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Literatur // Artikel

Tales of the Jedi – Die Jedi-Chroniken

Sie schrieben Geschichte und das buchstäblich: Mit den Tales-of-the-Jedi-Comics schufen Tom Veitch und Kevin J. Anderson die Vorzeit der Saga und setzten neue Maßstäbe der Star-Wars-Erweiterung.
Hugh Flemings Titelbild zum Sammelband von Darth Lords of the Sith© Lucasfilm

Überlebensgroße Helden und Schurken

Das Figurenensemble von Tales of the Jedi weckt insgesamt Erinnerungen an den letzten Satz von George Lucasursprünglichem Konzept für Krieg der Sterne, wo es nach der großen Siegesfeier über die beiden imperialen Beamten, die in dieser Fassung – basierend auf sehr ähnlichen Figuren in Akira Kurosawas Film Die verborgene Festung – noch eine Rolle einnehmen, welche später von R2-D2 und C-3PO übernommen werden sollte, heißt:

Sie erkennen jetzt, dass sie die ganze Zeit über an der Seite von Halbgöttern gereist sind.

Die Tales-of-the-Jedi-Helden sind in ihrem Handeln zwar keine Halbgötter, sondern zeichnen sich durch äußerst menschliche Emotionen aus, doch in ihrem Wirken sind sie überlebensgroß und treten als wahre Paladine ihres Zeitalters auf.

Ulic Qel-Droma

Christian Gossett: Ulic Qel-Droma in Die Erlösung (Redemption)

Ulic Qel-Droma ist der tragische Held und gefallene Ritter seiner Epoche. Wie Darth Vader Jahrtausende später – und sein direkterer Nachfolger Revan kurz darauf in den an die Tales anknüpfenden Knights-of-the-Old-Republic-Spielen – begann er seine Laufbahn als angehender Jedi-Ritter, bevor er zum Kriegsherrn im Kaiserin-Teta-System und zum Dunklen Lord der Sith wurde.

Als Schüler von Meister Arca Jeth von Arkania wurde Ulic zusammen mit seinem Bruder Cay und seinem Jedi-Freund Tott Doneeta ausgesandt, um die Bestienkriege auf dem Planeten Onderon zu beenden. Nachdem sie erfahren hatten, dass die königliche Familie des Planeten die dunkle Seite der Macht verehrte, unterstützten die Jedi den Aufstand der Bestenreiter und brachten Onderon den Frieden, der durch den bösen Geist des Dunklen Lords Freedon Nadd jedoch bald darauf gestört wurde. Meister Arca wurde in den Kämpfen gegen die dunklen Anhänger Freedon Nadds gefangengenommen, und Ulic rief weitere Jedi zur Unterstützung herbei, die von Nomi Sunrider angeführt wurden. Mit Nomis Gabe der Kampfmeditation gelang es, Meister Arca zu retten, den gestürzten König Ommin und seine Armee zu besiegen und Freedon Nadds Geist für immer vom Planeten zu verbannen.

Nach den Kämpfen auf Onderon verlagerte sich das Geschehen ins Kaiserin-Teta-System, wo ein Orden dunkler Machtnutzer und Magier, die Krath, mit Hilfe von Informationen, die ihnen Ommin und Freedon Nadd gegeben hatten, die Herrschaft an sich gerissen hatten. Die Jedi und die Republik versuchten, die Krath zu vernichten, wurden jedoch mit dunkler Magie zurückgeschlagen. Ulic beschloss daher, die Krath zu unterwandern, wobei er jedoch mit einem magischen Gift dazu gebracht wurde, seinem Hass nachzugeben und der dunklen Seite verfiel. Bald darauf tat sich Ulic mit dem ebenfalls der dunklen Seite der Macht verfallenen Jedi Exar Kun zusammen, und gemeinsam begannen sie einen Krieg gegen die Republik.

