Mit der heutigen Ausstrahlung über Disney+ findet die Live-Action-Serie The Acolyte ihren vorläufigen Abschluss. Wie sich das Drama zwischen den in einer Vergenz geschaffenen Schwestern, dem nicht ganz so mit sonnigem Gemüt gesegneten Jedi Sol und dem charismatischen Maskenmann ausspielt, könnt ihr im achten Kapitel der Serie erfahren.

(Stand jetzt, zum zeitpunkt der Veröffentlichung, gibt es noch keinen Titel für die Folge, ebenso wie keinen knappen Inhaltstext … sobald sich das ändert, werden wir entsprechend nachreichen.)
Folge 8
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Wie immer wünschen wir euch viel Spaß beim Ansehen und sind auf euren (emotionalen, aber zivilisierten) Meinungsaustausch gespannt gespannt!
"Die Tragik von Sol kann sich so nie wirklich entfalten."
Für mich ist eigentlich klar, dass Sol keine positive Figur ist. Seine Tragik ist nicht die Tragik der Serie, sondern die Tragik am Ende von Osha, die auf die dunkle Seite wechselt. Sol ist nicht bereit seinen Fehler zu reflektieren, was übrigens schon auch eine Jedisache sein kann, weil sie mit ihren Emotionen ja gar nicht umgehen dürfen, sondern sie stets wegsperren sollen. Sol äußert in der Finalepisode eigentlich seine Lebenslüge, dass ihn die Ereignisse aber doch erschüttert haben, konnten wir in den letzten Episoden beobachten. Und am Ende bedeutet auch diese mangelnde Reflektion seinen Tod.
"Nur sollte das halt möglichst schnell gemacht werden und nicht wieder mit Pausen in epischer Länge."
Die mindestens zwei Jahre Wartezeit sind ja leider Fakt. Finde ich auch viel zu lange, betrifft auch den ganzen Serienmarkt. Viele Serien verlieren so ihr Momentum. Es macht auch deutlich weniger Spaß etwas zu verfolgen.
@Snakeshit
Aber ich finde hier ist das anders. Hier sehe ich so viele Stellen und so viele Ideen, wo man mir doch viel mehr hätte erzählen können. Ich sehe bei "Acolyte" genau dieses Potenzial eine echte Serie zu haben, die eben nicht einfach nur eine Miniserie oder 5 Stunden Kinofilm ist. Da noch mehr rauszuschneiden für einen Filmcut käme mir völlig absurd vor, weil dass was wir haben scheint schon der Filmcut, also das ökonomischste Erlebnis zu sein, dass echt zu stark runtergebrochen wurde auf 30 Minuten Episoden.
Ich gehe vom aktuellen Resultat aus. Das Potenzial für mehr sehe ich in ausnahmslos in allen Serien. Besonders der Mando baut in der 3. Staffel nichts mehr auf, sondern kurbelt es runter.
Bei Obi Wan bleibt Reva auf der Strecke, ihre Geschichte hat am Ende nicht die Relevanz, die sie haben könnte.
Wenn man sich damit arrangiert hat, dass Boba Fett nicht mehr dieser Killer ist, dann funktioniert auch die Show zumindest zu Beginn. Aber es gibt auch da irgendwie keine Dringlichkeit, die vermittelt wird.
Bleiben wir aber bei the Acolyte. Das Ende, wenn Vernestra abermals etwas vertuschen will und dafür sogar den Namen eines Jedi opfert, ist schon ein ziemlicher Hammer. Sie verfügt wohl über einen ähnlich irrationalen Mutterinstinkt wie Koril, beide schützen ihren Orden und sind bereit, ins Extreme zu gehen.
Was für mich nicht plausibel ist, dass der Rat nicht in Ermittlungen involviert ist. Immerhin dürfte die Ermordung von Jedi-Meistern ein aussergewöhnliches Ereignis darstellen. Warum nicht einen Rat zeigen? Yoda am Ende könnte sogar noch problematischer sein, wenn er eingeweiht ist.
Was Plagueis angeht, so wirft das mMn auch schon Fragen auf. Dass man die ich dachte du wärst tot Karte mit Quimir und Vernestra abermals zückt, halte ich nicht gerade für originell. Wir werden dann sehen, ob es eine Konfrontation geben wird. Osha schliesst sich mMn einfach zu schnell Quimir an und Mae zurückzulassen, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Das Blitzdingens wird vermutlich auch nicht in Stein gemeisselt sein, weil es wie schon in Men in Black nicht zu Ende gedacht ist, wenn man die Geschichte der Figuren und ihre Interkonnektivität ausloten will. Zumal es sowieso merkwürdig ist, wenn da dann wieder jemand mit dem gleichen Gesicht auftaucht.
Was ein wenig cringe rüberkam, als Sol seinen Satz nicht ganz beenden konnte und sagte, er liebe Osha. Schon das Nachstellen im Wald hatte weniger die Züge von einem väterlichen Freund als einer Manie. Leider bleibt die Motivation da absolut im Dunkeln. Und aufgrund seines Dahinscheidens, werden wir das wohl auch nicht mehr restlos geklärt kriegen. Aber gut, ich hoffe, dass man einen ungefähren Masterplan verfolgt. Bislang seh ich da nur lose Enden, die eine zweite Staffel fast bedingen.
