Anzeige

Literatur // Artikel

Marvel und Star Wars: Der Kreis schließt sich

Für Star-Wars-Comic-Fans ist es dieser Tage nicht mehr überraschend, das Marvel-Logo auf ihren Comics zu finden. Lange Jahre aber gab Dark Horse den Ton an, und der Blick zurück auf die Anfänge der Star-Wars-Comics bei Marvel war wie eine Reise in eine andere Zeit.
Die Anfänge von Star Wars bei Marvel

Walter Simonson

In den späten 70er und frühen 80er Jahren, als die klassische Star Wars Trilogie noch jung war und die Bezeichnung „Erweitertes Universum“ noch nicht existierte, war die Menge an Material, das über die Filme hinausging noch recht klein.

Es gab die Romanfassungen, sechs Bücher, je etwas mehr als 100 Seiten lang, die sich mit der Vergangenheit von Han Solo und Lando Calrissian beschäftigten und eine Handvoll Kinderbücher. Der Kern dessen aber, was als Erweitertes Universum bekannt wurde, war das visuelle Reich der Comics.
In jenen frühen Jahren gab es zwei Arten von Star Wars Comics: die, welche in Zeitungen publiziert wurden – überwiegend von Russ Manning, Archie Goodwin und Al Williamson erdacht – und jene, die im traditionellen Comic-Heftformat bei Marvel Comics erschienen. Mitte der 90er Jahre legten Dark Horse Comics die Zeitungscomics neu auf. In diesem Monat setzt Dark Horse seine Reise in die Vergangenheit mit Classic Star Wars: A Long Time Ago fort. Die erste Ausgabe enthält Nachdrucke der ersten 20 Hefte von Marvels regulärer Star Wars Reihe und ist der erste von sieben prallgefüllten Bänden mit 336 Seiten voller Geschichten, von denen die Mehrzahl seit 25 Jahren nicht mehr zu sehen war.

Zwei der Künstler, die einen beträchtlichen Anteil an der Star Wars Reihe von Marvel hatten, waren Walter Simonson, der nach der Veröffentlichung von Das Imperium schlägt zurück daran arbeitete und Cynthia Martin, die nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter einstieg.

Simonson ist in der Comic-Industrie ein Veteran und arbeitete an Projekten wie ThorFantastic Four oder Orion of the New Gods. Zur Zeit arbeitet er an The Path. Außerdem hat er in der Gestalt von Robocop vs. Terminator bereits früher für Dark Horse an einem Lizenzprodukt mitgearbeitet. Simonson war bereits neun Jahre im Geschäft, als er gebeten wurde, die Herrschaft über Marvels monatliche Star Wars Reihe von Carmine Infantino zu übernehmen.

„Der Herausgeber bat mir die Stelle an, und die Figuren gefielen mir.“, sagt Simonson. „Ich dachte, es könnte lustig werden, also sagte ich zu.“

Simonson legte zusammen mit Autor David Michelinie die Handlungen der meisten Ausgaben, an denen er arbeitete, fest. „[Wir] hatten unerwartete Probleme.“, sagt Simonson. „Als ich anfing, an dem Comic zu arbeiteten, war das kurz nachdem der zweite Film veröffentlicht worden war. Also musste unser Handlungsbogen der Lage der Dinge am Ende von Das Imperium schlägt zurück gerecht werden. Dies hatte weitreichende Folgen. Beispielsweise konnten wir Han Solo nicht verwenden. Aber es gab uns einigen Spielraum, der sich heutzutage wahrscheinlich kaum eröffnen würde.“

Die Marvel-Reihe war in Fragen der Kontinuität ohne Zweifel ein kühnes Unterfangen. Anders als die derzeitige Reihe fortlaufender Comic-Geschichten, hatte die damalige Monatsausgabe die Freiheit, direkt Geschichten über die Heldentaten der Hauptfiguren der klassischen Trilogie zu erzählen und dies zu einer Zeit, als die Trilogie noch im Entstehen war. Jedoch barg dies verständlicherweise einige Schwierigkeiten.