Ulic unterwarf die mandalorianischen Kriegerklans und griff sogar Coruscant an. Dort jedoch wurde er von seiner dunklen Geliebten, der ehemaligen Anführerin der Krath, Aleema, verraten und geriet in die Gefangenschaft der Jedi, aus der Exar Kun und Mandalore der Unbezähmbare ihn jedoch befreiten.

Nachdem er die verräterische Aleema Keto aus dem Weg geräumt hatte, schloss sich Qel-Droma Kun bei einem Angriff auf die Jedi-Festungswelt Ossus an, wo er seinen Bruder Cay in Gegenwart seiner ehemaligen Kameraden tötete. Der Brudermord erzürnte die Jedi, und Nomi Sunrider durchtrennte Ulics Verbindung zur Macht. Besiegt und gedemütigt schwor Ulic den Sith ab, bevor er die Jedi zu Exar Kuns Festung auf Yavin 4 führte. Dort gelang es den vereinten Kräften der Jedi und der Republik, den letzten Dunklen Lord zu besiegen.

Nach dem Krieg zog sich der nun gebrochene Ulic auf die Eiswelt Rhen Var zurück, wo er hoffte, seine Tage in Einsamkeit verbringen zu können. Doch Nomi Sunriders Tochter Vima besuchte ihn in seiner Verbannung, um unter seiner Anleitung die Wege der Macht zu erlernen. Nachdem er durch ihre Ausbildung ein gewisses Maß an innerem Frieden gefunden hatte, wurde Ulic von einem feigen Niemand, der sich so einen Namen machen wollte, aus dem Hinterhalt erschossen. Er starb im Einklang mit der Macht und mit dem Herzen eines wahren Jedi-Ritters.

Tom Veitch erklärte über Ulic: „Es besteht eine gewisse Verbindung zu Luke, denn sein Name ist gewissermaßen ein Anagramm des Namens Luke. Gegen Ende vollzieht dieser Charakter einen vollständigen Wechsel zur dunklen Seite der Macht. Die Idee war es also, einen jungen, idealistischen Helden zu erschaffen, der nicht wie Luke Skywalker aussieht, sondern eine andere Person darstellt, die jedoch dem typischen Helden entspricht. Einen impulsiven, jungen Krieger, der sich seiner selbst sehr sicher ist.”

Nomi Sunrider

Nomi Sunrider war eine der vielen Innovationen, die Tales of the Jedi im Erweiterten Star-Wars-Universum darstellte. Mit ihr wurde erstmals eine weibliche Figur als große Jedi-Heldin inszeniert mit einzigartigen Fähigkeiten in der Macht, der Kampfmeditation, und einer außergewöhnlichen Doppelrolle, denn eingeführt wird Nomi als Frau eines Jedi-Ritters und Mutter einer kleinen Tochter. Ihr Schicksal sollte es sein, eine der größten Jedi ihres Zeitalters zu werden.

Glücklichere Zeiten: Andur, Nomi und Vima Sunrider von David Roach

Nomi Sunrider wurde als Nomi Da-Boda geboren und heiratete Andur Sunrider, der sich zum Jedi-Ritter ausbilden ließ. Schließlich gebar sie eine Tochter, welche sie Vima nannte. Während einer Reise zum Stenness-System wurde Andur von einer Gruppe von Banditen überfallen, die dem Hutten Bogga dienten. Die Angreifer waren auf der Suche nach den Adegan-Kristallen, welche Andur bei sich trug. Andur starb durch den feigen Angriff, und Nomi ergriff die Waffe ihres toten Mannes, um Vima zu schützen und Rache zu üben. So sehr erschütterte sie diese plötzliche Nähe zur dunklen Seite der Macht, dass sie sich lange Zeit weigern würde, erneut das Laserschwert eines Jedi zu ergreifen.

