Auf der Pressetour zum Kinostart seines neuen Films Strange Magic sprach George Lucas mit Screen Rant auch über Episode VII.
Vorher erinnern wir uns noch kurz, dass George Lucas Anfang Dezember den Trailer zu Das Erwachen der Macht noch nicht gesehen hatte. Dies hat sich nun geändert...
Ich habe noch gar nichts gesehen; Ich meine, ich hab den Trailer gesehen und er sieht großartig aus, er sieht interessant aus. Aber wie ich schon mal sagte: Eine Sache, die ich hinsichtlich Star Wars bereue ist, dass ich es nie [als Zuschauer] sehen konnte, wissen Sie? Ich wurde nie von dem großen hereinfliegenden Raumschiff umgehauen, oder so. Diesmal werde ich aber umgehauen, da ich keine Idee habe, was sie machen.
Screen Rant schreibt weiter:
Lucas sagte weiter, dass er nicht aktiv am Aufbau des neuen von Franchises von Disney beteiligt sei, auch wenn er ohne Zweifel nach wie vor für Abrams & Co in Sachen Beratung zur Verfügung steht. Die Tatsache, dass er sich selbst als Fan beschreibt, zeigt die Distanz zwischen ihm und der neuen Trilogie und dass er sie wirklich nicht als Teil seiner erschaffenen Welt sieht. Das könnte bedeuten, dass Disney sich nicht an den Fahrplan hält, den er ihnen gegeben hat... aber wir könnten hier auch gerade einfach zu viel hineininterpretieren.
Interpretationssache ist das tatsächlich. Lucas könnte auch einfach so fern vom Projekt sein, dass er schlicht keine Ahnung hat, ob seine Entwürfe verwendet werden oder nicht.
Oder er spielt den gänzlich Ahnungslosen, um nicht mit unnötig vielen Fragen zu Star Wars gelöchert zu werden, geht es doch hier um sein CGI-Feenmusical Strange Magic.
Während dieser in den USA am 23. Januar in die Kinos kommt, müssen wir uns hierzulande übrigens noch bis zum 10. März gedulden.
Seite 1
OvO
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass George Lucas überhaupt nicht weiß, in welchem Ausmaß sich seine Ideen zu den Sequels im Drehbuch wiedergefunden haben. Es sei denn, er fährt diesen Anti-Spoiler Kurs tatsächlich so konsequent wie er sagt. Dann wird er im Dezember im Kino sitzen und sich immer wieder denken, "hey, das war wieder eine meiner Entwürfe" oder, "ach so haben sie das jetzt umgesetzt..." Ob er auf die Art den Film wie ein ganz normaler Fan erleben können wird, bezweifle ich. Er ist einfach kein "normaler Star Wars Liebhaber" und wird das auch nie sein können. Er ist nun mal der Schöpfer des ganzen und sollte möglichst oft beraten, das würde sicher nicht schaden.
(zuletzt geändert am 17.01.2015 um 22:20 Uhr)
Jacob Sunrider
Pokerface Lucas Lässt nicht tief in seine Karten schauen. Übrigens ich erinnere mich mal an ein Interview mit ihm ( leider weiß ich nicht mehr wo ich es her habe ). Da ging es auf jeden Fall um Red Tails. Interessant daran war das Lucas sich so die Dogfights für Episode VII vorgestellt hat. Ich glaub schon sehr wohl das seine Grundmotive genutzt werden und er einfach keine Lust mehr hat über Star Wars zu sprechen. Vielleicht erfahren wir ja mehr im Making Of.
finn1
Denke auch das er keine Lust mehr hat. Aber nicht unbedingt auf SW sondern dieser ganzen Fragerei. Er muss ja wissen was gemacht wird immerhin hat er die Veträge mitgestaltet und unterschrieben. Und wir wissen auch das er die Scripts schon vor dem Deal anfertigte. Daher empfinde ich den Satz
"...und dass er sie wirklich nicht als Teil seiner erschaffenen Welt sieht."
Als... naja blödsinnig? was anderes fällt mir grad nicht ein. Aber so eine Abneigung/Distanz kann er zu SW nicht haben das es ihm egal ist. Sonst hätte er auch nicht Spaß an TCW gehabt bzw es überhaupt so lange laufen lassen.
