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Kennedy: Lucas gelegentlich mit ein wenig Input

...zu einem ganz bestimmten Themengebiet

Kathleen Kennedy und George LucasGeorge Lucas ist im wohlverdienten Ruhestand und hält sich – ob komplett gewollt oder ungewollt, das sei mal dahingestellt – aus der Star-Wars-Schmiede bei Lucasfilm heraus. Doch dann und wann scheint es ihn doch zu jucken, wie Kathleen Kennedy im Interview mit EW verrät.

Liefert Lucas also nach wie vor Input zu den neuen Filmen?

Nicht wirklich. Aber dann und wann flüstert er etwas in mein Ohr. Meistens ist es etwas sehr spezifisches oder für ihn wichtiges über die Jedi-Ausbildung. Solche Dinge.

Weiter heißt es:

Obwohl seine ursprünglichen Handlungsentwürfe für die Fortsetzung der Saga größtenteils ungenutzt blieben, sagt Kennedy, dass einige der umfassenderen Ideen nach wie vor die Basis bilden, wie z.B. eine neue Gruppe an Figuren in den Mittelpunkt zu rücken.

„Ich glaube er gewöhnt sich langsam daran und ist nur ein Fan. Es hat eine Weile gedauert. Es ist schwer, nach 40 Jahren loszulassen. Er hat über die Erwartungen und andere Dinge viel nachgedacht. Plötzlich befindet sich diese neue Generation, diese ganze thematische Idee, die er sich hat einfallen lassen, schon in vollem Gange.“


Darth Duster

Darth Duster war im April 2000 einer der drei Begründer von Star Wars Union und nach 2008 verstärkt hinter den Kulissen aktiv. Auf ihn gehen unsere Specials und Episodenführer zu den Trickserien der 80er zurück, aber auch Tausende News und legendäre Momente wie der Episode-II-Soundtrack-Aprilscherz.

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28 Kommentare

  1. gufte

    Uns fehlen natürlich die Insider-Einsichten, und naja, Deal ist Deal, da hat er quasi selber "Schuld". Aber manchmal fühlt es sich falsch und fast schon ungerecht an. 🙂 Es muss teilweise unendlich weh tun, wenn man sieht, dass die eigenen Ideen für dein eigenes Baby nicht mehr gewünscht sind. Aber nun ja, es war seine Entscheidung.

  2. Darth Salkin97

    Es ist schön, dass sich der Schöpfer von Star Wars selbst noch an einem seiner größten Werke beteiligt.
    Nachdem er von TFA eher weniger begeistert war, schien ihn RO wieder etwas positiver gestimmt zu haben. Wobei man auch sagen kann, dass er auch Vorschläge geben würde, wenn auch der 2. genannte Film nicht seinen Vorstellungen entspräche.
    So bleibt er zu einem Gewissen Teil auch ein Schöpfer der neuen Filme.:)

  3. McSpain

    "Gelegentlich ein wenig Input" – Lucas ist mein Lieblingslucas.

  4. George Lucas

    – „Obwohl seine ursprünglichen Handlungsentwürfe für die Fortsetzung der Saga größtenteils ungenutzt blieben, sagt Kennedy, dass einige der umfassenderen Ideen nach wie vor die Basis bilden, wie z.B. eine neue Gruppe an Figuren in den Mittelpunkt zu rücken.“

    Naja, das wäre mit oder ohne Lucas passiert. Der Unterschied wird, denke ich, darin liegen, welche Rolle die Großen Drei dabei spielen. Luke zunächst ins Abseits zu stellen, halte ich für eine kluge Idee, und zwar auf mehreren Ebenen.

    Ansonsten nehme ich gerne jeden Newsfetzen zur Kenntnis, der mir den Eindruck vermittelt, dass es zwischen Lucas und Lucasfilm freundschaftlich zugeht. War ja schon bei RO so. Ohne diesen einen Helm wäre der Film nicht so gut geworden 😉

    @ McSpain:

    Nicht ich? Don´t break my heart, McSpain!