@Wookiehunter Eigentlich ist es die Bazel Show, brillant 😆 . Das Wesen von Bazel zu verstehen, ist vermutlich das wahre Mysterium an der Serie. Bei seinem Einsatz im Schiff gegenüber Sol, war ich dann auch sehr verwundert. Man könnte es aber ebenso deuten, dass Bazel Sol vor einer schlimmen Tat (dem Abschießen von Mae) abhalten wollte, also er doch eher der hellen Seite zugewandt ist. Übrigens, dass Sol auf einmal Mae abschießen möchte, war gleichzeitig so ein wtf Moment.
Ja bis jetzt wirkt es fast so als hätte man Koril einfach vergessen. Vielleich hat Qimir ja seine Machtblitzdingsnummer auch bei den Autoren durchgeführt. Sie könnte natürlich in einer zweiten Staffel (falls es die dann gibt) als Überraschungsgast auftauchen oder wir bekommen wieder so eine Rückblickfolge, wo ihr Verbleiben geklärt wird. Ich hoffe zumindest, dass das doch irgendwie so durchdacht ist.
„Eher erkennt man den Versuch, in dieser festgefahrenen Lucasfilmmaschine, eine Geschichte erzählen zu wollen, die sehr ambitioniert ist.“ Ich frag mich immer kann man es nicht besser oder will oder darf man es nicht besser. Man sieht immer Ansätze und dann verfolgt man die anscheinend nicht weiter. Ist das Methode? Ein paar Krumen hinschmeißen, aber dann doch vage bleiben, damit man ja nichts falsch machen kann. Oder ist es einfach nur das schlechte Ergebnis eines sich selbst blockierenden Systems. Leider wird man nie erfahren, wie es denn nun wirklich stattfindet, außer irgendwann gibt es mal sowas wie Lucasleaks.
„Yoda am Ende könnte sogar noch problematischer sein, wenn er eingeweiht ist.“ Dahingehend könnte man Yoda sogar gewissermaßen entweihen. Bis jetzt ist Yoda ja sicher nicht fehlerfrei, aber in allen Formaten doch immer ein Charakter, der sich nicht auf so moralisch fragwürdiges Terrain einlassen würde.
„Schon das Nachstellen im Wald hatte weniger die Züge von einem väterlichen Freund als einer Manie.“ Irgendwie gestört kommt einem das schon vor. Später lässt sich sein Verhalten vielleicht damit erklären, dass er sich die Schuld für alles gibt bzw. ja auch tatsächlich eine Schuld trägt, aber am Anfang ist diese Fixierung da schon irgendwie krank. Man könnte das noch als (tödliche) Nächstenliebe oder als besondere Machtverbidnung, Schicksal etc. verkaufen, aber auch nur mit viel Wohlwollen.
Ehrlich gesagt bin ich dahingehend auch immer noch nicht so weit, das ich Osha als besonders dunkle oder böse Gestalt betrachte. Maul tötet ohne mit der Wimper zu zucken aus Machtgier oder ja hat sogar Spaß daran. Anakin war eine tragische Geschichte sicher, aber hey er bringt in seinem Wahn massenhaft Jünglinge um. Egal wie gut Sols Motive möglicherweise waren, Osha tötet den Mörder ihrer Mutter, der sie auch noch ihr Leben lang betrogen hat. Sie hat jemanden getötet, ja das ist schlimm, aber in Star Wars tatsächlich gar nichts so Besonderes.
@Wookiehunter
"Bleiben wir aber bei the Acolyte. Das Ende, wenn Vernestra abermals etwas vertuschen will und dafür sogar den Namen eines Jedi opfert, ist schon ein ziemlicher Hammer. Sie verfügt wohl über einen ähnlich irrationalen Mutterinstinkt wie Koril, beide schützen ihren Orden und sind bereit, ins Extreme zu gehen.
Was für mich nicht plausibel ist, dass der Rat nicht in Ermittlungen involviert ist. Immerhin dürfte die Ermordung von Jedi-Meistern ein aussergewöhnliches Ereignis darstellen. Warum nicht einen Rat zeigen? Yoda am Ende könnte sogar noch problematischer sein, wenn er eingeweiht ist."
Vernestra ist für mich einfach völlig drüber. Ihr ganzes Handeln ist letztlich eine komplette Katastrophe. Zwar nicht direkt von Anfang an, aber umso weiter es voranschreitet so mehr wird es dazu.
Anfangs untersucht sie die Dinge alein unter ihrer Verantwortung, ich denke mal es fällt in ihren Aufgabenbereich und ist ok.
Nach insgesamt dann 2 Toten, setzt sie die Untersuchung so weiter fort, ist wohl auch noch ok, wobei der Rat doch eigentlich zumindest über 2 Tote informiert werden sollte und das sie die anderen in der kurzen Beratung mit scheinbar einem einzigen Satz überzeugt das heraushalten des Rates mitzutragen ist, naja.
Aber nachdem dann ein ganzer Trupp Jedi eliminiert wird ist es mehr als grenzwertig wie sie alleine weitermacht. Wäre Vernestra an der Stelle wenigstens allein im Kommraum gewesen als Sols Nachricht eintraf und dann selbst aufgebrochen hätte man es vielleicht nochmal schlucken können. Aber es nimmt ein Anderer die Nachricht entgegen und nimmt ihre Entscheidungen einfach hin.