Andur Sunrider fordert Nomi auf, zum Lichtschwert zu greifen (aus dem Hörspiel Tales of the Jedi)

Über ihren Mann Andur sollte Nomi später sagen: „Er war ein wahrer Jedi, ein Mann von großer Stärke und tiefen Gefühlen. In unserem Haus herrschte wahre Liebe … Doch selbst mit ihm erlebte ich Zeiten großer Einsamkeit. Er war ein Jedi-Ritter, und ein Jedi darf niemals zögern, dem Ruf seiner Pflicht zu folgen.“

Nach vielen Prüfungen, nach Kämpfen und der Überwindung von Not und Gefahren, schloss Nomi ihre Ausbildung unter Jedi-Meister Thon ab und wurde mit der Leitung der Jedi-Hilfsmission betraut, welche nach Onderon entsandt wurde, um Ulic Qel-Droma bei der Niederschlagung des Freedon-Nadd-Aufstands zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit weiteren Jedi-Rittern half Nomi Ulic dabei, der Herrschaft der Sith auf Onderon ein Ende zu setzen.

Titelbildmaler Dave Dorman schuf das vielleicht ikonischste Bild von Nomi Sunrider: In Anlehnung an die Pietà trauert Nomi um ihren toten Gatten, während das Lichtschwert schon ihre Zukunft andeutet.
Dave Dorman dazu: „Ich wählte eine Darstellung mit introspektiver Note, in der Nomi in einem Zustand der Ungewissheit gefangen ist. Die Herausgeber gaben meinen Wünschen nach und ließen mich meinen Weg gehen. So ist das Bild vielleicht nicht gerade actionreich, aber es funktioniert.”

Nach diesen Ereignissen gehörte Nomi Sunrider zu den zahlreichen Jedi, die im Großen Sith-Krieg gegen den gefallenen Ulic und den ebenfalls dem Bösen erlegenen Exar Kun kämpften. Im Verlauf des Krieges wurde Nomi Zeugin, wie Ulic seinen Bruder Cay tötete. In der Folge half sie mit, Ulics Bande zur Macht zu durchtrennen, womit der Anfang vom Ende des Großen Sith-Kriegs eingeleitet wurde.

Nach dem Krieg stieg Nomi in der Hierarchie der Jedi immer weiter auf, bis sie zur Großmeisterin des Ordens wurde. In dieser Funktion leitete sie das Konklave, das über den Wiederaufbau des Jedi-Ordens beriet. Als ihre Tochter Vima Ulic aufsuchte, um unter seiner Anleitung zur Jedi ausgebildet zu werden, folgte Nomi ihr nach. So wurde sie Zeuge des Todes und der Erlösung des Ulic Qel-Droma.

Nomis Vermächtnis aber überdauerte die Jahrtausende, und noch in den Tagen der Neuen Republik erzählten sich die Jedi die Legenden der Nomi Sunrider.

Tom Veitch erzählte über die Entwicklung von Nomi Sunrider: „Ich wusste tief in mir, dass ich eine weibliche Jedi erschaffen wollte, und ich wollte mindestens eine Jedi-Figur in der Geschichte haben, die komplexe Emotionen und Motive hat. Ich hatte die Idee, dass Andur Sunrider, ein verheirateter Jedi, von einem Widersacher getötet wird. Was würde in dieser Situation wohl mit seiner Frau und seinem Kind geschehen? Mir wurde klar, dass seine Frau möglicherweise machtempfänglich ist, eine potenzielle Jedi, die bis dato ihre Rolle als Ehefrau und Mutter bevorzugt hat. Nachdem sie miterlebt hat, wie ihr Ehemann ermordet wurde, schlägt sie den Weg der Jedi ein, weigert sich aber aufgrund der Umstände des Todes ihres Ehemanns, das Lichtschwert zu benutzen.”

Darüber hinaus wollte Veitch seiner weiblichen Jedi eine einzigartige Machtfähigkeit geben: „George Lucas hatte grünes Licht für die Idee der Jedi-Kampfmeditation gegeben, bei der ein Jedi durch einen Prozess der inneren Visualisierung den Ausgang von Ereignissen durch die Macht beeinflusst. Wir werden andere Jedi zeigen, die diese Macht nutzen, aber mit der Zeit wird aus Nomi eine sehr fortgeschrittene Anwenderin dieser Machtfähigkeit.”

