Seit ungefähr zehn Jahren bin ich Star Wars-Fan. Vielleicht werde ich gleich zu Beginn bei manchen Minuspunkte sammeln, aber mir persönlich gefallen die alten Filme (OT) besser. Die neuen Filme sind jedoch ebenfalls sehr gut und für eine neue Generation gedacht. Daran muss man sich natürlich erst gewöhnen.
Tatooine. Mos Eisley
Diese Namen und Orte haben mich fasziniert, seit ich Star Wars zum ersten Mal gesehen habe. Die extreme Landschaft mit ihren skurrilen Bewohnern … einfach klasse. Die coole Höhlenwohnung von Luke Skywalker fand ich super modern und wollte selbst so ein Zimmer mit einem Skyhopper im Hintergrund haben, wie unser Weltraumheld. Vor einigen Jahren verwirklichte ich schließlich meinen Wunsch und begab mich auf eine Reise nach Tunesien.
Die kleine Insel Djerba
Nachdem wir unser Hotel in der Hotelmeile Djerbas gefunden hatten, begann ich auch schon eifrig, die dort ansässige und zuständige Leiterin unserer täglichen Rundfahrten zu löchern, ob sie denn jemals etwas von Star Wars bzw. den Drehorten in Tunesien gehört habe und ob es irgendwelche Ausflugsfahrten zu diesen Drehorten gäbe. Und direkt am nächsten Morgen ging es schon los. Tunesien war ab 1881 französisches Protektorat, ist jetzt aber unabhängig. Noch heute erinnern viele Dinge an diese Zeit, wie z. B. die zweite Sprache der Einwohner – Französisch – und natürlich auch die Orts- bzw. Städtenamen wie Tozeur oder Gabés. Die Fahrt verlief recht zügig. Zunächst ging es über den Römerdamm, einen fast 7 Kilometer langen und etwa 10 Meter breiten Damm, der die Insel Djerba seit der Römerzeit mit dem Festland verbindet. Vorbei an herrlichen Olivenplantagen und schließlich durch das felsige Bergland von Matmata.

Direkt am Hotel Sidi Driss machten wir Halt! Und ich war wohl der Einzige, der nach einem labyrinthischen Rundgang durch dieses Höhlenhotel das Einzige – das Ultimative – gefunden hatte: den Innenhof der LARS-FARM! Tja, Leute … es war unglaublich, endlich an diesem bekannten Ort zu wandeln, wie einst Lukes Onkel Owen und Tante Beru. Und wie gut sie damals in Episode 4 den Übergang gefilmt haben: vom Kraterrand (diese Dreharbeiten entstanden am Salzsee Chott-El Gharssa) und vom Innenhof (entstanden in Matmata – Kilometer entfernt vom Salzsee) in der Szene, als Lukes Tante Beru Luke noch einmal darauf hinweist, dass sein Onkel einen Droiden kaufen soll, der Bocce beherrscht!
Die meiste Zeit hat mein Vater mich gefilmt (mein persönlicher Assistent und Fotograf g), deshalb sind nur einige wenige Bilder mit dem Fotoapparat entstanden. Es war gigantisch, aber das, was ich dort sah, wunderte mich etwas. Alles war so … neu und frisch. Wenn man bedenkt, wie viele Jahre vergangen sind, seit George Lucas dort gedreht hat.

Die Rohre waren noch alle da. Die Türbögen, genauso wie die futuristisch aussehende Wand neben dem Kücheneingang, waren immer noch vollständig vorhanden. Hier und da gab es etwas zu sehen, und ich dachte mir … Moment mal, das kann nur eins bedeuten: Ja, Mr. Lucas war zum zweiten Mal hier. Um es genau zu wissen und mich zu vergewissern, fragte ich einen lokalen Führer. Mit viel Mühe hörte ich aus seinem Kauderwelsch zwischen Englisch und Arabisch ganz deutlich die Worte heraus: „… die waren letzte Woche wieder hier und haben alles dagelassen …“ Tja, und wie ich mich in diesem Moment gefühlt habe, könnt ihr euch sicher denken. Ich musste mich erst einmal in die bekannte Küche mit den wunderschönen roten Deckengemälden setzen und alles verdauen. Wäre ich eine Woche früher dort gewesen, hätte ich zwei Möglichkeiten gehabt: Zum einen hätte ich meine Sightseeing-Tour nach Matmata vergessen können, da ja – ähnlich wie bei Episode 1 – die gesamte tunesische Wüste abgeriegelt wurde und ich sicherlich nicht annähernd 10 Meter bis zum Eingang des Hotels gekommen wäre. Zum anderen hätte ich vielleicht George, Natalie, Hayden und die anderen Schauspieler live getroffen und den Dreharbeiten zu Episode 2 beigewohnt. Wohl eher ein Traum.
Wie dem auch sei, es war unvergesslich, und die Erinnerungen sprudelten nur so hoch, als ich Mark Dermuls Vortrag zur Jedi-Con 2004 hörte und er auch einiges über die Lars-Farm erzählte. Jedoch bitte ich jeden von euch, der ebenfalls dorthin fährt: Anschauen ja, anfassen bzw. mitnehmen … NEIN! Ich war schockiert, als ich die Bilder von Marks „Trip to Tatooine“ sah, und er ist derselben Meinung wie ich. Wie kann man nur so selbstsüchtig und raffgierig nach und nach diesen ehemaligen Drehort „verschandeln“? Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn ich in ein paar Jahren noch einmal dorthin zurückkehre, nichts mehr so sein wird, wie es einst war. Die natürlichen Einwirkungen der tunesischen Felslandschaft sind natürlich gegeben, aber ein bisschen Regen oder ein kurzer Sandsturm reißen keine ganzen Rohre oder Türbögen gezielt aus der Fassung heraus. Andere Fans möchten doch auch noch etwas davon haben, oder nicht?
Jedenfalls muss ich dazu sagen, dass mir damals nicht sehr viel Zeit blieb. Ich stand am Kraterrand und war gerade dabei, den Film durch die Kamera zu jagen, als unser Führer sagte: „Noch eine Viertelstunde … wir müssen los, Beeilung!“ Und das war schrecklich. Ich hätte heulen können. Also nehmt euch genügend Zeit mit, wenn’s geht.
Am nächsten Tag besuchten wir noch kurz die Gorfas (Kornspeicheranlagen) in Medenine, die ja zugleich auch als Sklavenwohnungen in Episode 1 dienten. Dort entstanden jedoch lediglich einige Filmaufnahmen, keine Bilder! Tunesien ist einmalig – mit seinen Inseln und Buchten, seiner Wüste und seinen felsigen Bergen, seiner Kultur ebenso wie den lokalen gastronomischen Köstlichkeiten. Es lohnt sich also. Ich plane auf jeden Fall, noch einmal eine ähnliche Tour zu unternehmen, wie sie Mark Dermul schon gemacht hat: mit Besuch von Obi-Wans Hütte, den Mos Espa-Sets inkl. Sklavenquartiere, der Mos Eisley-Cantina usw. Und darauf freue ich mich schon sehr.
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Bye Bye und möge die Macht mit euch sein.
Reiseimpressionen



















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