ComicbookResources hat ein längeres Interview zur neuen Comicreihe Han Solo gepostet:
Han Solo" /> Zu welchem Zeitpunkt in Hans Biographie setzt die Geschichte an? Mit welchen Dingen hat er diesem Zeitpunkt zu kämpfen?
Die Geschichte spielt zwischen den Episoden IV und V. Han hält sich nicht selbst für einen Helden – er ist ganz einfach ein normaler Typ, in mancher Hinsicht aus der Arbeiterklasse, der von Monatsgehalt zu Monatsgehalt lebt. Von allen Star-Wars-Charakteren ist er in dieser Hinsicht der realistischste: Er hat Geldprobleme, er versucht irgendwie durch den Tyg zu kommen. Um Dinge wie Politik kümmert er sich nicht.
Er versucht, mit seinem besten Freund einen Laden zu schmeißen und will keine Schwierigkeiten. Han Solo hat schon genug Schwierigkeiten für sich selbst, da muss er sich nicht auch noch in diese 'Imperium-gegen-Rebellen'-Sache reinwursteln. Das braucht er nicht. Doch in Episode IV fällt er eine Entscheidung – und findet sich plötzlich in einem Kampf um Leben oder Tod. Er hat eine gewisse Tragweite in diesem Kampf, er kann einen entscheidenden Beitrag leisten. Trotz dem, wie er so drauf ist, mag er das. Er mag es, ein Held zu sein – das sieht man am Ende des ersten Star-Wars-Films. Er steht mit einer Medaille um den Hals da, blickt über die Menge und man sieht dabei den Stolz in seinem Gesicht. Er hat den Eindruck, dass er etas erreicht hat.
Das Problem ist nun, dass er sich einer größeren Sache ausgesetzt hat; ein Leben mit größerer Tragweite, ein aufregenderes Leben und gefährlicher als alles andere, mit dem er sich bisher auseinandergesetzt hat. Dann tritt die Realität tritt ein, am Ende des Tages fühlt er sich dann wieder wie ein Schmuggler. Was hat er den Rebellen zu bieten? Oder irgendjemandem? Ihm scheint nur die Möglichkeit zu bleiben, den Rückweg anzutreten und so zu tun, als würde nichts davon einen Unterschied machen. Er kann allerdings nicht wirklich zu seinem alten Leben zurückkehren. Diese Erfahrung verändert Han, auch wenn er diese Veränderungen nicht haben wollte. Sein altes Leben war ihm recht und so will er dahin zurück – für ihn ist es sehr frustrierend, dass ihn dieses Leben nicht mehr zufrieden stellt.
Also liegt sein Sinn für Schicklichkeit im Wettstreit mit seinem Pragmatismus – ich habe diesen Streit schon immer als ein Kernproblem für Han wahrgenommen. Dies hat ihn schon oft in Schwierigkeiten gebracht. Ehe er auf die Rebellen trifft, hat er diesen Teil seiner Persönlichkeit zurückgehalten und versucht, nicht in derartige Sachen verwickelt zu werden.
Stimmt, man kann nicht risikenfrei ein guter Mensch sein. Was sagt das aus? Keine gute Tat geht ohne Bestrafung vonstatten. Und ich denke, dass es sich in seinem Geschäft nicht immer auszahlt, ein Altruist zu sein.
Sie haben allerdings schon irgendwo recht. Er ist ein anständiger Kerl. Er hat eine Art moralischen Ehrenkodex. Als er die Chance hat, diesen zu wecken und voll zu akzeptieren, erweckt dies etwas in ihm.
Sie haben eine große Anzahl kultiger Marvelfiguren thematisiert, aber ich nehme an, dass Star Wars für sie – ebenso wie jeden anderen – einen ganz speziellen Platz in ihrem Herzen einnimmt. Wie fühlt es sich an, einen 'Star-Wars'-Buchauftrag angeboten zu bekommen – ganz besonders in Sachen Han Solo?
