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Die Macher // Artikel

John Williams im Kurzporträt

Ohne ihn gibt es kein Imperium, keine Jedi, keine Macht und tatsächlich keine Star-Wars-Saga: Wir geben euch einen kurzen Überblick über John Williams' Lebenswerk.
John Williams und George Lucas im Februar 1999Quelle: Featureflash Photo Agency / Shutterstock.com

John (Towner) Williams, geboren am 8. Februar 1932 in Flushing, Queens, New York City, zählt zu den bedeutendsten Filmkomponisten der Moderne und hat mit einem beeindruckenden Œuvre, das vom monumentalen Weltraumepos bis zur abenteuerlichen Schatzsuche reicht, die musikalische Landschaft des Kinos geprägt wie kein anderer Musikschaffender der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine unvergesslichen Melodien haben uns in ferne Welten entführt, in dunkle Dschungel, in die Vorstädte Amerikas oder in die Zauberschule Hogwarts.

Williams‘ Aufstieg zum Ruhm begann mit dem Katastrophenfilm „Die Höllenfahrt der Poseidon“ (1972). Doch erst „Der weiße Hai“ (1975), für den er seinen ersten Oscar erhielt, katapultierte Williams in den Olymp der Filmmusik. Seine markante, bedrohliche Titelmelodie wurde zum Inbegriff des Thrillers und ist bis heute ein Synonym für Spannung und Nervenkitzel. Der Erfolg des Scores zeigte sich nicht nur in der Oscar-Auszeichnung, sondern auch in der Popularität, die Williams‘ Musik im Mainstream-Kino erlangte.

Der eigentliche Durchbruch und der Beginn einer langen und fruchtbaren Zusammenarbeit mit George Lucas folgte 1977, als Williams die epische Musik zu „Krieg der Sterne“ (Star Wars) komponierte, einem Film, der nicht nur die Welt der Science Fiction revolutionierte, sondern auch die Filmmusik für eine neue Generation von Kinogängern neu definierte. Inspiriert von Meistern seines Fachs wie Max Steiner, Miklós Rózsa und Erich Wolfgang Korngold, schwelgte Williams in der Romantik des Goldenen Zeitalters Hollywoods und erweckte alte Sehnsüchte in der Musik so treffend zum Leben, wie es George Lucas visuell und erzählerisch gelungen war.

Die Titelmelodie von „Star Wars“ wurde zum musikalischen Inbegriff für das gesamte Franchise und ist ein Paradebeispiel für Williams‘ Fähigkeit, großartige und einprägsame musikalische Themen zu schaffen. Ein weiteres zeitloses Meisterwerk aus Williams‘ Feder, der „Imperial March“, schafft es, in wenigen Takten die ganze dunkle Präsenz und Gefahr von Darth Vader und dem Imperium auf die Leinwand zu bringen.

Die von Williams geschaffene musikalische Welt von „Star Wars“ ist jedoch nicht auf die ursprüngliche Trilogie beschränkt, sondern zieht sich durch die gesamte Saga, einschließlich der „Prequel“-Trilogie (Episoden I-III), der „Sequel“-Trilogie (Episoden VII-IX) und der neuesten Ergänzungen wie „Obi-Wan Kenobi“. Trotz der Vielzahl an Komponisten, die für die neueren Teile des Franchises verantwortlich zeichnen, bleibt Williams‘ Musik das Herzstück der Star-Wars-Soundtracks. Seine Kompositionen sind nicht nur Teil des Erbes der ganzen Reihe, sondern haben auch dazu beigetragen, die emotionale Tiefe und die epische Dimension der Geschichte zu verstärken.

Ohne John Williams fliegen keine Fahrräder, keine Besen bei Quidditch-Spielen und keine Männer in roten Umhängen. Es gibt keine Macht. Dinosaurier wandeln nicht auf der Erde. Wir sind nicht bezaubert, wir weinen nicht, und wir haben keinen Glauben.

Steven Spielberg

Neben seiner Arbeit an „Star Wars“ ist Williams vor allem eng mit Steven Spielberg verbunden, einem weiteren herausragenden Künstler, mit dem ihn eine lange und produktive Partnerschaft verbindet. Diese Zusammenarbeit begann 1974 mit dem Film „Sugarland Express“ und setzte sich über Jahrzehnte fort. Zu den herausragenden gemeinsamen Projekten zählen „Der weiße Hai“, „E.T. – Der Außerirdische“ (1982), für den Williams ebenfalls einen Oscar erhielt, und „Schindlers Liste“ (1993), dessen Musik die tiefe emotionale Resonanz des Films widerspiegelt. Die Musik zu „Schindlers Liste“, in der es Williams gelang, das Grauen des Völkermords an den europäischen Juden mit Würde und Ehrfurcht in Musik zu fassen, ist ein Paradebeispiel für seine Fähigkeit, seinen Kompositionen große emotionale Tiefe zu verleihen.

