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Die Rache der Sith // Artikel

Making of: So entstand Episode III – Die Rache der Sith

Mit Episode III: Die Rache der Sith schloss George Lucas seine Saga über die Tragödie des Darth Vader 2005 ab. Hinter den Kulissen war der Film die bis dato aufwendigste Star-Wars-Produktion überhaupt.
Making of: Episode III - Die Rache der Sith© Lucasfilm

Ein hochbegabtes Künstlerteam gestaltet den Look von Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith

Wenn George Lucas der Vater von Star Wars ist, dann sind die Trickkünstler von JAK mit Sicherheit die Babysitter, weil sie es sind, die Lucas’ Ideen umsetzen. Im dritten Stock einer imposanten Villa im viktorianischen Stil auf dem Gelände der Skywalker Ranch erwachen Lucas’ Worte und Ideen in Form von Skizzen, Zeichnungen, Bildern und Figuren zum Leben. Schon seit den frühen 70ern gehörte die Fertigung von konzeptuellen Kunstwerken zum Schlüsselelement bei der Entwicklung der Star-Wars-Filme. Damals halfen Illustrationen des renommierten Künstlers Ralph McQuarrie George Lucas dabei, den Entscheidern bei Twentieth Century Fox seine Vision zu erläutern und daraufhin grünes Licht für sein filmisches Unternehmen zu erhalten.

© Lucasfilm

Bei Die Rache der Sith dienten die Entwürfe der Designabteilung als wichtiger Handlungsfaden für Produktionsdesigner Gavin Bocquet, Kostümdesignerin Trisha Biggar und das gesamte Effekte-Team von Industrial Light & Magic. Angeführt von den leitenden Konzeptkünstlern Ryan Church und Erik Tiemens begann die Designabteilung noch während der Postproduktion von Angriff der Klonkrieger mit der Arbeit an Die Rache der Sith. „Der Beginn des Arbeitsprozesses gefällt mir immer am besten,“ erzählt Rick McCallum. „Weil wir ja schon anfangen, während George noch am Drehbuch schreibt, könnte alles, was die Ausstattungsabteilung erfindet, auch im Film tatsächlich vorkommen. George ist offen für Ideen. Bei ihm steht nichts bombenfest.“

Das Team aus zwölf Designern gestaltete die Produktion maßgeblich mit, in dem es von Anakins und Obi-Wans entscheidendem Lichtschwert-Duell über den durchlöcherten Planeten Utapau bis hin zu Anakins Frisur jedes Detail entwarf. Viele seiner Zeichnungen riefen vage Erinnerungen an den 30 Jahre zuvor gestalteten Krieg der Sterne (Episode IV: Eine Neue Hoffnung) wach. Die Künstler brauchten ein knappes Jahr, um Konzepte für Fahrzeuge, Sets, Möbel und Uniformen zu entwickeln – eben all das, was der Zuschauer auf der Leinwand sieht.

Eine der größten Herausorderungen bestand in der Gestaltung von General Grievous, dem neuen Bösewicht aus Die Rache der Sith. Noch bevor er sich selbst über die Natur von Grievous im Klaren war, wandte sich Lucas an seine bewährten Designer. Er gab nur eine Anweisung: Zeichnet ihn als eine Kombination aus Mensch und Droid – und macht ihn furchterregend. „Beim Arbeiten kann man Dinge verändern, sich zu eigen machen und weiterentwickeln,“ erzählt Konzeptkünstler Warren Fu, der sich für das Konzept eines lebenden Aliens in der Außenhaut eines Droiden begeisterte. „Da findet man schon einen kleinen Vorgeschmack darauf, was Anakin einmal werden wird,“ erklärt Lucas seine Entscheidung für dieses Konzept.

© Lucasfilm

Auch Produktionsdesigner Gavin Bocquet und Kostümdesignerin Trisha Biggar, die schon bei Episode I und Episode II involviert waren, holten sich beim Künstlerteam entscheidende Hinweise. Beide mussten unterschiedliche Herausforderungen meistern und hatten doch nur ein gemeinsames Ziel vor Augen: Mit Episode III eine visuelle Brücke zwischen der romantischen Opulenz von Die dunkle Bedrohung und Angriff der Klonkrieger und dem wesentlich schnörkelloseren, aber klassischen Feeling der ursprünglichen Star-Wars-Trilogie zu schlagen.

Bocquets Aufgabe bestand in dem Entwurf und Bau von 72 großen Sets (50 mehr als bei den meisten großen Studiofilmen). Manche sollten völlig autark stehen, andere mussten sich nahtlos in digitale Effekte einpassen lassen, die erst Monate später in den Rechnern von ILM entstanden. Von Padmés reichgeschmückten Wohnräumen über das Cockpit eines Schiffes der Handelsföderation bis zu einem finster wirkenden Konferenzsaal auf dem geschmolzenen Planeten Mustafar sollten die Sets die Würde und Trageweite der Story ebenso einfangen wie visuelle Referenzen zu Filmen beinhalten, die zwar Jahre zuvor entstanden waren, sich aber von der Handlung her nach dem dargestellten Geschehen ereignen.

© Lucasfilm

Eines dieser „Verbindungs“-Sets ist Bocquets detaillierte Rekonstruktion eines Hauptkorridors auf einem der Blockadebrecher der Rebellen. Das Set beherrschte bereits die Eröffnungsszene aus Krieg der Sterne (Episode IV: Eine Neue Hoffnung), in der R2-D2, C-3PO und Darth Vader erstmals aufeinander treffen. „Ich habe da viel Liebe reingesteckt,“ gesteht Bocquet. „Die Einbindung dieses Sets in Die Rache der Sith schlägt eine wichtige Brücke zu Krieg der Sterne (Episode IV: Eine Neue Hoffnung) und wir alle wollten, dass es exakt so aussieht und sich so anfühlt wie das Original.“ Kein einfacher Job, baute man das Original damals doch sofort nach dem Dreh wieder ab. Bocquet stöberte die wenigen übriggebliebenen Entwürfe auf und rekonstruierte die Kulissen Stück für Stück.


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

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