Ich war sprachlos. Meine Mutter sah sich Episode IV an, als sie mit mir schwanger war – Star Wars begleitet mich und meine Familie also schon, ehe ich auf der Welt war. Ich bin damit aufgewachsen. Ich hab es mir immer wieder angesehen. Ich war komplett davon besessen. Ich schwelgte immer in Tagträumen, in denen ich ein Jedi war – oder, besser noch, eine weibliche Han Solo.
Für mich ist Han Solo als nicht nur eine kultige Figur. Er begleitet meine Vorstellungskraft schon mein ganzes Leben lang. Ich denke, der Archetypus des Han Solo wurde zur Vorlage dessen, wie ich mir den perfekten Helden vorstelle. (lacht).
Die Aussage, ich wäre aufgeregt, war maßlos untertrieben – dann aber kam die Realität. Ich sage Ihnen (lacht), über Han Solo zu schreiben, nachdem man ihn sich sein ganzes Leben lang vorgestellt hat – das sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.
Han Solo" />Ich könnte mir vorstellen, dass Sie oft dachten: 'Ich sollte mir das nicht nochmals überlegen.'
Richtig, das habe ich mir selbst in den letzten paar Monaten immer wieder gesagt: 'Überleg's dir nicht nochmals. Mach dir keine Sorgen. Schreib einfach los – und lass es auf die Welt los.' Tja, manchmal ist das eben leider gesagt, als getan, nicht?
Man kann Han natürlich nicht ohne Chewbacca schreiben – die Freundschaft zwischen den beiden ist unglaublich einflussreich in der Populärkultur. Warum, denken Sie, ist das so? Was, glauben Sie, hat die Freundschaft zwischen Han und Chewie an sich, was so bei den Leuten ankommt?
Das ist eine gute Frage. Chewbacca hat einen moralischen Kodex – er versucht nichtmal, ihn zu verbergen. Man versteht kein Wort von dem, was er in den Filmen sagt, aber man versteht ihn trotzdem als Figur. Das ist immer zu 100 % klar.
Chewbacca ist ein Krieger mit einer gehörigen Portion Anstand – und er hat kein Problem damit, Han zur Rede zu stellen, wenn dieser eine fragwürdige Entscheidung fällt. Han muss nicht zuhören – aber ich denke mir, dass Han an einem völlig anderen Ort, wahrscheinlich einem viel dunkleren Ort gelandet wäre, wenn Chewbacca nicht bei ihm wäre. Ich denke, ein Freund, der anständiger als man selbst ist und manchmal tapferer als man selbst ist, ist ein guter Einfluss. Es hält einen auf einem guten Weg – auch wenn dieser bisweilen steinig sein kann.
Wenn man über die Freundschaften nachdenkt, die Han und Chewbacca inspiriert haben, so kommt einem ein klares Beispiel in den Sinnm, Rocket Raccoon and Groot. Insbesonders, da Sie für Marvel arbeiten.
Richtig – es sind diese seltsamen, unerwarteten Freundschaften, die wirklich bei den Leuten hängenbleiben. Im Grund genommen wünschen wir uns alle eine solche Freundschaft, wir träumen davon und hoffen darauf. Eine Freundschaft, die der Zeit widersteht und allen Wogen des Lebens. Wir alle wollen einen Freund, auf den man sich verlassen kann, egal was geschieht – und manchmal ist diese Person das totale Gegenteil deiner eigenen Person. Das haben 'Star Wars' und 'Guardians of the Galaxy' so an sich – die Gegensätze dieser scheinbar im Widerstreit stehenden Freundschaften sind so offenkundig. Groot ist ein Baum, Rocket ist ein Waschbär (lacht). Han Solo ist ein Wookiee und Chewbacca ist ein Wookiee. Gegenteiliger geht es nicht.
Die Symbolkraft dieser einzigartigen Freundschaften – die es irgendwie schaffen, über all diese Unterschiede hinwegzukommen, werden wirklich atemberaubend, stark und unzerbrechlich – ist absolut mitreißend.
