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Homing Beacon: Die Erschaffung von Yoda


Der Rundbrief der offiziellen Seite dokumentiert in seiner aktuellen Ausgabe die Arbeit von Rob Coleman und seinen Mitarbeitern am digitalen Yoda:

Jetzt, da Episode III auf DVD erhältlich ist, können die Zuschauer die mühsame Arbeit von Animation Director Rob Coleman und seiner Arbeitsgruppe im Detail mitverfolgen und direkt erleben, wie die vielen digitalen Filmfiguren, darunter Jedi-Meister Yoda selbst, zum Leben erweckt wurden.

Um seine Animationsmannschaft für ihre anstehende Arbeit an Episode III in Topform zu bringen, ließ Coleman seine Mitarbeiter die Szenen der Yoda-Puppe aus Episode I mit dem neuen digitalen Modell des Jedi-Meisters aus Episode III ersetzen, um auszuloten, in welchem Maße eine Überwindung der früheren Darstellungsschwächen der Figur möglich sein würde. Das so erstellte Material schaffte es bis auf die DVD, wo es als Teil der Kurzdokumentation „Der Auserwählte“ auf Disk 2 der DVD-Edition zu sehen ist.

„An diesem Material haben wir uns zwischen Episode II und III versucht, um alle Mitarbeiter wieder an die Figur zu gewöhnen.“, erklärt Coleman. „Bei Episode II ging es mir vor allem darum, an Frank [Oz]s Darstellung heranzukommen. Unser Hauptaugenmerk richtete sich dabei auf das Duell von Yoda und Graf Dooku. Wir hatten Yoda noch nie in einer derartigen Szene erlebt und lernten bei der Produktion dieser Sequenz viel über die Arbeit eines Animators als Schauspieler. Es war für mich eine aufregende Erfahrung, diese Mannschaft für die Zeit zwischen Episode II und III zurückzubekommen. Wir benutzten Episode I als Testgelände, weil wir noch nicht wußten, was in Episode III passieren würde und brachten uns damit wieder in Form. Es war in erster Linie ein Schauspielkurs für uns, und mit dieser Erfahrung als Grundlage konnten wir selbstbewußt mit Episode III beginnen.“

Mit der Weiterentwicklung computergenerierter Bilderwelten mit jeder Episode der neuen Trilogie, sind zunehmend Bedenken laut geworden, daß die digitale Technik die Leistung des legendären Puppen- und Schauspielers Frank Oz bei der Darstellung des kleinen grünen Jedi-Meisters in den Schatten stellen könnte. Doch wie Coleman versichert, sind solche Sorgen unbegründet, da enorme Energie in genaue Studien von Oz‘ Arbeit investiert wird, um den digitalen Yoda zu einer wirklichkeitsgetreuen, glaubhaften Figur zu machen, die ihrem Puppen-Vorgänger gerecht wird.

„Das beste Beispiel für unsere Anstrengungen ist die erste Testversion von Yoda für Episode II.“, sagt Coleman. „Damals sah Yoda wie ein angsteinflößender kleiner grüner Mann aus, und gar nicht wie Yoda. Wir konnten alle möglichen Dinge mit dem Gesicht veranstalten, die bei der Puppe schlicht und einfach unmöglich waren. Um die Figur aber zu verstehen, und die Essenz ihres Wesens, aber auch ihren Geist begreifen zu lernen, setzte ich mich hin und sah mit Frank Oz‘ Arbeit Einzelbild für Einzelbild genau an. Diese Arbeit wurde Teil der Figur. Wir trieben diese Studien soweit, daß wir das Zittern von Yodas Ohren genau analysierten. Egal, ob es nun daran lag, daß Frank den ganzen Tag lang eine 30-Kilogramm schwere Puppe über dem Kopf halten mußte und seine Hand wegen der Anstrengung zu zittern anfing, oder ob er es ganz bewußt machte – dieses unscheinbare Zittern ist ein Teil der Figur geworden.“

„Als wir mit der Computeranimation anfingen, mußten wir uns förmlich dazu zwingen, das einfließen zu lassen, was ich ‚Darstellungsschmutz‘ nenne – ein Zittern hier, eine ruckhafte Bewegung dort, alle möglichen ‚Unreinheiten‘ in der Bewegung, die Frank als außerordentlich begabter Puppenspieler von Natur aus in seine Darstellung einfließen ließ.“, erklärt Coleman. „Meine Mitarbeiter mußten all das erst lernen. Als wir Frank unsere Arbeit vorstellten, hatten wir nur ein ziemlich abstoßend aussehendes grünes Männchen, das so gar nicht wie diese liebenswerte Figur aussah, die wir alle so mochten.“