Ein Meilenstein der Kinogeschichte: Ohne John Williams ist Indiana Jones einfach nicht Indy.

Ein weiteres bemerkenswertes Werk in Williams‘ Karriere ist seine Musik für die „Indiana Jones“-Reihe, die er erstmals 1981 für „Jäger des verlorenen Schatzes“ komponierte. Die energiegeladene und abenteuerliche Titelmelodie des Films wurde schnell zum Synonym für Abenteuerkino. Seine Zusammenarbeit mit Spielberg setzte sich in den 80er Jahren mit „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ (1984) und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ (1989) fort. Williams‘ Musik zu diesen Filmen fängt den Geist von Abenteuer und Entdeckung perfekt ein und erweist sich als ebenso zeitlos wie die Filme selbst.

Williams’ Einfluss reicht jedoch weit über „Star Wars“ und „Indiana Jones“ hinaus. Seine Kompositionen für die „Harry Potter“-Reihe, insbesondere „Hedwigs Theme“ aus „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001), sind ebenfalls von großer Bedeutung und haben sich in der Popkultur fest etabliert. Auch hier zeigt sich Williams‘ Talent, magische und einprägsame Themen zu schaffen, die das Publikum in fantastische Welten eintauchen lassen.

In der Neuzeit hat Williams mit Filmen wie „Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ (2011) und „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (2015) weiterhin Maßstäbe gesetzt und seine unverkennbare Handschrift hinterlassen. Trotz seiner beeindruckenden Karriere und seines Alters, das ihn manchmal zur Zurückhaltung zwingt, bleibt Williams eine treibende Kraft in der Welt der Filmmusik.

Williams‘ Einfluss auf Film und Musik ist unbestreitbar. Seine Fähigkeit, Themen zu schaffen, die nicht nur die Geschichte unterstützen, sondern auch eine eigene emotionale Welt erschaffen, hat ihn zu einem unvergleichlichen Künstler gemacht. Seine Musik hat das Kino nicht nur begleitet, sondern in einer Weise bereichert, wie es nur wenigen gelingt. Durch seine Arbeit an ikonischen Filmen und Serien hat Williams ein musikalisches Erbe geschaffen, das Generationen von Zuschauern und Zuhörern inspiriert und berührt hat.

Für Fans von „Star Wars“ und „Indiana Jones“ bleibt John Williams eine Schlüsselfigur, dessen Musik weit über die Leinwand hinaus in die Herzen der Menschen gedrungen ist. Seine Kompositionen sind nicht nur Teil der Filmgeschichte, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Landschaft, wie wir sie heute kennen.

Auszeichnungen

AuszeichnungKategorieJahrFilm/Projekt
OscarGewonnen


Beste Musik (Adaption)1972Anatevka

Beste Musik (Original)1976Der weiße Hai

Beste Musik (Original)1978Krieg der Sterne

Beste Musik (Original)1983E.T. – Der Außerirdische

Beste Musik (Original)1994Schindlers Liste
OscarNominiert


Beste Musik (Adaption)1968Das Tal der Puppen

Beste Musik (Adaption)1970Goodbye, Mr. Chips

Beste Musik (Original)1970Der Gauner

Beste Musik (Original)1973Spiegelbilder

Beste Musik (Original)1973Die Höllenfahrt der Poseidon

Beste Musik (Original)1974Zapfenstreich

Beste Musik (Adaption)1974Tom Sawyers Abenteuer

Bester Song1974„Nice to be around“ in Zapfenstreich

Beste Musik (Original)1975Flammendes Inferno

Beste Musik (Original)1978Unheimliche Begegnung der dritten Art

Beste Musik (Original)1979Superman

Beste Musik (Original)1981Das Imperium schlägt zurück

Beste Musik (Original)1982Jäger des verlorenen Schatzes

Bester Song1983„If we were in love“ in Geliebter Giorgio

Beste Musik (Original)1984Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Beste Musik (Original)1985Indiana Jones und der Tempel des Todes