Han Solo" /> Ich habe gehört, dass das Abenteuer, in welches Sie Han und Chewbacca entsenden, ein legendäres intergalaktisches Rennen betrifft?
Ja, das Dragon-Void-Rennen besteht schon seit Jahrtausenden. Dies ist ein sehr berühmtes Rennen, und nur die besten der besten Piloten, die mit der besten technischen Ausstattung, nehmen daran teil. Sie haben die besten Schiffe, die besten Sponsoren, von allem das Beste. Dann hätten wir da noch Han und den Millennium Falken (lacht).
Han spricht immer davon, wie schnell der Falke ist. Niemand kann den Millennium Falken schlagen, so sagt er. Ich habe Han immer für süchtig nach Geschwindigkeit gehalten. Er liebt es, zu fliegen. Er liebt den Weltraum und er liebt sein Schiff. Wenn es also jemals ein intergalaktisches Rennen gegeben hätte, so hätte Han immer den Traum verfolgt, daran teilzunehmen, einfach nur so. Dies würde seinen Wettkampfgeist anfeuern, ebenso sein Bedürfnis nach Geschwindigkeit – und seine Liebe zu den Sternen.
Doch Han hat sich bis dahin nie vorgestellt, dass er an einem solchen Rennen teilnehmen könnte – das liegt jenseits seiner Mittel und Wege. Er ist ein ganz normaler Typ, ein Schmuggler. Als Leia selbst ihm also die Möglichkeit bietet, an diesem Rennen teilzunehmen – Junge, da wird für ihn ein Traum wahr. Allerdings der Typ Traum, den man sich nicht zu genau besheen will, weil er so wertvoll und selten ist. Das Problem ist nur, er soll unter der Bedingung an dem Rennen teilnehmen, das Rennen nicht zu ernst zu nehmen. Der Sieg ist nicht das Ziel – jedenfalls Leias Meinung nach. Er befindet sich auf einer Mission für die Rebellen.
Winning the race is not his objective -- according to Leia. He's there on a mission for the Rebels. Doch als Han erst an der Sache dran ist – ist er dran, egal was kommt. Han fliegt immer um den Sieg.
Aus Ihrem Aussagen lese ich heraus, dass er eine Menge Abenteuer und Intrigen geben wird, aber Renngeschichten haben normerweise ja auch witzige Elemente in sich. Ihre auch?
Ein bisschen schon, ja. Die Dynamik zwischen Han und Chewie war nie komplett ernsthaft. Es gibt da auch heitere Momente, aber nicht im Stile von Burt Reynolds 'Cannonball Run' (lacht).
Sie erwähnten, dass Leia Teil Ihrer Geschichte ist. Wie ist es, über sie zu schreiben und wie wesentlich ist Ihre Rolle im Comic?
Ich würde nicht sagen, dass Ihre Rolle groß ist, aber sie tritt schon auch auf. Ihre Präsenz liegt auf der gesamten Story. Das allein war schon ein weiterer Traum, der für mich wahr wurde.
Ich liebe Prinzessin Leia. Ich liebe Prinzessin Leia. Ich liebe Prinzessin Leia (lacht). Man kann es gar nicht oft genug sagen. Ich wäre gerne ihrer Haut. Wenn ich Fantasien über Star Wars entwickle, wäre ich ein weiblicher Han Solo, aber ein mutiger, zäher Han Solo in Prinzessinenform. Leia also.
Es gibt einen Grund, warum sie für so viele Millionen kleine Mädchen Kultstatus hat. Ihre Stärke, Überzeugung und Kraft sprechen uns tief in unserem Inneren an.
Wie steht es um andere bekannte Figuren und Konzepte aus Star Wars? Kommen die in Ihrer Geschichte vor? Wie tragend ist das Imperium für Han Solo?