(zuletzt geändert am 17.01.2015 um 23:34 Uhr)
OvO
LinQ
Naja also ich glaub ja nicht das George Lucas in Star Wars-Bettwäsche schläft oder sich die Haare mit der Luke Skywalker Pfelgesphülung wäscht
Es ist Geschäftsmann und das ein sehr Guter.
Er hat mit Star Wars über die Jahre Geld verdient und auch das sehr gut und dann hatte mal Lust auf was Anderes, was Neues.Und sein Laden zum richtigen Zeitpunkt verkauft.
.... Fall abgeschloßen. Für ihn.
Denk ich mal.
Improbus Vulpes
"zeigt die Distanz zwischen ihm und der neuen Trilogie und dass er sie wirklich nicht als Teil seiner erschaffenen Welt sieht."
Lese ich etwa, dass die ST nicht zum GL-Kanon gehört?
Das könnte die Leute nochmehr spalten, als bereits geschehen.
Jetzt kann man streiten welches Kanon mehr Gewichtung hat.
Die des Lucas oder die von Disney.
Kyle07
Also ich persönlich gehe davon aus, dass zumindest die wichtigsten Eckdaten, wie z.B. die politische Ausgangssituation in Episode VII (Gibt es noch ein Imperium/Rebellen? Wie stehen sie zu einander?) und die Hintergrundgeschichten der Hauptcharaktere (X ist Kind von Y, A ist Schüler von B, Luke macht jetzt das und das usw.) noch von Lucas selbst festgelegt wurden und so auch im Film enthalten sind.
Was aber dann nicht mehr in Lucas Hand gelegen haben dürfte, sind IMO z.B. Storydetails, die eigentlichen Dialoge, Nebenfiguren, das Setdesign, das Design von neuen Fahrzeugen/Aliens usw.
Bastila
@Kyle07:
Ja so ein wenig erging es mir auch. Aber ich glaube an das Gute solange es noch Raum für Hoffnung gibt.
Aber es macht auch iwie keinen Sinn. Wenn dem so wäre hätten Disney die Erstentwürfe auch selbst schreiben können. Und Lucas wird die sicher nicht geschrieben haben weil ihm gerade langweilig war wenn er den ersten Film sogar noch selbst produzieren wollte.
Ach immer diese kontroversen Ausagen.
Ich bin aber wahrscheinlich sehr viel mehr darüber gespannt ob sie es überhaupt schaffen an der Saga nahtlos anzuknüpfen.
(zuletzt geändert am 18.01.2015 um 01:29 Uhr)
OvO
Anakin 68
Ich Zweifel ehrlich gesagt sehr an der Beteiligung von Lucas, sogar dass sein Treatment wirklich Bedeutung hatte, dafür scheint er bisher viel zu wenig involviert und interessiert. Ich mein, man muss ja nicht George Lucas in den Vordergrund stellen aber bisher macht er nicht mal den Eindruck eines Mannes, der irgendwie an der Produktion in irgendeiner Phase beteiligt wäre. Ich kann mir gut vorstellen, dass er eine Idee hatte und vielleicht wirklich an die Produktion neuer Filme dachte, dann kam der Disney Deal, er hakte das ganze ab und übergab seine Ideen. Ob die aber überhaupt weiter verarbeitet oder in den Mülleimer gelandet sind, weiß er selbst nicht und interessiert sich auch nicht weiter darüber, weil er ohnehin anderes im Kopf hat.
Parka Kahn
Jake Sully
assajj binks
@Anakin: Das ist mir auch klar. Ich denke die Leute wissen schon was ich meine. Auch wenn der Teaser gut war kann sich die Story hinterher immernoch wie ein Fremdkörper anfühlen. Wenn ich mal so in die Filmgeschichte zurückdenke ist es in den seltensten Fällen gelungen das ein Sequel mit dem Original mithalten kann wenn andere Leute dafür verantwortlich waren. Und selbst die selben Leute haben oft schwere Probleme damit wenn die eigentliche Story schon mit dem ersten Film abgeschlossen war.
OvO
Dass Lucas hier der Ahnungslosen spielt, ist wenig erstaunlich. Würde er zugegeben, was er über TFA alles weiß, würden ihm die Filmreporter keine Ruhe mehr lassen und dadurch Abrams` Geheimhaltungspolitik ad absurdum geführt werden.