Freedon Nadd

Freedon Nadd erscheint Ulic Qel-Droma

Auslöser vielen Übels in den Tales of the Jedi ist Freedon Nadd, dessen böser Geist noch Jahrhunderte nach seinem Ableben auf Onderon aktiv war und nicht nur die Herrscherfamilie des Planeten verdarb, sondern später auch den Jedi-Schüler Exar Kun und die Anführer der Krath-Kultisten im Kaiserin-Teta-System. Nadds Geist wurde schließlich auf Onderson Mond Dxun verbannt, doch selbst dort regte er sich noch, und auch sein dunkles Mausoleum sollte in späteren Generationen ein Sammelpunkt von Sith-Anhängern werden.

Freedon Nadd begann sein Dasein als großer Jedi der Alten Republik. Wie viele Jedi jener Tage verlebte er seine Jahre als Jedi-Schüler auf Ossus, doch sein Streben nach Macht führte dazu, dass er seinen Meister tötete und den Orden verließ. Er floh ins Herz des Sith-Imperiums, wo er sich Wissen über die dunkle Seite aneignete und zum Schüler des Sith-Lords Naga Sadow wurde.

Auf dem Dschungelmond Yavin 4 lehrte Sadow Nadd die Sith-Künste und führte ihn weiter auf den dunklen Pfad. Nachdem Nadd alles erlernt hatte, was er wissen wollte, tötete er Sadow und verließ Yavin 4 auf der Suche nach einer neuen Welt. Er erklärte sich zum Dunklen Lord der Sith und unterwarf die Welt Onderon mit Hilfe seiner Kräfte. Als König von Iziz beherrschte der dunkle Lord die Welt über 100 Jahre lang. Nach seinem Tod wurde sein Leichnam in der Stadt beigesetzt, wodurch diese zu einem zentralen Brennpunkt der dunklen Seite wurde. Nadds Geist weilte in seiner Gruft und unterwies dort seine Nachkommen in der dunklen Seite der Macht. Etwa 4000 Jahre vor Luke Skywalker führte diese Verherrlichung von Freedon Nadds Andenken zur letzten Schlacht der Bestienkriege von Onderon, der sich als Konflikt zwischen den Bürgern von Iziz herausstellte, die den verstorbenen Dunklen Lord verehrten, und denen, die wegen der Weigerung, den Sith die Treue zu schwören, verbannt worden waren.

Ein Jedi-Team unter Arca Jeth besiegte Königin Amanoa und beendete so die Macht von Nadd auf dem Planeten. Der abgesetzte König Ommin jedoch beschwor den Geist von Freedon Nadd erneut aus dem Chaos heraus, um den Einfluss der Sith auf den Planeten wiederherzustellen. In der Folge stahlen die Anhänger Freedon Nadds den Sarkophag des Dunklen Lords. Erst die geballte Macht der Jedi-Ritter unter Führung von Ulic Qel-Droma und Nomi Sunrider konnte die Anhänger Nadds aufhalten. Nadds Körper wurde auf Onderons Mond Dxun in ein dunkles Mausoleum gebracht, wo die böse Präsenz des dunklen Lords noch Jahrzehnte später die Anhänger der Sith zum Kampf um Onderon aufhetzen sollte.