„Es gab sofort einen Haken an der Geschichte.“, sagt Simonson. „Davids erster Vorschlag war extrem logisch. Er schlug vor, das Imperium solle einen neuen Todesstern bauen und die Lüftungsschächte mit Maschendraht abdichten – na ja, nicht gerade Maschendraht, aber ihr wisst, was ich meine – und man sagte uns, wir könnten das nicht tun. Man sagte uns nicht, wieso, aber es war uns sofort klar, dass das der Knackpunkt des dritten Films sein würde.

Zusätzlich dazu – und das ist die reine Wahrheit – hatten wir einige Ideen für eine Geschichte, die kleine Wesen und Segelflieger einschloss. Aber man sagte uns, wir könnten das nicht machen, und wieder erhielten wir keine Erklärung. Ich muss sagen, das verwirrte uns. Wir liefen herum und dachten, ‚So, so, der dritte Film dreht sich also um einige kleine Wesen mit Segelfliegern, die gegen den Todesstern kämpfen!?‘. Das war ziemlich seltsam.“

Schließlich brachte Marvel nach der Veröffentlichung von Die Rückkehr der Jedi-Ritter einen Star Wars Comic heraus, der Elemente enthielt, die Simonsons Erklärungen ähneln – Ausgabe Nr. 73, Lashbane, obwohl dieser Band von Jo Duffys und Ron Frenz‘ Gruppe geschrieben und gezeichnet wurde.

Simonson geht auch auf ein thematisches Problem nach Das Imperium schlägt zurück ein. „Andere Beschränkungen wurden offensichtlich, als David und ich weitermachten, aber es ging dabei mehr um die Figuren, als um die Handlung. Man sagte uns, wir dürften zwischen Luke und Leia keine Liebesgeschichte anfangen, obwohl man uns nicht sagte, wieso. Außerdem stellte sich heraus, dass Darth Vader und Luke sich nicht Auge in Auge gegenübertreten durften. Das war wirklich eine ziemliche Behinderung. Hier sind wir und machen Comics, in denen einer der Haupthelden den Hauptschurken nicht herausfordern darf, der andere Hauptheld [Han] überhaupt nicht einsatzbereit ist und die Heldin sich nicht mit dem Helden einlassen darf, der verfügbar wäre.“

Trotz dieser Beschränkungen sagt Simonson, dass es insgesamt eine positive Erfahrung war. „Es gefiel mir, damals an den Figuren und den Entwicklungen zu arbeiten. Ich denke, David und ich habe mit dem Material durchaus anerkennenswerte Arbeit abgeliefert. Es ist schön, dass sich die Fans voller Liebe an einige der Geschichten erinnern.“

Cynthia Martin

Ganz im Gegensatz zu ihrem Vorgänger hatte Cynthia Martin sehr wenig Erfahrung, als sie gefragt wurde, nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter die Star Wars-Reihe zu illustrieren. „Ich hatte genau ein Heft gezeichnet, einen Doppelband von Ms. Victory für einen unabhängigen Herausgeber. Ich wurde niemals bezahlt, also war Star Wars genaugenommen mein erster, echter Job. Ich sprang sofort darauf an.“

Aufregung war Martins erste Reaktion auf den Auftrag, sagt die Zeichnerin, aber diese wich schnell der Panik. „Ich war seit dem Sommer, in dem Eine Neue Hoffnung in den Kinos anlief, ein begeisterter Fan gewesen. Nachdem der Freudenrausch aber vorüber war, stellte ich fest, dass ich keinerlei Erfahrung damit hatte, eine monatlich erscheinende Reihe zu zeichnen. Ich war vor Angst wie gelähmt.“

Martin überwand jedoch ihre Angst, teilweise Dank ihrer Mitarbeiterin, der Autorin Jo Duffy. „Ich hatte das große Glück, mit Jo Duffy zu arbeiten, einer Autorin von außergewöhnlicher Vorstellungskraft und Talent. Sie war eine unermüdliche Quelle seltsamer und raffinierter Ideen und produzierte Berge von Referenzmaterial für die Zeichnungen, auf die sie aus war.“

