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SWU-Kurzinterview: Dominik Kuhn zu Episode I

"What? You think you’re some kind of Jedi?"

Weiter geht es mit unserer Interview-Reihe, in der wir verschiedene deutsche Star-Wars-Berühmtheiten nach ihren Episode I-Erlebnissen gefragt haben:

Dominik Kuhn

Dominik „Dodokay“ Kuhn kann nicht nur Schwäbisch, sondern war auch lange Zeit als Übersetzer für den Panini-Verlag tätig und startete sorgar 2015 mit seinen Übersetzungen den neuen Star-Wars-Kanon in Deutschland. Sein YouTube-Video Virales Marketing im Todesstern Stuttgart feierte 2017 sein 10-jähriges Jubiläum. Im Momet tourt Dodokay mit seinem Comedy-Programm durch Deutschland, alles Wissenswerte und Daten gibt es auf seiner offiziellen Homepage zu finden.

Wo und wann hast du Episode I: Die dunkle Bedrohung zum ersten Mal im Kino gesehen?

Am 2. September 1999 im Kino „Die Kurbel“ in der Giesebrechtstraße in Berlin. Das weiß ich deswegen noch so genau, weil ich damals als Produktionsleiter auf dem Philips-Messestand auf der IFA in Berlin gearbeitet habe und meine niederländischen Kollegen und ich den Film auf Englisch sehen wollten – und in der „Kurbel“ lief er auf Englisch.

Wie hast du damals den Film nach dem Kinobesuch empfunden?

Damals fand ich ihn toll. Ich weiß noch, dass damals der Effekt „Endlich wieder Star Wars“ echt stark wirkte. Meine Kollegen und ich haben in der U-Bahn viel positiv über den Film geredet.

Wie hat sich für dich Episode I im Laufe der letzten 20 Jahre verändert?

Schwieriges Thema. Eine der größten Krankheiten unserer Zeit ist, im Nachhinein alles besser zu wissen. Der Anglikaner nennt das „Hindsight Bias“ und ehrlich gesagt gibt es nichts Dümmeres. Extremfassung: Heutzutage behaupten „Also ich wäre im Dritten Reich im Widerstand gewesen.“ Ja ja. Insofern muss ich jetzt aufpassen, dass ich nicht so tue, als hätte ich schon damals geschnallt, dass ich die Prequel-Trilogie nicht so toll finde. Aber es ist tatsächlich so, dass ich bis nach Episode III – obwohl ich den damals schon auch emotional angekuckt habe, siehe unser Interview aus der Zeit – gemerkt habe, dass irgendwas nicht stimmt. Bei Episode I ging’s noch, weil die fette Bildwelt über die inhaltlichen Schwächen hinweggebügelt hat. Vielleicht hat mich das ganze politische Gelaber im Senat etwas gewundert. Bei Episode II waren’s dann die ganzen Cheesy-Dialoge zwischen Anakin und Padmé, und bei Episode III – ich erinnere mich lebhaft – hat mich ernsthaft angepisst, dass auch noch in der ernstesten Szene irgendein hippeliges GCI-Wesen durch’s Bild flattern musste. Da hatte ich den Eindruck, dass der Regisseur *hüstel* jetzt gerade nicht blickt, was eigentlich wichtig ist. Aber gut, es wäre jetzt ungerecht zu sagen, dass ich die Filme damals schlecht fand. Mich hat auch Jar Jar Binks nicht so gestört wie die meisten Leute. Nur eines, das schwöre ich: Die Midi-Chlorianer fand ich schon immer kacke. Echt. Das war im Kino ein echter Facepalm-Moment. Ich habe Zeugen. Oh, und darf ich noch was sagen, um mich hiermit historisch abzusichern? In zwanzig Jahren werden ALLE sagen, dass Ridley Scott’s Alien-Prequels „Prometheus“ und „Covenant“ keine guten Filme sind. Just for the record. 😉

Was ist deine Lieblings-Szene in Episode I?

Als Qui-Gon und Anakin bei Watto nach Ersatzteilen suchen. „What? You think you’re some kind of Jedi, waving your hand around like that?“ Großartig.

Wir Danken Dominik Kuhn für seine Zeit und werden uns sein Verweis zu Alien merken .)

Morgen geht mit dem jüngsten Zuwachs in der Star-Wars-Synchronisations-Familie weiter…


Peter

Er hat seinen ersten Hyperraumsprung ins Star-Wars-Universum mit der Special Edition gemacht – und spätestens nach dem Roman 'Der Pakt von Bakura' war klar: Der Weg zur dunklen Seite (des Fan-Daseins) war vorgezeichnet. Seit 2002, mit ein paar Zwischenstationen im Outer Rim, gehört er zum Team von StarWars-Union.de. Geprägt von den Klonkriegen, in denen Jedi nicht nur Generäle, sondern tragische Helden waren, zieht sich sein Interesse besonders zu den grauen Zonen der Saga – den unbequemen Fragen, den verlorenen Idealen, den stillen Entscheidungen eines Captain Rex oder einer Ahsoka Tano. Mit der Gründlichkeit eines Archiv-Droiden und der Neugier eines jungen Padawan liefert er News, Analysen und technisches Know-how.

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6 Kommentare

  1. Henry Jones Jr

    Mein absolutes Lieblingsvideo. Zitat Tarkin: “ Sie streitsüchtiger Grasdackel „. Ich weiß nicht wie oft ich das schon gesehen habe. Ich empfehle auch Bruce Willis auf Schwäbisch ( Boba Fett Figur ).

    Mal ein persönlicher Wunsch an Dominik Kuhn: Star Wars TPM auf Schwäbisch. Da gibt es viele Szene die sich lohnen. Anakin vor dem Jedirat wäre der Hammer. 😀

    VFB Stuttgart zum Beispiel geht immer. Aber auch eine flotte Unterhaltung über Schupfnudeln oder Maultaschen fände ich cool. Gerade weil diese Szene so ernsthaft ist, eignet sich das um so mehr.

  2. Xmode

    Tatsächlich merkt man Episode I an, dass der Film von jemandem gemacht wurde, der eigentlich nur ein riesiges buntes Spektakel zeigen wollte. Alles ist darauf aufgelegt, bis zum Erbre…en zu zeigen, was heutzutage (damals) digital alles machbar ist. Auf Kosten einer guten und in sich schlüssigen Story.
    Weniger wäre hier ganz klar mehr gewesen. Weniger Dialoge, weniger Effekte, weniger Figuren.

  3. IONENFEUER

    @XMode

    Ja und dann kam auch noch MATRIX um die Ecke und hat wirklich gezeigt was machbar ist!
    Nicht so sehr in Punkto Effekte, sondern vielmehr in Sachen "Auserwählten-Story".

  4. Pir Panos

    OhGott – Midi-Chlorianer! Die hätte ich schon fast vergessen … was für ein grandioser Quark! Wie könnte man sich sowas nur ausdenken? Ich kann mir das nur mit einer durch eine durch narzisstische Kränkung ausgelösten Midlife Crisis und folgender passiv-aggressiven Episode erklären, die dazu geführt hat, dass man als Drehbuchautor das Publikum auf sublime Weise foltern wollte. Erwartungen unterlaufen für Einsteiger, sozusagen.:lol:

  5. Henry Jones Jr

    @ IONENFEUER

    Bis die beiden Fortsetzungen ins Kino kammen. Da war dann auch Schluß mit lustig.;-)

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