II. SWU zwischen Episode II und III
Als Cougar noch das neue Layout für das neue, gewachsene SWU schuf, versank die Saga für ein Jahr im Dämmerschlaf. Episode II war in die Kinos gekommen, die große Zeit von Episode III ließ noch etwas auf sich warten, und für das Fandom begann eine Zeit des Umbruchs.
Aaron erinnert sich: „Es machten sich aus meiner Sicht Ermüdungserscheinungen im Fandom bemerkbar. Nach 2001 war vielfach die Luft raus, die Episode-II-Premiere unterstrich das bereits ein wenig, viele Leute verschwanden, die, die neu dazukamen gehörten zur Konsumenten-, nicht mehr zur Machergeneration. Es ist schon seltsam, daß sich in wenigen Jahren Generationsgräben auftun, aber hier war es der Fall.“
Während die aktiven Fans weniger wurden, bekam SWU noch einmal Zulauf. Kurz nach Episode II stieß FreeKarrde dazu, der bereits seit Dezember 2001 regelmäßig Literaturmeldungen eingeschickt hatte, die er den Verlagen durch wiederholte eMail-Anfragen abgerungen hatte. „Diese News schickte ich SWU“, erinnert er sich, „und dachte mir eigentlich nichts dabei. Bis mich eines Tages JM-Talon ansprach, ob ich nicht Lust hätte, die Literatur-Sektion zu übernehmen und ab und zu eine News zu schreiben.“ Nachdem sich die Aufregung um den Jedi-Alliance-Beitritt gelegt hatte, boten ihm die SWUler im Sommer 2002 einen festen Platz im Team an, den FreeKarrde begeistert annahm.
Inzwischen kehrte auf SWU der Alltag ein. Durch Freizeitparkbesuche wurde der Kontakt gehalten, gleichzeitig wurden Tag für Tag die aktuellsten Nachrichten gebracht. Im Herbst begegnete Aaron dem allgemeinen Nachrichtenmangel mit einer Editorial-Serie über Darth Dusters Leben. „Oh Hilfe, bleibt mir weg mit diesen Editorials!“, winkt er lachend ab. „Nein, im Ernst, es hat großen Spaß gemacht, sie zu schreiben, aber die Reaktionen waren niederschmetternd und gingen in die Richtung, ‚ey, wer is denn dieser Duster?‘. Auf diese Frage haben wir übrigens bis heute keine gesicherte Antwort.“
So ging es ins Jahr 2003.
Die größte Überraschung des Jahres brachte das Hyperspace-Angebot der offiziellen Seite, das einerseits exklusivere Informationen und Inhalte mit sich brachte, andererseits die Berichterstattung über diese Informationen aber an die Grenze der Illegalität drängte.
„Wir hatten keine brauchbaren Richtlinien für den Umgang mit HS-Material, wir haben sie bis heute nicht.“, berichtet Aaron. „Das Problem ist, daß jede Fanaktivität, die auch nur ein 20 Jahre altes Bild verwendet, eine Urheberrechtsverletzung darstellt. Man kann im Umgang mit Fanprojekten nicht mit gesetzlichen Regelungen kommen, weil es schon in der Natur der Sache liegt, diese zu verletzen, aber genau das tut Lucasfilm seit damals. Praktisch haben sie uns mit dem Hyperspace den Krieg erklärt.“
Einige Regeln lernten die SWU-Mitarbeiter schnell, zum Beispiel den Umgang mit Bildern aus dem Hyperspace. „Jeden zweiten Tag eine Mail der Antipiraterie-Abteilung von Lucasfilm zu erhalten, ist ein guter Lehrmeister.“, erklärt Aaron lächelnd. Der Umgang mit Texten aus dem Hyperspace war schwieriger und bewegte sich stets auf Messers Schneide. Tag für Tag galt es, Hyperspace-Berichte zu verändern, ihren Inhalt aber gleichzeitig genau widerzugeben.
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