Dann bricht sie mit Begleitung auf. Am Ziel sehen alle die vielen toten Jedi und nach der Rückkehr beschließt Vernestra nicht nur das alles weiter vor dem Rat zu verbergen, sondern eine Reihe anderer Jedi gehen diesen Kurs auch einfach so mit.
In der letzten Folge bekommen wir dann das kurze Gespräch mit Raincourd, was wohl als Erklärung dafür herhalten soll warum sie so handelt. Aber die paar Sätze sind viel zu wenig dafür. Schlimmer sogar, wenn man sich anschaut wie Vernestra handelt und den Rest der Folge der noch folgt dazu nimmt, dann ist es doch eben genau solches Handeln wie ihres was Raincourd Forderungen rechtfertigt bzw. rechtfertigen würde.
Der Schluss mit dem sie dann noch einmal ganz allein entscheidet den Senat zu täuschen und erst nachdem sie auf die Art Fakten geschaffen hat jemanden aus dem Rat zu konsultieren bildet dann den Abschluss der Vernestra Katastrophe.
Die ganze Serie war von Anfang an ein einziger chaotischer Haufen mit unzähligen Figuren, die in der einen Folge das eine tun und sagen und in einer anderen dann das genaue Gegenteil davon. Und wieder zurück. Und für kaum eine Figur ist ihre Motivation bis zum Ende nachvollziehbar. Oder überhaupt erkennbar. Teilweise nichtmal von Anfang an.
Ich will da aber garnicht großartig drauf eingehen und kanns ehrlicherweise auch nicht, weil ich einfach irgendwann abgeschaltet habe. Das können andere definitiv besser. Genug Reviewer dazu gibt es ja.
Ich dachte mir nur: Gut, seis drum. Die Fans der Serie würden schon ihre Erklärungen und Ausreden finden. Kennt man ja nicht anders. Und solange es in seinem eigenen Kosmos spielte, wars mir einfach egal. Konnte mich drüber amüsieren.
Die Art und Weise wie man Darth Plagueis introduced hat – und quasi ein Spiegelbild zum Episode 8 Luke darstellt – sagte mir dann auch final, dass ich davon definitiv nicht mehr sehen will, weil es 100% in eine Richtung gehen würde, die mir nicht schmeckt.
Aber nun sind wir dann doch noch bei Yoda angekommen.
Und ich dachte mir eigentlich die ganze Zeit schon, dass er den Massenmord an den Jedi eigentlich spüren müsste. Solche Momente hatten wir in der PT ja mehrfach, wo Yoda katastrophale Entwicklungen spürt.
Aber auch im Allgemeinen wurde mir keinerlei glaubwürdige Erklärung geliefert, warum das niemanden auffallen sollte, dass die ganzen Jedi verschwunden sind. Und ich kann mir selbst auch nichts vorstellen, was ich da für glaubwürdig halten könnte.
Aber nun steht Venestra sogar noch vor Yoda. Und das kann ja nur in einer von drei Varianten enden. Entweder Venestra verschweigt es vor ihm bzw. belügt ihn – wo ich null glauben könnte, dass er sie nicht ohnehin durchschauen kann. Oder sie erzählt es ihm, aber er macht bei dem ganzen irgendwie mit und tut in der ganzen Saga so, als sei nichts gewesen. Oder irgendwas sorgt dafür, dass er sein Gedächtnis verliert.
Alle drei Varianten passen für mich aber so überhaupt nicht zu dem Yoda, den ich aus der Saga kenne. Auch nicht zu einer 100 Jahre jüngeren Version.
Ist mittlerweile einfach auch insgesamt harter Unsinn, wie sie immer wieder mal verzweifelt versuchen, Lucas Werk zu rekontextualisieren und zu dekonstruieren. Anstelle es einfach ruhen zu lassen.
Man könnte ja drüber reden, wenn sie es wenigstens wirklich gut machen würden. Wenn die neuen Ideen und die handwerkliche Ausführung Begeisterungsstürme auslösen würde. Wenn es eindeutig besser gemacht wäre, als beispielsweise die Prequels. Aber wir sind hier für mein Dafürhalten weit unter dem Niveau angelangt, den man von mittelmäßigen Fanfilmen kennt.
Egal obs um Writing geht. Oder das Schauspiel oder die Produktionswerte. Nichtmal die Musik. Ich glaube nicht, dass von dem Budget allzuviel in die Serie geflossen ist. Wenn dann höchstens zu einem Großteil in gewisse Schauspieler.
@Wookiehunter
"Das Potenzial für mehr sehe ich in ausnahmslos in allen Serien. Besonders der Mando baut in der 3. Staffel nichts mehr auf, sondern kurbelt es runter."
Beim Mando finde ich allein aufgrund seiner Quest der Woche Struktur kein Ansatz dafür, da einen Filmcut zu gestalten. Das dort und gerade in Season 3 und bei BoB, wo man plötzlich große Themen aufgreift, viel zu wenig und zu oberflächlich erzählt wird, darüber sind wir uns einig.