Beste Musik (Original)1985Menschen am Fluß

Beste Musik1988Das Reich der Sonne

Beste Musik1988Die Hexen von Eastwick

Beste Musik1989Die Reisen des Mr. Leary

Beste Musik1990Geboren am 4. Juli

Beste Musik1990Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

Beste Musik1991Kevin – Allein zu Haus

Bester Song1991„Somewhere in My Memory“ in Kevin – Allein zu Haus

Beste Musik1992JFK – Tatort Dallas

Bester Song1992„When You’re Alone“ in Hook

Beste Musik (Komödie)1996Sabrina

Beste Musik (Drama)1996Nixon

Bester Song1996„Moonlight“ in Sabrina

Beste Musik (Drama)1997Sleepers

Beste Musik (Drama)1998Amistad

Beste Musik (Drama)1999Der Soldat James Ryan

Beste Musik2000Die Asche meiner Mutter

Beste Musik2001Der Patriot

Beste Musik2002Harry Potter und der Stein der Weisen

Beste Musik2002A.I. – Künstliche Intelligenz

Beste Musik2003Catch Me If You Can

Beste Musik2005Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Beste Musik2006Die Geisha

Beste Musik2006München

Beste Musik2012Gefährten

Beste Musik2012Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn

Beste Musik2013Lincoln

Beste Musik2014Die Bücherdiebin

Beste Musik2016Star Wars: Das Erwachen der Macht

Beste Musik2018Star Wars: Die letzten Jedi

Beste Musik2020Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Beste Musik2023The Fabelmans

Beste Musik2024Indiana Jones und das Rad des Schicksals
Grammy AwardGewonnen


Beste Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial1976Der weiße Hai

Beste Instrumentaldarbietung (Pop)1978Krieg der Sterne (Soundtrack)

Beste Instrumentalkomposition1978Krieg der Sterne (Hauptthema)

Beste Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial1978Krieg der Sterne

Beste Instrumentalkomposition1979Unheimliche Begegnung der dritten Art (Hauptthema)

Beste Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial1979Unheimliche Begegnung der dritten Art

Beste Instrumentalkomposition1980Superman (Hauptthema)

Beste Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial1980Superman

Beste Instrumentalkomposition1981Das Imperium schlägt zurück

Beste Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial1981Das Imperium schlägt zurück

Beste Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial1982Jäger des verlorenen Schatzes

Beste Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial1983E.T. – Der Außerirdische

Beste Instrumentalkomposition1983Flying, Thema aus E.T. – Der Außerirdische

Bestes Instrumentalarrangement1983Flying, Thema aus E.T. – Der Außerirdische

Beste Instrumentalkomposition1985Offizielle Musik der Olympischen Sommerspiele 1984

Beste Instrumentalkomposition geschrieben für Film oder Fernsehen1995Schindlers Liste

Beste Instrumentalkomposition geschrieben für Film oder Fernsehen1999Der Soldat James Ryan

Beste Instrumentalkomposition2001Die Asche meiner Mutter

Bestes komponiertes Soundtrackalbum für Film, Fernsehen oder visuelle Medien2007Die Geisha

Beste Instrumentalkomposition2007A Prayer For Peace, Thema aus München

Beste Instrumentalkomposition2009The Adventures Of Mutt, Thema aus Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Beste Instrumentalkomposition2015The Book Thief, Thema aus Die Bücherdiebin

Bester komponierter Soundtrack für visuelle Medien2017Star Wars: Das Erwachen der Macht

Bestes Instrumental- oder A-Cappella-Arrangement2018Escapades for Alto Saxophone and Orchestra aus Catch Me If You Can
Golden Globe AwardGewonnen


Beste Filmmusik1975Der weiße Hai

Beste Filmmusik1977Krieg der Sterne

Beste Filmmusik1982E.T. – Der Außerirdische

Beste Filmmusik2005Die Geisha
Golden Globe AwardNominiert


Beste Filmmusik1972Die fünf Stufen zum Glück

Beste Filmmusik1980Superman

Beste Filmmusik1984Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Beste Filmmusik1985Indiana Jones und der Tempel des Todes

Beste Filmmusik1988Die Hexen von Eastwick

Beste Filmmusik1993Jurassic Park

Beste Filmmusik1997Amistad

Beste Filmmusik2002Catch Me If You Can

Beste Filmmusik2004Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Beste Filmmusik2009Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn

Beste Filmmusik2012Lincoln

Beste Filmmusik2016Star Wars: Das Erwachen der Macht

SWU-Team

Seit dem 1. Mai 2000 sind wir auf Star Wars Union auf einer schier endlosen Mission: SWU zu Deinem Portal für unsere Saga zu machen und – nach Möglichkeit – tagesaktuell über das Neueste aus der weit, weit entfernten Galaxis zu berichten.

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