  5. Revan97

    George das alte Mastermind:lol:
    Wie gerne ich seine Interpretation von den Sequels sehen und mit den von Disney vergleichen würde. George ist ein filmexot und ein absoluter sturkopf, was eine Zusammenarbeit mit Disney unmöglich macht. Schade darum, ich hätte ihn gerne in einer Beraterrolle bei dem neuen Entstehungsprozess gehabt.

  6. McSpain

    @Lucas:

    Nur auf physische Lucasi bezogen. Bei den digitalen bisste mit Abstand vorn. 😉

  7. Deerool

    @Gufte
    "Es muss teilweise unendlich weh tun, wenn man sieht, dass die eigenen Ideen für dein eigenes Baby nicht mehr gewünscht sind."

    Das ist aber nichts ungewöhnliches, jeder Elternteil kennt das oder wird es noch kennenlernen. Irgendwann werden die eigenen Kinder älter und brauchen den Rat der Eltern immer weniger, weil sie eigene Lebenserfahrung sammeln. Irgendwann heisst es für jeden Elternteil loszulassen und die Kinder erwachsen werden zu lassen oder sich anderen Lehrern zuwenden zu lassen.
    So wird es auch mit George Lucas "Baby" sein. irgendwann muss er halt begreifen, dass jetzt andere bei Star Wars am Drücker sind. Es mag nicht einfach sein, aber so ist nun mal der Lauf der Dinge. Zumindest kann George Lucas sagen, dass er allen oder zumindest dem überwiegenden Teil seiner Mitarbeiter den Job gerettet hat. Und das war ja eines seiner Hauptanliegen und wohl auch mit der Grund, warum er Star Wars verkauft hat.

  8. MaYo

    Schön zu hören. Lucas in homöopathischer Dosis ist ganz gut.

  9. OvO

    Loszulassen ist eine Frage der Perspektive. Wenn etwas weg ist, ist es halt weg und entweder man schaut mit Stolz und Zufriedenheit auf das, was man geleistet hat oder man blickt wehmütig dem hinterher, was nun nicht mehr geht.

    Lucas selbst hat aber damals schon erkannt, dass es keinen Sinn gehabt hätte, die ursprüngliche Idee weiterzuverfolgen, weil ihm die Zeit wegläuft und weil er mit seiner Zeit vielleicht auch noch andere Dinge unbedingt tun will.

    Also hat er sich besonnen und erkannt, dass er mit der OT, PT und TCW bereits ein einigermaßen kompaktes Komplettpaket zeitloser Kinogeschichte geschaffen hat und das darüber hinaus viele Generationen hinweg geprägt hat und noch prägen wird. Er muss daran nicht mehr weiterschrauben, wenn er nicht will. Es ist gut so wie es ist. Also hat er dieses Vermächtnis inklusive aller unfertigen Ideen und Werke weitergegeben, in Hände, wo es gut aufgehoben ist. Damit er noch die Zeit findet sich den einen oder anderen Traum zu erfüllen. Und unter dieser Perspektive ist das Loslassen garnicht so schwer. Kummer vergeht, wenn Neues entsteht.

    Und das er hier und da noch seine Einschätzung weitergibt, wird wohl auch damit zusammenhängen, dass man sie hören will. 🙂

  10. gufte

    Naja, bliebe ja noch die Möglichkeit, Star Wars einfach sein zu lassen :). Schluss aus!! 🙂 Sage ich jetzt nicht bewertend, nur als mögliche Option.

  11. Darth Jorge

    Die aussagekräftigsten Worte sind wohl die ersten beiden…
    Zitat:
    "Nicht wirklich."

    Zitat:
    "Obwohl seine ursprünglichen Handlungsentwürfe für die Fortsetzung der Saga größtenteils ungenutzt blieben, sagt Kennedy, dass einige der umfassenderen Ideen nach wie vor die Basis bilden, wie z.B. eine neue Gruppe an Figuren in den Mittelpunkt zu rücken."