"Bei Obi Wan bleibt Reva auf der Strecke, ihre Geschichte hat am Ende nicht die Relevanz, die sie haben könnte."
Ich finde Reva keine interessante Figur, wo ich Potenziale sehe. Ich denke ein aufregenderer Ansatz wäre es gewesen, die Serie mehr aus ihrer Sicht zu erzählen, aus ihr den Point of view Charaktere auf überlebensgroße Figuren, wie Vader und Obi Wan zu machen. Das ist für mich aber eher eine konzeptionelle Änderung, nicht eine die zwingend mehr Laufzeit benötigt hätte. Da sprechen wir aber dann natürlich von einer ganz anderen Serie.
"Was Plagueis angeht, so wirft das mMn auch schon Fragen auf."
Ja und ich finde spannende. Und so funktionieren Serien. Man kriegt immer nur ein Stück des Puzzles und muss ne Woche oder (mittlerweile) leider Jahre auf das nächste warten. Gehört aber zum Medium dazu.
"Osha schliesst sich mMn einfach zu schnell Quimir an und Mae zurückzulassen, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen."
Fand ich alles plausibel und nachvollziehbar. Ich habe generell null Verständnisschwierigkeiten. Manchmal hat mich eine Charaktereintscheidung kurz überrascht und sicherlich hätte man stärkere Fundamente legen können, trotzdem kann ich die Kritik um Unverständnis und mangelhafte Nachvollziehbarkeit nicht nachvollziehen (hehe). Vielleicht bin ich die Ausnahme, vielleicht war ich aber auch aufgeschlossener, wer weiß…
"Was ein wenig cringe rüberkam, als Sol seinen Satz nicht ganz beenden konnte und sagte, er liebe Osha. Schon das Nachstellen im Wald hatte weniger die Züge von einem väterlichen Freund als einer Manie."
Genau, auch das spielt für mich die Theme rein, dass Jedi bezüglich ihrer Gefühle Kinder sind. Sie lernen von Anfang an sie zu unterdrücken und wenn sie dann doch mal an die Oberfläche kommen, fällt es ihnen schwer damit umzugehen. Sol ist für mich ein gutes Beispiel dafür, was im Jediorden falsch läuft.
"Leider bleibt die Motivation da absolut im Dunkeln."
Wirklich? Also ich habe alles verstanden.
„Bislang seh ich da nur lose Enden, die eine zweite Staffel fast bedingen.“
Nur finde ich zu viel gesagt. Das zentrale Mysterium dieser Staffel und die Origin von Mae und Osha ist hinlänglich geklärt und mit dem Tod von Sol und Vernestras Vertuschung vom Tisch. Und da hat Headland meiner Meinung nach auch ihr Wort gehalten, dass etwas abgeschlossen wird. Natürlich wollen wir jetzt wissen, wie es mit den Figuren und Plagueis usw. weiter geht, was Qimirs Hintergrund ist. Aber das sind für mich völlig legitime lose Fäden.
Ich möchte betonen. Es ist eine Serie. Keine Miniserie.
@Patrios
„Ehrlich gesagt bin ich dahingehend auch immer noch nicht so weit, das ich Osha als besonders dunkle oder böse Gestalt betrachte.“
Finde ich auch gut. Sie steht am Anfang ihres Weges als dunkle Acolytin. Es ist nicht so abrupt, wie bei Anakin von null auf Kindermord, sondern wir kriegen endlich mal eine ambivalentere Neigung zur Dunklen Seite. Ich finde, dass kann man langsam mal mit Star Wars machen.
@Palpatine
„Aber nachdem dann ein ganzer Trupp Jedi eliminiert wird ist es mehr als grenzwertig wie sie alleine weitermacht.“
Ich glaube schon, dass es in der Geschichte darum geht, dass Figuren, vor allem Jedifiguren, Fehler begehen. Bei Vernestra scheint ihre Verbindung von Qimir, die sie, glaube ich, schon auf dem Dschungelplaneten spürt, sie zusätzlich zu beeinflussen. Da müssen wir natürlich Season 2 abwarten, aber abgesehen davon, dass mir der Teil um den Jediorden massiv zu kurz kommt, finde ich schon, dass hier interessante Dinge erzählt werden.
@Patrios
Bazel führt eine Gruppe Jedi in den Wald, wo sie dann von Quimir abgeschlachtet werden. Und auch sonst verhält er sich feindselig. Am Ende führt er abermals eine Gruppe Jedi weg , damit Osha und Quimir entkommen können.
@Palpatine
Was noch gar nicht zur Debatte stand, ist ihr Umgang mit Quimir. Was sie dem Rat da wohl erzählt hat? Ich glaube nicht, dass das so üblich ist, den eigenen Padawan zu töten. Und scheinbar soll auch da was vertuscht werden. Denn sonst gäbe es ja den Versuch eine Leiche zurückzuführen. Oder hat sie ihn einfach sterbend zurückgelassen? Ich fürchte auch das kann nicht wirklich befriedigend aufgelöst werden, ausser man macht aus Vernestra eine noch finsterere Figur. Es drängen sich da natürlich Fragen auf.
@Snakeshit
Was Sol angeht, da fehlt mMn halt einfach etwas in der Geschichte. Vielleicht hatte er in der Vergangenheit ein schreckliches Erlebnis und reagiert darum so auf die Hexen?