Nadds Geist war außerdem dafür verantwortlich, Aleema und Satal Keto aus dem Kaiserin-Teta-System mit Informationen über die dunkle Seite der Macht zu versorgen. Auch den späteren dunklen Lords Ulic Qel-Droma und Exar Kun wies Nadd den Weg zur dunklen Seite. Am intensivsten gelang ihm das bei Exar Kun, den er nach Korriban führte, wo er ihm erst das Leben rettete, als Kun sich bereit erklärte, sich der dunklen Seite zu verschwören. Nadd erhoffte sich von seinem Bündnis mit Kun – der Nadds Vorbild folgte und auf Yavin 4 die alten Diener von Naga Sadow, die Massassi, unterwarf – einen neuen Körper, doch Kun weigerte sich, die entsprechende Sith-Alchemie dazu zu verwenden. Als Nadd versuchte, Exar Kun deshalb mit der dunklen Seite zu vernichten, gelang es Kun, Nadds Geist tödlich zu verwunden. Mit letzter Kraft informierte Nadd die Führer der Krath, Aleema und Satal Keto, über die Gefahr, die von Exar Kun für sie ausging. Das Erbe der Sith, so erklärte er ihnen, müssten nun Ulic, Satal und Aleema antreten. Dann ging Nadds böser Geist ins Chaos ein, die Unterwelt der Macht, der alle dunklen Lords nach ihrem Tod anheimfallen.

Exar Kun

Der erste dunkle Lord mit Doppellichtschwert: Exar Kun

Die Rolle des hoffnungslos verlorenen Schurken der Geschichte übernimmt Exar Kun. Wie Ulic, und später Revan und Vader, ist auch er zu Beginn der Geschichte ein Jedi-Ritter, doch verfällt er aus Machthunger der dunklen Seite der Macht und wird zum Schüler des Geists von Freedon Nadd. Mit dem Wissen jenes dunklen Meisters erhebt Kun sich zum dunklen Lord der Sith, versklavt die Massassi von Yavin 4 und tut sich schließlich mit dem gefallenen Ulic zusammen. Gemeinsam führen sie Krieg gegen die Republik, bis sie von den Jedi um Nomi Sunrider getrennt und zurückgedrängt werden. Während Ulic von der Macht abgeschnitten wird, weigert sich Exar Kun, seine Niederlage hinzunehmen. Mit einem Sith-Ritual lässt er seine sterbliche Hülle zurück und wird zu einem bösen Geist, der noch Jahrtausende lang auf Yavin 4 sein Unwesen treiben wird. Erst Luke Skywalker und seinen neuen Jedi-Schülern gelingt es in der Jedi-Akademie-Romantrilogie schließlich, den dunklen Lord endgültig zu vernichten.

Exar Kun begann seine letztlich zerstörerische Karriere als Schüler des renommierten Jedi-Meisters Vodo-Siosk Baas. Bereits in dieser Zeit erlangte er Kenntnisse über die Geschichte der Sith. Kun war von seinen Fähigkeiten überzeugt und neigte dazu, in emotionalen Situationen eine hohe Reizbarkeit an den Tag zu legen. Er war von einer brennenden Neugierde auf die Sith erfüllt und machte sich bald auf die Suche nach mehr Informationen, die ihn auf den Planeten Onderon führte. Unter Mithilfe zweier Anhänger des dunklen Lords Freedon Nadd, der dort einst geherrscht hatte, gelangte Kun schließlich zum Grab Nadds auf dem Planeten Dxun, wo er mit dem Geist des toten Sith konfrontiert wurde. In der Annahme, dass Kun ihm zu seiner körperlichen Gestalt verhelfen könne, führte Nadd den jungen Jedi zur alten Heimatwelt der Sith, Korriban. Dort ließ Nadd Kun in eine tödliche Falle stolpern und heilte ihn erst wieder, nachdem dieser sich der dunklen Seite verschrieben hatte.

Als Nächstes begab sich Kun zum Mond Yavin 4, der eine eigene, spezifische Geschichte innerhalb der Sith-Kultur aufwies. Kun versklavte die dort lebenden, primitiven Massassi, eine alte Subspezies des Sith-Volkes, und zwang sie, ausgedehnte Tempelanlagen auf dem Dschungelmond zu errichten. In der Folge wurde der Geist Nadds von Kun, der ihm nie vertraut hatte, verbannt. Dabei erfuhr Kun von mehreren weiteren Anhängern der dunklen Seite, die von Nadd gelernt hatten.

