Zeichnerische Umsetzung

Wenn die per E-Mail eingereichten Ideen von der Redaktion akzeptiert sind, beginnt die eigentliche Arbeit. Ich nehme Abbildungen von Charakteren, Bühnenbildern und Szenen, die ich parodieren möchte, und skizziere auf der Grundlage der Storyboards und dieser Bilder meine Cartoons.

Anfangs fiel es mir schwer, Figuren zu karikieren, ohne meinen „Knollennasenstil“ zu sprengen. Inzwischen habe ich Übung darin, reale Personen so darzustellen, dass sie in mein eigenes Comicuniversum passen. Trotzdem gibt es manchmal Probleme. Das Geheimrezept ist in diesem Falle der Leuchttisch: Man zeichnet eine eher realistische Version von z. B. Yoda und paust diese mehrmals durch. Mit jeder neuen Zeichnung verwandelt man ihn mehr in einen Cartoon.

Bei Star Wars dachte ich zunächst, die Clone Wars Zeichentrickserie könnte eine große Hilfe bei diesem Prozess sein. Bei der Darstellung von Obi-Wan und Anakin fand ich auch einige interessante Lösungen für Probleme, die ich sah. Menschen ohne charakteristische Nasen oder Falten sind immer schwer umzusetzen.

Christopher Lee hatte ich bereits für eine Herr der Ringe-Parodie karikiert. Allerdings war er dort Saruman, und die Make-up-Künstler hatten die adlerartigen, langen Züge seines Gesichtes betont und so dem Klischee des bösen Hexenmeisters entsprochen. Für Count Dooku wurden eher die edlen Züge betont, um einen eleganten Schurken zu kreieren. Was tut man in solchen Fällen?

Wenn es um klassische Hollywoodstreifen geht, betone ich gerne den Schauspieler hinter der Maske. Dies ist nämlich einer der Gründe, weshalb ich Hollywood-Filme nicht besonders mag: Stars (zumindest amerikanische) spielen sich am liebsten selbst. Daraus lassen sich herrliche Comicgags ableiten. Denkt nur mal an die Simpsons oder auch an die Filme von Robert Altman.

Aber es wäre bei Star Wars absolut unangemessen, die Fantasiefiguren hinweg zu zeichnen. Dooku ist Dooku und Obi-Wan Obi-Wan. Egal ob Star, C.G., No-Name-Actor oder Stunt Double. Deswegen gibt es in Star Wars ja auch keine „schauspielerischen Glanzleistungen“ (Kicher).

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