Er sollte schon mal einen Padawan kriegen, aber der Rat winkte ab?
Nein, so wirklich ist für mich nicht klar, woher seine Obsession kommt. Das nur mit dem Unterdrücken von Gefühlen zu erklären, ist ein wenig dünn.
Aber er ist auch nicht die einzige Figur, deren Verhalten Rätsel aufgibt.
Was das Puzzlestücke liefern angeht. Macht man das wirklich? Darth Plagueis zu zeigen ist mMn kein Puzzlestück. Da hätte man schon etwas mehr liefern müssen. Aber das würde heissen, dass man schon weiter gedacht hätte. Für mich erweckt es eher den Eindruck, dass genau das nicht der Fall ist und man sich jetzt vermutlich überlegt, wie man gewisse Dinge wieder geraderücken soll.
Man verwendet z.B. eine komplette Episode darauf, Dinge zu zeigen, die wir schon wussten und gibt uns ein wenig mehr Info, die sich aber aus der Sache auch so ergeben hätte. Will sagen, das was passiert ist, hätte man demnach auch schneller auf den Punkt bringen können. Darum bin ich auch nicht sicher, ob man das Serienformat wirklich verstanden hat. Die Motivation der Charaktere wie ein Fähnchen im Wind drehen zu lassen, war dabei auch nicht hilfreich. Mae ist dafür wie gesagt das Paradebeispiel. Erst folgt sie brav und fordert ihre Rache, dann kommt sie wieder davon ab. Wirklich plausibel ist das nicht. Und warum Osha blind Quimir folgt, der ein paar Episoden davor noch ihre Freunde abgeschlachtet hat, lässt sich mMn auch nicht wirklich erklären. Ist sie traumatisiert, manipuliert?
Man geht da mMn einfach zu schnell drüber und zeigt keine eigentliche Entwicklung. Ob das jetzt so viel besser ist als Anakins von null auf Kindermord, kann jeder für sich beurteilen.
@Wookiehunter
„Nein, so wirklich ist für mich nicht klar, woher seine Obsession kommt.“
Also ich habe einen Blick auf die Jedi, der sich damit erklären lässt. Sehen viele nicht so, viele idealisieren sie ja auch in den Prequels, was halt auch daran liegt, dass Star Wars bisher die Jedi sehr indifferent und widersprüchlich gezeigt hat. Aber für mich ist das Konzept der Unterdrückung von Gefühle und Emotion die Keimzelle von Übersprungshandlungen.
Aber, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass „The Acolyte“ an der Stelle eher plakativ erzählt. Sein Padawanwunsch, dass Indara ihn sogar damit aufzieht. Rätsel gibt mir das allerdings nicht auf, weil es mir ja klar erzählt wird. Es ist halt nur sehr simpel und einfach. Das kritisiere ich an der Serie ja auch. Es ist leider die Art und Weise von Filoni und Favreau und nicht etwas, dass ich mir von einer Headland erhofft habe.
„Was das Puzzlestücke liefern angeht. Macht man das wirklich? Darth Plagueis zu zeigen ist mMn kein Puzzlestück.“
Ich meine das allgemeiner. Wenn man Serien konsumiert gibt es Dinge die angeteast werden und erst zu einem späteren Zeitpunkt weitererzählt werden. Das scheint für viele ein Problem zu sein und ich verstehe wirklich nicht warum.
„Für mich erweckt es eher den Eindruck, dass genau das nicht der Fall ist und man sich jetzt vermutlich überlegt, wie man gewisse Dinge wieder geraderücken soll.“
Habe ich wirklich nicht das Gefühl. Gar nicht. Das man Dinge im Prozess geändert, hat Headland in Interviews geäußert. Zum Beispiel der Umgang mit Qimir, der sich eigentlich gar nicht in dieser Staffel offenbaren sollte, ursprünglich. Ansonsten sehe ich nicht warum Plagueis in irgendeiner Form ein geraderücken sein soll. Das Thema, dass mit ihm in erster Linie verknüpft ist, wurde in Folge 3 vorgestellt und ihn in Folge 8 erstmalig zu sehen ist eine konsequente Weiterführung und in der Position als Auftritt in einem Staffelfinale auch ein klarer Fingerzeig wohin es gehen soll. Da sehe ich schon einen Plan. Der sich natürlich dann auch beweisen muss.
„Man verwendet z.B. eine komplette Episode darauf, Dinge zu zeigen, die wir schon wussten und gibt uns ein wenig mehr Info, die sich aber aus der Sache auch so ergeben hätte.“
Also, wenn es um Episode 7 geht, sehe ich das ähnlich, allerdings bin ich schon der Meinung, dass wir ein ambivalentes Bild erhalten haben, wo sich Schuld auf unterschiedliche Weise auf Figuren verteilt und das rechtfertigt meiner Meinung nach schon einen gewissen Erzählaufwand. Aber, dass man sowas schon deutlich besser und eleganter gesehen hat, diese Kritik habe ich ja selbst schon angebracht. Ob man jetzt das Serienformat versteht, ich finde Headland versteht es besser als Filoni, selbst Favreau. Ich finde „The Acolyte“ fühlt sich in dem Medium wohler als die BoBs und Ahsokas dieser Welt.