Das Imperium tritt auf, aber der Hauptfokus der Reihe liegt auf dem Rennen, Hans Reise und die Entscheidungen, die er fällen muss. Stehen seine eigenen, eigennutzigen Interessen über der Rebellenallianz? Oder arbeitet er auf ein größeres Ziel hin, das ihn zu etwas Größerem als sich selbst führen wird? Oder beides?
Das Imperium kommt vor, aber nicht als Fokus oder als Konfliktachse. Dies ist Hans Reise.
Ich habe erfahren, dass Sie und Mark Brooks viel Freude dabei haben, viele neue Elemente zu erdenken, welche das Star-Wars-Universum bereichern sollen – darunter verschiedene Weltraumsektoren und die Aliens, welche in diesen Gegenden wohnen?
Ja, Mark ist klasse. Ich kann ihn gar nicht genug loben. Er ist richtig tief in diese Welt eingetaucht, und das mit gewaltiger Leidenschaft. Seine Charakterzeichnungen sind fantastisch – ich sage Ihnen, es gibt für mich keine besseren Morgende, als die, in denen ich etwas von Mark in meinem Postfach finde.
Ich hab soetwas noch nie gesehen; sein Han Solo, sein Chewbacca, die Art und Weise, wie er den Weltraum zeichnet, Geschwindigkeit und Bewegung und all diese verschiedenen Aliens. Unglaublich, wie viele Details er in seine Arbeit einbaut. Ich bewundere ihn sehr.
Ich muss auch Sonia Oback loben. Warten. Sie. Bis. Sie. Ihre. Farben. Sehen. Die Seiten sind weltklasse.
Aus den Gesprächen mit anderen Autoren scheint es immer so, als bestünde die Anziehungskraft, ein Star-Wars-Buch zu schreiben, darin, einen Künstler zur Hand zu haben, der das Projekt mindestens genauso liebt, wie man selbst. Das ist hier definitiv der Fall. Ich dachte schon immer, dass Mark ein phänomenaler Künstler ist, aber die Arbeiten von ihm, die ich von ihm gesehen habe, sind auf einem ganz anderen Level.
Han Solo" />Ja! Er hat das Star-Wars-Universum zu neuem Leben erweckt.
Wie ist es, diese neuen Elemente für Mark zu erdenken, der diese dann zeichnet und dem Star-Wars-Universum anfügt?
Es macht Spaß. Einerseits, weil Star Wars schon so viele tolle Aliens und Sachen hat. So gut wie alles passt in dieses Universum gut rein. Ich bin also recht frei.
Die Cover zur Reihe werden auch toll aussehen, weil Lee Bermejo sie macht.
(lacht) Ich weiß! Ich hab es echt gut!
Zum Abschluss: Von dem, was Sie mir eingehens erzählt haben, nehme ich an, dass das Projekt einen speziellen Platz in Ihrem Herz einnimmt, nachdem sie 'Das Erwachen der Macht' gesehen haben.
Oh, Mann! Ich will so tun, als hätte es die Szene nicht gegeben (lacht). Ich sage das halb im Spaß, aber in meinem Herzen und meinem Verstand lebt Han Solo noch.
Führt das Wissen, dass Hans Großzeiten begrenzt sind und auch das Wissen, wie sie enden, dazu, dass das Projekt noch besonderer als so schon für Sie ist? Wollen Sie sein Leben noch weiter bereichern?
Ich habe den Eindruck, dass die Geschichte, die ich erzähle, seinen Leben bestenfalls oberflächlich ankratzt, weil Han Solo für so viele Leute so viel bedeutet hat. Im Star-Wars-Universum hat er eine Million verschiedene Leben geführt und ist eine Million verschiedene Abenteuer angetreten – dies hier ist nur eines von ganz vielen.
In diesem Sinne ist es eine große Freude und eine große Ehre, den Lesern einen Eindruck dieses bemerkenswerten Lebens zu bieten (lacht). Ich hatte so viel Freude an diesem Comic.
