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Die Macher // News

Interview-Roman mit Nick Gillard

- Der Mann hinter der Jedi-Action der Prequels -

Nick Gillard

Auf der Seite StarWarsAficionado.com wurde kürzlich ein sehr ausführliches Interview mit dem Stunt-Coordinator der Prequels, Nick Gillard veröffentlicht, das die Karriere des Mannes und seine Arbeit mit Lucasfilm sehr genau beleuchtet.

Das neunzehn Seiten umfassende Werk, lässt scheinbar keine Episode in Mr. Gillards Leben aus und kann unter dem angegebenen Link als Pdf-Datei heruntergeladen werden. Um ein wenig Appettit zu machen, ein paar Ausschnitte als Übersetzung:

Kannst Du uns etwas über Deine Arbeit an den frühen Indiana Jones-Filmen erzählen? So weit wir wissen hast Du bei Jäger des verlorenen Schatzes mitgespielt.

Nein, da war ich nicht dabei. In Tempel des Todes habe ich ein paar Kleinigkeiten gemacht, aber in Der letzte Kreuzzug war ich bei vielen Stunts dabei. Spielberg meinte ich würde einen guten Deutschen abgeben, deswegen bin ich in dem Panzer und habe sogar Dialog.

Hast Du es genossen Sean Connery zu verprügeln? Ihr hattet ja eine ganz schöne Schlägerrei in der Szene.

Tja, es gibt da eine Anekdote. In der Szene sind ich und der verstorbene Tip Tipping zu sehen, aber ursprünglich war Andy Bradford dabei – bis er Sean versehentlich genau auf den Mund geschlagen hat. Sean hat ihm das nicht übel genommen, aber er wurde durch Tip ersetzt – es ist unverzeihlich einen Schauspieler zu schlagen.

Gibt es einen Unterschied zwischen einem Stuntman und einem Stunt-Coordinator?

Als Stuntman musst Du mit Deinen Polstern nur pünktlich am Set sein, Deinen Job machen, Geld kassieren und wieder gehen – ohne Politik. Als Stunt-Coordinator tritt man Dir viel mehr in den Hintern.

Wieviel des finalen Duels [in Episode I] waren Ewan und Liam und wieviel haben Double gemacht?

In Episode I wurden sie nur für die Saltos gedoubled und in dem Moment, wo Ewan von oben herunterspringt. Alles andere haben sie selbst gemacht. In Episode III haben Ewan und Hayden alles selbst gemacht, ohne Double…

Liam Neeson und Ray Park beim Training

Wie viel der Stuntarbeit hat Christopher Lee selbst gemacht?

So ziemlich alles – er ist eine Legende und es macht viel Spaß mit ihm seine Zeit zu verbringen.

War es schwierig die Jünglinge in Episode II zu trainieren und mit ihnen zu drehen?

Ja. Wenn man mit so kleinen Kindern dreht, dann braucht man eineiige Zwillinge, so dass man mit einem am Morgen und dem anderen am Nachmittag drehen kann. Es waren Fünfjährige mit Helmen auf und sie konnten nichts sehen. Einige sind vom Set getaumelt, andere in einander gelaufen. Ein kleines Mädchen konnte mich nicht leiden und während einer Aufnahme hat sie sich von hinten angeschlichen und sich mit ihren Zähnen in meinem Rücken verbissen!! Ihre Mutter müsste ihr den Mund aufhebeln!

Ist George Lucas so zielstrebig, wie er einem vorkommt?

Ja, das ist er. Er hört sich auch Vorschläge an, aber er weiß genau, was er will. Jedes noch so kleine Detail muss von ihm abgesegnet werden und das ist richtig so. Ein Beispiel: Die Requisite stellt Waffen her. Es gibt zwar schon Konzeptzeichnungen, aber er sagt Ty Teiger und den Modellleuten, sie sollen einfach mal ein paar basteln. Ich war dabei, als George die Pistolen für Episode III ausgewählt hat und da war ein Tisch voller schöner Kanonen und eine davon war so ein Chromgewehr – der Kerl hatte das toll hinbekommen – und es gab da noch ein altes Steinschlossgewehr mit ein paar Reglern und so ein Zeug und George hat dieses gewählt. Ich habe ihn damals gefragt: „Warum hast Du das genommen?“ und er sagte: „Weil es auf etwas basiert, was die Leute erkennen können.“ Und damit hatte er absolut recht. Er holt sich Rat, wenn er etwas nicht weiß. Ein Mann wie George… er weiß nichts vom Kämpfen, er war nie in einem Kampf und er kennt die Mechaniken nicht, daher muss er mir Vertrauen und ich komme damit davon, mein Zeug zu machen.

Das Interview hat noch viel mehr Hintergrundinformationen auf Lager und gibt auch viel über Gillards Werdegang preis. Es lohnt sich da einmal hinein zu schauen.


Ronen Tal-Ravis

Ronen Tal-Ravis begeisterte sich leidenschaftlich für das Star-Wars-Rollenspiel und verfasste u.a. unser großes Rollenspiel-Special. Darüber hinaus brachte er sich zwischen 2008 und 2010 als eifriger Newsschreiber auf SWU ein.

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