"Die Motivation der Charaktere wie ein Fähnchen im Wind drehen zu lassen, war dabei auch nicht hilfreich."
Naja, sehe ich auch nicht so eng. Maes Zweifel an Qimirs Weg sind in den ersten Episoden schon hinterlegt, selbst wenn ich eine gewisse Sprunghaftigkeit nicht wegdiskutieren kann. Und es gibt Momente, wo ich akzeptiere, dass die Entscheidungen der Zwillinge auch Teil des Mysterykomplexes sind, was ich legitim finde, weil ich ihr Drama trotzdem zu jederzeit verstanden habe.
"Und warum Osha blind Quimir folgt, der ein paar Episoden davor noch ihre Freunde abgeschlachtet hat, lässt sich mMn auch nicht wirklich erklären."
Sorry, kommen wir leider nicht zusammen. Ich finde Episode 6 hat da einen guten Job gemacht, diese Annäherung mir begreiflich zu machen. Sie hätten natürlich mehr machen können, keine Frage, aber mir reicht das tatsächlich.
"Ob das jetzt so viel besser ist als Anakins von null auf Kindermord, kann jeder für sich beurteilen."
Für mich schon. Zumal Osha ja auch mit der Ermordung von Sol schon eine Rechnung offen hatte, die, die Jünglinge mit Anakin ja nun wirklich nicht hatten. 😀
Hm, dass Jedi ihre Gefühle unterdrücken oder gar keine haben dürfen halte ich für falsch (zumindest nach Aussagen eines George Lucas). Ganz im Gegenteil sind sie zu großen Gefühlen wie tiefer Freundschaft in der Lage, lernen aber, diese und ihre Fähigkeiten zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen und zu beherrschen und nicht ihr rationales Urteilsvermögen zu beeinflussen.
Positive Beispiele. Anakin und Obi Wan verspüren eine tiefe innere Freundschaft, fast wie Brüder. Luke empfindet Liebe für seinen Vater und seine Schwester, für seine Freunde. Beispiele gibt es in der Literatur endlos.
Es wird negative Beispiele geben, wie immer in einer Gruppe: Sol, Venestra. Aber wie hier schon von einigen angemerkt, dann braucht es Erklärung, ob der Motivartion. Es braucht auch Aufklärung, wenn ein oder Mitglied des Ordens sich fehlerhaft verhält…und wenn die Aufklärung nicht stattfindet, dann sollte auch dies erklärt werden. Das kommt leider alles viel zu kurz.
Ich finde, es wird hier absichtlich oder aus Versehen, ein nicht korrektes Bild der Jedi, ihrer Philosophie und Lebensart als Prämisse für einen vermeintlichen MysterieThriller erstellt und entfremdet.
@LoneWolf
Wir begeben uns jetzt tief in den Dungeon der Prequel Kritik. Aber ich finde weder wird mir Anakins und Obi Wans Freundschaft in den Filmen begreiflich gemacht (schon gar nicht deren Tiefe), noch zeichnen die Jedi ein Bild von großen Gefühlen. Im Gegenteil, sie sind ziemlich entkoppelt vom Rest der Galaxis.
Untereinander stimmt. In der SW Literatur wird mir oft erzählt, dass Meister und Schüler schon eine tiefe Bindung haben. Da gehe ich auch mit. Was für mich Sols Wunsch nach einem Padawan nur plausibler und dringlicher erscheinen lässt. Aber was den Rest der Galaxis außerhalb des Jediordens angeht. Da haben wir einen Qui Gon, der Skalverei achselzuckend hinnimmt, solange er seine Vergenz mitnehmen kann. Wir haben einen Yoda, der Anakin mitteilt, dass er doch sich doch gefälligst auf den Boden kugeln soll vor Freude, wenn einer seiner Freunde über den Jordan hüpft, immerhin wartet er selbst schon 900 Jahre drauf eins mit der Macht zu werden.
Also sorry, die Jedi sind von einer gewissen Menschlichkeit schon entkoppelt und für mich wäre das eine Gelegenheit für ein SW Medium da auch mal den Finger drauf zu legen und zu sagen, DAS war der Weg in ihren Untergang. Und nicht nur Order 66 und weil Palpi so ein super cleveres und mächtiges Bürschchen ist.
Das ist natürlich eine Lesart, gekoppelt mit einem frommen Wunsch, der, dass weiß ich sehr genau von vielen anders gesehen wird. Aber das liegt meiner Meinung nach auch daran, weil Lucas in den Prequels viele widersprüchliche Themen bezüglich der Jedi gesetzt hat und man nur schwer unterscheiden kann zwischen erzählerischem Unvermögen, Plot Bequemlichkeit und klaren Absichten (für Anakins Fall war es sicher sehr hilfreich, dass er zehn Jahre seine Mutter nicht mal besuchen durfte). Das macht den Diskurs über die Jedi auch so schwer und für mich auch ein Grund, warum man das Thema in Live Action auch immer nur sehr behutsam angeht.