Kun betrachtete Nadds andere Schüler, darunter die Adligen Satal und Aleema Keto im Kaiserin-Teta-System, die dort den Krath-Kult gegründet und das System erobert hatten, als Bedrohung und begann mit deren Vernichtung. Auf Cinnagar begegnete Kun Ulic Qel-Droma, der bereits von der dunklen Seite verführt worden war, und duellierte sich mit ihm. Der Geist des dunklen Lords Marka Ragnos forderte die beiden gefallenen Jedi jedoch auf, zusammenzuarbeiten und proklamierte sie zu Dunklen Lords der Sith, wobei Exar Kun die Rolle des Meisters, Ulic die des Schülers zufallen sollte. Gemeinsam wollten sie das goldene Zeitalter der Sith in die Galaxis zurückzubringen.

Sie verbündeten sich mit den Überresten der Krath sowie den Kriegerclans der Mandalorianer und erklärten im Jahr 3996 vor Yavin der Republik den Krieg. Zu Beginn des Konflikts reiste Kun zur Jedi-Bibliothek auf Ossus, ermordete den Hüter der alten Schriften der Jedi, Odan-Urr, und nahm ein seltenes Sith-Holocron in seinen Besitz.

In der Folge brachte Kun mehrere Jedi-Anwärter nach Yavin 4, wo er die Macht des Holocrons nutzte, um sie zu verderben und sie in seine Bruderschaft der Sith umzuformen. Kun entsandte seine Bruderschaft in die Galaxis, um ihre Meister zu töten und Chaos zu stiften. Gleichzeitig begab er sich zur Hauptwelt der Republik, nach Coruscant, um seinen Schüler Ulic zu retten, der bei einem unklugen Angriff auf die Zentralwelt gefangen genommen worden war.

Kun, der stets darauf bedacht war, sich in Szene zu setzen, betrat während des Prozesses gegen Qel-Droma wegen Kriegsverbrechen den Senatssaal und tötete den Obersten Kanzler Sidrona. Anschließend befreite er Ulic, doch auf der Flucht stellte sich ihm sein alter Meister Vodo-Siosk Baas in den Weg. Nachdem dieser sich Kun nicht unterwerfen wollte, enthüllt Kun seine neue Erfindung, das Doppelklingen-Lichtschwert, und tötete Baas in einem Duell.

Kun misstraute Aleema Keto, die für die Gefangennahme Ulics verantwortlich war, und veranlasste ihren Tod, indem er sie dazu manipulierte, eine massive Supernova im Cron-Sternenhaufen auszulösen, die den Jedi-Planeten Ossus vernichten sollte. Vor der chaotischen Evakuierung des dem Untergang geweihten Planeten durch den Jedi-Orden begaben sich Kun und Qel-Droma in die Große Jedi-Bibliothek, wo sie antike Schätze der Jedi und Sith stahlen. Während Kun mit seiner beträchtlichen Beute entkommen konnte, geriet Qel-Droma in einen Kampf gegen seinen Bruder, den er tötete, woraufhin er seiner Verbindung zur Macht beraubt wurde. Ulic erkannte durch den Tod seines Bruders sein wahres Selbst und schwor der dunklen Seite ab. Er führte die Jedi zu Kuns Basis auf Yavin 4, wo Kuns sterbliches Leben endete und sein Dasein als ruheloser Geist begann.

Noch Jahrhunderte später wurde die Geschichte von Exar Kun, wie auch die von Ulic, in den Kreisen der Jedi als abschreckendes Beispiel bewahrt und an neue Jedi-Generationen als ständige Mahnung, die dunkle Seite der Macht niemals zu unterschätzen, weitergegeben.


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

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1 Kommentar

  1. Snakeshit

    Toller Artikel, ich habe mich in den letzten Wochen auch sehr für diese Comicreihe interessiert, in Anbetracht des Mangold Films, der irgendwann mal (vielleicht) erscheinen soll, wollte ich mal sehen, was die Legends damals sich eigentlich für die Ursprünge des Jediordens gedacht hatten.

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