    Als ob das je bezweifelt worden wäre. So eine Aussage in diesem Zusammenhang frisst mich echt an…

  12. George Lucas

    In diesem Fall kommt zum Loslassenkönnen ja noch das Losgelassenwerden.

  13. TiiN

    Ein bisschen PR Gerede. Natürlich redet die Produzentin ab und zu mit George Lucas.

    Ich kann mir aber ehrlich gesagt auch nur schwer vorstellen, dass George Lucas sich inzwischen als Fan sieht. Ich glaube er spinnt im Kopf einfach seine eigene Geschichte weiter.

  14. RenKn1ght

    Da man nicht weiss wie Lucas seine Geschichte ausgefallen wäre,kann man eh nur spekulieren ob es nun besser oder schlechter auf der Leinwand präsentiert wäre als die Version von "Disney".
    Beide Versionen lesen sich bestimmt spannend,aber was zählt ist die filmische Umsetzung.Und vielleicht passte die veränderte Version von Disney besser.Lucas wollte den Focus wieder mehr auf Skywalker setzen und Disney wollte scheinbar einen anderen Weg einschlagen.Für mich ist daher die Entscheidung von Kennedy weder falsch,noch richtig gewesen.

    TFA hat für mich funktioniert. Gerade wegen den neuen Figuren (Kylo,Finn,Rey,Snoke,Zwockel der Ren usw) Und das es so "spannend" gehalten wird,was die Hintergründe der Personen angeht,finde ich auch okay.Vorab alles zu wissen,nimmt doch den Thrill ganz schön weg.

  15. OvO

    @TiiN:

    "Ich kann mir aber ehrlich gesagt auch nur schwer vorstellen, dass George Lucas sich inzwischen als Fan sieht. Ich glaube er spinnt im Kopf einfach seine eigene Geschichte weiter."

    Ich denke, Lucas hat einfach nen klaren Cut mit SW gemacht. Er hatte eine schönen und schweren Jahre damit. Jetzt dürfen halt mal andere dran. Und ja sicher spinnt er eigene Geschichten weiter. Verarbeitet die dann ggf. in anderen Projekten worunter auch Filme gehören. Und wenn er will kann er jederzeit eine neue Welt erfinden. Diese wird zwar vermutlich nie wieder eine vergleichbare Aufmerksamkeit bekommen, aber diese war ihm ja eh stets zu wider…

  16. George Lucas

    (Erst einmal Sorry für die erneute Tapete. Einiges davon ist den Links und Zitaten geschuldet, die ich in einem ordentlichen Layout präsentieren wollte).

    Ein schneller Blick ins Archiv förderte dies zum Thema Treatments/TFA zutage:

    – 30.10.2012: Verkauf von Lucasfilm an Disney.

    https://www.starwars-union.de/nachrichten/12583/Disney-kauft-Lucasfilm-Episode-VII-fuer-2015-geplant/

    Auffällig vor allem dieses offizielle Statement:
    "Während der Frage-und-Antwort-Runde sagte Disney, dass sie ein "ausführliches und detailliertes" Konzept für die nächste Film-Trilogie [von Lucas] eingekauft hätten, so dass sie nicht von vorn beginnen müssen."

    Ausführlich und detailliert also.

    – 10.11.2012: nur elf Tage nach Bekanntgabe des Deals wird Michael Arndt als Drehbuchautor vorgestellt. Die frühe Bekanntgabe, sowie der Umstand, dass Arndt im Rahmen des Deals an Handlungskonferenzen mit Lucas und Kennedy teilnahm, deuten darauf hin, dass er ein Wunschkandidat von Lucas war, der dessen Treatments zu einem Drehbuch formen sollte.

