Ende Juni 1980 kehrte Daley für zwei Wochen nach Los Angeles zurück, um in einem Tonstudio, "das einem Rockstar alle Ehre gemacht hätte", so Daley, die Aufnahmen zu begleiten. Dort wurde aus Daley ein begnadeter Autor von Hintergrunddialogen, Dialogen also, die nur als Tonkulisse für die tatsächlich handlungsentscheidenden Dialoge dienen. Bei normalen Produktionen läßt man die Schauspieler solche Hintergrunddialoge oft improvisieren, doch für eine Krieg-der-Sterne-Produktion erwies sich eine solche Herangehensweise als ungeeignet. "Die Adaption verliert ihre Glaubwürdigkeit, wenn jemand im Hintergrund plötzlich einen Satz wie ‚In Ordnung, wer hat seinen Todesstern auf meinem Parkplatz abgestellt?' improvisiert.", erklärte Daley später.
Wann immer Regisseur John Madden also Hintergrunddialoge brauchte, zog sich Daley in ein Büro im Studio zurück und schrieb so viele Ausrufe und Streitgespräche, wie benötigt wurden.
Eine weitere von Daleys Aufgaben waren spontan nötige Änderungen des Dialogbuchs. "Änderungen waren aus mehreren Gründen nötig. Ein Problem waren beispielsweise zu viele Zischlaute in einem Satz. Das machte es Schauspielern sehr schwer, zum Beispiel in einer Kampfszene oder einer ähnlichen sehr schnellen Situation in Maschinengewehrgeschwindigkeit ihre Dialoge zu sprechen.", erklärte Daley dazu. "Außerdem war es manchmal nötig, einer Figur einen kurzen, nicht gerade inhaltsvollen Satz auf den Leib zu schreiben, um den Zuhörer daran zu erinnern, daß diese Figur gerade anwesend war. In Film und Fernsehen ist das einfach, dort kann man die Schauspieler herumstehen sehen, aber im Radio ist es eine echte Herausforderung."
Was für die Hintergrunddialoge gilt, galt auch für die Produktion insgesamt: auch sie war eine echte Herausforderung. Viele Probleme wurden erst im Studio deutlich und mußten zeitnah gelöst werden. Bei den Stimmen der Sturmtruppen war zunächst angedacht gewesen, die Schauspieler Atemmasken tragen zu lassen, wie sie von Malern verwendet werden, um dadurch die Illusion der Helme zu erzeugen. Doch der gewünschte Effekt ließ sich so nicht herbeiführen, und am Ende blieb nichts anderes übrig, als die Sturmtruppen-Schauspieler - genau wie auch Anthony Daniels - ganz allein in abgeschirmten Einzelstudios aufzunehmen, um ihren Stimmen in der Nachbearbeitung den gewünschten Toneindruck zu geben.
Das Tempo der Aufnahmen war atemberaubend, mehr als eine Episode wurde pro Tag aufgezeichnet, inklusive passender Werbeclips. Alle Schauspieler genossen ihre Arbeit sehr. Als Bühnen- und Filmveteranen war die Arbeit allein mit dem Dialogbuch, einem Mikrofon und ihren Kollegen für die meisten eine völlig neue, oft überraschende Erfahrung. "Beim Film nehmen wir vielleicht 5 Dialogzeilen am Tag auf.", erzählte Anthony Daniels. "Im Radio schaffen wir Hunderte von Dialogzeilen. Man muß sehr konzentriert bei der Sache sein."
Und Mark Hamill meinte: "Ein Radio-Drama, das ist so eine Art Sprung in die Vergangenheit. Sobald ich von dem Projekt hörte, wollte ich mitmachen. Es ist für mich eine Gelegenheit, in einem Medium zu arbeiten, für das ich eigentlich zu spät geboren wurde. Ich habe so viel über das Goldene Zeitalter des Rundfunks gelesen, dieses Märchenreich der Vorstellungskraft… Ich mache mit, weil ich gehofft habe, daß es Spaß machen würde, und es macht noch weit mehr Spaß, als ich je erwartet hätte."
Auch Perry King begeisterte das Medium Radio: "Die schönste Art zu schauspielern, ist für den Rundfunk.", meinte er. "Es gibt keine technischen Grenzen. Beim Film lenken technische Probleme immer ein wenig ab. Die Filmschauspielerei ist nicht so einfach, wie sie aussieht. Man muß seine Einsätze genau erwischen, man muß auf die Beleuchtung achten und darauf, nicht zwischen einen Kollegen und die Kamera zu kommen. So sorglos, wie manche denken, ist das Leben als Filmschauspieler nicht. Die Bühne hat ihre eigenen Herausforderungen - einiges ist dort sogar noch schwieriger als beim Film -, es gibt Probleme mit der Realisierung vieler Dinge, mit den richtigen Positionen und dem Umgang mit dem Publikum. Im Radio gibt es keine Technik, außer daß man lernen muß, geräuschlos durch sein Dialogbuch zu blättern. Man muß keinen Text lernen und nichts tun, außer sich der Welt seiner Figur zu öffnen. Das ist der Spaß daran. Es ist wieder, wie es als Kind beim Spielen war."
10.06.1968 - geb.: Bill Burr (Mayfeld)
13.06.1929 - geb.: Ralph McQuarrie (Konzeptzeichner, gest. 2012)
16.06.1938 - geb.: Michael Culver (Needa)
16.06.1950 - geb.: Kale Browne (Biggs, Radio Drama)