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Die Rache der Sith // Artikel

Making of: So entstand Episode III – Die Rache der Sith

Mit Episode III: Die Rache der Sith schloss George Lucas seine Saga über die Tragödie des Darth Vader 2005 ab. Hinter den Kulissen war der Film die bis dato aufwendigste Star-Wars-Produktion überhaupt.
Making of: Episode III - Die Rache der Sith© Lucasfilm

Phantastische Kostüme für die Welt von Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith

Auch Trisha Biggar musste etwas wiedererwecken, das das Publikum erstmals im Jahre 1977 gesehen hatte: Darth Vaders Kostüm. Biggar und ihr Team fertigten nicht weniger als 500 Kostüme für Die Rache der Sith und führten das preisgekrönte Kostümdesign der Star-Wars-Saga mit ihren aufwändigen Entwürfen zu neuen Höhen. „Trisha arbeitete an allen drei neuen Filmen und ebenso wie sich das Film-Universum ausdehnte, nahm auch der Anspruch ihrer Arbeit zu“, erklärt Rick McCallum. Um dem gerecht zu werden, ging Biggar auf die Suche nach einzigartigen Materialien, um den Kostümen ihren zauberhaften, außerirdischen Look zu verleihen – und reiste dabei selbst beinahe durch das ganze Universum.

„Im Endeffekt benutzten wir Materialien aus aller Welt“, erklärt Biggar. „Wir arbeiteten mit Stoffen aus den USA – New York, San Francisco, Los Angeles – und London, Paris, Japan, China, Indien … und so weiter.“ Manchmal finden Biggars wunderbare Kostüme ihren Ursprung in der Handlung des Films. „Wir wussten, dass Padmé im gesamten Film schwanger sein würde, niemand aber davon erfahren durfte“, erinnert sich Biggar. „Also verwendete ich für alle ihrer Outfits weiche Materialien.“

„Aber auch in Episode III wütet der Krieg schon seit einigen Jahren, Anakin ist weg und sie steht einer wesentlich ernsteren Lebenssituation gegenüber als in Angriff der Klonkrieger. Als Designer versuchte ich also diese etwas gedrückte Stimmung in ihrem Leben zu reflektieren, indem ich dunklere, aber keinesfalls harte Farben verwendete. Ich empfand es als wunderbare Aufgabe, mit meinen Kostümen die Gefühle und Persönlichkeiten der Charaktere in solch einer epischen Story zum Ausdruck zu bringen.“

© Lucasfilm

Zu den schönsten Kostümen, die Biggar für Amidala erschuf, zählt sicherlich das letzte, das die Figur im Film trägt. „Ich wollte zurückgehen zu dem Moment, wo der Zuschauer sie in Episode II zum ersten Mal auf der Insel sieht, wo sie und Anakin sich verlieben. Um sie herum ist Wasser und ich freute mich, diese Farbpalette noch einmal zu verwenden. Wir entschieden uns für einen stellenweise durchsichtigen Devoré-Samt, den wir mit der Hand bemalen ließen, um die verwässerten Farben zu erreichen. Außerdem ließ ich sehr feinen Chiffon in Blau- und Grün-Tönen einfärben. Wir verwendeten dabei eine Kochtechnik, bei der der Stoff immer dünner wird und schließlich beinahe wie Spinnweben aussieht. „Auf der Leinwand wirkt das Ganze tatsächlich noch schöner als ich erwartet hatte. Ich liebe es, wenn so was passiert“, freut sich Biggar.

© Lucasfilm

Um die fulminante Wirkung ihrer Kostüme auf der Leinwand auch sicherzustellen, kooperierte Biggar während der Vorproduktion eng mit Chefkameramann David Tattersall. Der Entstehungsprozess der Kleidungsstücke war höchst langwierig. Doch Lucas und die Schauspieler – die Biggars unvergessliche Entwürfe letztendlich tragen müssen – sind sich einig, dass sich der Aufwand gelohnt hat. „Ich fühle mich durch die Kostüme in meiner schauspielerischen Leistung enorm bestärkt“, erzählt Palpatine-Darsteller Ian McDiarmid. Unter den vielen Outfits, die er im Film trägt, gefiel ihm eines am besten: eine hochgeschlossene Jacke, die auf der Leinwand wirkt als sei aus Schlangen- oder Reptilienhaut gefertigt. „Das Ding fühlt sich richtig echsenartig an und das passt hervorragend zu seinem Charakter“, verdeutlicht McDiarmid.

Obwohl Amidala mehr Kostümwechsel absolviert, stellte Palpatine für Biggar die größere Herausforderung dar. „Seine sechs Kostüme werden im Laufe der Handlung immer düsterer und dazu aufwändiger verziert. Er trägt Grau und Braun, beinahe schon Schwarz – so wird auch sein Wechsel zur dunklen Seite ausgedrückt.“ Scheinbar schnörkellos durchlief auch Vaders Kleidung geringen, aber entscheidenden Änderungen. „Wir versuchten die Rüstung Maschinen-artiger wirken zu lassen, so als wäre sie brandneu – was sie im Film ja auch ist“, verdeutlicht Biggar. „Darth Vader wirkt daher anfangs etwas ungelenk. Und das passte ja, schließlich trägt Anakin die Rüstung zum ersten Mal.“

© Lucasfilm

Chefkameramann Tattersall hingegen blickte mit Schaudern auf Vaders Gestalt – jedoch nicht wegen des Schurken finsterer Natur. „Ich dachte nur daran, wie zur Hölle wir diesen schwarzen Helm vor dem schwarzen Himmel-Hintergrund ausleuchten sollten“, lacht er. Die Rache der Sith stellte Tattersall samt Team noch vor zahlreiche weitere logistische Hürden. „Das Ungewöhnliche an Episode III ist nicht die Digital-Technik, sondern die immense Anzahl an Effect Shots, virtuellen Sets und Kulissen, die entweder ganz oder zumindest teilweise aus blauer oder grüner Leinwand bestehen. Das macht es schwierig. Doch Dank George, seiner Vision, seiner Beharrlichkeit und seiner Unterstützung kriegen wir das dennoch immer wieder super hin.“ Wenn Darth Vader seine ersten zaghaften Schritte in der schwarzen Uniform wagt, begibt er sich in eine Welt, die den Köpfen der Designer entsprungen ist und vom Kameramann, dem Produktionsdesigner und der Kostümdesignerin zum Leben erweckt wurde – einem engagierten Team, ohne das Star Wars nie zur Kinogeschichte geworden wäre.


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

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