Vergangene Woche wurden George Lucas‘ zuletzt noch veränderte Museumspläne der Presidio-Stiftung vorgelegt (wir berichteten hier), inzwischen hat diese nun eine ungewöhnliche Entscheidung getroffen: Einstimmig lehnte der siebenköpfige Stiftungsrat sowohl Lucas‘ Vorschlag ab, als auch die beiden anderen Projekte, die noch im Rennen um die etwas mehr als 3 ha große Fläche im Presidio waren. Mit Lucas will der Rat nun nach einem anderen Standort für seine 700-Millionen-Dollar-Unternehmung suchen, und auch mit den beiden anderen Bewerberteams will man künftig zusammenarbeiten.
„Wir glauben einfach nicht, dass irgendeines dieser Projekte für dieses Gelände geeignet ist“, begründete Stiftungsratsvorsitzende Nancy Hellman Bechtle die Entscheidung des Gremiums. „Keines davon hat aus unserer Sicht ins Schwarze getroffen.“

Lucas‘ Wunschgelände findet sich südlich der Golden-Gate-Promenade zwischen dem Besucherzentrum am Main Post und dem Crissy-Field-Park (Nummer 610)
Der fragliche Standort war für Lucas und seine Mitbewerber vor allem deshalb interessant, weil aktuell an der Südzufahrt zur Golden Gate Bridge, der Bundesstraße 101, gebaut wird, die quer durch das Presidiogelände führt. Dabei sollen bis 2016 Teile der Straße in einen Tunnel verlagert werden. Das Gelände, an dem Lucas so interessiert war, hätte neben dieser – dann verkehrsberuhigten – Zufahrtsstraße, direkt zwischen dem beliebten Crissy-Fields-Park am Ufer der Bucht von San Francisco und dem Herzen des Presidio, dem Main Post, gelegen.
Für Lucas ist die Entscheidung der Stiftung ein Rückschlag, den die Stadt San Francisco noch bereuen konnte. Zwar erklärte ein Sprecher des Museumsprojekts, man werde auch weiter mit der Stiftung zusammenarbeiten, betrogen fühlt man sich aber offenbar trotzdem: „Seit 4 Jahren erzählt man uns, dass es nur einen möglichen Standort für uns gäbe, und entsprechend haben wir unsere Pläne denn auch angepasst. Nun erfahren wir aus heiterem Himmel, dass es ja auch noch einen anderen Platz geben könnte.“ Für das Museum könnte es damit heißen: Auf Wiedersehen, San Francisco. „Wir haben eine Menge Angebote erhalten und werden jetzt damit beginnen, einige ernsthafter in Betracht zu ziehen.“
Unterstützung für Lucas‘ Projekt gab es u.a. von seinem Ex-Mitarbeiter John Lasseter (einst in der Lucasfilm Computer Graphics Group aktiv, der Vorläuferfirma von Pixar)
Schade, dass es nichts wurde.
Mich würde es sehr freuen, wenn das Museum nach Chicago kommen würde, da ich regelmäßig in dieser Stadt beruflich zu tun habe.
Wobei diese Stiftung schon etwas seltsam rüberkommt: Hätten sie in der Ausschreibung nicht etwas klarer sagen können, was sie haben wollen? "Es passt nicht zum Standort." Tja, toll, und das heißt jetzt…?
Kommt mir bei einem jahrelangen Auswahlprozess ein wenig unprofessionell‎ vor.
Gehört die Stiftung nicht Lucas selbst?
Hauptsache das Museum kommt, egal wo.
Die Presidio-Stiftung? Nö, die gehört natürlich nicht Lucas, sonst wäre das Thema ja schon längst durch. 🙂
Und die Chicagopläne finde ich in erster Linie schade, denn San Francisco (und das gesamte umliegende Gebiet) ist nunmal das Zuhause für die Saga und die ganze digitale Filmrevolution. Wenn schon Museum, dann idealerweise doch dort. Oder natürlich in Modesto, aber dort käme im Zweifelsfall halt kaum jemand jemals vorbei, was die Sache etwas sinnlos machen würde.
Sehr, sehr schade ! !
Ich hoffe, dass das Museum doch noch einen Standort in der Bay Area finden wird. Warten wir es ab…
Die Rede von Lasseter ist auch durchaus hörenswert.
Ich kann dieses Gebiet schlecht beurteilen, aber dass die Projekte allesamt nicht geeignet für den Ort sind, das hätte man in der Tat doch schon früher feststellen können?
Stiftungen sind doch zur Geldwäsche und Steuerhinterziehung da, da läuft doch Geld durch von Rockefeller ????:)
Die Stiftung muss selber wissen, was für die Profitabel ist, Star Wars Fans können weiterfahren und Hutten jagen, ist doch nicht so wichtig. 😀
Gibt es kein Plätzchen in der nähe von Los Angeles oder direkt in Hollywood? Da sollte doch ein Museum, dass sich den modernen Künsten und wohl auch vor allem dem Film widmet, doch sehr gut hineinpassen.
George Lucas soll ein Museum in Los Angeles aufmachen, im Herz von Hollywood? Ich behaupte mal, eher wandert der Mann nach Australien aus.
Ich würde mir auch verarscht vorkommen. Ich bin sehr gespannt, ob Lucas seine Pläne am Presidio weiterverfolgt, oder ob er nach einem komplett neuen Standort sucht.
Jetzt sind die nochmal an Lucas herangetreten und haben ihn "ermutigt", sich für einen anderen Teil des Presidios zu bewerben.
Aber machen wir uns nichts vor – wir kennen Lucas: DIE bekommen von nun an gar nichts mehr!!