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Minions of Xendor – Fanfilmprojekt streicht die Segel

... ein trauriger Tag für Fanfilmliebhaber

Völlig überraschend informierte uns Joachim Reinhold, unser Ansprechpartner, wenn es um Minions of Xendor geht, in einer
äußerst kurzen Mail über das abrupte Ende dieses Fanfilms – noch bevor er so richtig da war… Auf ihrer Internetseite heißt es dazu:

Es gibt viele Gründe. Die alle aufzuzählen sprengt unsere Zeit. Gehen wir einfach und ohne jegliche Schuldzuweisungen davon aus, daß alles Himmel hoch jauchzend das Projekt in den siebten Himmel lobte, aber sich vor jeglicher Arbeit drückte, als klar wurde, was für ein Mammutprojekt gestemmt werden würde. Was die Einzelnen zu leisten hätten. Und welche enorme Verantwortung auf den Schultern des Teams lasten würde. Gut, ich gebe gerne zu, daß dies erdrückend wirken kann. Aber auch ein nie da gewesenes Spielfeld für Fans und Profis aller Sparten eröffnet hätte, in dem für jeden eine Nische sich hätte ergeben können. Ferne kamen die üblichen Probleme und Quereleien mit sich selbst überschätzenden Charakteren und der Umstand, daß wir so gut wie keine, gar keine Unterstützung durch die Fangemeinde bekamen.

[…]

Aber… Incom hat einen Trailer draußen, Tydirium steht vor der Tür…

Und dann lese die Kritiken, anaylsiere deren Stärken und Schwächen. Deutsche Fanfilme sind nach wie vor meilenweit sowohl vom machbaren wie referenziellen Standard entfernt.

Und MOX hätte sie in die Tasche gesteckt?

Nein, und die Frage ist absoluter Quatsch, denn wir sind in keinem Wettbewerb mit anderen Fanfilmen. Das Problem ist nur, daß wir weltweit eine äußerst kritische Fangemeinde haben, die jeden Film zerfetzt, der nicht nach dem machbaren strebt. Siehe das mit Preisen überschüttete REVELATIONS. Effekte machen keine Story und GZSZ Acting keinen STAR WARS Film – erst recht nicht, wenn der Mund aufgemacht wird und man englische Sätze mit dem international verachteten Sauerkraut-Akzent sich anhören muß.

Harte Worte.

Aber dafür ehrlich. Und manchmal muß man offen sagen, was man denkt. Provozieren. Unangenehm anecken. Um klar aufzuzeigen, was die Grundprobleme sind. Heute kann jeder sauteure Studiotechnik mieten, Software beherrschen und mit Freunden drehen. Aber… was will man erreichen? Spaß an der Sache? Eine Parodie, in der alles vom Zuschauer vergeben wird… oder… einen Film, der an die Original erinnern, sich einreihen soll (auf machbarem Niveau). Dann muß sich jeder aber auch gefallen lassen, kritisiert zu werden. Und aus Erfahrung weiß ich, daß gerade die STAR WARS Fans zu den kritischsten und ausgebufftesten Leuten gehören, wenn es darum geht, STAR WARS Produkte, sein es offizielle oder Fankost ;), auseinander zu nehmen.

[…]

Ich gebe unter http://www.wernersdorf.de/files/mox.html das über dreihundertseiten starke Drehbuch hiermit im finalen, aber unredigiertem Zustand frei. Sicher, das ersetzt keinen Film, aber ein jeder und jede kann sehen, vielleicht erahnen, welche Bild- und Tongewalt, welches feuerwerk von Ideen wir visualisiert hätten. Ich habe mir nicht umsonst erlaubt Rick McCallum für George Lucas einen Teil des Drehbuchs persönlich in die Hand zu drücken um zu sagen, SO erzählt man Geschichten. Was absolut arrogant klingt, aber aus meinem Frust resultierte, was mit REVENGE OF THE SITH eigentlich für ein Stuß erzählt wurde. Seit 1977 lieben die Menschen STAR WARS und es hätte daher ein besseres Ende verdient – im storytechnischen Sinne.

Näheres findet Ihr – bei Interesse – unter Minions-Of-Xendor.info.

Editorial:

Es ist sehr schade, dass einmal mehr ein sehr ehrgeiziges Projekt im Fanfilmbereich – ja, man muss es wohl so sagen – eine Bauchlandung macht, noch bevor
es so richtig abgehoben ist. Eine andere Sache ist jedoch die Kritik am Fandom. Es ist korrekt,
dass viele gern eine ganze Menge möchten, angesichts der anstehenden Arbeit jedoch ganz schnell die Begeisterung verlieren. Als Fans, die StarWars-Union.de betreiben,
haben wir selbst das oft genug erlebt, inwieweit man sich jedoch deswegen beklagen kann und soll, ist für mich persönlich zweifelhaft. Denn niemand kann erwarten,
dass Fans in Scharen angeströmt kommen, um ein eigenes Projekt zu unterstützen. Man kann sich freuen, wenn das passiert, aber wohl kaum erwarten…
Desweiteren habe ich nach einigen Jahren Kontakt zum Fanfilm-Bereich, wenn es darum geht, Anfragen der Macher von Fanfilmen an uns zu betreuen, ein äußerst säuerliches Gefühl im Magen, wenn man George Lucas und die Star-Wars-Filme
kritisiert, ohne selbst etwas Besseres vorweisen zu können. Mit dem Anspruch gestartet, es besser zu machen, sind schon viele – erfüllt hat ihn für mich niemand. Und
noch viel weniger konnten überhaupt ein Ergebnis vorweisen. Ohne es konkret auf Minions of Xendor zu beziehen. Insoweit fällt es vielleicht auch nach so vielen Jahren einigen Fans schwer, überhaupt noch Begeisterung
für den Fanfilm XY zu entwickeln, der gerade mit der Vorproduktion gestartet ist und alles in den Schatten stellen wird, was bisher dagewesen ist. Fanfilmprojekte schießen
wie Pilze aus dem Boden – und zwar teilweise, wie bei Minions of Xendor, mit einem wirklich tollen Potential. Sie kommen jedoch selten an den Punkt, wo
ein Zuschauer die tollen (!) Visionen ihrer Macher erleben dürfen. Vielleicht sollte man zurück zu den Wurzeln, kleine Projekte, kurze Clips, die ein Lächeln, auf
das Gesicht vieler Fans zaubern, die machbar sind und die Macher nicht auffressen: mein persönlicher Favorit aus dem deutschsprachigen Raum ist nach wie vor der Angriff der Schoschonen. Das jedoch ist nur die Meinung eines
Zuschauers: meine eigene…


JM-Talon

JM-Talon war von 2000 bis 2010 nicht nur der fleißigste News-Autor von SWU, sondern ab 2004 auch unser faktischer Chefredakteur. Vor und hinter den Kulissen begleitete er die Entwicklung von Star Wars Union über ein ganzes Jahrzehnt hinweg und schuf wesentliche Teile unserer wichtigsten Inhalte, darunter die Seriensektion, die Literatursektion, die Fanfictiondatenbank, das damalige Forum, die spätere Kommentarfunktion und vieles, vieles mehr.

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