„Schon seit dem ersten Star-Wars-Film besteht George Lucas darauf, dass die Geräuschentwicklung bereits in der Vorproduktionsphase beginnt”, erzählt Ben Burtt, legendärer Sounddesigner und einer der Cutter von Die Rache der Sith. „Auf diese Weise wird bereits beim ersten Betrachten der Konzeptzeichnungen über ihren Ton gesprochen, und Toneffekte und Konzepte für den Ton sind von Anfang an vorhanden, wenn die Filme gedreht werden. Sobald der Film geschnitten wird, kann der Ton eingefügt werden.“

Während diese Vorgehensweise bei Star-Wars-Filmen lange Tradition hat, war es in Hollywood bisher üblich, den Ton erst spät in der Postproduktion zu entwickeln. „In diesem Fall bleibt aber nur wenig Zeit, um alle Konzepte auszuarbeiten, weshalb wir es immer vorziehen, Geräusche über einen langen Zeitraum entwickeln zu können.“
Wie viele Elemente in Episode III ist auch das Sounddesign eine Mischung aus Neuem und Altem, da die Star-Wars-Saga mit den Prequels eine Brücke schlägt hinüber zur klassischen Trilogie. Burtt war sich dessen sehr bewusst, als er begann, Elemente für die Eröffnungs-Weltraumschlacht zusammenzustellen. „Als diese Raumschiffe auftauchten, wusste ich, dass sie die neuen Jedi-Raumjäger sein würden, die mit den TIE-Jägern aus Eine neue Hoffnung verwandt waren. Ich fand, dass der Sound eine gewisse Kontinuität haben sollte, also begann ich, mit den alten TIE-Jäger-Sounds zu arbeiten und NASCAR-Sounds hinzuzufügen, um etwas zu entwickeln, das die Entwicklungsrichtung der Raumjäger-Technik andeutet.“
Burtt beschreibt, dass es etwa tausend verschiedene Soundprojekte für den Film gab, ohne dabei simplere Geräuscheffekte wie Schritte zu berücksichtigen. Das Soundteam selbst durfte im Film ebenfalls große (Matthew Wood als General Grievous) und kleine (Burtt als der neimoidianische Kapitän) Auftritte absolvieren. „Wir sind ein kleines Team aus gerade einmal 9 Leuten und neigen deshalb dazu, uns selbst als Charaktere zu verwenden“, witzelt Burtt. „Matt und ich haben in den letzten Filmen wahrscheinlich 30 oder 40 Nebencharaktere gespielt – Kampfdroiden, Neimoidianer, Gunganer, Utapauaner, R2-D2, alle Arten von Robotern… Es hat uns eine Menge Spaß gemacht, weil es uns das Gefühl gibt, dass wir unsere Leistungen wirklich in den Film einbringen können.“
Seit dem ersten Star-Wars-Film ist Burtt die „Stimme“ von R2-D2. Er kombiniert Synthesizer- und organische Klänge mit seiner eigenen Stimme, um die unverwechselbaren Pieptöne und „Boops“ des beliebten Astromech-Droiden zu erzeugen. „Für diesen Film haben wir einige unserer alten Geräte wieder aus dem Archiv geholt“, sagt er. „Na ja, Archiv: Einen alten ARP-Synthesizer haben wir sogar unter meinem Haus hervorgeholt. Das Gerät war völlig verschimmelt war. Howie Hammerman, unser Tontechniker, hat es aber wieder zum Laufen gebracht, sodass wir für diesen Film viele neue Erzwo-Geräusche aufnehmen konnten.“
Die Kombination vieler unterschiedlicher und manchmal überraschender Klangquellen ist ein Markenzeichen von Ben Burtt, und das zeigt sich oder vielmehr hört man auch in diesem letzten Teil der Saga. „Wenn man sich General Grievous‘ Flitzerrad ansieht, dann ist es fies, laut und gefährlich. Ich dachte, eine Kettensäge wäre dafür der perfekte Sound“, so Burtt. Das tiefe Grollen des allerersten Sternenzerstörers, den wir auf der Leinwand sehen, ist in Wirklichkeit der gefilterte Klang der Niagarafälle. Und der Klang von Vaders Herzschlag, während er seine letzte Verwandlung zum Dunklen Lord der Sith durchläuft und mehr Maschine als Mensch wird?
Es ist der Überschallknall, der vom Space Shuttle ausging und in Nordkalifornien zu hören war.
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