Mehr noch: Vergessen wir bitte nicht, dass Lucas nicht nur sein Treatment zum Gegenstand des Disney-Deals gemacht hat, sondern sich auch zum kreativen Berater machen ließ. Auf diese Weise möchte er sicherstellen, dass seine Ideen auch tatsächlich umgesetzt werden, andernfalls würde diese Funktion keinen Sinn machen.
Das war auch klug so, denn wenn Lucas sein Lebenswerk ohne Mitspracherecht aus der Hand gegeben hätte, würde er riskieren, dass sich die Story in eine gänzlich andere Richtung entwickelt oder gar mit der vorangegangenen Saga nichts mehr zu tun hat. Wie "einfallsreich" Hollywood mit etablierten Storylines umgeht, wissen wir spätestens seit "Alien vs. Predator".
(zuletzt geändert am 18.01.2015 um 09:47 Uhr)
DerAlteBen
Wenn er immer wieder seine Hilfe als Berater anbietet und sich wundert dass dies nicht in Anspruch genommen wird, dann möchte ich ihm manchmal am liebsten gegen die Stirn klatschen und sagen: "Hast du dir schon mal die Prequel Trilogie angeschaut? Und da wunderst du dich noch, dass die dich nicht als Berater haben wollen?"
Neutrum
Nur weil ein paar SW Fans wegen der PT rumheulen wird man GL nicht verschmähen. Die PT hat ebenso viele Liebhaber. Und die Zahlen sprechen auch ne eindeutige Sprache. Besonders wenn man TCW noch dazu zählt. Ich denke man wird ihn einfach nicht brauchen weil LF organsisatorisch sehr gut aufgestellt ist und sie mit ner Menge Leute zusammenarbeiten die genauso gut wissen wie Star Wars funktioniert. Und sie haben reichlich orientierungsmaterial. Und GL ja auch seine eigenen Projekte am Laufen hat. Ich denke aber schon das er und Kennedy ab und an mal miteinander telefonieren. Und da wird SW sicherlich auch mal zur Sprache kommen. Wenn auch nicht gleich als Beratungsfunktion.
(zuletzt geändert am 18.01.2015 um 11:35 Uhr)
OvO
@OvO:
Das würde ich auch wohl meinen. PT hin oder her, bei Disney weiß man nicht nur um Lucas` Schwächen, sondern auch um seine Stärken. Kennedy, Abrams, Kasdan & Co. wären schlecht beraten, wenn sie sich Lucas` Ideenreichtum nicht zunutze machen würden. Die Feinarbeit (Drehbuch, Casting, Kostüme, Kulissen, Effekte, Regie, etc.) machen ja ohnehin andere, nicht mehr er. Daher ist Lucas` beratende Position (in welchem Ausmaß diese auch immer erfolgt) für beide Seiten die komfortabelste, die man sich nur vorstellen kann.
DerAlteBen
Aber ist schon so wie Jacob Sunrider sagte. GL wird niemals EP VII so genießen können wie der ..."normale" Kinobesucher und Star Wars Fan.Er wird im Kino sitzen (wahrscheinlich in seinem eigenen , ich bin mir sicher, das er eine private Kopie des Films bekommen wird ) und den Film auf der einen Seite mit den Augen des Filmemachers / Regisseurs sehen ( "Hier hätte ich eine andere Einstellung gewählt, den Dialog hätte anderes geschrieben...." ) und auf der anderen Seite mit den Augen des Schöpfers des Star Wars Universums( "Paßt dieses und jenes zu meiner Idee von Star Wars?" ). und er wird die Arbeit von J.J. und EP VII wahrscheinlich ähnlich bewerten, wie ein Lehrer die Arbeit seines Schülers bewertet. Das er den Film einfach so genießen kann wie jeder andere, wie er das in dem Interview nun vorgibt, glaube ich ihm einfach nicht. GL wird den Film immer irgendwie mit seiner Arbeit und seinem Werk verknüpfen.
Vielleicht wird er deshalb auch kritischer mit EP VII sein, als es der Normalsterbliche Kinobesucher und Star Wars Fan vielleicht sein wird. Auf das endgültige Urteil von GL bin ich mal gespannt.
Wenn er sagt, der Film war gut und er fühlte sich gut unterhalten, dann muss der Film für den normalen Zuschauer wahrscheinlich der Hammerfilm des Jahrhunderts sein.