Seite 1
TedSolo
DrJones
Wow, ich bin sehr gespannt, die Zeit zwischen Ep IV und V ist ja noch so gut wie garnicht thematisiert worden und ich habe mir Han immer schon als Rennflieger vorgestellt! Schließlich hat er das Kesselrennen in unter 12 Parsecs gewonnen. Ob Chewie da wohl auch schon keine Medaille bekommen hat?
Jedenfalls toll, dass wir eine Geschichte bekommen, die Han Solos "Leben bestenfalls oberflächlich ankratzt", genau danach durstet es mich seit Einführung des Einheitskanons!
loener
Redakteur
McSpain
Cmdr Perkins
@Perkins
Wir wissen doch noch nicht ob der Kessel Run überhaupt ein Rennen, eine Schmugglerroute oder was anderes ist.
Zudem spielen aktuell fast alle Comics zwischen ANH und TESB was sicher daran liegt, dass man sich andere Zeiten noch für andere Medien frei hält. Gerade bei Han wäre es ja schon grob fahrlässig jetzt Geschichten aus seiner Jugend in Comics zu verbraten wo man einen Darsteller und mindest einen Kinofilm im Ofen hat.
McSpain
Definitiv ein Comic, das ich im Auge behalten werde. Der Zeichenstil trifft nach der Enttäuschung mit Poe Dameron auch wieder eher meinen Geschmack.
Die Haltung von Ioener kann ich dennoch nachvollziehen. Die Zeit zwischen den OT-Filmen immer wieder im EU zu verarbeiten und dabei dann natürlich keine tiefgreifenden Ereignisse zu konstruieren ist langsam ermüdend aus Fan-Sicht. Gerade beim Beispiel von Han Solo wäre die Zeit vor Ep. IV bzw. nach Ep. VI wesentlich interessanter. In ersterer spielen sich Dinge ab wie "Han bekommt den Falken, trifft auf Chewie, arbeitet mit Lando zusammen, verschuldet sich bei Jabba usw." in zweiterer bekommt er einen Sohn etc. (alles was dann letztlich zu TFA führt). Ich sehe keine kreativen Gründe warum diese gehaltvolleren Lebens-Phasen der Charaktere nicht auch in Comics aufgegriffen werden sollten, aber sie sind derzeit wohl meist reserviert und aufgespart.
@McSpain
"Gerade bei Han wäre es ja schon grob fahrlässig jetzt Geschichten aus seiner Jugend in Comics zu verbraten wo man einen Darsteller und mindest einen Kinofilm im Ofen hat."
Wofür hat man denn eine Story-Group, wenn nicht um solche Dinge in Einklang zu bringen. Die Comics um den jungen Han kommen dann nach dem Spinoff ohnehin, aber das ginge auch schon vorher, wenn man genau weiß, was man nicht aufgreifen darf und was schon.
Edit: Die von allen ersehnten Ereignisse aus Hans Jugend ausschließlich in Filmform zeigen zu wollen sorgt nur für eine Überfrachtung des Spinoffs und einer künstlichen Ballung all dieser Geschehnisse auf einen sehr beschränkten Zeitraum.
(zuletzt geändert am 21.05.2016 um 17:24 Uhr)
Jacob Sunrider
@Jacob
Es geht ja nur darum, dass man nicht zu früh zu viel erzählt und damit schon Sachen vorwegnimmt. Das ist natürlich der zu erwartende Nachteil des Einheitskanon. Das EU jetzt wird eben viel mehr zum EU als das Alte. Nebengeschichten, Nebenfiguren und Nebenschauplätze wird das meiste ausmachen.
McSpain
Moin,
zunächst: tolles Interview- ich freue mich auch sehr auf den Comic. Für mich persönlich muss ich auch sagen, dass ich in Comics weniger die großen Story Dinger erwarte. Mich freut es einfach, sich einmal pro Woche in illustrierter Form dem "Lieblingsuniversum" hinzugeben
Dazu glaube ich, dass viele der "Lücken" tatsächlich noch für später gedacht sind. Es sollen sicher die nächsten Jahre Comics kommen - und natürlich macht es da keinen Sinn mal einen Comic aus dieser Epoche und mal einen aus Jener herauszubringen. Im Gegenteil finde ich es sogar ganz cool, irgendwie abseits der Filme noch einmal "fast" chronologisch durch Star Wars zu wandeln (ausgenommen natürlich Poe Dameron, Anakin und Obi sowie C3PO).
