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Literatur // News

Roman zu The Force Unleashed zum Teil bereits in der Auslieferung

... na, das nennen wir mal überpünktlich

Unser Besucher lordbeda sandte uns soeben die Information, dass er den Roman zu The Force Unleashed heute erhalten habe (vielen Dank für den Hinweis!). Wir erinnern uns: der Roman war ursprünglich tatsächlich für heute angekündigt – dann aber kam Lucasarts mit der erneuten Verschiebung des Spiels und alle Welt ging davon aus, dass auch der Roman erst im September kommt. Das scheint jedoch nicht der Fall zu sein. Wenn bei The Force Unleashed etwas sicher ist, dann ist es wohl, dass gar nichts sicher ist. Auch Panini, Verlag des Romans, schreibt nun, dass das Buch in weniger als einer Woche versendet wird.

So nach und nach scheint der Roman also seinen Weg in den Handel finden – zwei Monate vor Erscheinung des Spiels.

Teil 1 – Imperium

Kapitel 1

TFU-Roman Das Leben des Schülers, den Darth Vader insgeheim ausbildete,
nahm an dem Tag eine seltsame und tödliche Wendung,
an dem sein Meister zum ersten Mal von General Rahm Kota
sprach.
Nichts hatte den Schüler darauf vorbereitet, dass ein solch bedeutsamer
Augenblick bevorstand. In seinen nächtlichen Meditationen,
wenn er auf dem metallenen Boden seiner Kammer
kniete,
während Konstruktionsdroiden, ohne von seiner Existenz
zu wissen, die Executor zusammenbauten, hatte er keine Visionen
in dem puren, bösen Rot des Lichtschwerts gesehen, das er wie
ein feuriges Brandmal vor seine Augen hielt. Obwohl er hineingestarrt
hatte, bis die Welt um ihn herum versank und die Dunkle
Seite ihn durchströmte wie eine blutige Flut, war ihm die Zukunft
verschlossen geblieben.
Nichts hatte ihn daher auf die plötzliche Abweichung von den
zermürbenden und unvorhersehbaren Tagesübungen vorbereitet.
Sein Meister war kein geduldiger Lehrer – und auch kein redseliger.
Er zog das Handeln einer Erörterung vor, ebenso, wie er
Beschuldigungen
einem Lob vorzog. In der ganzen Zeit, in der
sie Kampftechniken übten, mit dem Lichtschwert, per Telekinese
oder Suggestion, hatte der Dunkle Lord nicht ein einziges Wort
des Zuspruchs verloren. Und so sollte es auch sein, das wusste
er. Die Aufgabe eines Lehrers bestand nicht darin, einen Schüler
einen bestimmten ausgetretenen Pfad entlangzuzerren. Vielmehr
bedeutete es, den Schüler seinen eigenen Weg durch den Wald
finden zu lassen und nur dann einzugreifen, wenn er hoffnungslos
verloren war und der Berichtigung bedurfte. Selbst auf den falschen Wegen, so wusste er, ließ sich Weisheit
finden. Was ihn nicht tötete, ließ ihn nur mächtiger in der Dunklen
Seite werden.
Und es hatte viele, viele Zeitpunkte gegeben, an denen er geglaubt
hatte, er könne sterben…
Nach einer strapaziösen Runde schwerer Hiebe senkte er sein
Lichtschwert in Unterwerfung und kniete schwer atmend und in
Erwartung des Todesstoßes vor seinem Meister nieder. Er konnte
den Zorn spüren, den der Dunkle Lord wie Hitze verströmte – eine
tief sitzende, wütende Hitze, die dem Schüler eine Gänsehaut
über den Rücken jagte. Für einen Augenblick, der sich wie Jahre
hinzuziehen schien, hörte er nichts außer der regelmäßigen, unerbittlichen
Atmung, die den Mann hinter der Maske am Leben
hielt.
„Du warst schwach, als ich dich fand.“ Die Stimme schien vom
anderen Ende eines langen, tiefen Tunnels zu kommen. „Du hättest
meine Ausbildung nicht überleben dürfen.“
Er schloss die Augen. Diese Worte hatte er schon viele Male
zuvor gehört. Sie waren das Einzige, das in seiner Kindheit einer