Genau wie Simonson sagt Martin, dass es Dinge gab, die sie nicht tun durfte. „Einmal hatten wir ein Titelblatt fertiggestellt, das einen siegreichen Ewok zeigte, der einen Sturmtruppler-Helm trug. Das wurde mit der Anweisung abgelehnt, es sofort neu zu zeichnen – der Ewok sah zu grausam aus, oder etwas in der Art.“

Martin und Duffy waren für die Erschaffung der Nagai verantwortlich, einer Rasse schmächtiger, blasser intergalaktischer Invasoren nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter, die die Vorläufer der Yuuzhan Vong aus Del Reys New Jedi Order Reihe bilden. Im Erweiterten Universum wurden sie als „ausgezehrte Geister“ mit stolz zur Schau gestelltem 80er Jahre Punk-Haarschnitt beschrieben. Martin erklärt, woher ihre Entwurfsgestaltung kommt.

„Jo Duffy schlug mir vor, Animes als Inspiration für die Nagai anzusehen.“, sagt Martin. „Das war zu einer Zeit, als Animes im Massengeschäft kaum bekannt waren; Jo war ihrer Zeit wirklich voraus. Sie zeigte mir einen japanischen Comic über einen tragischen Vampir, der meine Entwürfe entscheidend beEinflusste.
Jos Haupt-Bösewicht, Den, war ein ziemlich widersprüchlicher Kerl, trotz seinem Hang zur Grausamkeit, und ich machte ihn so dünn, wie ich konnte, um zu zeigen, dass er gewisse Schwächen besaß. Ich mag das Aussehen immer noch… und den Haarschnitt.“

Zusammen mit Duffy arbeitete Martin am letzten Band der Reihe, Ausgabe Nr. 107 All Together Now, von der sie bis ganz zum Schluss nicht wusste, dass dies das letzte Heft sein würde. „Wenn ich mich recht entsinne wurde der vierte von vier Teilen nie gedruckt. Jo und ich erhielten unser letztes Gehalt, und er landete im Mülleimer. Ich glaube, wir kämpften darum, eine weitere Ausgabe zusammenzubringen, die einige Handlungsstränge abschließen würde. Ich fühlte mich wegen der Streichung ziemlich mies, weil ich gerade mein Tempo gefunden hatte und anfing, zu glauben, dass ich einiges an außergewöhnlicher Arbeit würde leisten können. Aber so ist das Leben.“

Martin sagt, sie würde liebendgern wieder an Star Wars arbeiten. Sie fühlt sich vor allem eng mit der Arbeit der Autorin Jude Watson verbunden, die für junge Erwachsene schreibt. „Ich würde eine Menge darum geben, an einem Comic zu arbeiten, der auf Jude Watsons Jedi Padawan-Büchern basiert. Ich denke, das ist ganz natürlich. Oder natürlich an einer kleinen „Prequel Bösewicht“-Reihe mit [Watsons] Xanatos in der Hauptrolle.

Ich bin immer noch ein begeisterter Fan von Star Wars in all seinen Varianten: die Filme, die EU-Bücher, die Comics.“, sagt Martin. „Star Wars ist seit vielen Jahren eine Quelle der Unterhaltung, und ich bin immer wieder verblüfft, welch reiche Quelle der Inspiration es für so viele begabte Leute ist. Ich habe es sehr genossen, ein Teil davon zu sein.“

Randy Stradley und Jan Duursema

Es gibt eine kleine Anzahl von Schaffenden, die an der Marvel Star Wars Reihe arbeiteten und auserwählt wurden, unter dem Banner von Dark Horse in die weit, weit entfernte Galaxis zurückzukehren. Einer von ihnen, Al Williamson, war schon altgedient, als er an Marvels Krieg der Sterne arbeitete. Er war der Chef der Zeichner bei den Comic-Adaptionen für Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Aber hauptsächlich zeichnete Williamson die Star Wars Titelbilder für Dark Horse, obwohl er auch die Adaption der Special Edition von Eine Neue Hoffnung illustrierte. Mit Episode II wurde das Zepter von einem Marveler an den nächsten weitergereicht. Jan Duursema und Randy Stradley fingen bei Marvel als Padawane an, aber jetzt haben sie die Herrschaft über die Star Wars Filmadaptionen und Publikationen errungen.