Warum ich hier schreibe- das habe ich bisher ja erst einmal gemacht - ich finde es schade, dass es in letzter Zeit einige Leute gibt die etwas schlechte oder aggressive Stimmung in den Kommentaren verbreiten. Es steht einer sachlichen (und zum mitlesen spaßigen) Diskussion schon sehr im Weg, wenn man seine Enttäuschung über die eine oder andere Entwicklung im SWU so formuliert, als würde man direkt mit den Verantwortlichen sprechen ^^ Wollte das mal los werden - das trifft nicht insbesondere diesen Beitrag sondern auch viele andere
RedBirdCeline
Cmdr Perkins
@McSpain
"Nebengeschichten, Nebenfiguren und Nebenschauplätze ..."
Nebensächlichkeiten!
Nein, mir ist schon klar, was du meinst. Man muss nur aufpassen, dass das EU nicht zu belanglos wird. Als die Zeit nach Ep. VI noch ausschließlich Sache des EU war bekam eben dieses eine große Bedeutung im Fandom. Optional war es dennoch, aber es hatte eine gewisse Exklusivität. Wenn nun keine bedeutsamen Ereignisse mehr jenseits von Filmen und Serien erzählt werden, wird das EU langfristig völlig an Bedeutung verlieren. Mit Before the awakening und Bloodline hat man ja schon "echte Beiträge" geleistet. Aber im Comic-Bereich fehlt mir das noch.
Jacob Sunrider
@Jacob Sunrider
"Mit Before the awakening und Bloodline hat man ja schon "echte Beiträge" geleistet. Aber im Comic-Bereich fehlt mir das noch."
Findest du? Also mein Persönliches highlight im Comicbereich (bis jetzt), war für mich der Kanansammelband 1 (in Deutschland). Und falls du wegen Rebels voreingenommen sein solltest, der Sammelband geht schon eine wenig andere Richtung, die auch Erwachsener wirkt als die Serie.
Ich hab zwar nicht alle Comics vom neuen Canon gelesen, aber Kanan hat mich bissher am meisten beeindruckt. Der zweite Sammelband kommt hier ja im Herbst raus. Les am besten einiges neben der Vader bzw. "Skywalker schlägt zu" Reihe, die sich abwechseln, und filter was dir am besten gefällt .
TedSolo
@Jacob
Natürlich wird das neue EU belanglos. Weil man eben in Zukunft Serien und Filme in jeder Epoche haben können wollen wird.
Klassischerweise ist ein erweitertes Universum belanglos. Die Alternative wäre in Zukunft einem TV oder Kinopublikum den Konsum von Literatur oder Spielen virrauszusetzen. Und das wird in unserer Dimension so schnell nicht passieren.
McSpain
@TedSolo
Den Kanan-Sammelband habe ich gelesen und gebe dir Recht, er war ein Highlight und hat mit Kanans Vorgeschichte auch etwas bedeutsames gezeigt. Da stellt die Reihe aber bislang eine Ausnahme dar. Vader und Leia brach ich schnell wieder ab, Imperium in Trümmern bräuchte stetige Fortsetzungen, Anakin & Obi-Wan interessiert mich zwar, kann aber zwischen Ep. II und III kaum etwas großes und neues zur Story der Prequels beitragen. Bei Han und Lando wird man sich auf die "Nebengeschichten" konzentrieren usw. Na ja, zumindest werden so viele unterschiedliche Comics veröffentlicht, dass für jeden etwas dabei ist.