Gutenachtgeschichte geähnelt hatte. Die Moral, die er aus ihnen
gezogen hatte, war tief in seinen Verstand eingebrannt: Lerne …
oder stirb.
Hinter seinen Augenlidern stellte er sich wieder die klare, reinigende
Hitze des Lichtschwerts vor. Oft hatte er es mit seiner Haut
gestreift, den Schmerz verdrängt, aber sich zahlreiche, kleine Verletzungen
zugezogen, wenn er sich mit seinem Meister duellierte.
Er wusste, wie sich die Klinge anfühlen würde, wenn sie ihn niederstreckte.
Irgendetwas in ihm sehnte sich danach.
Das Lichtschwert fuhr so nahe an seinem Hals vorbei, dass er
sein versengtes Haar riechen konnte.
„Aber nun ist dein Hass deine Stärke geworden.“
Das Lichtschwert wich zurück und schaltete mit einem Zischen
ab.
„Endlich ist die Dunkle Seite dein Verbündeter.“
Er wagte weder zu nickten noch aufzublicken. Was war das?
Eine neue List, um ihn zu Selbstüberschätzung und Versagen zu
verführen?
Die nächsten Worte seines Meisters ließen ihm den Atem stocken.
„Erheb dich, mein Lehrling.“
Lehrling! So hatte er sich selbst immer gesehen, aber nie zuvor
war es laut ausgesprochen worden! Und diese seltsame Bewegung
mit dem Lichtschwert … Konnte es sein, dass er soeben zum
Ritter geschlagen worden war?
Sein Lichtschwert erlosch. Das war alles, was er tun konnte, um
sich auf seinen Knien halten zu können, die sich plötzlich anfühlten,
als seien sie aus Gummi. Aus der schwarzen Gestalt, die sich
über ihm erhob, war nichts herauszulesen. Der Stern, der zu ihrer
Rechten durch das Panoramafenster schien, ließ sein blutrotes
Licht auf ihre schwarzen Umrisse fallen. Der Raum um sie herum,
metallen, kantig und funktional, war ihm so vertraut wie die Narben
auf seinem Handrücken, und doch schien plötzlich alles auf
irritierende Weise anders.
Der Lehrling schlug seine Augen auf und sagte ruhig: „Was
wünscht Ihr, Meister?“
„Du hast viele meiner Gegner getötet. Deine Ausbildung ist beinah
abgeschlossen. Es ist an der Zeit, dich deiner ersten wahren
Prüfung zu stellen.“
Eine Vielzahl vergangener Missionen schossen dem Lehrling
durch den Kopf. Lord Vader hatte ihm über die Jahre die Tötung
zahlreicher Feinde des Imperiums befohlen: Spione und Diebe
hauptsächlich, aber gelegentlich auch den ein oder anderen hochrangigen
Verräter. Die Ausführung seiner Pflicht erfüllte ihn nur
mit Genugtuung. Seine Opfer hatten ihr Schicksal selbst herausgefordert.
Sie waren Ungeziefer, das an den glorreichen Grundfesten
des Imperiums nagte.
Dieser Fall lag jedoch anders. Er spürte es nicht bloß in den Worten
seines Meisters. Darth Vader sprach nicht von irgendeinem
jämmerlichen Schmuggler, der sich in keiner Weise der Macht
bewusst war. Es konnte nur einen Feind geben, den zu bekämpfen
er jetzt würdig war.
„Eure Spione haben einen Jedi aufgespürt?“
„Ja. General Rahm Kota.“

Die vollständige Leseprobe findet Ihr bei Panini. Sean Williams‘ TFU-Romanadaption kann hier bei Amazon.de zum Preis 9,95 Euro bestellt werden. Auch Amazon hat zwischenzeitlich mit der Auslieferung begonnen. Die US-amerikanische Ausgabe gibt es hier (angekündigt für Mitte August).


JM-Talon

JM-Talon war von 2000 bis 2010 nicht nur der fleißigste News-Autor von SWU, sondern ab 2004 auch unser faktischer Chefredakteur. Vor und hinter den Kulissen begleitete er die Entwicklung von Star Wars Union über ein ganzes Jahrzehnt hinweg und schuf wesentliche Teile unserer wichtigsten Inhalte, darunter die Seriensektion, die Literatursektion, die Fanfictiondatenbank, das damalige Forum, die spätere Kommentarfunktion und vieles, vieles mehr.

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