Spoiler: Von Utapau bis Polis Massa

T’bone scheint wieder voll da zu sein. Zum gestrigen Valentinstag – Grüße an alle Blumenhändler und Zuckerbäcker! – gab es einen großen Bericht aus vielen kleinen Berichten.
Los geht’s:

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Der Name „Utapau“ wird Kennern der Materie nicht neu sein. Er stammt aus den allerersten Versionen des Ur-Krieg-der-Sterne und sollte einmal sogar der Name Tattuins werden. Schön, daß er endlich doch noch Verwendung findet.
Utapau trägt diesen Namen wegen der beiden Völker, die den Planeten bewohnen. Die Utai sind die kleinen computergenerierten Außerirdischen, die auf der offiziellen Seite vorgestellt wurden. Die Pau’aner sind die erschreckenderen Wesen, die wie Tion Medon aussehen.

Die kurzen Utai haben schon immer in den Gruben gelebt, die man überall auf dem Planeten findet. Nach einem Klimawandel wanderten die Pau’aner in die Gruben hinunter. Die beiden Völker leben dort nun zum gegenseitigen Vorteil zusammen. Die Pau’aner stellen ungefähr 30 Prozent der Bevölkerung Utapaus und sind Stadtverwalter und Beamte. Die Utai machen die Arbeiterklasse aus.

Die wichtigste Stadt des Planeten heißt Paustadt. Dort landet Obi-Wan und redet mit Tion Medon, der erst sehr vorsichtig und verschlossen reagiert, dann aber heimlich Informationen weitergibt. Er ist der Hafenmeister von Paustadt, muß also sehr vorsichtig mit dem sein, was er sagt. Die Separatisten haben die Welt besetzt, und die Völker Utapaus haben dies ohne Einspruch hingenommen. Insgeheim aber, bereiten sie sich auf einen Aufstand vor. Als Obi-Wan den Planeten erreicht, reagiert Tion Medon, ganz der Bürokrat, als wäre nichts Ungewöhnliches daran. Während Obi-Wans Raumjäger betankt wird, flüstert Medon Kenobi allerdings zu, daß die Separatisten auf Utapau tatsächlich die Kontrolle übernommen haben.

Aber wieso ist Obi-Wan überhaupt dort? Nun, er ist hinter Grievous her. Palpatine genießt das, weil er, während Obi-Wan aus dem Weg ist, Anakin leichter bezirzen kann. Dooku ist aus dem Spiel, Palpatine hat seine Pläne beschleunigt, ihn durch Anakin zu ersetzen. Obi-Wan ist nicht da, um Anakin auf dem schmalen, rechten Pfad zu halten, wie ein Drogenabhängiger, der seinen Geldgeber verloren hat. Anakin hat also niemanden mehr, der ihm den Weg weist, und der wie immer zauberhaft überzeugende Palpatine kann seine Sith-Schau abziehen.

Anakin ärgert sich über Obi-Wan, wie schon in Episode II deutlich wurde. Es war Anakin, der die Rettung Palpatines erfolgreich zum Abschluß gebracht und das Schiff sicher auf die Oberfläche von Coruscant gelenkt hat. Und es war Anakin, der Obi-Wan an diesem Tag den Hals gerettet hat, nachdem dieser von einem Magnadroiden bewußtlos geschlagen worden war.

[Anmerkung: Spoileriffic zufolge, ist Dooku für Obi-Wans Bewußtlosigkeit verantwortlich.]

Wäre Anakin (und R2-D2) nicht gewesen, wäre die Mission total danebengegangen. Trotzdem hält der Rat der Jedi große Stücke auf Obi-Wan und glaubt, daß Obi-Wan der einzige sei, der talentiert genug wäre, Grievous auf Utapau zur Strecke zu bringen. Total danebengegangen übrigens insofern, als der Rat nicht nur Palpatine retten, sondern auch Dooku lebend fangen wollte, und dieses Ziel wurde nicht erreicht.

Und wieso haben die Separatisten Utapau überhaupt besetzt? Nun, eine visuelle Antwort auf diese Frage bietet der Web-Comicstreifen Reversal of Fortune. Einige Bilder dort zeigen Grievous‘ Ankunft auf Utapau und wie er den gesamten Rat der Separatisten (Nute Gunray, Rune Haako, Wat Tambor, San Hill, usw.) in Paustadt in Sicherheit bringt. Der Ort ist natürlich nur eine zeitlich begrenzte Zuflucht, Darth Sidious hat sie dorthin geschickt.

Und was soll dieses Boga-Tier? Nun, zuerst einmal dies: Boga ist nicht der Name der Tierart wie Wampa, sondern der Name des Wesens. Die Tierart heißt Veractyl. Ein schöner Name, passend für einen Dino. Obi-Wan nennt dieses Tier Boga, weil er glaubt, daß sie ein gutes Wesen ist, und zudem sehr schnell. Sie bringt Obi-Wan 10 Stockwerke hinunter in die Grube, und das in Rekordzeit. Boga wird leider eines der vielen Todesopfer von Episode III sein, eine Salve Blasterfeuer, abgefeuert von verräterischen Klonsoldaten, wird ihr Schicksal besiegeln. Die Utai sind die Halter der Veractyl und haben über die Jahre gelernt, wie man sie zähmen kann. Die Tiere sind gewissermaßen die Pferde von Utapau.