(zuletzt geändert am 18.01.2015 um 12:51 Uhr)
Deerool
Ich halte Lucas´ Argumentation für recht schwach, er wolle sich im Kino einfach mal als normaler Zuschauer "umhauen" lassen. Der Mann war in den vergangenen Jahrzehnten viel zu tief in diesem Universum abgetaucht, als dass solch eine Begründung irgendwie plausibel klingt. Ob jetzt wirklich was anderes dahinter steckt und was das letztlich ist, darüber kann man jedoch nur spekulieren.
Ich hatte alledings in den vergangenen Jahren zunehmend den Eindruck bekommen, dass Lucas nach dem ganzen teils weinerlichen, teils aggressiven Gemecker über Indy 4 und die PT schlicht keinen Bock mehr hatte auf den ganzen Kram. Vielleicht sieht er sich nun wirklich einfach nur als Privatier und will sich eben auf andere Dinge konzentrieren wie zum Beispiel sein Museum. So, wie es bislang klingt, machen Abrams, Kasdan & Co. auch nicht wirklich Gebrauch von Lucas als Berater.
Marcus Brody
Lucas hatte schon zu Zeiten von Episode 6 kein Bock mehr. Nachdem das zu Ende war, war für ihn denke ich klar das da nichts mehr kommen wird.
Iwann wirds ihn dann wohl aber doch nochmal gepackt haben als er mit der PT anfing. Nach der PT hielt sich seine Motivation wohl wieder in Grenzen wegen der ganzen schlechten Kritiken.
Erst mit TCW bekam er wieder richtig Lust darauf und hat während der Zeit ne ganze Menge an Ideen gesammelt... wie zb. die Realserie oder die ST. Hat denke ich auch viel mit den technischen Möglichkeiten zutun gehabt die es mittlerweile gibt. Für die er ja auch mitverantwortlich ist.
Aber ich glaube für uns wird es immer schwer sein nachvollziehen zu können wie Lucas zu SW steht. Auf der einen Seite ist es sein Baby aber auf der anderen Seite hat er viele persönliche Opfer gebracht die ihm das Leben sehr schwer machten und hat zu Zeiten der PT keine angemessene Anerkennung erhalten. Ich glaube wirklich das es für ihn eine Art Hassliebe ist und mit dem Verkauf eine große Last von seinen Schultern gefallen ist weil ihm das Franchise und seine Fangemeinde über den Kopf gewachsen ist.
Er sah Star Wars immer als sein Ding an aber er musste spätestens ab der PT feststellen das es nicht mehr nur alleine sein Ding ist weil die Fans es nicht als "nur Filme" betrachten im Gegensatz zu ihm.
Und ich glaube er ist einfach nur erleichtert darüber das er seinen Fans den Gefallen tun kann die Marke auch qualitativ am Leben zu erhalten ohne das er dabei noch zuviel Zeit und Energie investieren muss.. er is ja immerhin auch nicht mehr der Jüngste.
So ganz wie wir wird er die Filme sicher nicht sehen können. Aber es ist schon ein Unterschied ob man die Dreharbeiten, die Produktion usw alles leitet oder ob man nur die Grundvorgaben schriftlich festhält.
Das ist wie beim Kochen. Wenn man selbst kocht dann weiß man schon wie das essen schmeckt und was es gibt und wie man würzt. Wenn man nur beim Kochen zusieht hat man ne Ahnung aber der Geschmack ist trotzdem jedesmal ne Überraschung.
Aber ist natürlich auch immernoch die ungeklärte Frage wieviel GL nun wirklich vorgeschrieben hat.
(zuletzt geändert am 18.01.2015 um 15:43 Uhr)
OvO
Die vergangenen 38 Jahre haben gezeigt, dass man Lucas' Aussagen immer nur in der Nachschau beurteilen kann. Er hat der Presse immer genau das erzählt, was in dem Moment sein persönlicher Status quo der Wahrheit war. Aber ich nehme ihm das - bis auf wenige Ausnahmen - gar nicht übel, da ich die Gründe für sein Vorgehen recht gut nachvollziehen kann. Aber das würde jetzt zu weit führen. Fazit: Ich nehme seine Aussagen interessiert auf - gebe aber nicht sooo viel darauf. Vielmehr bin ich gespannt, wie es sich in ein paar Jahren herausstellen wird, wie es wirklich war...