    – 26.01.2013: Bestätigung von J.J. Abrams als Regisseur. Zu dem Zeitpunkt hat Disney bereits beschlossen, von Lucas Konzepten abzurücken. In welchem Umfang, ist nicht bekannt.

    https://www.starwars-union.de/nachrichten/12618/Bestaetigt-Michael-Arndt-schreibt-Episode-VII/

    – 24.10.2013: Trennung von Michael Arndt wird bekannt.

    https://www.starwars-union.de/nachrichten/13430/Offiziell-Arndt-ist-raus-Abrams-und-Kasdan-schreiben-das-Drehbuch/

    Arndt soll schon seit Juli 2013 nicht mehr involviert gewesen sein. Abrams wollte/konnte mit Arndts Drehbuch nicht arbeiten und sei deswegen, gerüchteweise, sogar fast aus dem Projekt ausgestiegen. Abrams und Kasdan überarbeiten das Drehbuch. Zu der Frage, ob es ein kompletter Neubeginn sei, oder nur eine Überarbeitung, gibt es unterschiedliche Äußerungen. Fakt ist zumindest, dass Arndt in den Credits von TFA genannt wird. Dass Ideen von ihm noch im fertigen Film sind, halte ich für realistisch.

    – 21.01.2015: Es wird bekannt, dass Lucas Ideen nicht verwendet werden.

    https://www.starwars-union.de/nachrichten/14950/Die-Sequels-basieren-nicht-mehr-auf-George-Lucas-Entwuerfen/

    Lucas geht bei seiner Darstellung nicht ins Detail. Ob seine Konzepte komplett oder teilweise verworfen wurden, wird nicht klar. Ebenso bleibt unklar, wie nah Lucas der Produktion steht, weswegen nicht sicher ist, wie zutreffend sein Urteil überhaupt ist.

    Drei Monate später äußert sich Lucas auf dem Tribeca Film Festival wie folgt:

    https://www.youtube.com/watch?v=z_nigIbJ9KM

    Es ginge in seiner Saga um den Vater, die Kinder, und die Enkel. Disney wolle seine Pläne nicht mehr umsetzen. Was bedeutet das konkret? Nach wie vor schwer zu beurteilen. Dass Ben Solo/Kylo Anakins Enkel ist, ist soweit klar. Ob das die Sequels schon zur Enkel-Trilogie macht, können wir noch nicht sagen. Das wird auch von Rey und ihrer Rolle abhängen.

  17. George Lucas

    Zu den Unterschieden zwischen Lucas- und Disney-TFA gibt es zumindest diese Hinweise:

    http://www.cinemablend.com/new/How-George-Lucas-Star-Wars-7-Ideas-Were-Used-By-Disney-69271.html

    Im September 2015 veröffentliche die Vanity Fair einen Abriss der Genese von TFA:

    https://www.vanityfair.com/hollywood/2015/05/star-wars-the-force-awakens-vanity-fair-cover

    Darin heißt es zu Disneys/Kennedys Umgang mit den Lucas-Ideen:

    – „But after the deal was done, “Disney and Kathy decided they should consider other options,” as Abrams (not then involved) diplomatically put it. He said Lucas’s treatments had centered on very young characters—teenagers, Lucasfilm told me—which might have struck Disney executives as veering too close for comfort to The Phantom Menace and its 9-year-old Anakin Skywalker and 14-year-old Queen Amidala. “We’ve made some departures” from Lucas’s ideas, Kennedy conceded, but only in “exactly the way you would in any development process.”

    Das passt zu der Ankündigung, man wolle einen Film “für die Fans” machen.

    Das ist alles natürlich weit entfernt von einer vollständigen Chronik der Ereignisse, auf die ich weiterhin hoffe. Anhand dieser recht schnell zusammengesuchten Meldungen komme ich allerdings zu folgendem (vorläufigen) Urteil:

    Lucas hat seine Ideen für die Sequels an Disney verkauft. Nach allem, was wir wissen, hat man zunächst auch mit diesen Konzepten, in einem nicht vollständig bekannten Umfang, gearbeitet. Immerhin fast ein Jahr lang. Es war die Aufgabe von Michael Arndt, diese zu einem Drehbuch zu formen. Schon Ende 2012, also kurz nach dem Deal und vor Abrams Engagement, ist man von Lucas Ideen abgerückt. In welchem Umfang, ist wieder nicht klar; aber für mich deutet nichts darauf hin, dass man sie grundsätzlich verworfen hat. Immerhin arbeitete Arndt noch bis Sommer 2013 am Drehbuch. Dass auf ältere Protagonisten gesetzt wurde und die Großen Drei stärker eingebunden werden sollten, werte ich als deutlich neuen Akzent, aber keinen Neuanfang. Die grobe storyline sowie die Schicksale der neuen Generation müssen von diesen Änderungen nicht zwangsläufig, und auch nicht grundsätzlich, betroffen sein. Eine Zugabe von Han, Leia und nun auch Luke ist durchaus als Entscheidung „für die Fans“ zu sehen, die allerdings auch eine erzählerische Rechtfertigung hat. Fanservice im negativen Sinne ist dies zunächst nicht. Hier hängt ein abschließendes Urteil aber auch davon ab, was die kommenden Saga-Filme erzählen.

  18. George Lucas

    Der Entstehungsprozess von TFA, hier besonders des Drehbuchs, stellt sich mir als nicht ungewöhnlich dar. Begreift man Film als Prozess mit den einhergehenden Modifikationen (was er in der Regel ist), und nicht als bloße Umsetzung eines bereits vorher erstellten Plans, wird dies deutlich. Die offiziellen Äußerungen von Lucasfilm, auch die aktuellen, deuten darauf hin, dass eben so ein Prozess stattgefunden hat. Deshalb ist der Umgang mit den Ideen von Lucas nicht gleich als Affront zu werten. Von einem „in die Tonne treten“ der Konzepte ist nicht auszugehen.

    Ich möchte weiterhin dafür plädieren, bei der Meinungsbildung und einem Urteil zu diesen Vorgängen nicht auf eine der beiden Seiten (Lucas vs. Disney/Lucasfilm) zu fallen, sondern beide Perspektiven – unzuverlässige Äußerungen mit eingerechnet – zu berücksichtigen. Vieles bei Disney und Lucasfilm klingt nach Konzernsprech, das grundsätzlich keine Negativeindrücke zulässt. Das ist so; heißt aber umgekehrt auch nicht, dass alle Äußerungen grundsätzlich falsch sind. Dass Lucas Konzepte noch eine Rolle spielen, darf man Kennedy glauben. Auf der anderen Seite steht Lucas selbst. Wer sich mit ihm als Filmemacher auseinandergesetzt hat, weiß, wie er reagiert, wenn etwas nicht so läuft, wie er es sich gewünscht hat. Das betrifft die Handlung genauso wie Detailfragen z.B. bei Designs. Das ist zunächst mal nichts Negatives; eine künstlerische Vision ist in einem Werk nur möglich, wenn der Künstler alle Aspekte seines Entstehens versteht und beeinflusst. Diese Eigenart sollte man aber mit berücksichtigen, wenn man Lucas Äußerungen zu Disney folgen möchte. Diese können nämlich durchaus von der Perspektive eines Mannes mit geprägt sein, der die Prequels praktisch als Privatprojekt nur nach eigenen Vorstellungen realisiert hat. Wenn nun jemand von Außen kommt und seine Ideen modifiziert, u.U. auch noch stark – und auch, wenn es eigentlich nötig ist und dem fertigen Produkt gut getan hat! – und Lucas auf diese Modifikationen keinen Einfluss mehr hat, dann kann aus einem eigentlich normalen, oder zumindest nicht ungewöhnlichen, Prozess schnell ein „Sie wollen mit meinen Ideen nichts zutun haben“ werden.

    Wenn mich beim Thema Disney-Deal bei Lucas eines überrascht, ist es seine Naivität. Man sollte meinen, dass er nach Jahrzehnten der Erfahrungen im Filmgeschäft und mit Konzernen gewusst hat, was er tun muss, um sein Erbe – über materielle und finanzielle Aspekte hinaus – zu sichern. Wobei ich nicht mal weiß, ob eine vertragliche Zusicherung, dass Handlungsvorgaben umgesetzt werden, unbedingt positive Auswirkungen hat.

