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SWU-Kurzinterview: Ingo Römling zu Episode I

Teil 1 unserer neuen Interview-Reihe zum 20-jährigem Jubiläum

Heute starten wir eine ganz besondere Interview-Reihe, die euch die nächsten vier Tagen hier auf unserer Webseite begleiten wird. Wir haben nicht nur unsere Leser nach ihren Episode I-Erlebnissen gefragt (siehe News), sondern auch verschiedene neue und alte Star-Wars-Veteranen dazu befragt:

Ingo Römling

Ingo Römling zeichnet seit 2015 für den Panini-Verlag Star Wars-Comics, welche auch International sehr guten Anklang finden. Aktuell zeichnet er Comics zur neusten Animationserie von Lucasfilm Star Wars Resistance für das Panini-Animation-Magazin. Alle Social-Media Aktivitäten von Ingo Römling findet ihr auf seiner offiziellen Seite.

Wo und wann hast du Episode I: Die dunkle Bedrohung zum ersten Mal im Kino gesehen?

Vermutlich irgendwann zum Kinostart in einem Frankfurter Kino. Genau weiß ich es leider nicht mehr.

Wie hast du damals den Film nach dem Kinobesuch empfunden?

Ach. Ich war und bin immer noch zwiegespalten. Die Erklärung der Fähigkeiten der Jedi mit Midichlorianern, also als eine Art Mutation, und die unbefleckte Empfängnis der Shmi Skywalker, das funktionierte für mich überhaupt nicht. Die Mutter des mächtigsten Jedi (oder Sith) wurde als traurige und passive Person dargestellt, die überhaupt keinen Einfluss auf das Schicksal von Anakin Skywalker hat, sondern aus irgendeinem Grund einfach alles geschehen lassen muss. Deswegen funktioniert auch ihr späterer Tod nicht richtig als dramatisches Element und Auslöser der dunklen Seite in Anakin. Die Bindung zwischen ihr und ihrem Sohn war nie Thema.
Aber ich schweife ab.
Jar Jar Binks und die Gungans funktionierten für mich auch nicht. Die Ureinwohner des Planeten Naboo mit ihrem spuckenden und zappelnden Herrscher wirkten auf mich nicht erhaben und stolz wie eine seit Jahrtausenden gewachsene Hochkultur, sondern eher lächerlich.
Was ich mochte – Qui Gon Jinn und Darth Maul. Liam Neeson fand ich super als Jedi-Meister. Auch der noch junge, schüchterne, ernsthafte junge Obi Wan. Starke Schauspieler. Starke Figuren mit ungeheurem Potential – aber verschenkt. Darth Maul, was für ein Bösewicht. Immens gefährlich, agil und elegant wie ein giftiges Reptil, abgrundtief böse. Ein leiser Tod auf schnellen Füßen. Ich glaube, er spricht ja nur einen einzigen Satz in dem Film, oder? Er hätte die ersten drei Episoden als Bösewicht tragen können, bevor er das Zepter an Darth Vader als nächsten Diener der Imperators abgibt – das hätte ich mir zumindest gewünscht. Er kam dann in „Rebels“ zurück, aber Ray Park war einfach unvergleichlich in der Rolle.

Wie hat sich für dich Episode I im Laufe der letzten 20 Jahre verändert?

Ich habe mittlerweile mehr Respekt vor dem Film, auch wenn es nicht mein Lieblingsfilm der Saga ist. Ich muss meinen Hut vor den Darstellern ziehen, vor den Designern, der Crew, vor all der Mühe und der Energie, die in dieser Produktion steckt. Aber ich finde, es ist keine besonders gut erzählte Geschichte, und das tut mir wirklich leid.

Was ist deine Lieblings-Szene in Episode I?

Alle mit Darth Maul. Und das Pod-Rennen.

Wir Danken Ingo Römling für seine Zeit und das er hier den Startschuss zur Episode-I-Woche gegeben hat.