@Parka Kahn
Zitat:
"Ich Zweifel ehrlich gesagt sehr an der Beteiligung von Lucas, sogar dass sein Treatment wirklich Bedeutung hatte, dafür scheint er bisher viel zu wenig involviert und interessiert. Ich mein, man muss ja nicht George Lucas in den Vordergrund stellen aber bisher macht er nicht mal den Eindruck eines Mannes, der irgendwie an der Produktion in irgendeiner Phase beteiligt wäre."
Dass Lucas eine große Bedeutung bei der Produktion hat, wird ja auch immer nur von Fans angebracht. Die offiziellen Aussagen sind diametral entgegengesetzt: Iger hat sich klar dazu geäußert. Und auch Lucas hat gesagt, dass seine Berater-Funktion nur darin besteht, dass man ihn anrufen könnte, wenn man Fragen hätte. Von regelmäßigen Konferenzen etc. war nie die Rede. Wie stark seine Treatments Berücksichtigung finden, kann man hingegen zur Zeit schlecht beurteilen...
@DerAlteBen
Zitat:
"Vergessen wir bitte nicht, dass Lucas nicht nur sein Treatment zum Gegenstand des Disney-Deals gemacht hat, sondern sich auch zum kreativen Berater machen ließ. Auf diese Weise möchte er sicherstellen, dass seine Ideen auch tatsächlich umgesetzt werden, andernfalls würde diese Funktion keinen Sinn machen.
Das war auch klug so, denn wenn Lucas sein Lebenswerk ohne Mitspracherecht aus der Hand gegeben hätte, würde er riskieren, dass sich die Story in eine gänzlich andere Richtung entwickelt oder gar mit der vorangegangenen Saga nichts mehr zu tun hat. Wie "einfallsreich" Hollywood mit etablierten Storylines umgeht, wissen wir spätestens seit "Alien vs. Predator"."
So sehr ich mir wünschte, dass du recht hättest - so sicher bin ich mir aber, dass dem nicht so ist. Klar, Lucas' Treatments sind die Grundlage, aber es gibt auch viele "Stephen King"-Verfilmungen, denen man ihren Ursprung kaum noch ansehen kann. Und die Funktion des Beraters ist zum einen genau das - ein Berater; und zum anderen ist es eine Ehrerbietung an den Schöpfer und ein Publicity-Signal nach außen, dass es keine Unstimmigkeiten gibt. Und das kann ja auch so sein. Aber ob es so ist, werden wir erst in der Zukunft erfahren, denn jetzt würde man uns dies nicht mitteilen. Arndt hat man auch "gegangen" und es so dargestellt, dass er ja eh nur den ersten Entwurf schreiben sollte. Auch wenn dies nicht unüblich ist, hat die offizielle Pressemitteilung, in der Arndt ursprünglich als Autor vorgestellt wurde, deutlich gemacht, dass man mit dem Oscar-Gewinner bis zum Ende gehen wollte! Es muss nichts Schlimmes bedeuten, dass es dann anders kommt. Im Gegenteil sogar: Es kann ja sogar notwendig sein. Aber es war garantiert nicht schon immer so geplant. Und selbst so eine unvorhergesehene Fahrplanänderung wird uns noch als gewünschtes Programm verkauft...
Aber zurück zu Lucas:
Iger hat in einem Interview sehr deutlich gemacht, dass Lucas KEIN Mitspracherecht mehr hat.
Für mich ist eigentlich nur noch die große Frage, wieviel von seinen Treatments am Ende in den Filmen wiederzufinden sein wird.
Zum Thema "Lucas hatte keinen Bock mehr":
Wie OvO schon richtig ausgeführt hat, gab es diesbezüglich unterschiedliche Situationen in Lucas' Leben. Nach Ep.6 hatte er in der Tat keinen Bock mehr - und auch nach Ep.3 wollte er unter diese Geschichte einen endgültigen Schlussstrich für sich ziehen. Drei Jahre später sah das aber ganz anders aus:
"The Clone Wars" wollte er eigentlich nur anfänglich betreuen, doch stattdessen übernahm er mit Staffel 2 in jeder Phase der Produktion die Federführung - bis zur letzten Staffel!
Nebenher hatte er tierischen Spaß, mit Seth Green an "Star Wars - Detours" zu arbeiten.
Er realisierte mit Disney "Star Tours II".