  19. TiiN

    Schöne Zusammenfassung, George 🙂

    Weil Disney ja Filme "für die Fans" machen will und George Lucas ja nun offenbar ein "Fan" ist, so sind es auch Filme für George Lucas 😀

  20. George Lucas

    @ TiiN:

    So, wie er Disney gebasht hat, kaufe ich ihm auch sofort ab, dass er Fan ist 😆

  21. Darth Jorge

    @(User)George Lucas

    Zitat:
    "Ich möchte weiterhin dafür plädieren, bei der Meinungsbildung und einem Urteil zu diesen Vorgängen nicht auf eine der beiden Seiten (Lucas vs. Disney/Lucasfilm) zu fallen, sondern beide Perspektiven – unzuverlässige Äußerungen mit eingerechnet – zu berücksichtigen. Vieles bei Disney und Lucasfilm klingt nach Konzernsprech, das grundsätzlich keine Negativeindrücke zulässt."

    Prinzipiell richtig, trotzdem entsteht bei Betrachtung des Gesamtbildes ein anderes Gefühl bei mir…
    Lucas sagt, dass sie sich gegen seine Geschichte entschieden haben. Kennedy spricht nicht mal dagegen und sagt selbst, dass Disney einen anderen Weg einschlagen wollte. Abrams erwähnt im Vanity Fair Artikel direkt, dass diese Entscheidung vor seiner Zeit gefallen wäre, und die Berichte, wie er und Kasdan an das "neue" Drehbuch herangegangen sind, spricht nicht sonderlich für eine Orientierung am Lucas-Konzept. Im Gespräch mit Gilliam erwähnt auch Johnson, dass die ST nicht auf Lucas zurückgeht. Das Making Of Buch zu TFA, in dem Rinzler sicher den Wandel der Drehbuchideen dokumentiert hat, wird gestrichen. Dies könnte natürlich daran liegen, dass die Treatments schon zu viel über Aspekte der ST verraten hätten, die wir noch in den Filmen zu sehen bekommen. Dies hätte man aber auch nach außen hin kommunizieren können. Und sicher hätte sich Rinzler auch damit begnügt, diese Aspekte später nachzureichen. Stattdessen verlässt er Lucasfilm. Vielleicht wollte man auch nur keinen Vergleich mit den Treatments ermöglichen, was man dann eher weniger gern nach außen hin kommunizieren wollte. Rinzler hat übrigens vor nicht allzu langer Zeit einen Blog mit dem provokanten Titel "The Rise And Fall Of Star Wars" gestartet, in dem er seine Geschichte bei Lucasfilm aufarbeiten wollte, der aber sehr schnell unterbunden wurde.
    Klar, sicher ist nichts. Und wenn man sich zu einer Seite neigt, ist da eine Menge Bauchgefühl dabei. Und mein Bauch neigt mich in der Tat zu einer Seite.

    Zitat:
    "Dass Lucas Konzepte noch eine Rolle spielen, darf man Kennedy glauben."

    Von einem gewissen Standpunkt aus sicher: Skywalker, eine neue Heldengeneration, die Macht…
    Doch wollen wir diese rudimentären Elemente, von denen jeder eh ausgegangen wäre, wirklich gelten lassen?

    Zitat:
    "Wenn mich beim Thema Disney-Deal bei Lucas eines überrascht, ist es seine Naivität. Man sollte meinen, dass er nach Jahrzehnten der Erfahrungen im Filmgeschäft und mit Konzernen gewusst hat, was er tun muss, um sein Erbe – über materielle und finanzielle Aspekte hinaus – zu sichern."

