Krieg der Sterne ist wohl der Film, der meine Generation am meisten beeinflusst hat. Er verkörpert das Gute und das Böse und hat unsere Generation mit seiner Art, den Weltraum als Abenteuerbühne zu präsentieren, in ähnlich unauslöschlicher Weise beeinflusst wie Western die Generation unserer Eltern. Man könnte deshalb fast sagen, dass alles, das jemand aus dieser Generation tut, direkt oder indirekt davon beeinflusst wird, dass wir diese ersten drei Filme gesehen haben.
J. J. Abrams
Jeffrey Jacob Abrams wurde am 27. Juni 1966 in New York geboren und wuchs in Los Angeles auf. Sein erster Kontakt mit der Filmindustrie kam bereits im Alter von 16 Jahren zustande, als er die Musik für den Horrorfilm Nightbeast – Terror aus dem Weltall kompnierte, der beim Genrepublikum insgesamt gut ankam. In seinem letzten Collegejahr schrieb er gemeinsam mit Jill Mazursky ein Filmkonzept, aus dem später der Film Filofax – Ich bin du und du bist nichts wurde. Nach diesem Erfolg schrieb Abrams In Sachen Henry, in dem Harrison Ford die Hauptrolle übernahm.
Zusammen mit Jerry Bruckheimer und Michael Bay entwickelte Abrams später das Konzept von Armageddon. Gleichzeitig konzentrierte sich Abrams auf den Fernsehbereich. Im September 1998 feierte seine Fernsehserie Felicity über die Collegezeit einer Studentin auf dem US-Sender The WB Premiere. Die Serie brachte es auf insgesamt 4 Staffeln und wurde ab 2001 auch in Deutschland gezeigt.
Im Jahr 2001 stieg Abrams im großen Umfang in die Film- und Fernsehproduktion ein: Zunächst gründete er zusammen mit Bryan Burk seine eigene Produktionsfirma Bad Robot, mit der er später die Serien Alias und Lost entwickelte. Bei beiden Serien war er zudem für die Titelmusik verantwortlich.
Daneben schrieb und produzierte er den Thriller Joyride – Spritztour, in dem Kritiker eine Hommage an einen von Steven Spielbergs frühen Filmen, den Thriller Duell (1971), erkannten. Ein Jahr später entwickelte Abrams außerdem ein Drehbuch für einen bislang nicht verfilmten Superman-Film.
Seinen ersten großen Kinofilm drehte Abrams 2006 mit Mission: Impossible III. 2 Jahre später war er der Produzent des Monsterthrillers Cloverfield und Co-Entwickler und Produktionsleiter der Science-Fiction-Serie Fringe, für die er erneut auch die Titelmusik lieferte.
2009 übernahm er die Regie des Star Trek-Rebootfilms, der bei Kritikern äußerst wohlwollend aufgenommen wurde und unter anderem als „bestes Prequel aller Zeiten“ bezeichnet wurde.
2011 brachte Abrams seine eindeutigste Hommage an Spielberg und den Filmstil der 80er Jahre an den Start: Mit Super 8 schuf er eine nostalgische Ode an die klassischen Sommerblockbuster, die Kritiker und Zuschauer überzeugte.
Bis 2013 war Abrams mit dem zweiten Star Trek-Reboot Into Darkness beschäftigt. Am 25. Januar 2013 wurde Abrams von Lucasfilm und den Walt Disney Studios offiziell als Regisseur von Star Wars: Episode VII bestätigt.
Abrams ist verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Los Angeles.
Stilmittel und Markenzeichen

© Paramount Pictures
J.J. Abrams ist bekannt dafür, klassische Filmtechniken neu zu interpretieren und ihnen seine eigene Handschrift zu verleihen. Ein Beispiel dafür ist der von ihm häufig eingesetzte Linseneffekt (Lens Flare). Ursprünglich als Kamerafehler abgetan, verleiht Abrams diesem Effekt in seinen Filmen, inspiriert von Regielegenden wie Steven Spielberg, einen bewussten Stil. Vor allem in Unheimliche Begegnung der dritten Art setzte Spielberg den Linseneffekt ein, um das natürliche Spiel von Licht und Dunkelheit darzustellen – eine Ästhetik, die Abrams weiterentwickelte und populär machte.
Ein weiteres Merkmal seiner Filme ist die unkonventionelle Erzählweise. Abrams bricht mit klassischen Erzählstrukturen, indem er beispielsweise auf traditionelle Einleitungen verzichtet. Stattdessen wirft er sein Publikum direkt in die Handlung, was für Spannung sorgt und zum Mitdenken anregt. Bereits in seiner Serie Alias zeigte er, wie Handlungsbögen mitten in einer Episode enden und Cliffhanger erzeugen. Diesen Ansatz hat er in seine Filme übernommen, so dass der Einstieg in seine Geschichten oft rätselhaft, aber auch spannend ist.
Die Themenwahl in Abrams’ Werken ist stark von persönlichen Erfahrungen geprägt. Der Tod eines Elternteils ist ein wiederkehrendes Motiv, das sich durch viele seiner Filme zieht – von Mission Impossible III über Star Trek bis hin zu Super 8 und natürlich Star Wars: Das Erwachen der Macht. Oft wird dieser Verlust als auslösendes Moment für die Entwicklung der Charaktere genutzt.
Darüber hinaus gehören spektakuläre Szenen der Selbstaufopferung und bewussten Zerstörung zu Abrams’ Repertoire. In Filmen wie Super 8, Star Trek und Star Trek Into Darkness lassen Charaktere Fahrzeuge oder Raumschiffe absichtlich kollidieren, um größere Gefahren abzuwenden. Diese Momente verkörpern oft heldenhaften Mut und Tragik zugleich.
Nicht zuletzt kann Abrams’ Stil als Hommage an seine filmischen Vorbilder verstanden werden. So erinnert in Super 8 vieles – von der Kameraführung bis zur Handlung – an Spielberg-Klassiker wie E.T. oder Unheimliche Begegnung der dritten Art. Abrams versteht es, ikonische Elemente vergangener Filme aufzugreifen und mit seiner eigenen Handschrift zu versehen, wodurch seine Werke zugleich vertraut und einzigartig wirken.
Filmographie
(Auszug)
- Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (2019) – Regie, Drehbuch
- Star Wars: Das Erwachen der Macht (2015) – Regie, Drehbuch
- Star Trek: Into Darkness (2013) – Regie, Produktion
- Mission: Impossible – Ghost Protocol (2011) – Produktion
- Super 8 (2011) – Regie, Drehbuch, Produktion
- Morning Glory (2010) – Produktion
- Star Trek (2009) – Regie, Produktion
- Fringe (2008-2013) – Entwicklung, Drehbuch, Produktion, Titelmusik
- Cloverfield (2008) – Produktion
- Mission: Impossible III (2006) – Regie, Drehbuch
- Lost (2004-2010) – Entwicklung, Regie, Drehbuch, Produktion, Titelmusik
- Alias (2001-2006) – Entwicklung, Regie, Drehbuch, Produktion, Titelmusik
- Joy Ride – Spritztour (2001) – Drehbuch, Produktion
- Felicity (1998-2002) – Entwicklung, Regie, Drehbuch, Produktion, Titelmusik
- Armageddon (1998) – Drehbuch
- Der 100.000 $ Fisch (1997) – Drehbuch
- Forever Young (1992) – Drehbuch
- In Sachen Henry (1991) – Drehbuch
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