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Reiseberichte – Zu Besuch auf der Rancho Obi-Wan

Die Members of the Force berichten über ihren Besuch bei Steve Sansweet auf der Rancho Obi-Wan, dem Mekka der Sammler.

Ein Tag auf der Rancho Obi-Wan (28. Mai 2005)

Nachdem wir gegen zehn Uhr noch eine Besichtigung der Golden Gate Bridge beendet hatten, machten wir uns zum zweiten Höhepunkt dieser USA-Reise auf: dem Besuch bei Steve Sansweet auf seiner „Rancho Obi-Wan“. Besuchern der Jedi Con ist Steve sicher ein Begriff, schließlich war er bei jeder davon zugegen und hat in seiner Funktion als Lucasfilm-Mitarbeiter immer zahlreiche interessante Anekdoten erzählt. Bei der letzten Jedi Con hatten wir Steve gefragt, ob seine an alle Fans ausgesprochene Einladung ernst gemeint war. Nun, sie war ernst gemeint! In etwas mehr als einer Stunde würden wir deshalb die Hallen der größten privaten Star Wars-Sammlung betreten und mit Steve ganz ungestört über alles quatschen können, was uns Star Wars-technisch auf dem Herzen liegt.

Die Suche nach der Skywalker Ranch

Als wir schon einige Zeit unterwegs waren, fiel uns ein Hinweisschild ins Auge: „Lucas Valley Road so und so viele Meilen“. Da ich mich noch an einen Bericht erinnern konnte, dass die Straße, die unter anderem zur Skywalker Ranch führt, tatsächlich nach George Lucas benannt wurde, teilte ich dies natürlich den anderen mit. Irgendwer fragte, ob wir nicht einfach mal hinfahren könnten. Ich glaube, so schnell war in MOTF-Kreisen noch nie eine einstimmige Entscheidung gefallen, und so bogen wir später in die Lucasvalley Road ein.

Natürlich hatte niemand von uns einen blassen Schimmer, wo genau die Ranch denn sein würde, aber wir hatten großzügig geplant und daher genug Zeit, um ein bisschen in der Gegend herumzufahren. Irgendwer meinte schon, dass er einen Artikel gesehen habe, wonach die Skywalker Ranch absolut „anonymisiert“ wurde und eigentlich nur für Insider zu finden ist. Aber das hielt uns nicht ab. Immer wieder sagte irgendwer: „Das ist sie!“, aber an fast allen fuhren wir vorbei. Nur bei einer blieben wir stehen und sahen uns das Tor mal zu Fuß genauer an. Letztendlich erschien uns aber auch diese Ranch nicht als die richtige. Aber wissen konnte es natürlich niemand. Als wir das Tal dann vollständig durchfahren hatten, beschlossen wir etwas enttäuscht umzukehren. Detori wollte es daraufhin wagen, Ortsansässige nach „der Ranch“ zu fragen. Im Vorbeifahren entdeckte er ein paar Kinder. Bei diesen rechnete er sich gute Chancen aus, und so hielten wir das zweite Mal an. Bange Minuten des Wartens vergingen, bis Detori zurückkehrte und die Vollzugsmeldung brachte: „Ich hab die Adresse“.

Ankunft an der Skywalker Ranch

Mit dieser missionskritischen Information versehen, machten wir uns auf den Weg zu den Rendezvous-Koordinaten. Um 11:08 Uhr trafen wir an den Toren der Skywalker Ranch ein. Oder? Von außen war dies unmöglich zu sagen. Zahlreiche Überwachungskameras machten zwar deutlich, dass jemand hier wohnte, der über eine größere Summe „Schotter“ verfügt, aber das trifft auf viele Einwohner der Gegend zu. Nun, ohne Beweis machten wir erst mal ein Foto von uns vor dem Tor und stellten uns schon mal das Gelächter vor, wenn wir es Zuhause herzeigen würden. „Aha, ihr seid also über 10.000 Kilometer geflogen, um euch vor irgendeine Einfahrt zu stellen“, würden sie schadenfroh sagen. Zum Glück hatten wir schon bald darauf den Beweis, dass wir tatsächlich da waren, wo so viele Star Wars-Fans gerne wären. Natürlich wären wir gerne noch weiter gekommen, aber man muss ja klein anfangen 😉

Dieser Beweis hatte vier Räder, war rot, schluckte Benzin, hatte ein Skywalker Ranch-Logo an der Tür und beinhaltete zwei muskelbepackte Insassen mit Skywalker Ranch-Logos auf ihren Kappen. Unsere sofort gezückten Kameras wurden nach einem einschüchternden „No Pictures of the Truck!“, sofort wieder gesenkt. Nachdem der Truck aus der „Schusslinie“ gefahren war, konnte ich nicht mal mehr einen unauffälligen Schnappschuss aus dem Handgelenk machen. Mist! Wieder hörte ich das Gelächter der Freunde in meinen Vorstellungen 😉

Die Führung durch die Rancho Obi-Wan

Nachdem wir uns vorsichtig in Richtung Truck zurückgezogen hatten, machte Detori noch einen mutigen Vorstoß und quatschte den ausgestiegenen „Security-Schrank“ an. So erfuhren wir, dass alles bis hin zur Straße Privateigentum war und dass fremde Menschen, auch wenn sie so coole Aufkleber am Auto haben, offensichtlich nicht gern gesehen sind. Da ohnehin niemand von uns damit gerechnet hatte, weiter als bis zum Tor zu kommen, gaben wir uns geschlagen, stiegen in unser MOTF-Mobil ein und verließen die Szene. Da der Security-Mensch die Daten unseres Leihwagens aufgenommen hatte, witzelten wir von nun an ständig, wann uns denn das FBI besuchen würde 😉

Also fuhren wir zügig die Kurven der Lucasvalley zurück (bzw. zurückgeschaukelt, es war ja ein AMI-Schlitten 😉 und bogen wieder auf den Highway ein, womit wir unseren ursprünglichen Kurs zu Steve Sansweet wieder aufgenommen haben. Da wir immer noch viel zu früh dran waren, beschlossen wir vorerst, nur mal den Weg zu erkunden und dann in der Nähe etwas zu essen.

