Zurück in die Vorgeschichte der Vorgeschichte
Nach dem durchschlagenden Erfolg der dritten Tales-Geschichte, Die Lords der Sith (Dark Lords of the Sith), gab Dark Horse sofort eine Fortsetzung in Auftrag. Bei Der Sith-Krieg (The Sith War) erarbeiteten Veitch und Anderson zunächst noch gemeinsam die ersten beiden Ausgaben, dann übernahm Anderson die Leitung, während Veitch sich zurückzog. So wurden diese beiden Tales-Ausgaben nach vielen Jahren Veitchs letzter Beitrag zum Star-Wars-Universum.
„Ich spürte, wie mein kreativer Freiraum zunehmend enger wurde”, erinnerte Veitch sich später. „Es war Zeit zu gehen.”

In Der Sith-Krieg steuert die Geschichte um Exar Kun und Ulic Qel-Droma auf ihren Höhepunkt zu. Die beiden gefallenen Jedi und selbsternannten Dunklen Lords der Sith greifen die Republik und die Jedi an. Sie zerstören die Bibliothekswelt Ossus, Exar Kun schwingt sein Doppellichtschwert, Ulic tötet seinen Bruder Cay und wird von der Macht abgeschnitten, und Exar Kun wird auf Yavin 4 zum bösen Geist.
Mit Der Sith-Krieg stieß ein neuer Zeichner zum Projekt, der damals 33 Jahre alte Dario Carrasco. Nachdem er seinen Auftrag trotz der eng gesetzten Frist rechtzeitig fertiggestellt hatte, wurde er direkt gebeten, auch die nächsten beiden Tales-Reihen zu übernehmen, für die Kevin J. Anderson abermals die Skripte lieferte.
Anstatt jedoch die Geschichte nach der Geist-Werdung Exar Kuns und der „Machtlosigkeit” Ulic Qel-Dromas weiterzuerzählen, ging Anderson abermals in die Vergangenheit zurück, zum Goldenen Zeitalter der Sith und dem Untergang ihres alten Reiches.


Das Goldene Zeitalter der Sith erzählt vom Jedi Odan-Urr, der von seinem Meister ausgesandt wird, um Kaiserin Teta zu helfen, das Koros-System zu vereinen. Er setzt seine Kampfmeditation ein, um bei der Eroberung des letzten Planeten Kirrek zu helfen. Dabei werden die Eltern von Gav und Jori Daragon getötet, die nun Hyperraumforscher werden. Diese Entdeckungsreisen nach neuen Hyperraumrouten verlaufen jedoch nicht sehr erfolgreich, sodass Gav und Jori schließlich mit ihrem Schiff, der Starbreaker 12, die riskanteste Route ihrer Laufbahn einschlagen. Und die führt sie direkt zur Sith-Welt Korriban, wo sie von den Sith gefangen genommen werden.
Naga Sadow nutzt die plötzliche Ankunft eines Schiffes aus der Republik, um einen Krieg der Sith gegen die Republik zu provozieren. Er manipuliert die Sith-Lords, ihn zum neuen dunklen Lord zu ernennen und inszeniert einen Angriff, um der Republik die Schuld in die Schuhe zu schieben. Sadow weist Gav in die Wege der Sith ein und schickt Jori mit einem Peilsender auf ihrem Schiff zurück zur Republik. Nach einem Machtkampf mit seinem Rivalen Ludo Kressh geht Sadow als Sieger hervor und bereitet seine Streitkräfte auf einen Präventivschlag gegen die Republik vor.

In der Fortsetzung, The Fall of the Sith Empire (Der Untergang der Sith), kommt es dann zum Krieg von Republik und Sith-Imperium. Nachdem es der Republik gelungen ist, Coruscant gegen Naga Sadows Flotte zu verteidigen, führt Gav im Koros-System, das einst nach Kaiserin Teta benannt werden wird, die Sith-Invasion an. Er flieht jedoch nach einer Konfrontation mit seiner Schwester Jori. Nach schweren Kämpfen wendet sich an allen Fronten das Blatt gegen die Sith, die nach Korriban zurückgedrängt werden. Dort kommt es zum Kampf Naga Sadows gegen seinen Sith-Rivalen Ludo Kressh, bei dem es Sadow zwar gelingt, Kressh zu besiegen, doch bevor er diesen Sieg auskosten kann, kommt die Flotte der Republik an und zwingt Sadow zur Flucht nach Yavin 4.
Bei Das Goldene Zeitalter der Sith wurde Carrasco erstmals nicht darauf festgelegt, den Stil von Christian Gossett nachzuahmen, sondern er konnte seine eigene Kreativität entfalten und neue Figuren, Raumschiffe und Nichtmenschen entwerfen.
„Ich bin selbst ein riesiger Fan von Geschichte, und die frühe Geschichte von Star Wars war genau mein Ding“, erinnerte er sich später. „Meine Designideen für beide Geschichten wurden vom feudalen Japan in Kombination mit mesopotamischen und ägyptischen Designs inspiriert.“
Gegen derart exotische Inspirationsquellen hatte Lucasfilm auch nichts einzuwenden, nur wurde Carrasco und Anderson die Auflage erteilt, keine direkten Kopien historischer Kulissen zu erstellen, da Star Wars unbedingt sein eigenständiges Universum bleiben sollte. „Man konnte sich also von unserer Geschichte inspirieren lassen, solange man das Design nur möglichst unirdisch abwandelte”, so Carrasco.
Toller Artikel, ich habe mich in den letzten Wochen auch sehr für diese Comicreihe interessiert, in Anbetracht des Mangold Films, der irgendwann mal (vielleicht) erscheinen soll, wollte ich mal sehen, was die Legends damals sich eigentlich für die Ursprünge des Jediordens gedacht hatten.