Nebenbei erarbeitete er in kontinuierlichen Storykonferenzen die Grundlage für die 50 Drehbücher zur Realserie - und betreute die entsprechende Abteilung zur Vor-Visualisierung dieses Projektes.
Lucas-Arts hielt er diesbezüglich - sprich mit dem zur Serie verschränkten Game 1313 - und seinen ständigen Änderungswünschen ebenfalls persönlich auf Trab.
Und heimlich, still und leise schrieb er die Treatments zur dritten Trilogie.
Der Mann hatte mehr SW-Kuchen im Ofen als jemals zuvor!
Darth Jorge
@Jorge:
Ein Berater, der kein Mitspracherecht hat, ist kein Berater. Was nützt es, einen kreativen Berater zu bestellen, wenn man seinen Rat nicht beherzigt? Sorry, aber ich sehe hier einen eklatanten Widerspruch. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Lucas sich zu einer Alibifigur degradieren lässt, nur um nach außen hin Eintracht zu erwecken. Das hätte nichts mit Ehrerbietung zu tun, sondern wäre eine Verkennung seines Ideenreichtums. Was Arndt anbelangt, haben wir nie erfahren, weshalb er "rausflog". Vielleicht weil er zu sehr von Lucas` Treatment abwich und Lucas sein Veto eingelegt hat? Klar, das weiß keiner von uns, aber denkbar wär´s...
Nur damit wir uns richtig verstehen: Wenn Iger betont, dass Lucas kein Mitspracherecht hat, kann er damit nur den Produktionsprozess gemeint haben, zumal sonst zu viele Köche am Brei wären. Das schließt aber ein Mitspracherecht von Lucas in Bezug auf die Einhaltung seiner Richtungsvorgabe seines Treatments nicht aus.
DerAlteBen
@DerAlteBen
Zitat:
"Ein Berater, der kein Mitspracherecht hat, ist kein Berater."
Na, das wäre mal eine kühne Definition. Seit wann soll das gelten?
Ein Berater ist jemand, der einen Rat erteilt. Es gibt aber keine Regel dazu, dass dieser Rat angenommen werden muss!
Im Filmgeschäft gibt es z.B. Geschichtsexperten, die bei Historienfilmen "beraten". Die versorgen dann z.B. die Konzept-Zeichner mit Informationen über antike Baukunst etc. Dann kann es aber sein, dass der Regisseur für seine Stadt eine gewisse Skyline vor Augen hat, bei der der Historiker anmerkt, dass dies unrealistisch wäre, da Häuser damals z.B. keine 3 Stockwerke hatten. Trotzdem kann es dann sein (und ich benutze hier ein Beispiel aus einem Ridley Scott Film), dass der Regisseur dann sagt: Tja, ich will es zwar authentisch haben - aber am Ende zählt hier doch der Schauwert. Also behalte ich meine Skyline. Der Berater hat überhaupt kein Mitspracherecht. Er darf - und auch das oft nur auf Nachfrage - seine Expertise einbringen; sonst nichts.
Und Lucas könnte hier einfach der SW-Experte sein, den man befragt, wenn man es für sinnvoll erachtet. Bitte nicht falsch verstehen: Ich weiß NICHT besser als irgendjemand, wie es sich wirklich verhält. Aber zumindest wurde es nie anders kommuniziert, und es gibt bisher auch kein Indiz dafür, dass er mehr Input rein gibt.
Zitat:
"Was Arndt anbelangt, haben wir nie erfahren, weshalb er "rausflog". Vielleicht weil er zu sehr von Lucas` Treatment abwich und Lucas sein Veto eingelegt hat? Klar, das weiß keiner von uns, aber denkbar wär´s..."
Jupp. Ich hatte ja auch gesagt, dass es durchaus eine positive Entwicklung sein kann. Ich gab nur zu bedenken, dass man uns weiß machen wollte, dass es immer so geplant war, und dass dies zur vorhergegangenen PR-Politik ein Hohn war...
Zitat:
"Wenn Iger betont, dass Lucas kein Mitspracherecht hat, kann er damit nur den Produktionsprozess gemeint haben, zumal sonst zu viele Köche am Brei wären."
Nun, wir werden es abwarten müssen, um dies abschließend zu beurteilen. Für mich war Igers Schilderung, wie er Lucas ganz deutlich machte, dass ihm klar sein müsse, dass sie (Disney) nach dem Deal in allem "das letzte Wort" hätten, eine klare Ansage. Aber wie gesagt - warten wir es ab...