Der Besuch bei Steve Sansweet

Um Punkt 14:00 Uhr läuteten wir dann am Tor der Rancho Obi-Wan. Ein in das Tor eingelassenes Obi-Wan-Porträt verriet uns, dass wir wohl richtig waren. Während Obi-Wan langsam nach rechts rutschte, um uns den Weg freizugeben, kam bereits Steve ins Freie und zeigte uns, wo wir parken sollten. Kaum ausgestiegen, fanden wir uns auch schon einem total begeisterten Steve Sansweet gegenüber, der sich jede Seite unseres MOTF-Mobils ansah und aus dem Grinsen nicht mehr herauskam. Das Ganze hat also schon mal gut angefangen…

Nach einem kurzen Gespräch noch im Freien, in dem uns Steve Daten über die Ranch gab, ging es dann in die große Halle, die einmal eine Hühnerfarm war, wie wir gerade erfahren hatten. Also Tür auf, und gleich wieder Halt. Zur linken Seite, so sagte uns Steve, befindet sich der „Inbox Room“. Hier wird alles rein geworfen, wofür Steve keine Zeit hat, es zu öffnen. Allein die hier versammelten Sachen übertreffen wohl die meisten Sammlungen aus dem deutschsprachigen Fandom, denn die Sachen reichen bis unter die Decke. Dann ging es die Stufen hinauf. Natürlich war jede Wand von Star Wars-Kino-Postern versehen, weiße Flächen gibt es kaum.

Oben angekommen, betraten wir Steves Büro. Hier sah es eigentlich nicht anders aus als unten im „Inbox Room“, nur dass man deutlich Trampelpfade erkennen konnte und ein Computer im Raum stand. Wir befanden uns nun in dem Raum, in dem Steve an Büchern schreibt oder seine anderen privaten Star Wars-Aufgaben organisiert. Dabei ist er von „billigen“ Star Wars-Artikeln ebenso umgeben wie von teuren Repliken von Star Wars-Waffen.

Die Bibliothek

Selbst auf dem Weg zum nächsten Ziel der Führung, der Bibliothek, stießen wir immer wieder auf Fundstücke, für die mancher Fan wahrscheinlich kleine Vermögen zahlen würde. Die Bibliothek selbst beinhaltet sicher nicht jedes Buch, das jemals über das Thema Star Wars geschrieben wurde, aber viele fehlen wahrscheinlich nicht 😉 Selbstredend stehen hier nicht nur Bücher in englischer Sprache, sondern auch deutsche, italienische, japanische und so weiter. Stolz kann ich jedoch sagen, dass Steves Bibliothek und meine Büchersammlung Zuhause eines gemeinsam haben: Wir haben beide nur einen Bruchteil davon gelesen 😉

Das Star Wars-Mekka

Als nächstes stand das eigentliche Museum, Ausstellung oder wie auch immer man dieses Star Wars-Mekka nennen möchte, am Programm. Nachdem man gleich von Jung-Anakin und Darth Vader begrüßt wird, erschlagen einen fast die Eindrücke. Da bereits eine ansatzweise Aufzählung der Exponate und Sammelstücke in diesem Raum jeden Rahmen sprengen würde, spare ich es mir und sage lieber: Wer einmal im Raum San Francisco ist, sollte bei Steve vorbeischauen. Das Tolle war aber auch, dass Steve uns in der Halle nicht sich selbst überließ, sondern eine richtige Führung machte, interessante oder lustige Anekdoten erzählte und zu jedem Punkt voll engagiert und voller Begeisterung war.

Nachdem wir die Führung beendet hatten, fragten wir Steve, ob wir mit ihm ein Video-Interview machen dürfen, worauf er ohne zu zögern einwilligte. Und so stellten wir Steve eine Liste von Fragen, die wir die Tage zuvor vorbereitet hatten, während Anakin und Darth Vader als Hintergrund dienten. Am Ende dieser Seite ist der Link zu dem Video.

Abschied und Ausklang

Nach mehr als 2 Stunden verließen wir überwältigt die Ausstellung wieder und plauderten im Hof noch etwas weiter. Dort gab uns Steve auch noch den Tipp, in welchem Kino wir ROTS vor dem Abflug noch adäquat betrachten könnten. Dann verabschiedeten wir uns, bis zur nächsten Jedi Con…

Als wir wieder in San Francisco waren, bummelten wir noch eine ganze Zeit durch die Gegend, aber irgendwie verblasst das alles angesichts der früheren Ereignisse an diesem Tag…


Auf den Seiten der MOTF gibt es noch viel mehr von dieser fantastischen Reise, ein Besuch lohnt sich. Und es gibt nicht nur den Bericht – daneben findet sich dort auch ein 10-minütiges Videointerview mit Steve Sansweet von diesem außergewöhnlichen Besuch.

Wir bedanken uns herzlich bei MOTF, insbesondere bei Airen Chryselli, für die Überlassung dieses Reiseberichts.


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

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