Wie bereits mehrfach berichtet arbeitet George Lucas im Moment an seinen Plänen für das „George Lucas Cultural Arts Museum„, das in der Nähe seiner alten Lucasfilmzentrale auf dem Gelände der alten Presidio-Militärbasis in San Francisco untergebracht werden soll. Aktuell stehen diese Pläne nun einerseits vor der Vollendung und andererseits vor einigen Problemen.

Kommenden Montag läuft die Vorlagefrist ab, danach muss der Stiftungsrat des Presidio entscheiden, welches der drei noch denkbaren Projekte ins Presidio einzieht. Um dabei am Ende die Nase vorn zu haben, hat Lucas am vergangenen Freitag einen veränderten Bauplan vorgelegt, der die bisherigen Bedenken des Stiftungsrats zerstreuen soll. Der hatte zuletzt bemängelt, dass Lucas‘ Pläne für ein 20 Meter hohes Gebäude im historistischen Stil nicht den Baurichtlinien des Presidio entsprächen. Lucas reagierte darauf mit einer Neuplanung, die nun vorsieht, das Gebäude einfach 5 Meter kleiner zu bauen und entsprechend großflächiger, womit zumindest schon einmal die Höhenvorgaben der Stiftung eingehalten werden.

Das überarbeitete Gebäudekonzept am Rand der Bucht von San Francisco
Problematisch ist nun eigentlich nur noch das Museum selbst, das einigen Angehörigen des Stiftungsrats nicht zu gefallen scheint, da es an sich, so heißt es, keine Bedeutung für das Presidio als historischen Ort habe. Hintergrund dieses Einwandes sind offenbar vor allem politische Streitigkeiten, die mit dem Presidio oder Lucas‘ Plänen an sich nicht einmal in Zusammenhang stehen, sondern mit einem Machtkampf zwischen dem National Park Service, also der für Nationalparks wie dem Presidio zuständigen Bundesbehörde, und der Presidio-Stiftung, die als staatliches Unternehmen für 80 Prozent des Presidio verantwortlich ist und aktuell in erster Linie versucht, schwarze Zahlen zu schreiben. Zuletzt sollte dies dadurch gelingen, Teile des Presidio einfach an private Bauträger zu verkaufen.
Für diese Idee – und die allgemeine Langwierigkeit der Entscheidung – hagelte es jetzt aber wieder Kritik aus Washington: Die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, forderte den Stiftungsrat zuletzt auf, gefälligst eine Entscheidung zu fällen. Die Vorwürfe, das Lucas-Museum gehöre nichts in Presidio, erklärte sie für absurd: „Jede Pflanze und jeder Fisch auf diesem Gelände sollen geschützt werden, weil dies ihr Zuhause sei. Die ganze Gegend rund um San Francisco ist der Ort, an dem der Krieg der Sterne entwickelt wurde. Auch der ist hier zu Hause.“
Und nicht nur der: Auch Indiana Jones soll Lucas zufolge im Presidio landen, und zwar in Form eines archäologischen Wanderwegs, dessen Aufbau Lucas‘ Museum unterstützen soll. Indiana Jones, so der Plan, soll Besucher des Nationalparks künftig zu den wichtigsten archäologischen Fundstellen auf dem Presidio-Gelände begleiten.
Insgesamt will Lucas 300 Millionen US-Dollar in sein Museum investieren, in dem Kunstwerke von Norman Rockwell ebenso zu sehen sein sollen wie Ausstellungsstücke, die Lucas‘ Karriere wiederspiegeln, darunter Kostüme, Requisiten und Modelle aus Lucas‘ Filmen. Unterstützt wird Lucas bei seinem Kampf um ein Museum unter anderem von verschiedenen Hollywoodgrößen, dem Chef des Smithsonian, dem Bürgermeister von San Francisco und den US-Senatoren des Staates Kalifornien.
Lucas‘ ursprüngliche Präsentation zu seinem Museum
Ich liebe das Presidio, ein wirklich schöner Platz in San Francisco zum Entspannen. Hoffentlich kann Lucas seine Pläne umsetzen. Außerdem wäre er mit seinem Museum in guter Nachbarschaft, denn das Walt Disney Family Museum, welches ich jedem SF Besucher nur empfehlen kann, befindet sich ja auch dort.
Lustig, an der Ecke stand ich vor kurzem 🙂
Dieser Artikel ist sehr gut geschrieben. Tolle Arbeit Aaron. Ich dachte zuerst das sei einfach eine Übersetzung aus dem Chronicle.
Schön, dass "Star Wars Union" auch für dieses Thema einen Platz einräumt! Ich verfolge die Entwicklung um die Museumsidee mit großen Interesse und drücke Lucas die Daumen. Ich war noch nie in San Francisco – aber das steht auf meiner ToDo-Liste – und ich würde mich freuen, wenn ich dann dieses Museum besuchen könnte!
Da werd‘ ich ihm mal die Flossen drücken! 😉
Denn die Idee ist wirklich klasse. 🙂
Ich schließe mich den Vorrednern an. Toller Artikel @ SWU.
Es würde mich für GL freuen, wenn es mit dem Museum kappen würde.