„Ausgabe Nr. 86 [The Alderaan Factor] von Marvels Star Wars Comics war mein allererster Comic-Job.“, sagt Stradley, der kürzlich der neue Star Wars Herausgeber bei Dark Horse wurde. „Ich hatte sowohl mit Chris Warner, als auch mit Mike Badger für APA-5 (eine Marke der Amateur Press Association) Comicgeschichten ausgearbeitet, die wir zu den Akten legten, als wir beide anfingen, professionelle Arbeit zu übernehmen. Ich hatte also einige Erfahrung mit dem Schreiben von Comic-Handlungen. Für den Marvel-Job musste ich allerdings ganz im „Handlungs-Stil“ schreiben, und das war eine neue Erfahrung.“ (für Jäger von Belanglosigkeiten: Stradley konnte einige APA-Referenzen in The Alderaan Factor unterbringen).

Duursema, die in diesem Jahr die Comicfassung von Angriff der Klonkrieger illustrierte, war ebenfalls ziemlich unerfahren, als sie an Ausgabe Nr. 92 The Dream arbeitete. Davor hatte sie Arion Lord of Atlantis und Warlord gezeichnet. „Ich war nur wenige Jahre in der [Comic-]Industrie gewesen, als ich bei Marvel anfing, an Star Wars zu arbeiten. Ich war ein so großer Fan, da konnte ich die Gelegenheit, bei Star Wars mitzumachen nicht einfach ungenutzt verstreichen lassen! Damals arbeitete ich gerade an einem anderen Projekt, machte aber Überstunden, um auch noch die Star Wars Ausgabe zu zeichnen. Ich wusste, ich würde nie eine zweite Chance bekommen.“

Diese Chance und die Motivation erreichten Duursema 1999 erneut. „Ich kehrte wegen Die dunkle Bedrohung zu Star Wars zurück. Als ich ins Kino ging, um diesen Film zu sehen, war ich mir nicht sicher, ob ich noch mehr Comics zeichnen wollte. Nachdem ich die Geschichte von Obi-Wan, Qui-Gon und den Jedi im Zeitalter von Episode I gesehen hatte und nach der letzten Schlacht mit Darth Maul wusste ich: ich musste wieder Star Wars Comics zeichnen.“

Duursema sagt, sie hätte gezögert, in den Marvel-Tagen um mehr Star Wars Arbeit zu bitten, weil sie so neu im Geschäft war. Stradley aber enthüllt, dass er versuchte, eine Vielzahl anderer Geschichten durchzubekommen… mit wenig Erfolg. „Die damalige Herausgeberin bat mich, mehr Star Wars Geschichten zu schreiben, aber sie wollte, dass alle Geschichten Hoojibs einschloss – jene kleinen, telepathischen Hasen-Aliens.“, sagt Stradley. „Ich versuchte, mir Geschichten mit Hoojibs auszudenken, aber da sie nur auf Lukes Schulter herumsitzen konnten, konnte ich mich nie damit abfinden, dass sie in die Geschichten hinein mussten. Die logische Konsquenz war, dass ich glaube, dass die meisten meiner Vorschläge, in denen sie vorkamen, glatte Blindgänger waren.“

Alderaan Factor jedoch ist immer einer der Fan-Lieblinge geblieben. Die packende Geschichte dreht sich um einen Sturmtruppler, der versucht, seine Alderaan-Herkunft mit seiner Treue zum Imperium auszusöhnen.