Während der Übergang hin zu einem digitalen Yoda mit seinen nie dagewesenen akrobatischen Einlagen die größte Herausforderung an Episode II darstellte, ging es bei Episode III mehr um die Feinheiten der digitalen Darstellung. Die größte Herausforderung hier bestand in einer lebendigeren, subtileren Schauspielleistung.

the fear of loss is a path to the dark side

„Vor dem Kinostart von Episode II hatte ich Todesängste wegen der Kampfszene.“, gesteht Coleman. „Nachdem wir das durchgestanden und uns ein Stück Selbstvertrauen erworben hatten, konnten wir uns die Latte hinsichtlich der Darstellung der Figur und ihrer Interaktion mit den lebenden Schauspielern um sie herum höher legen. Das erhöhte natürlich den Druck, uns neuen Herausforderungen zu stellen. Im Produktionsprozeß wurden wir dafür mit einigen sehr schönen Nahaufnahmen belohnt. Es gibt da diese wunderschöne Szene mit Anakin und Yoda in Yodas Meditationskammer. Eine solche Szene hätten wir in dieser Art in Episode II wohl nie gesehen, wäre sie damals geschrieben worden. George Lucas hätte sich zu dieser Zeit bestimmt nicht wohl dabei gefühlt, uns derart lange Nahaufnahmen machen zu lassen und uns die Arbeitszeit zugestanden, die schauspielerische Darbietung für eine derartige Szene zu entwickeln.“

„Wann immer man Schaupieler auf der Kinoleinwand ansieht“ ,fährt Coleman fort, „erfährt man an den Unterschieden zwischen ihrer Art zu reden und ihrer Art zuzuhören etwas über ihren Charakter – durch ihre Körperhaltung und ihre Mimik, durch nachdenkliche oder zweifelnde Blicke. Sie hören vielleicht gar keiner anderen Person zu, sondern machen sich Sorgen über etwas ganz anderes. Als Animator ist es eine wahre Freude, derartige Momente mit einer Figur wie Yoda ins Leben rufen zu dürfen.“


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

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9 Kommentare

  1. Propmaster

    Der Yoda in Episode 3, genau wie der Yoda in Episode 2 werden niemals die Qualität einer realen Puppe erreichen. Auch wenn man das Rendering in unendliche Höhen treibt so wird er dennoch lediglich eine digitale Projektion sein( ein Schatten) von dem Yoda, den wir aus der alten Trilogie kennen.
    Es ist wie mit Cybersex, ( In meinen Augen der gleiche Schwachsinn wie CGI in Filmen) es kann genauso wenig eine reale Situation zweier sich „real“liebender Körper ersetzen. Es ist ein rein steriler Eindruck und deshalb hier der dringende Ruf nach Hollywood zum Ausdrucken und an die Wand pinnen:“ CGI is an dead end!“

    Der Propmaster

  2. Darth_Timo

    „Vor dem Kinostart von Episode II hatte ich Todesängste wegen der Kampfszene.“
    ich fand den Kampf aus Episode 2 mit Yoda und Count Dooku auch viel zu kurz. Aber egal ob der animierte Yoda schlechter als die Puppe ist oder nicht, der Animierte gehört einfach zur neuen Trilogie da kann man sagen, was man will.
    Ich meine mal wer könnte eine Yodapuppe so perfekt herumtanzen lassen wie den Animierten in Episode 3?

  3. Nik

    Ich hab mal einen vergleich zwischen der Puppe und der Animinierten gesehen. Und das war ein riesiger unterschied.
    Setzt mal zwei bilder der beiden nebeneinander. Dann merkt ihrs.

  4. Wookieetreiber

    Grundsätzlich passt ein digitaler Yoda viel besser in die Prequels als die alte Puppe, vor allem, weil der Film so durchgestylet ist. Zum Vergleich, seht euch mal „Das Ding“ bei „Die Fantastischen Vier“ an – so ein Müll, es sieht aus, als hätte jemand Geld sparen wollen! Der Film strotzt vor lauter CGI, nur eine der Hauptfigur ist oldschool. Passt nicht.