Tion Medon sieht großartig aus und ist ein faszinierender Mann. Er ist bei weitem keine Hauptfigur, und seine Leinwandzeit ist auch nicht gerade lang, aber seine Lebensgeschichte ist interessant und faszinierend. Genau wie Chewbacca, ist er sehr alt. Nicht nur alt, sondern seit 200 Jahren Hafenmeister! Sein Assistent heißt Lampay Fay. Er sieht Tion sehr ähnlich, nur mit dunkleren Roben, die nicht über die Ohren gehen. Die Beiden sind hochgestellte Bürger, ihre Vorfahren haben eine wichtige Rolle in der Geschichte des Planeten gespielt. Sie sehen erschreckend aus, sind aber gute Wesen. Pau’aner haben nicht ohne Grund solch furcheinflößende Zähne – sie bevorzugen es, ihr Fleisch im Rohzustand zu verspeisen.

Episode III ist auf jedem Gebiet eine Tragödie, vor allem, wenn es um die Liebe geht.
Einige Szenen, die ich gesehen oder gelesen haben, könnten, richtig inszeniert, sehr sehr gefühlsbetont werden, Tränen auf den Gesichtern der Zuschauer sind also nicht ausgeschlossen. Ich habe einige Bilder von Padmés Tod gesehen, und ein Bild, das mir eine Gänsehaut verpaßt hat, als ich über seine Bedeutung nachgedacht habe.
Obi-Wan ist in dieser Szene zugegen, seine Hand ruht auf ihrer Stirn. Wenn alles gutgeht, könnte das ein wirklich herzergreifender Augenblick werden.
In dieser Szene sagt Padmé Obi-Wan, daß sie noch immer glaubt, daß noch Gutes in Anakin ist.

Anakins/Vaders Tod hat mich nie berührt, so traurig er auch war. Obi-Wans Tod kam plötzlich und war erschreckend, und dann gab es die ganzen Kämpfe, sodaß keine Zeit war, irgendetwas zu fühlen. Außerdem war da seine Stimme, also machte es mir nichts aus. Yodas Tod kam mir immer eigenartig vor, weil er herumläuft und alles gut ist, und dann stirbt er plötzlich. Ich war traurig, aber es machte nichts. Shmis Tod war dramatisch, aber überlagert von Anakin Reaktionen darauf.
Es gab viele Tode, aber keiner wird, wenn die Inszenierung stimmt, an diese Todesszene herankommen. Ich hoffe wirklich, daß alles gutgeht. Sie bekommt ihre Zwillinge und muß ihnen im gleichen Moment Hallo und Auf Wiedersehen sagen. Komm schon, Lucas, alter Junge, laß uns nicht hängen!

– die Jedi-Raumjäger (Jedi Starfighters) heißen jetzt Jedi-Abfangjäger
(Jedi Interceptors). Diese Jäger sind nicht die einzige Schiffsklasse,
die Anleihen an den alten TIE-Jägern nimmt, es gibt andere kleine Schiffe, die
aussehen wie der Buchstabe „H“ von vorn. Man sieht sie vor allem als
Begleitjäger von Palpatines Theta-Raumfähre auf dem Weg von Mustafar nach
Coruscant. Diese Schiffe tragen den Namen „V-Flügler“.

– einer der Medi-Droiden, der an Vader arbeitet, ist FX-9. Fans werden den Namen
kennen, FX-7 taucht in Episode V auf. Die beiden sind einander sehr ähnlich,
nur ist FX-9 schwarz und hat etwas rundere Bauteile. Er ist voller Blut – guter
Stoff. Und eine tolle visuelle Verbindung.

– General Grievous weiß nicht, daß er sowohl Palpatine, als auch Darth Sidious
dient. Deshalb versteht er nicht, wieso er Palpatine nicht einfach umbringen
darf. Ansonsten hätte er ihn nur ermordet, anstatt ihn lebend zu fangen und so
einen zentralen Sieg für die KUS eingefahren. Er weiß nicht, daß Palpatine
Sidious ist. Er ist ein General und will einfach nur die Schlacht gewinnen.

– Die „Invisible Hand“ wird aufgrund von Kommunikationsproblemen und
Interpretationsfehlern in zwei Hälften gesprengt. Palpatine ist natürlich an
Bord, und im Endeffekt sind es Anakin und R2, die das Schiff halbwegs sicher
nach Coruscant hinunterbringen.

– Die Überreste der „Invisible Hand“ legen keine allzu gefährliche Bruchlandung
hin – weder für das Schiff, noch für den Landeplatz. Der kontrollierte Absturz
erfolgt auf einer Art Landebahn mitten in der Stadt. Es gibt einige tolle
Aufnahmen, auf denen massenweise Feuerwehrschiffen um das Schiff herumfliegen.
Die Aussicht aus der Pilotenkanzel ist atemberaubend.

– Anakins Albtraum über Padmés Tod während der Geburt wird leider Wirklichkeit.
Was Anakin in seinem Traum nicht sieht, ist, daß er die Schuld daran trägt.

– Die Truppen, die Anakin Skywalker auf seine Mordtour durch den Jedi-Tempel
begleiten, sind Mitglieder der 501. Legion. Gewisse Fans dürfte das SEHR
glücklich machen, selbst wenn ich nicht sicher bin, daß es im Film erwähnt
wird.

– Der Name des Klonkommandanten, der Yoda auf Kashyyyk verrät, ist Gree. Cody
wendet sich auf Utapau gegen Obi-Wan, Bail Organa verwendet einen Peilsender,
um in Kontakt mit ihnen zu treten, nachdem die Klone die Seiten gewechselt
haben.

[Spoiler-Ende]

Danke an alle Hinweisgeber für die Hinweise! 😉