Aber noch dazu ergänzt. Auch die High Republic rückt diesen Themenkomplex in die Mitte ihrer Erzählung über die Figuren. Da haben wir einen Jedimeister, der nach einer gescheiterten Mission nicht richtig trauern kann über die dort erbrachten Verluste. Der kritisiert, dass der Jediorden ihm nicht das Werkzeug in die Hand gibt auch mal Dinge zu verarbeiten. Weil dazu gehört Auseinandersetzung. Wir haben einen Jedimeister der romantische Gefühle und sehr tiefe freundschaftliche Verbindungen unterhält und auch das muss er vor den anderen geheim halten, anstatt sich damit auseinandersetzen zu dürfen.
Also diese Dinge werden von Star Wars Machern dieser Tage durchaus bearbeitet, von daher so ganz aus der Luft gegriffen sind meine Gedanken dazu nicht.
@Snakeshit
Für mich schon. Zumal Osha ja auch mit der Ermordung von Sol schon eine Rechnung offen hatte, die, die Jünglinge mit Anakin ja nun wirklich nicht hatten. *großes Grinsen*
Vielleicht wurde er von den Jünglingen gedisst mit No-Master-Memes?:lol:
Tut mir leid, Snake. Deine Argumentation greift für mich überhaupt nicht. Ich sage ja auch nicht, dass sie fehlerfrei sind. Aber es ist ein Unterschied, ob sie als korrupte Mafia dargestellt werden oder als fehlerhafter Polizeiapparat, um es übertrieben auszudrücken. Es geht um die Grundprinzipien des Ordens, ob er sich zur Bewahrung von Frieden, Recht und Gerechtigkeit berufen sieht oder um Erhaltung der eigenen Macht. Und spätestens wenn Yoda die Bühne betritt, sollten die Verhaltensweisen der Protagonisten gut durchdacht und erklärt sein!
Plotbequemlichkeit, sehr schönes Wort kannte ich noch nicht, trifft für diese Serie und nicht nur für diese aus meiner Sicht sehr gut zu.
Ich verstehe auch, dass Headlend, um die dunkle Seite sympathische darzustellen, die Jedi als fehlerhaft zeichnet. Das ist okay, das kann spannend sein, aber dann fülle es mit Inhalt.
Ich frage mich sowieso, ob sie beabsichtigt hat, die Schlussszene als Happy End darzustellen? Funktioniert für mich ebenso wenig. Letzten Endes hat es für mich eher etwas von das Böse hat gesiegt, wie bei ESB. Nur das dort die Rollen eindeutiger verteilt waren. Wie gesagt grau ist auch toll, aber bitte mehr Erklärung und damit auch mehr emotionales Investment und Wirkungsgrad. Und v.a. In sich kohärent. Das bleibt derzeit leider eine sehr große Schwäche unter Lucasfilm dieser Tage. Plotbequemlichkeit.
Und zum entkoppelt sein der Jedi…Sklaverei usw.: die Jedi sind dem politisch Senat unterstellt. D.h. im Umkehrschluss, sie werden keine Revolten, Umstürze o.ä. anzetteln, wenn der Senat nicht dies absegnet, der ja wiederum aus wieviel hundert Systemen besteht? Im Senat werden eine Zahl an religiösen, politischen und sozialen Systemen akzeptiert oder toleriert. Und ich glaube nicht, dass Qui Qon ein Befürworter der Sklaverei ist. Tatooine ist ein Eldorado der Galaxie. Die Hutten und niemand anderes haben hier das sagen. Und ja, es ist eine interessante Frage, warum die Republik nicht dagegen vorgeht. Ebenso wie man sich fragen kann, warum niemand bestimmte Verbrecherkartelle in unserer realen Welt angeht. Aber von einem einzelnen Jedi/ Gesetzeshüter zu erwarten, er löse das Problem alleine, sei es auf Tatooine oder hier in der unsrigen Welt, find ich mutig.
Ok, da ich Rankings liebe, hier auch mein Live Action-Ranking:
Unverzichtbar:
1. ROTJ
2. TESB
3. ROTS
4. R1
5. Mando 1+2
6. Andor
Liebe mit leichten Abstrichen:
7. AOTC
8. ANH
9. TPM
Unterhaltsam aber mit Luft nach oben:
10. Mando 3
11. Ahsoka
12. TBoBF
13. TFA
14. SOLO
Gravierende Mängel nebst ein paar guten Momenten:
15. TROS
16. KENOBI
17. TLJ
Unentschuldbar:
18. ACOLYTE
@LoneWolf
„Aber es ist ein Unterschied, ob sie als korrupte Mafia dargestellt werden oder als fehlerhafter Polizeiapparat, um es übertrieben auszudrücken.“
Auf ein derartiges Gleichnis wollte ich gar nicht hinaus. Die Mission Frieden, Gerechtigkeit, die stelle ich auch gar nicht in Abrede. Sondern der interne Umgang mit Emotionen.
„ch verstehe auch, dass Headlend, um die dunkle Seite sympathische darzustellen, die Jedi als fehlerhaft zeichnet.“
So sehe ich das gar nicht. Bisher haben wir ja immer recht extreme Manipulationen von Machtnutzern gesehen. Das charismatische, nichtzwingend sympathische, Gewand der dunklen Seite, sehen wir nur in Ansätzen in ROTS. Da geht es halt schnell in Full Rage Mode. Headland geht die Verführung von einer Freiheitssicht an, die Osha natürlich auch anspricht. Das ist halt etwas weniger direkt als „Komm zur Dunklen Seite, damit du Padme retten kannst“, aber viel interessanter. Schon Palpatine argumentierte, dass sich die Jedi eine Form des Machtmonopols sichern wollen und Qimir greift dies voll und ganz auf. Und das ist für mich ein klar zu erkennender Inhalt.