Jacob Sunrider
@Jacob Sunrider
"Den Kanan-Sammelband habe ich gelesen und gebe dir Recht, er war ein Highlight und hat mit Kanans Vorgeschichte auch etwas bedeutsames gezeigt. Da stellt die Reihe aber bislang eine Ausnahme dar. Vader und Leia brach ich schnell wieder ab, Imperium in Trümmern bräuchte stetige Fortsetzungen, Anakin & Obi-Wan interessiert mich zwar, kann aber zwischen Ep. II und III kaum etwas großes und neues zur Story der Prequels beitragen. Bei Han und Lando wird man sich auf die "Nebengeschichten" konzentrieren usw. Na ja, zumindest werden so viele unterschiedliche Comics veröffentlicht, dass für jeden etwas dabei ist."
Leia habe ich selbst nicht gelesen, da mich der Zeichenstil nicht ansprach. Imperium in Trümmerin war imposant, da sehe ich aber mehr in der Poe Dameron Reihe die indirekte Fortsetzung, so war es zwar ok, aber etwas mehr hätte nicht geschadet wie ich fand.
Die Vader bzw. "Skywalker schlägt zu" Reihe finde ich ganz gut (mal von einigen Mon Calamarie/Grievous) ausreißern mal abgesehen, aber sie ist ja noch nicht beendet, aber bald.
Übrigens spielt Anakin & Obi Wan zwischen EP 1 und 2 nicht zwischen EP 2 und 3 . Lando habe ich wie bei Leia nicht gelesen, da mich auch hier der Stil abschreckte.
Auf den Han Solo Band bin ich jetzt umso mehr gespannt, da ich Solo sowiso mag, und mich auch der Stil anspricht. Aber wie du schon sagst, für jeden findet sich was .
TedSolo
Jacob Sunrider
@Jacob Sunrider
"Die Zeit zwischen den OT-Filmen immer wieder im EU zu verarbeiten und dabei dann natürlich keine tiefgreifenden Ereignisse zu konstruieren ist langsam ermüdend aus Fan-Sicht."
Kann ich auch irgendwie verstehen, andererseits ist das "neue" EU/ der jetzige Kanon noch recht jung, folglich kann sich noch was in der Richtung ändern. "Kanan" ist ja auch ziemlich "unbedeutend" im Sinne großer Ereignssie für den rest der Galaxis, macht aber trotzdem sehr viel Spass beim Lesen und ist auch mein bisheriges Highlight im Comicbereich.
Was ich mir aber auch erhoffe - wie oben schon gesagt kann dies ja noch kommen - wären Comics, welche tatsächlich größere Ereignisse behandeln oder/ und einschneidende Veränderungen in der Geschichte der Star Wars-Galaxis hinterlassen, wie z.B. im L-EU "Der große Hyperraumkrieg", "Der Sith Krieg" oder "Das dunkle Imperium".
Sowas gabs bis zum jetzigen Zeitpunkt - wenn ich von den dt. Comicveröffentlichungen ausgehe - nach meinem Verständnis tatsächlich noch nicht.
Lord Sidious
@Lord Sidious:
Aber: Warum sollte es das geben?
Das Erweiterte Universum in jedem anderen Franchise ist dazu da eben Nebenhandlungen und Vorgeschichten zu erzählen. Das es bei Star Wars je so einen quasi Kanon gegeben hat mit wichtigen Auswirkungen ist ja die Ausnahme und besonderen Umständen geschuldet und nicht die Regel. Daher auch im Moment für die Macher alles andere als Erstrebenswert.
Und darf ich mal Fragen welche Auswirkungen genau Dark Empire auf den Rest hatte? Es war ein großes Ereignis aber so wichtig war es auch nicht.
McSpain
@McSpain
Gegenfrage: warum sollte es das nicht geben?
Was in Eu's anderer Franchises gemacht wird oder nicht, interessiert mich ehrlich gesagt nicht, ich sehe auch vor allem im Hinblick auf die Storygroup kein Problem, dass man hier und da mal "wichtige" Ereignisse im EU behandelt und diese nicht mit denen zukünftiger Serien/Filme aneindander geraten oder sich wiedersprechen.