„Ich wollte den Sturmtrupplern ein Gesicht geben“, sagt Stradley. „Es erschien mir so sonderbar, dass wir sie in den Filmen nie ohne ihre Helme sehen. Es ist leicht, einen gesichtslosen Feind zu hassen und zu töten. Es wird schwieriger, wenn man sieht, wie menschlich er ist.“

Neben diesen Geschichten sagt Stradley, dass er auch noch eine Han und Chewie Geschichte vorschlug, die aber abgelehnt wurde, weil sie „zu dramatisch“ erschien. Das gleiche galt für eine Geschichte über einen Überlebenden der Garde des Imperators. „Man sagte mir, dass Lucasfilm [die Imperiale Garde] zu dieser Zeit zum Tabuthema erklärt hatte. Glücklicherweise durfte ich sie ungefähr zwölf Jahre später für Crimson Empire verwenden.“

Crimson Empire ist nur einer von vielen Star Wars Comics, den Stradley für Dark Horse geschrieben hat, darunter auch den Nachfolger Crimson Empire II: Council of Blood und die Mini-Reihe über den Rat der Jedi, Acts of War.

Stradley sagt, dass er die Handlung lieber in einem kleineren Rahmen hält, während sich die Star Wars Filme auf epische Themen konzentrieren. „Mir gefallen die kleineren, persönlicheren Geschichten immer am besten. Weil die Filme so viele große Handlungsrahmen und eine so große Anzahl galaktischer Gefahren enthalten, wollen viele Autoren das in Comics und Romanen nachahmen. Weil die Geschichten fast alle als „Canon“ angesehen werden bedeutet dies aber unglücklicherweise, dass die Star Wars Galaxis einer ununterbrochenen Welle fürchterlicher Bedrohungen ausgesetzt ist. In meinen Augen nagt das an der Glaubwürdigkeit.

Ich lese lieber kleinere Geschichten über Ereignisse, die vielleicht nur für zwei Figuren wichtig sind. Ich sage, überlasst den Filmen die großen Sachen. Ich denke, meine Lieblingsgeschichten sind die guten Teile von The Alderaan Factor und die Einzelgeschichte über Kir Kanos, [Bounty Hunters Nr. 3] How The Mighty Are Fallen.“

Während Stradleys Arbeit an Star Wars dazu tendiert, mit einer Vorliebe maskierte Figuren – Sturmtruppler, Imperiale Garden und Kopfgeldjäger – in den Vordergrund zu stellen, scheint Duursema eine Schwäche für Sithlords zu haben, illustrierte sie doch Darth Maul für die gleichnamige Reihe und sowohl Anakin, als auch Graf Dooku für die Adaption von Angriff der Klonkrieger. Aber Duursemas erster dunkler Schurke war die Figur Flint für The Dream.

„Flints Figur war eine Art Analogie zu Luke… eine Geschichte so nach dem Motto, ‚Was, wenn Luke zur dunklen Seite übergetreten wäre?‘.“, sagt Duursema. „Flints Figur zu entwerfen war toll. [Autorin] Jo Duffy und ich mochten beide die Samurai-Einflüsse auf Vaders Kostüm, und wir wollten das andeutungsweise einbauen. Gleichzeitig wollten wir aber auch etwas stilistisch einzigartiges in Flint einfließen lassen. Also informierte ich mich über fernöstliche Rüstungen und über mittelalterliche Harnische, um dann zu versuchen, daraus Flints Kostüm zu mischen. Lucasfilm war wirklich offen für Konzeptinterpretationen in Bezug auf diese Figur.“

Derzeitig arbeitet Stradley an einer Geschichte für die Star Wars Tales. Sucht aber auf der Liste der Mitarbeiter nicht nach seinem Namen – diese Geschichte schreibt er unter einem Pseudonym. Was Duursema angeht, so arbeitet sie zur Zeit an einer Geschichte namens Rite of Passage für die monatliche Reihe von Dark Horse. In ihr soll sich alles um Aayla Secura drehen – eine Figur des Erweiterten Universum, die einen Auftritt in der Filmfassung von Angriff der Klonkrieger hat.

Bob Layton

Bob Layton ist ein Gigant in der Comic-Industrie. Neben seiner Arbeit an Comics wie Iron Man, den er zusammen mit seinem Freund, dem Star Wars Autor David Michelinie entwickelte, ist Layton der Gründer von zwei Comic-Unternehmen, Valiant Comics und den Future Comics, letzteres zusammen mit Michelinie. Obwohl Layton für Marvel nur an einem Star Wars Comic arbeitete, war dieser ein Verkaufsschlager. Layton schrieb und zeichnete Ausgabe Nr. 78 Hoth Stuff! , in der das Erweiterte Universum zum allerersten Mal seine Aufmerksamkeit dem geliebten Zugtier der klassischen Trilogie, Wedge Antilles zuwandte.

