Vor zwei Wochen berichteten wir vom Film Episoden der Macht, der sich ganz mit dem deutschen Fandom beschäftigt.
Wir hatten nun die Möglichkeit, den Film mal unter die Lupe zu nehmen und eine kleine Rezension zu schreiben…
STAR WARS und kein Ende. Seit fast 30 Jahren hält sich das kultige Science-Fiction-Märchen
an der Spitze des Genres wie kein anderes. George Lucas, Erfinder und Vermarkter der genialen Kino-Serie,
hat die Fans nach wie vor mit seiner findigen Strategie fest im Griff. Atemlos verfolgt der Anhänger seit
1978, was es Neues auf dem galaktischen Markt gibt. Ob Kinofilm oder Comic, Spielzeug oder Kostüme,
bedrucktes T-Shirt oder Zahncreme, Cornflakes oder Bettwäsche, STAR WARS ist aus dem täglichen
Leben und der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Neueste Schätzungen gehen von über 1 Millionen
STAR-WARS-Artikeln aus, die unsere kleine Galaxie im Laufe der Jahre bereichert haben. Viel Stoff,
den der geneigte Fan sammeln und liebkosen kann.Der Filmemacher Stephan Wieder wagte mit Marc Schiller, Fan der ersten Stunde und intimer Kenner
der STAR WARS-Szene, einen analytischen Blick auf die sympathische Fangemeinde rund um STAR
WARS.So lautet der Rückseitentext des neuen DVD-Films „Episoden der Macht“, der auch schon sehr genau
den Nagel auf den Kopf trifft, worum es bei dieser Dokumentation über das Fandom zu einem großen
Teil geht: um Merchandise.Fangen wir aber erstmal von vorne an. Der Film hat eine Länge von etwa 45 Minuten, ist natürlich
komplett in deutscher Sprache (Ton: Dolby Digital 2.0) und liegt im anamorphen 16:9 Format vor.
Der einzige weitere Inhalt sind Outtakes, die bei den Dreharbeiten entstanden sind.
Das Menü erfüllt seinen Zweck, ist gelegentlich aber vielleicht ein bisschen zu unübersichtlich.
Gerade markierte Optionen könnten leichter auszumachen sein und die Kapiteltitel sind selbst auf
einem recht großen Breitbildfernseher so gut wie nicht lesbar.
Der Film selbst jedoch bietet einen klaren Ton und ein gutes Bild, und darauf kommt es ja
letztlich an.„Episoden der Macht“ möchte einen analytischen Blick auf die sympathische Fangemeinde werfen,
schafft dies jedoch nur auszugsweise. Grund dafür könnte die relativ kurze Spieldauer von 45 Minuten
sein, bei der viele Aspekte des aktiven Fandoms nicht beleuchtet werden können.So konzentriert man sich etwa in den ersten 30 Minuten auf Fans und deren Sammelleidenschaft oder
deren Kostüme.Vorgestellt werden die tollsten Sammlungen und Eigenkreationen. Auch der Gang durch das Lager
des Spielzeughändlers „Toy Palace“ bietet einen netten Einblick in die Vielfältigkeit des
Merchandise.
Glücklicherweise wird das Thema „Sammlung und Kostüme“ auch als Rahmen für einen weiteren Blick
hinter die Fassade genutzt: wie beeinflusst das Fandasein die Personen im Alltag, im
Berufsleben oder bei Freunden? Es scheint keine Ausnahme zu sein, dass sich Paare durch ihr
Hobby Star Wars kennengelernt und gefunden haben. Doch auch die Sicht von Außen wird
geschildert, wenn eine Ehefrau von ihrem Leben mit einem Star-Wars-Fan berichtet..
Zu diesen Themen werden sowohl einzelne Fans, als auch Fan-Clubs wie der Freundeskreis Hamburg
befragt.Als weitere Beschäftigungen der Fans werden Online-Rollenspiele (Thema „Flüchten in eine
andere Welt“) und Internet-Diskussionen angeschnitten. Gerade letzter Punkt entwickelt sich
schnell in die Richtung „Star Wars als Ersatzreligion“.Zu einem Überblick über das Fandom gehört natürlich auch der Offizielle Star Wars Fan Club,
der im Film durch Robert Eiba und Marco Frömter vertreten wird. Natürlich wird die Jedi-Con erwähnt,
leider wird sie fast ausschließlich als Ort dargestellt, an dem sich Gaststars durch Autogramme ihr
täglich Brot verdienen. Das mag vielleicht gar nicht so falsch sein, jedoch hätte gerade eine
solche Con wesentlich interessantere Betrachtungsweisen geboten, als wie so oft auf das Finanzielle
einzugehen, was allgemein in den Medien oft behandelt wird.Gleich von Beginn an gibt jemand zu jedem angeschnittenen Thema seine Meinung kund. Erst
nach einigen Minuten erfahren wir, dass dieser Mann ein Soziologe ist. Das hätte er aber gar
nicht sein müssen, denn irgendwie hat man irgendwo alles schon mal gehört, Fans werden wie
gewohnt analysiert, neue Aspekte gibt es nicht.Wie schon eingangs angedeutet, macht „Episoden der Macht“ seinem Namen alle Ehre. Es sind
eben nur Episoden des Fandaseins. Gerade im Jahr der „Die Rache der Sith“-Premiere hätte es
noch einige weitere interessante „Episoden“ gegeben. Diverse Premierenpartys oder Aktionen wie
die „Berlin Line“ hätten sicher interessanten Stoff abgegeben. Auch die sich großer Beliebtheit
erfreuenden Fan-Filme hätten einen Platz in dieser Dokumentation verdient gehabt.Sei’s drum, „Episoden der Macht“ ist ein netter, kurzweiliger Film mit einigen gut gemachten oder witzigen Momenten. Nicht-Fans wird er einen kleinen Eindruck vom deutschen Fandom bieten, vielen Fans dagegen aber wohl leider nichts Neues.