P.S.
Bei aller Kontroverse, möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass ich es ja ganz klar begrüßen würde, wenn es so wäre, wie du es darstellst!!
Ich sehe einfach nur so gar kein Indiz für diese Annahme...
Darth Jorge
@Jorge:
Dass Lucas` beratende Funktion keinen verbindlichen Charakter hat, ist mir schon klar. Ich stelle mir nur umgekehrt die Frage, weshalb man dann nicht gleich auf diese beratende Funktion verzichtet hat, wenn ohnehin niemand am Rat des großen Schöpfers interessiert ist wie manche hier glauben. Das mag vielleicht kein "Indiz" sein, bleibt aber ein logischer Widerspruch.
DerAlteBen
Es gab drei Dinge, die Lucas in den 80ern gut konnte. Er war unglaublich innovativ/kreativ, er war wagemutig und er hatte ein großes Talent die richtigen Leute zu finden, die ihm bei der Realisierung von Star Wars halfen. Kershner, Williams, Johnsten etc. waren nur einige wenige der verdammt guten Leute, die Lucas zu dem machten was er heute ist. Ihn als den Großmeister und alleinigen Schöpfer von Star Wars zu sehen ist insofern nicht ganz fair, als dass man dann die Leistungen dieser anderen Leute damit herunterspielt. Allein eine Sache sollte einem doch schon mal als Lucas Fan stutzig machen. In jeder Fan Umfrage gibts aufs neue das Ergebnis, dass Empire strikes back der gelungenste der alten Trilogie war. Und das war genau der Film bei dem Lucas die meiste Hilfe hatte. Drehbuch von Leigh Bracket und Lawrence Kasdan, Regie von Irvin Kershner.
Als die Prequel Trilogie entstand überschätze sich Lucas hingegen selbst, indem er die Drehbücher allein schrieb. Die Regie übernahm er auch selbst, was kein kluger Schachzug von ihm war. Insgesamt übertrug er weniger Verantwortung an andere Leute an seiner Seite und hatte auch bei der Auswahl dieser Leute leider weniger Glück als in den 80ern. Darin sehe ich in erster Linie den Grund, dass die Prequel Trilogie in keinem Aspekt an die alte Trilogie heran reichte. Ausgenommen vielleicht John Williams, der einen ebenso genialen Soundtrack wie damals ablieferte. Wenn die Prequel Trilogie von den Fans und Kritikern größtenteils verrissen wurde, dann zu Recht. Und wenn Abrams nun keinen Rat von Lucas einholt, dann ebenso zu Recht.
Ich bin mir sicher, dass Episode VII besser werden wird als die Prequel Trilogie es war. Mit Lawrence Kasdan und JJ Abrams wurden da einfach die richtigen Leute ausgewählt. Die haben es genauso drauf wie Lucas es in den 80ern hatte - vielleicht sogar noch etwas mehr.
Neutrum
@Ben:
Eventuell einfach nur als Sicherheit wenn man bei gewissen Dingen wirklich nicht weiter wissen sollte. Ob Fragen auftauchen kann man ja im Vorraus nicht wissen sonst würde man sie ja direkt klären. Ich sehe da keinen Widerspruch.
Und wir wissen auch nicht von wem der Vorschlag kam und warum. Es könnte Lucas, Iger aber auch Kennedy gewesen sein die den Wunsch äußerte. Und jeder hätte dafür einen anderen plausiblen oder nicht plausiblen Grund haben können.
(zuletzt geändert am 19.01.2015 um 00:59 Uhr)
OvO
@DerAlteBen
Zitat:
"Ich stelle mir nur umgekehrt die Frage, weshalb man dann nicht gleich auf diese beratende Funktion verzichtet hat, wenn ohnehin niemand am Rat des großen Schöpfers interessiert ist wie manche hier glauben."