Layton sagt, dass verschiedene Faktoren seine Entscheidung, eine Geschichte rund um Wedge zu erzählen, beEinflussten. „Mr. Lucas fand, dass Wedge wichtig genug war, um ihn in jeden Kinofilm einzubauen. Also [dachte ich], wieso nicht? Ich hatte den Eindruck, dass Wedge den „Otto-Normal-Typen“ im Star Wars Epos verkörperte. Außerdem mussten wir uns bei einer Wedge-Geschichte nicht um die Kontinuität kümmern, oder Angst haben, jemandem bei Lucasfilm auf die Zehen zu treten. Es machte damals einfach Sinn.“

In Hoth Stuff! sind Wedge und sein Kanonier Janson nach den Ereignissen von Das Imperium schlägt zurück auf dem Eisplaneten gestrandet, und die Soldaten müssen sich solange gegen die Naturelemente, die einheimische Tierwelt und skrupellose Aasfresser behaupten, bis Hilfe eintrifft.

„[Wedge] scheint ein Überlebender der entsetzlichen Ereignisse zu sein, ein Typ, der bei der ‚Großen Schlacht‘ dabei war, für die Entwicklung der Hauptdarsteller in diesem Konflikt aber belanglos ist.“, sagt Layton. „Weil er immer da war, wo es brannte, schien es nur angemessen zu sein, sich in unserer Geschichte völlig auf ihn zu konzentrieren.“

Layton sagt, dass er und Michelinie einige Ideen für neue Star Wars Comics aus dem Boden stampften, aber nie dazu kamen, sie umzusetzen. „Sie waren gute Sprungbretter, die sich mit Aspekten des Jedi-Rittertums befassten, die bis zum heutigen Tage nicht erkundet worden sind.“


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

Schlagwörter

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Anzeige

mehr zum thema

Mehr zum Thema

Bereits vor dem Kinostart von Krieg der Sterne 1977 erschien die Romanadaption des Films von Autor Alan Dean Foster. Seither haben Genregrößen von Archie Goodwin und Tom Veitch bis Timothy Zahn und Claudia Gray Star-Wars-Literatur für immer neue Generationen von Lesern und Fans geschaffen.

Mehr erfahren!
Star Wars Returns to Comics: Dark Empire

Literatur // Artikel

Zeitreise 1992: Das dunkle Imperium erwacht

Erben des Imperiums Header Banner

Literatur // Artikel

Zeitreise 1991: Die Entstehung von Erben des Imperiums

verwandte themen

Verwandte Themen

James Kahn im SWU-Interview

James Kahn im SWU-Interview

Gespannt auf Episode VII sprachen wir mit James Kahn, dem Autor der Romanadaption von Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter, über E.T., Anakin und die Sequels.

Literatur // Interview

01/11/2014 um 17:45 Uhr // 0 Kommentare

New Jedi Order: Was passiert in Destiny’s Way (Das Erbe der Jedi-Ritter: Wege des Schicksals)?

New Jedi Order: Was passiert in Destiny’s Way (Das Erbe der Jedi-Ritter: Wege des Schicksals)?

Walter Jon Williams spricht über seinen Star Wars-Roman Destiny's Way, seine Herausforderungen beim Schreiben und die Zusammenarbeit mit anderen Autoren, um die Geschichte der New Jedi Order fortzusetzen.

Literatur // Artikel

30/09/2002 um 10:00 Uhr // 0 Kommentare

James Luceno im Interview

James Luceno im Interview

der Autor über aktuelle und vergangene Projekte, seine Freundschaft mit Brian Daley und Zukunftsideen.

Literatur // Interview

10/11/2008 um 09:08 Uhr // 0 Kommentare

Keine Beiträge gefunden.

Anzeige