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Die Rache der Sith // Artikel

Making of: So entstand Episode III – Die Rache der Sith

Mit Episode III: Die Rache der Sith schloss George Lucas seine Saga über die Tragödie des Darth Vader 2005 ab. Hinter den Kulissen war der Film die bis dato aufwendigste Star-Wars-Produktion überhaupt.
Making of: Episode III - Die Rache der Sith© Lucasfilm

Die Effektzauberer von ILM übertreffen sich einmal mehr allein bei der Anzahl der VFX-Aufnahmen

In Die Rache der Sith darf sich der Zuschauer auf noch mehr künstliche Welten und Schauplätze freuen, für die man in der realen Welt keine Entsprechung finden konnte. Für die Kreation des wahrhaft außerirdischen Sehvergnügens vertraute Autor und Regisseur George Lucas ebenso wie sein Produzent Rick McCallum erneut auf das Können der Spezialisten bei ILM. Das zur Fertigung von Krieg der Sterne (Episode IV: Eine Neue Hoffnung) gegründete Unternehmen gilt derzeit als führendes Unternehmen in Sachen Special Effects.

© Lucasfilm

Die Rache der Sith enthält mehr als 2000 Effekt-Aufnahmen, und stellt so alle vorangegangenen Star-Wars-Filme, aber auch Effekte-Spektakel wie Der Herr der Ringe (2001-2003) locker in den Schatten. „In einigen Szenen sieht man 50 oder 60 verschiedene Elemente, von denen der Zuschauer bei den wenigsten merken wird, dass sie animiert sind“, verrät Produzent McCallum. Viele dieser Effekte spielten eine entscheidende Rolle bei der Erschaffung der acht Planeten aus Die Rache der Sith – mehr als in jeder anderen Episode. Lucas verteilte die enorme Aufgabenlast auf die Schultern der beiden erfahrenen ILM Visual Effects Supervisors, John Knoll und Roger Guyett. Beide übernahmen die Verantwortung für spezifische Actionszenen und Effekte-Arten des Films. Rob Coleman übernahm wie bei seinen Oscar-gekrönten Einsätzen bei Die dunkle Bedrohung und Angriff der Klonkrieger die Leitung des Animationsteams.

Zu den visuellen Leckerbissen aus der Effekteschmiede von Knoll – der auf mehr als eine Dekade Erfahrung mit Star-Wars-Produktionen zurückblicken kann und eng mit Lucas während der Pre-Production und den Hauptdreharbeiten kooperierte – zählt die gigantische Eröffnungsszene aus Die Rache der Sith. Hoch über der Stadt Coruscant nehmen die letzten Ausläufer der Klonkriege epische Ausmaße an. Gleichzeitig unternehmen Obi-Wan Kenobi und Anakin einen verzweifelten Versuch, Palpatine aus der Gewalt der Separatistentruppen zu befreien. Diese Szene ist einzigartig unter all den Schlachtenszenen aus Star Wars, denn sie findet nicht im All, sondern in den äußeren Schichten der Atmosphäre von Coruscant statt. „Dieser Schauplatz gab uns die Möglichkeit, Rauchschwaden, Feuersbrünste und andere pyrotechnische Spielereien zu zeigen, die es im Vakuum des Alls nicht gegeben hätte“, schwärmt Knoll.

© Lucasfilm

Unter Roger Guyetts Aufsicht entstand der Vulkanplanet Mustafar, auf dem Obi-Wan Kenobi und Anakin ihr entscheidendes Duell ausfechten. Guyett wusste, wie wichtig der „echte“ Look des Schauplatzes für die Dramatik der Szene sein würde, da Obi-Wan und Anakin sich erbittert kämpfend über glühende Lavaströme und explodierende Magmafelder bewegen. „Ihre Umgebung sollte absolut lebensgefährlich aussehen“, verdeutlicht Guyett. „Da entbrennt ein klassischer Kampf zweier mächtiger Figuren. Das Umfeld verstärkt die Bedrohlichkeit der Situation noch mehr. Ich versuchte das Ganze so heikel und menschenfeindlich wie möglich aussehen zu lassen und natürlich brütend heiß. Man muss sich das als eine Art Niagarafälle aus Lava vorstellen.“

Man montierte die computergenerierten Bilder aus Mustafar mit tatsächlichen Aufnahmen von der Eruption des Ätna, digitalen Bildmasken und aufwändigen Miniaturen aus der Werkstatt des leitenden ILM-Modellbauers Brian Gernand. Einige seiner „Miniaturen“ waren über neun Meter lang und verliehen allein durch ihre Größe dem Bild mehr Struktur und Echtheit. Darüber hinaus bereiteten Gernand und sein Team „Lava“ aus Methylcel zu, einem für gewöhnlich bei der Milchshake-Herstellung benutzten Ein-dickungsmittel. Sie pumpten Tausende Liter dieser zähen Flüssigkeit durch das detailliert und liebevoll gebaute Riesen-Modell, durch das schlussendlich ein ein Meter 20 breiter Kunst-Magmastrom floss.

Erstmals kann man in Die Rache der Sith auch einen genauen Blick auf den dichtbewachsenen, waldreichen Wookiee-Planeten Kashyyyk werfen. John Knoll gestaltete mehrere Establishing Shots des Planeten, während Guyett sich um die Entstehung einer beeindruckenden Schlachtszene kümmerte, in der es Hunderte furchtloser Wookiees mit Separatistentruppen aufnehmen. Gernand und seine Bastler bauten einen detailgenauen Wroshyrbaum, den die VFX-Magier bei ILM anschließend zu einem scheinbar lebenden, für Kashyyyk typischen, Wald vervielfältigten.

© Lucasfilm

Für den noch nie zuvor gesehenen durchlöcherten Planeten Utapau entwarf Knoll eine atemlose Verfolgungsjagd sowie ein Duell zwischen Obi-Wan und dem Droidenführer General Grievous. Gleichzeitig gestaltete Gernands Team Modelle des riesigen Strudels und einer Utapau-Stadt. Außerdem bereist der Zuschauer in Die Rache der Sith den Planeten Felucia, eine bizarre Kreation aus gigantischen, exotischen Pilzen und anderen Gewächsen, die idyllische Welt von Alderaan, von der Senator Bail Organa und die zukünftige Prinzessin Leia stammen, Padmés Heimat Naboo und Tatooine, auf dem Anakins Sohn Luke dereinst zu Hause sein wird.

ILM trug zudem maßgeblich zu einer Sequenz bei, auf die Fans seit Jahrzehnten warten: der Moment, in dem sich Anakin in den schwarz-behelmten Darth Vader verwandelt. Roger Guyett verlieh der Szene eine elegante Atmosphäre, indem er sich bei der Ausleuchtung am film noir orientierte und starke Spotlights setzte. „Der Raum wirkt wie eine Mischung aus Operationssaal und Folterkammer“, unkt er. „Dennoch berührt mich die Sequenz auf unerwartete Weise.“


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

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