    Und überhaupt: Yoda ist mit einigem Abstand die am besten animierte Figur, die je erschaffen würde – selbst Gollum ist nicht so glaubwürdig. Das Neue bei Gollum war die Figur selbst; Yoda kennt man halt schon ewig…

  5. Onkel Owen

    Sowohl die Puppe als auch die CGI-version haben ihre Daseinsberechtigung. Sie sind beide Spiegelbilder ihrer zeit, in der sie geschaffen wurden.
    Lässt man das mal ausser Acht und gibt sich trotzdem einem Vergleich hin, so ist meine persönliche Meinung, dass (Frank Oz\‘ Puppentalent in allen Ehren) nur die digitale Version zu so überzeugender fähig ist, wie z.B. der sorgenvolle Ausdruck in EP3, der Flug in dem Shuttle, mit Obi-Wan, Mace und Yoda oder Yodas skeptische Mimik in EP 2 in der Szene im Büro von Palpatine gleich zu Anfang usw. Dennoch ist die Puppe fester Teil der OT und hat den Charakter fest geprägt.

  6. Onkel Owen

    „überzeugender Ausdrucksweise fähig ist“…. sollte da mittendrin stehen. 😉

  7. Propmaster

    ich muß Onkel Owen zustimmen, der digitale Yoda hat seine Daseinsberechtigung in den Prequels. Er spiegelt die Qulalität dieser wider, genauso wie Jar Jar….( was jetzt nicht unbedingt positiv gemeint war)
    Doch die Puppe konnte damals sogar sehr viele Ausdrücke darstellen, nur viel subtiler. Man muß genauer hinsehen und das ist es etwas,was unserer Gesellschaft heute fehlt: das genaue zuhören und zusehen.
    Deshalb war E3 eine reine Reizüberflutung, ein Overkill an Special Effects für PC Spiel-Entusiasten…

  8. Snakeshit

    Ob Digigtal oder Puppe. Yoda ist ein fantastischer Charakter der dank der Digital Technologie an Tiefe gewonnen hat und meiner Meinung seinen perfekten Auftritt in V und VI noch verbessert. Die Prequels haben hier alles richtig gemacht.

    Propmasters Kommentar unterstreicht den Effekt das die Yoda Puppe in Episode V das Publikum auch nach 25 Jahren intensiv beeindruckt hat und die Anzahl an Filmen die uns mit digitalen Effekten und Figuren seit anfang der 90er bombadiert hat sorgt einfach dafür das Yoda gegen die Vergangenheit nicht ankommt. Aber mal ehrlich wir alle waren doch einfach begeistert als Yoda in Episode II sein Lichtschwert zog oder der Kampf der Giganten (Yoda/Imperator) übergeht.

  9. Propmaster

    Yoda ist wahrlich ein fantastischer Charakter. Aber der K(r)ampf in E2 war überflüssig. Ausserdem braucht Yoda kein Lichtschwert . Das ist schlichtweg lächerlich wenn man (fast) allmächtig ist und dann noch mit so einer primitiven Waffe kämpft.

    Er kann Royal Guards mit einem Fingerschnipp auschalten, wo ist da die Relation?
    ein Vergleich: Ein richtig berühmter Dirigent braucht auch keinen Dirigierstab, es reicht der Augenkontakt zu den Musikern..!

    klar ist, daß die Prequels für sich stehen und die Classic Trilogie tut es. Jede Trilogie hat(hatte) ihre Fangemeinde. Jedoch sind diese Trilogien nicht vereinbar zu einem Sechsteiler. dazu wurde an beiden Trilogien zu unterschiedlich gearbeitet.( in der ersten viel zu schlampig und die Hauptintension war reine Provitgier)
    Die Classic spiegelt die 70er wieder mit ihren liebevollen Handarbeiten und Impovisationen.
    Die Prequels das Computerzeitalter.

    Die Folgen sind drastisch: Kaum ist die neue Chronik erschienen beschweren sich die Leute in diesen Foren schon über fehlende Detailfotos von Modellen oder Schauplätzen oder Kostümen.
    Leute, habt Ihrs immer noch nicht kappiert?Der ganze Scheiß besteht heute nur noch aus Bits und Bytes!!
    Da ist kein Bedarf mehr für alte Werte. Bedankt Euch bei Mr. Lucas…

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