Dazu muss man z.B. nur ein Ereignis 5000 Jahre vor ANH auf 4398 verlegen. Das sind Dinge, für die m.M.n. solch eine Storygroup auch mitunter da ist/ da sein sollte.
"Dark Empire" zeigte u.a. die Rückkehr Palpatines und Boba Fetts von den Toten, Luke war kurz auf der dunklen Seite, Anakin Solo wurde geboren, Palpatine final getötet. Wenn das nicht bedeutende Ereignisse innerhalb des SW-Universums gewesen sind, weiß ich nicht, was sonst darunter fallen sollte.
Lord Sidious
@Lord Sidious:
Bedeutend ja. Wichtig: Nein. Einfach, weil Palpis Klone auch direkt wieder getötet wurden. Keiner der den Comic verpasst hat hat etwas essentielles der Gesamthandlung verpasst
"Was andere machen ist mir egal"- ist zwar eine Einstellung aber es geht mir um die Begriffsdefinition und die Tatsache das das alte EU ein Sonderfall war.
Natürlich kann die Story-Group das ganze machen, aber man wird nie in die Situation kommen wollen, dass man für ein Mainstream-Werk (TV oder Kino) eine Romanreihe oder einen Comic gelesen haben muss oder gar ein Spiel spielen muss.
Was du eben sagtest geht natürlich einfach: Eine Ära aufmachen und dort das Medium sich austoben lassen. Auswirkungen oder Bedeutung für andere Filme und Werke wäre dann aber wiederum marginal oder austauschbar und dann wieder am Ende "Bedeutungslos".
McSpain
@McSpain
"Bedeutend ja. Wichtig: Nein. "
Wo genau liegt den für dich der Unterschied zwischen bedeutend und wichtig? Das Eine ist lediglich ein Synonym für das Andere?
"Keiner der den Comic verpasst hat hat etwas essentielles der Gesamthandlung verpasst"
Annsichtssache, für mich war DE immer ein wichtiges Ereignis des Comic-EU's, "Crimson Empire" funktioniert finde ich auch weitaus besser, wenn man DE zuvor gelesen hat. Mehrmals später, z.B. in der Jedi-Akademie-Trilogie (hier bin ich zum ersten mal auf den geklonten Imperator gestossen und wurde dadurch überhaupt auf DE aufmerksam) oder der Hand von Thrawn-Serie wird auf Ereignisse aus DE verwiesen. Quellenwerke wie die ultimative Chronik oder der Atlas machten überdies deutlich, dass DE In-Universe zu den wichtigen Ereignisse nach Endor in Bezug auf den Niedergang des Imperiums zu zählen gewesen ist.
"Natürlich kann die Story-Group das ganze machen, aber man wird nie in die Situation kommen wollen, dass man für ein Mainstream-Werk (TV oder Kino) eine Romanreihe oder einen Comic gelesen haben muss oder gar ein Spiel spielen muss."
Das habe ich auch nie behauptet, dass man dies muss.
"Was du eben sagtest geht natürlich einfach: Eine Ära aufmachen und dort das Medium sich austoben lassen. Auswirkungen oder Bedeutung für andere Filme und Werke wäre dann aber wiederum marginal oder austauschbar und dann wieder am Ende "Bedeutungslos"."
Es könnte jedoch trotzdem In-Universe eine gewisse Bedeutung/Wichtigkeit haben, siehe meine Beispiel zum Hyperraumkrieg. Der hat keinerlei Verbindung zur PT oder OT, TCW oder Rebels (gehabt), war aber in der Geschichte des damaligen EU's/Star Wars-Universums trotzdem ein bedeutendes Ereignis. Solch einen ähnlich gearteten Comic wünsche ich mir auch im neuen EU.
(zuletzt geändert am 24.05.2016 um 06:49 Uhr)
Lord Sidious
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