Sofern „Episoden der Macht“ mit dem Buch „Die Macht mit uns“ von Constantin Gillies
verglichen werden kann, der übrigens auch im Film vertreten ist, muss man dem Buch
einen Platz vor dem Film einräumen. (Unsere Rezension des Buches findet ihr übrigens hier)
So ist es ein super Angebot, wenn Film und Buch im Doppelpack zum Sparpreis von
25 Euro angeboten wird. Zusammen stellen beide ein Team dar, mit dem man seiner Familie,
seinen Freunden oder Arbeitskollegen mal ein Stück seiner kleinen Star-Wars-Welt
zeigen kann.„Episoden der Macht“ könnt ihr hier
für 18,95 EUR, oder wie gesagt im Doppelpack mit „Die Macht mit uns“ zum Vorzugspreis von 25 EUR
bestellen.Eine Rezension sollte aufzeigen, was der Rezensent für gut und für schlecht erachtet. Daher bitte
ich um Nachsicht, wenn ich hier offen geschrieben habe, wie ich den Film beurteile. Ein Fazit bleibt
jedoch neben den obigen Bewertungen: etwas Vergleichbares zu dieser DVD gibt es nicht. Wer also schon
immer eine DVD über deutsche Star-Wars-Fans haben wollte, für den ist diese DVD erste Wahl.
Habe mir die DVD gerade bestellt, (danke für den Link)war schon vor zwei Wochen neugierig geworden! Auch wenn nicht alle Aspekte des Fandoms beleuchtet werden, ist es mit Sicherheit ziemlich interessant (und wahrscheinlich auch amüsant)! Freue mich schon drauf, obwohl die DVD natürlich relativ teuer ist (für 45 Min. Spielzeit) und mir persönlich nicht soo viel bringt. Will die DVD aber mal einigen Freunden und „nicht-Fans“ vorspielen, das ist es mir wert. Es ist dann nicht gleich so ein „trockener Stoff“ und die kriegen dann vielleicht mal einen Hauch ab, warum, wieso, weshalb!
Ja, wie ich schon geschrieben habe, für solche Zwecke ist die DVD ideal.
Und es ist schön, mal was übers deutsche Fandom im DVD Regal zu haben.
Mh, für einen Grafik-Designer scheint es ja anscheinend nicht mehr gereicht zu
haben. Das Cover ist ja mal richtig grausam geworden. Ne, sowas kommt mir
nicht ins Regal.
Wie „offiziell“ ist eigentlich diese Produktion? In einem der Trailer konnte man ja
sogar Orginal-Musik hören – wenns denn wirklich eine war.
Die Idee ansich – ist „very“ gut… Aber das Cover!
Um Gottes willen – ich denke, dass ich als Mediengestalter da schon etwas Kritik üben darf!
Das hätte man besser machen können und zwar um Galaxien besser. Schon allein der Schriftzug „Episoden der Macht“ – oh nein, oh nein, oh nein!
Außerdem kommt mir der Handschuh, der – so nhem ich mal an – Vaders Handschuh sein soll, irgend wie anders vor wie der in den Filmen.
Hat sich da jemand nen schwarzen Winterhandschuh angezogen nen Laserschwertreplikat genommen und die Klinge „reingemahl“… Also bitte!
Es hätte echt besser gehn können.
Da hoff ich mal, dass wenigstens der Inhalt passt 🙂
@ D@rkS!DESoldier
Das mit dem Handschuh geht schon in Ordnung. Thematisch gehts ja um Fans,
und bei dem Handschuh wirds sich um nen selbstgemachten handeln.
Aber bei der Schrift geb ich dir recht. Wenn man sich die Website ansieht, kann
man sich die Schrift noch genauer ansehen. Anscheinend ist die per Hand
„gezeichnet“ worden. Wohlmöglich aus lizensrechtlichen Gründen.
@Bernd Kenobi
Ok, wenn man das so betrachtet – mit dem Handschuh…
You\’re right!!!
@D@rkS!DESoldier:
Hallo Fast-Kollege. Grafisch gesehen hast du natürlich recht (Das „Bild“ im
HG wurde ja ganz verschwiegen – sehr höflich). Bedenke aber: das Cover
versprüht den „Charme“ eines Groschenromans. Wenn der Preis der DVD
diesen Charme ebenfalls versprühen würde, wäre das Konzept perfekt! 😀
Also wenn ich mir das zulege, dann sicher im Doppelpack mit dem Buch.
Falle aber in die derzeit vorherrschende „sparen statt kaufen“ Gruppe, also
eher nicht. An der Rezension liegt die Entscheidung aber nicht, die macht
den Eindruck, einer klaren und sachlichen Analyse, die weder bewirbt noch
vernichtet.
Interessant! Später mal 🙂 Weihnachten vielleicht.