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Literatur // Artikel

Making of MAD – Die Lache der Sith

MAD-Magazin-Mitarbeiter Klaus Gehrmann berichtet über die Entstehung der Star-Wars-Sonderausgabe des MAD Magazins.
Quelle: Mad

Ideenfindung

Bevor man anfängt, einen Comic zu schreiben oder zu skizzieren, sollte man so viele Informationen wie möglich zusammentragen. Da ich keinen Fernseher besitze, mache ich meine Recherchen fast ausschließlich über das Internet. Normalerweise genügen ein, zwei Bilder, um meine Fantasie anzuregen. Es ist auch gar nicht so gut, zu fundiert über das zu bearbeitende Thema Bescheid zu wissen. Schließlich soll über den Comic jeder lachen können und nicht nur eingeschworene Insider.

Dank Star Wars Union war ich mit Recherchematerial über den kommenden Star Wars Film bestens versorgt: Produktionsdesign, Computergrafiken, Promobilder und schließlich Aufnahmen aus fertigen Filmszenen. Das Material war so reichhaltig, dass ich es erst einmal sortieren musste. Hinzu kommt meine eigene Star Wars Sammlung: „Making Of“-Bücher, Comics, Romane und Actionfiguren. Das Buch „Star Wars – Magie und Mythos“ steht bei mir in einer Reihe mit der Bibel, dem Tibetischen Totenbuch und der Bhagavad-Gita. Was das bedeutet, möchte ich jetzt lieber nicht analysieren.

Ein weiterer Vorteil, der die Ideenfindungsphase kurz hält: Meine MAD-Comics sind im immer gleichen Stil gehalten, es gibt nur drei oder vier verschiedene Formate, in denen ich arbeite. Mit „Format“ meine ich die Art, in der der Comic aufgebaut ist. Bringt man kurze Bildsequenzen, die auf eine Pointe hinauslaufen, oder eine Serie von Illustrationen, die Bild für Bild einen Gag bieten? Grundsätzlich kommen bei mir nur Formen in Frage, die in meinen Augen „typisch MAD“ sind. Wenn man vier Jahre Monat für Monat „das Gleiche“ tut, stellt sich das Gehirn darauf ein. Es braucht nur einen kreativen Funken, dann habe ich ziemlich schnell meine Gags zusammen. Meistens zumindest.

© Klaus Gehrmann
©Klaus Gehrmann
Grobe Bleistiftskizzen im provisorischen Photoshop-Layout sollen den Redakteuren eine vage Vorstellung der geplanten Comics vermitteln

Viele Künstler hierzulande leiden unter jedwedem äußeren Einfluss auf ihre Arbeit. Ich teile diese Gefühle nicht. Schonungslos lasse ich meine Ideen von Praktikanten, Schülern, Kollegen und meiner Frau kritisieren und nehme ggf. Änderungen vor. Noch skrupelloser bin ich mit dem eigenen Material, wenn die MAD-Redakteure unzufrieden sind. Wenn ihnen einzelne Gags nicht gefallen, schmeiße ich sie weg und schreibe neue. Wenn ihnen die Grundidee nicht gefällt oder eine zu große Ähnlichkeit zu anderen Ideen für das Heft besteht, haue ich den Comic in die Tonne und beginne von vorn. Das ist für mich deshalb so unproblematisch, weil ich zum einen möchte, dass die Comics bei den Lesern ankommen, und zum anderen, weil ich meine Skizzen wirklich extrem pragmatisch und grobschlächtig anlege. Ein geplantes Bild habe ich in 30 Sekunden skizziert.


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

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