So wie OvO schon schrieb - es gibt ja auch noch etwas dazwischen:
Man könnte es ganz ernsthaft so gesehen haben, dass man den Experten (zu dieser Welt) im Hintergrund haben wollte, den man befragen könnte, wenn man die Sicht des Schöpfers bräuchte. Aber vielleicht hat man einfach an keiner Stelle diesen Rat benötigt. Versetz dich doch mal in die Lager der Macher: Egal welche Entscheidungen sie treffen oder welche Veränderungen sie an der Geschichte vornehmen - so lange das Kreativteam sich einig ist, dass dies eine gute Sache ist, wird doch keiner das Gefühl haben, hierzu auch noch George befragen zu müssen. Dies würde sich doch nur anbieten, wenn man sich uneins ist. Dann könnte man ihn gut das Zünglein an der Waage spielen lassen.
Aber ich finde diesen Aspekt auch extrem spannend! Ich will die Zeit der Sequels genießen und mir während dessen nicht so viele "was wäre gewesen, wenn..."-Fragen stellen. Aber ich hoffe, dass uns nach Ep.9 irgendjemand ganz schnell die Sequel-Treatments von Lucas zuspielt, um dann zu sehen, was seine ursprüngliche Vision war - und wie sehr sie sich von der realisierten unterscheidet!
@Neutrum
Bzgl. der Summe an kreativen Köpfen, die für "Star Wars" verantwortlich sind, kann ich nur zustimmen. Film ist nie das Produkt einer einzelnen Person - und "Star Wars" insbesondere nicht. Wir haben dieses Werk vielen Personen zu verdanken!
Trotzdem ist George Lucas anzuführen, wenn man am ehesten den "Auteur" dieser Saga benennen wollte. Und das aus vielfältigen Gründen: Er ist tatsächlich die Person, die diese Welt ersonnen hat. Er hat sich die Personen ausgesucht, die für ihn Dinge entwickelten und hat häufig sogar bei Kleinigkeiten darüber bestimmt, wie etwas umzusetzen ist. Selbst wenn wir mal die Giganten Williams und McQuarrie nehmen - Lucas Einfluss auf ihre Arbeit war enorm!
Zitat:
"Allein eine Sache sollte einem doch schon mal als Lucas Fan stutzig machen. In jeder Fan Umfrage gibts aufs neue das Ergebnis, dass Empire strikes back der gelungenste der alten Trilogie war."
Hier würde ich relativieren: Zur Zeit von TESB hat man das allgemein nicht so gesehen. Dieser Film ist erst mit der Zeit im Ansehen gewachsen.
Zitat:
"Und das war genau der Film bei dem Lucas die meiste Hilfe hatte. Drehbuch von Leigh Bracket und Lawrence Kasdan, Regie von Irvin Kershner."
Das ist nicht richtig. Brackets Name ist nur noch aus Höflichkeit in den Credits geblieben und Kasdan hat der Story prinzipiell nichts mehr hinzugefügt. Und dann hat er sich auch noch geärgert, dass Kershner so viel von seinen Zeilen verändert hat. Natürlich hat Kasdan erst ein Shooting-Script aus dem Lucas-Entwurf gemacht, aber ob dies die besondere Qualität dieses Filmes ausmacht, weiß ich nicht zu sagen.
Wenn wir mal von seinen Kollaborationen mit Lucasfilm absehen - welchen Filmen hat er denn ansonsten durch seine hervorragende Drehbucharbeit zur Größe verholfen?!?
Zitat:
"Mit Lawrence Kasdan und JJ Abrams wurden da einfach die richtigen Leute ausgewählt."
Um das mal ganz klar festzuhalten: Ich bin bzgl. der neuen Filme auch zuversichtlich. Ob sich das dann an diesen Personen festmachen wird, warte ich erstmal ab...
Zitat:
"Die haben es genauso drauf wie Lucas es in den 80ern hatte - vielleicht sogar noch etwas mehr."
Das glaube ich weniger...
Darth Jorge
"Das glaube ich weniger..."
Das sehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Zumindest ist mir kein Film bekannt der in mir größere Begeisterung auslöst an denen einer von ihnen mitgewirkt hat außer SW natürlich.
Lucas hingegen hat sich nicht nur mit Star Wars sondern auch mit Indiana Jones verewigt. Und American graffitti aus den 70igern war auch recht erfolgreich.
Und sein Strange aMagic spricht mich sehr an. Zumindest der Trailer. Und das obwohl ich eig so garnicht auf Animation stehe. Aber das ist da so gut gemacht das mans eigentlich gucken muss. =D
Vielleicht der Avatar-Film auf den ich mich damals gefreut habe.
(zuletzt geändert am 19.01.2015 um 09:54 Uhr)
OvO
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