    Wie soll das gehen? Selbst ein Stephen King schafft es nicht, entsprechende Vorgaben für die Filmadaption seiner Werke durchzudrücken. Man kann sich eine Position nah an der Produktion als Berater einräumen. Man kann gewisse Aspekte im Vorfeld absichern – z.B. so wie Rowling, die keine US-Schauspieler für Harry Potter haben wollte. Ob sie das diktieren konnte, oder ob man diesem Wunsch nur entsprach, wäre noch eine andere Frage. Sie hatte sicher kein Veto-Recht für jede Drehbuchentscheidung. Schwer zu sagen, was alles möglich wäre. Da muss aber auch das Gegenüber mitspielen und Iger hat klar gesagt, dass sie den Deal nur machen, wenn sie das letzte Wort haben. Rinzler schrieb in seinem Blog, das Lucas keine Alternative an der Hand hatte. Und selbst vertragliche Absicherungen sind nur bedingt sicher. Alan Moore hatte mit DC auch ein Abkommen, dass sie seine Watchmen-Figuren nicht mehr anfassen würden. Sie haben trotzdem ein Schlupfloch gefunden Spin-Off-Comics zu veröffentlichen. Moore spricht von Betrug, aber rechtlich muss DC das schon hingebogen haben. Lucas musste auf Iger und Co. vertrauen und seine bisherigen Erfahrungen mit Disney haben vielleicht dafür gesprochen. Trotzdem kam es dann vielleicht anders.

    Zudem ist es ja gar nicht so, dass Lucas sonderlich darüber lamentiert. Er hat zwei- oder dreimal – und zwar auf Nachfrage – angemerkt, dass sie nicht seine Geschichten verwenden würden – ohne dies zu werten. Nur im "White Slavers"-Interview drückt er aus, dass er mit der Entwicklung unzufrieden ist, hat diese Kritik aber noch nicht mal persönlich adressiert, sondern sie mit seiner Entscheidung verbunden: So ist es halt, wenn man an (und ich sage es mal höflicher) an einen Konzern verkauft.

    Ich würde mir wirklich wünschen, wenn wir genauere Infos zu den Hintergründen bekämen. Ob uns das von Hidalgo angekündigte Buch einen glaubwürdigen Abriss bieten wird, wage ich zu bezweifeln. Aber wer weiß. Nach Ep.9 könnte das selbst aus Disney-Sicht unproblematisch erscheinen. Ansonsten hoffe ich immer noch auf ein Leak der Treatments oder darauf, dass Rinzler den geplanten Inhalt seines Enthüllungsblogs doch noch auf andere Weise an den Mann bekommt.

  22. Pepe Nietnagel

    Naja, ich denke mal wieder, dass die Wahrheit in der Mitte liegt.

    Disney hat die kompletten Lucas-Drafts wahrscheinlich nicht verworfen, sondern eben angepasst, wie sie es für richtig gehalten haben. Lucas gingen wohl diese Veränderungen zu weit und er hat das Projekt verlassen.

    Disney hat 4 Milliarden in Lucasfilm investiert. Wenn Episode VII gescheitert wäre, dann wäre das gesamte Konzept gefährdet gewesen. Episode I war frisch und anders. Ein großer Unterschied zur OT. Und wahrscheinlich hätte auch Lucas die Episoden VII bis IX optisch anders dargestellt.

    Disney geht einen anderen Weg. Sie müssen möglichst viel Geld verdienen, weil sonst die Aktionäre sauer sind.

    Episode VII war das genaue Gegenteil zu Episode I. Episode I war „hier ist Star Wars im neuem Look“. Episode VII war „hier ist die OT reloaded“ …

    Ich glaube auch nicht, dass George Lucas naiv war. Er hatte doch mit Star Wars nach Episode III selbst abgeschlossen. Hätte er die Sequels selbst drehen wollen, hätte er das doch tun können.

    Lucas dachte sich: Ich verkaufe Lucasfilm an Disney. Wenn sie meine Version der Sequels verfilmen wollen, ist es ok. Wenn nicht, dann eben nicht. Dann kann ich mir nichts vorwerfen.

    Edit: Wir kennen doch alle die Aussage, dass lt. Lucas Disney aus Episode VII einen Retro-Film machen wollte und Lucas das nicht wollte.