„Ich frage mich sowieso, ob sie beabsichtigt hat, die Schlussszene als Happy End darzustellen? Funktioniert für mich ebenso wenig. Letzten Endes hat es für mich eher etwas von das Böse hat gesiegt, wie bei ESB.“
Japp und beides ist richtig. Es ist ein Happy End für die Dunkle Seite und ist deswegen auch so inszeniert.
„Das bleibt derzeit leider eine sehr große Schwäche unter Lucasfilm dieser Tage. Plotbequemlichkeit.“
Es stimmt schon. Auch „The Acolyte“ hat klare Plotbequemlichkeiten. Und leider auch so ziemlich alle anderen Star Wars Serien, sogar in recht starker Ausprägung. Ist leider etwas, dass das Franchise seit den Prequels relativ stark begleitet.
„Und ich glaube nicht, dass Qui Qon ein Befürworter der Sklaverei ist. Tatooine ist ein Eldorado der Galaxie. Die Hutten und niemand anderes haben hier das sagen. Und ja, es ist eine interessante Frage, warum die Republik nicht dagegen vorgeht. Ebenso wie man sich fragen kann, warum niemand bestimmte Verbrecherkartelle in unserer realen Welt angeht. Aber von einem einzelnen Jedi/ Gesetzeshüter zu erwarten, er löse das Problem alleine, sei es auf Tatooine oder hier in der unsrigen Welt, find ich mutig.“
Wenn Lucas diesen Teil der Geschichte hätte nutzen wollen, für mehr als nur Anakins Fall zu begünstigen, dann hätte ein Qui Gon es dem Rat vortragen können. Dann hätte man die politische Komplexität herausarbeiten können und damit eine Geschichte erzählen, die uns auch etwas über das Problem der Jedi erzählt ihren Auftrag von Freiheit und Gerechtigkeit überall gerecht zu werden. Das hätte ich interessant gefunden.
So Ambivalenz der Charaktere in Bezug auf gutes und böses Verhalten find ich ja durchaus realistisch und auch spannend. Nur wird es dann irgendwann schwierig an diesem Dunkle/Helle Seite Schema festzuhalten. Ob Osha oder Sol, wer von beiden da jetzt eher das rote Lichtschwert verdient hätte?
Ich würde nicht sagen Qui Gon hatte kein Mitgefühl und in dem Fall würde ich es auch nicht Mal als Teil der Jedi Religion sehen, Emotionen zu unterdrücken.
Die Jedi treten eigentlich nur als Botschafter oder Vermittler auf (natürlich schon mit übernatürlichen Mitteln ausgestattet). Auf Tatooine landen sie gewissermaßen nur zufällig. Das sie jetzt dort mal eben allein das System umkrempeln, ist ja in keinster Weise ihr Auftrag und wäre wohl weit außer ihrer Zuständigkeit. Auch die Umsetzung wäre doch schwierig, da auf Tatooine ganz andere Begebenheiten herrschen, als beispielsweise auf Naboo. Jabba von Freiheit oder Demokratie überzeugen? Sie müssten vill. in einem, natürlich verbrecherischen, aber stabilen System einen Krieg vom Zaun brechen und dann noch ein Neues installieren. Die Opfer dessen könnten am Ende höher und größer sein, als beim Status Quo. Selbst zwei Jedi könnten das vill. gar nicht. Und das Ganze würde wohl auch den Rahmen des Films sprengen.
Eine Initiative von Qui Gon oder Obi Wan, die die Probleme dem Senat anträgt (inklusive dessen Abwicklung, weil der Korrupte Senat Jabbas Regime unterstützt), das hatte tatsächlich noch was gehabt.
Ich bin fleißiger Leser, jetzt aber doch mal mein erster Beitrag. Und leider keine Lobeshymne auf die Serie.
Kleine oder größere Logiklöscher nehme ich gerne hin, wenn ich mit den Figuren fühlen und mitfiebern kann. Das war hier aber nix.
Mir war es einfach zu wenig schlüssige Charakterentwicklung, zu wenig gute Schauspielerei und zu wenig gute Inszenierung.
Am deutlichsten wird es für mich beim Tod von Sol. Osha wirkte sowas von emotional nicht involviert. Hier hätte ich puren Hass oder irgendwas im ihren Augen sehen müssen. Stattdessen hält sie ihre Hand ohne wirklich Anspannung in die Luft und würgt halt so rum. Da fehlt es mir an Drama. Und so war es leider zu oft.
Sol fand ich lange den coolsten Charakter, als er dann ohne wirkliche Motivation davon besessen wurde, einen Padawan auszubilden, hat er mich verloren.
Klar, ich kann versuchen mir das alles irgendwie zu erklären und sicher findet sich etwas, mit dem ich dann gut leben könnte. Aber ich erwarte doch, dass mir eine Serie eine coole Geschichte erzählt und mir die Motive der Charakter erklärt.
Denn ohne das nerven offensichtliche Fehler einfach noch mehr. