LEDs rund um das Cockpit-Set abgespielt, wodurch die Darsteller direkt auf ihre Umgebung reagieren konnten und das Blau des Hyperraums diese realistisch beleuchtet.

Hinter den Kulissen und frühere Pläne

Bereits vor „Solo“ gab es zwei Anläufe von George Lucas, die Kindheit von Han Solo zu thematisieren. In der ursprünglichen Planung für Episode III – Die Rache der Sith war vorgesehen, dass Han als Waisenkind auf Kashyyyk zusammen mit Chewbacca erscheint. Ein weiterer Versuch, die Kindheit von Han Solo zu thematisieren, wurde mit der geplanten Star-Wars-Realserie „Underworld“ (Arbeitstitel) unternommen, in der zu sehen sein sollte, wie Han den Rasenden Falken beim Sabacc gewinnt. Es ist durchaus möglich, dass einige dieser Konzepte von Star-Wars-Erfinder George Lucas ihren Weg in den finalen Film gefunden haben, auch wenn dies nicht zweifelsfrei nachweisbar ist.

Reaktionen und Fortsetzungshoffnungen

Die Resonanz seitens des Publikums war gemischt, doch innerhalb der Star-Wars-Fangemeinde erlangte der Film – zumindest begrenzten – Kultstatus. Unter dem Hashtag #MakeSolo2Happen wird von Fans seit dem „Flop” des Films an den Kinokassen regelmäßig eine Fortsetzung gefordert.

Trivia

  • Alden Ehrenreich erschien mit dem Technischen Handbuch des Rasenden Falken am Set, um die Steuerungsweise des Schiffes zu diskutieren.
  • Phoebe Waller-Bridge, die die Rolle der L3-37 verkörperte, hatte vor ihrer Beteiligung an dem Film noch keine Erfahrung mit Star Wars-Filmen. Was ein Droide war, erfuhr sie erst während ihres Vorsprechens.
  • Die Frau von Ron Howard, Cheryl, wurde digital in den Film eingefügt, nachdem ihre ursprüngliche Szene dem Schnitt zum Opfer gefallen war. Jetzt ist sie in der Menschenmenge unterhalb des Hologramms zu sehen, das Han Solo zur Anwerbestelle der imperialen Armee lockt.
  • Ein Hawaiihemd, das Lando Calrissian trägt, basiert auf alten Illustrationen von Ralph McQuarrie.
  • In der Antiquitätensammlung von Dryden Vos befinden sich allerlei Eastereggs aus den Filmen der Indiana-Jones-Reihe, darunter die Sankara-Steine und der Heilige Gral.
  • Auf Corellia ist eine R2-Einheit zu sehen, deren Körper als Grill verwendet wird.

SWU-Team

Seit dem 1. Mai 2000 sind wir auf Star Wars Union auf einer schier endlosen Mission: SWU zu Deinem Portal für unsere Saga zu machen und – nach Möglichkeit – tagesaktuell über das Neueste aus der weit, weit entfernten Galaxis zu berichten.

Schlagwörter

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Anzeige

mehr zum thema

Mehr zum Thema

Wer war Han, bevor er Solo wurde? Dies ist die Geschichte des besten Schmugglers der Galaxis von seinen Anfängen auf Corellia über sein Zusammentreffen mit Chewbacca und Lando Calrissian bis zum Sabacc-Spiel um den Rasenden Falken.

Jetzt streamen!Mehr erfahren!

Solo // News

Heute auf Kabel Eins: Solo – A Star Wars Story

Solo // News

Heute auf Kabel Eins: Solo – A Star Wars Story

verwandte themen

Verwandte Themen

Ab in die Clubszene

Ab in die Clubszene

In Episode II zieht es unsere Helden in einen Nachclub auf den unteren Ebenen Coruscants. Szenenbildner Gavin Bocquet beschreibt die Konstruktion des Sets.

Angriff der Klonkrieger // Artikel

19/07/2001 um 12:46 Uhr // 0 Kommentare

Making of Episode IV – Eine neue Hoffnung

Making of Episode IV – Eine neue Hoffnung

Der Weg hin zum Krieg der Sterne war lang und steinig. Wir blicken hinter die Kulissen des Films, mit dem alles begann.

Eine neue Hoffnung // Artikel

03/01/2003 um 11:28 Uhr // 0 Kommentare

Am Anfang steht das Design: Jake Lunt Davies über die Konzepte von Solo

Am Anfang steht das Design: Jake Lunt Davies über die Konzepte von Solo

Neue Schurken, aber auch zurückkehrende Star-Wars-Legenden prägen Solo. Einer seiner Konzeptkünstler gibt Einblicke in ihren Entstehungsprozess.

Solo // Artikel

24/09/2018 um 12:39 Uhr // 0 Kommentare

Keine Beiträge gefunden.

Anzeige