    Vielleicht wollten sie auch eine „Retro-Trilogie“ machen. Also zumindest von der Optik sind mir Episode VII und das bisherige von Episode VIII viel zu nahe an der OT Optik dran. Das selbst die Wachen von Snoke aussehen müssen wie die Wachen des Imperators?

    Ich kann mir einfach vorstellen, dass Disney ein paar Umfragen als Marktstudie gemacht hat. Wenn da raus kam: „85% der Fans wollen mehr Filme wie die OT und 35% der Fans haben die Prequels nicht gefallen“ wäre es auch nicht verwunderlich, wenn Lucasfilm lieber auf Nummer sicher geht und das Vorschlag von Lucas verwirft.

    Und obwohl ich George Lucas sehr mag und mir Episode VII nicht so gut gefallen hat wie die anderen SW-Filme mache ich hier auch Disney keinen Vorwurf.

  23. Darth Jorge

    @Pepe Nietnagel

    Zitat:
    "Disney hat die kompletten Lucas-Drafts wahrscheinlich nicht verworfen, sondern eben angepasst, wie sie es für richtig gehalten haben."

    Könnte sein, aber warum verkauft man uns das dann nicht auch so? Disney/Lucasfilm weisen zwar immer wieder mal darauf hin, dass es noch Bezüge zu den Treatments gäbe, aber selbst Kennedy spricht dann nur vom Kern oder gewissen Elementen. Das hört sich für mich nicht so an, als ob wirklich viel von der Ursprungsvision übrig geblieben wäre.

    Zitat:
    "Ich glaube auch nicht, dass George Lucas naiv war. Er hatte doch mit Star Wars nach Episode III selbst abgeschlossen. Hätte er die Sequels selbst drehen wollen, hätte er das doch tun können."

    Nach Ep.3 hatte er wohl damit abgeschlossen. Aber die Arbeit an TCW, der Realserie und in gewisser Weise auch an Detours hat seine Lust wieder so angefacht, dass er (das wissen wir von Kennedy) sogar Ep.7 noch selbst realisieren und auch die Standalones auf den Weg bringen wollte. Meine begründete These, warum es anders kam (Stichwort: Grady Ranch) habe ich schon mehrfach dargelegt.

    Zitat:
    "Lucas dachte sich: Ich verkaufe Lucasfilm an Disney. Wenn sie meine Version der Sequels verfilmen wollen, ist es ok. Wenn nicht, dann eben nicht. Dann kann ich mir nichts vorwerfen."

    So eine Intention passt dann aber wahrlich nicht zu seinem "White Slavers"-Vorwurf…

  24. Snakeshit

    Ich denke der ungutes Bauchgefühl vs. nüchterne Sichtweise Diskussion kann kaum mehr jetzt abgewonnen werden, sofern nicht weitere "Enthüllungen" ans Licht kommen. Aus dieser News kann man eigentlich nur herausziehen, dass das Tischtuch zwischen Kennedy und Lucas nicht zerschnitten ist (was ich nie angenommen hatte), und das es weiterhin einen Dialog mit George Lucas gibt, wenn auch wohl weniger bedeutungsvoll.

  25. Nicodemus

    @George Lucas: Danke für die klasse Zusammenfassung!

    Laut Lucas sollte die neue Trilogie mehr philosophische Fragen behandeln. Nachdem was wir bisher wissen (was genau ist Böse, was ist Gut…), bekommen wir genau diesen Ansatz im nächsten Film. Ich denke daher auch nicht, dass Lucas Ideen komplett verworfen wurden.

  26. Kyle07

    @ George Lucas: "Ansonsten nehme ich gerne jeden Newsfetzen zur Kenntnis, der mir den Eindruck vermittelt, dass es zwischen Lucas und Lucasfilm freundschaftlich zugeht. War ja schon bei RO so. Ohne diesen einen Helm wäre der Film nicht so gut geworden *zwinker*"

    Welchen Helm meinst du denn und was hat es sich damit auf sich? Hat Lucas in irgendeiner Form was zu RO beigesteuert?

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