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Literatur // News

Stover oder nicht Stover, das ist hier die Frage

Matt Stover über das Verlagssystem und vielleicht einen neuen Star-Wars-Roman?

Matthew Stover. Bei dem Namen denkt der Roman-EU-Liebhaber an den letzten Kampf von Ganner Rhysode, Mace „Apocalypse Now“ Windu, Anakins Drachenkampf und neuerdings die wahrste Wahrheit über Lord Shadowspawn. Verlegern scheint bei dem Namen vor allem Gänsehaut zu befallen, denn Stovers Nicht-Krieg-der-Sterne-Romane liegen aus verschiedenen Gründen wie Blei in den Regalen. Stover hat deshalb die einzig mögliche Konsequenz gezogen: Künftig schreibt er unter Pseudonym. Die Gründe dafür und einige Andeutungen auf künftige Projekte, hat er nun in seinem Blog dargelegt:

Fragen, so viele Fragen

Zunächst einmal werde ich hinsichtlich meiner künftigen Projekte keine Titelangaben machen, weil

1. ich noch keine festgelegt habe und
2. es dem Grundgedanken eines Pseudonyms zuwiderlaufen würde, der schließlich darin besteht, einfältige automatisierte Bestellsysteme von Buchläden – und ihre wohl genauso leichtgläubigen menschlichen Kunden – aufs Kreuz zu legen, um sie dazu zu bringen, mehr Exemplare zu ordern als sie es tun würden, wenn sie wüssten, dass in Wahrheit ich – ein simpler Heini mit nicht gerade berauschenden Absatzzahlen – die Bücher geschrieben habe.

Die großen Buchhandelsketten sehen meinen Namen, rufen meine jüngsten Verkaufszahlen auf und ordern dann 10 Prozent weniger Exemplare, als von meinem letzten Buch verkauft wurden, weil sie nachvollziehbarerweise (und völlig richtig) annehmen, dass sie problemlos weitere Exemplare nachbestellen können, wenn das neue Buch wider Erwarten ein Erfolg wird. Der Nachteil besteht nur leider darin, dass die Verleger auf der Basis der Vorbestellungen festlegen, wie stark sie für ein Buch die Werbetrommel rühren wollen, und da die Händler immer weniger bestellen, sind die Verleger immer weniger bereit, für eine festgefahrene Karriere Geld für Werbung aus dem Fenster zu werfen.

So wird ein Autorenname ab einem bestimmten Punkt zum Synonym für immer geringer werdende Erfolgserwartungen. Die Faustregel lautet, wenn man es bis zu seinem vierten Roman nicht geschafft hat, ist man erledigt. Also bin ich erledigt. Die einzigen Gründe, wieso weiter Bücher mit meinem Namen auf dem Titel erscheinen werden, sind, dass

1. ich einen bereits bestehenden Vertrag für zwei weitere Caine-Romane hatte,
2. mein geschätzter Herausgeber eine brilliante Idee für eine billige Werbekampagne hatte und
3. bei meinen Krieg der Sterne-Büchern die Marke Star Wars das Verkaufsargument ist und ihnen meine unterirdischen Verkaufszahlen deshalb völlig schnuppe sein können. Andererseits hat das null Einfluss auf die Verkaufszahlen meiner eigenen Werke.

Das heißt nicht, dass es nie wieder Stover-Romane geben wird. Ich habe Verträge über zwei Ablegerromane und ein letztes Caine-Buch. Sollte eines meiner neuen Projekte unglaublich erfolgreich werden, könnte ich wieder unter dem Namen „Matthew Stover“ schreiben.

Wieso wir darüber berichten? Nun, einer der Ablegerromane könnte ein Star Wars-Roman sein. Oder auch beide. Oder keiner. 😉
Außerdem ist Matthew Stover ein toller Typ, also kauft seine Nicht-Star-Wars-Romane (sofern ihr über… na ja, mindestens 16 seid und ihr mal Fantasy im Pulp-Fiction-Stil lesen wollt ;-)).


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

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