Unser nächstes Interview folgt noch heute, um euch die Zeit bis dahin zu vertreiben schaut doch bei unserem Episode-I-Gewinnspiel vorbei…


Peter

Er hat seinen ersten Hyperraumsprung ins Star-Wars-Universum mit der Special Edition gemacht – und spätestens nach dem Roman 'Der Pakt von Bakura' war klar: Der Weg zur dunklen Seite (des Fan-Daseins) war vorgezeichnet. Seit 2002, mit ein paar Zwischenstationen im Outer Rim, gehört er zum Team von StarWars-Union.de. Geprägt von den Klonkriegen, in denen Jedi nicht nur Generäle, sondern tragische Helden waren, zieht sich sein Interesse besonders zu den grauen Zonen der Saga – den unbequemen Fragen, den verlorenen Idealen, den stillen Entscheidungen eines Captain Rex oder einer Ahsoka Tano. Mit der Gründlichkeit eines Archiv-Droiden und der Neugier eines jungen Padawan liefert er News, Analysen und technisches Know-how.

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2 Kommentare

  1. Xmode

    Der Meinung kann ich mich weitgehend anschließen.
    Irgendwie wirkt Anakins Wutausbruch beim Tod seiner Mutter ziemlich übertrieben vor dem Hintergrund der Handlungen bis dahin. Man fragt sich: Wenn ihm doch, aus gutem Grund, soviel an seiner Mutter liegt, warum setzt er nicht schon viel früher alle Hebel in Bewegung, um sie zu befreien. Es wäre ein durchaus logischer Plott, Anakin zunächst den "fleißigen, gehorsamen Jedi" spielen zu lassen, aber ständig mit dem Gedanken im Kopf, die Kräfte nur zu nutzen, um seine Mutter zu befreien. Und das deutlich früher, als es in Episode II angedeutet wird.
    Und dann kommen Obi Wan und Qui Gon mit einem Blutplasmaanalysegerät vorbei und sehen "Mööööp Mööööp", dass Klein-Ani ziemlich heftig auf Macht-Droge ist. Das reißt einen beim Zuschauen immer noch komplett raus. Warum kann der Wolf bei Rotkäppchen sprechen? Weil er einen T-35-RX-Sprachchip eingepflanzt bekommen hat. Warum schlafen Dornröschen und der ganze Hofstaat 100 Jahre lang? Weil die Hexe das gefährliche Giftgas ihrer Vorrednerin nicht beseitigen, sondern nur in ein harmloses, lang wirkendes Beteubungsgas umwanden konnte.
    Warum hat Rapunzel so lange Haare? Weil sie sich die Haare mit Ultra-Long-Extreme Shampoo wäscht (an der Stelle bitte noch eine passende Werbeeinblendung).
    Sowas funktioniert einfach nicht. Mystische, märchenhafte Rahmenbedingungen müüsen nicht krampfhaft pseudowissenschaftlich erklärt werden.
    Und auch die Darstellung der Gungans ist… gruselig. Man kann sich hier vorstellen, was dahinter steckt. Das ist Spaß auf Kleinkinderniveau. "Wirsse dich machen zu superheftig General". Der Film sollte auf Biegen und Brechen Kinder unterhalten und amüsieren (furzendes Reittier).
    Aber auch gutes Kinderprogramm muss nicht kindisch sein. Im Gegenteil. Gute Kinderunterhaltung nimmt Kinder ernst und versucht nicht, sie zu immitieren.

  2. Snaggletooth

    Mich hat ja irgendwann diese nie so ganz bestätigte Story mit Darth Plaigues, der angeblich die Medichlorianer beeinflussen konnte Leben zu generieren, was seinen ihn ermordenden Schüler Darth Sidious dazu trieb, Anakin zu zeugen und diesem später zu versprechen, über diese Macht Padme vor dem Tod bewahren zu können, mit der ganzen Medichlorianer/unbefleckte Empfängis-Idee versöhnt, weil ich das im Nachhinein ziemlich cool fand. Acuh gerade weil das so als unbestätigtes Gerücht im Raum stand.

    Was mir übrigens noch gefallen hatte an Episode 1, der fronssösölnde Nute Gunray und sseinö ‚Andelsföderassion.
    Das Drumrum beim Podrennen war mir damals aber etwas zu viel Muppetshow, daher war ich beim Podrennen immer etwas zwiegespalten wie ich das finde. Aber "the Flag Parade" ist ein schönes Ben-Hur-mäßiges Musik-Stück. Das mochte ich wiederum daran.

    Ansonsten schönes Interview. Danke dafür.

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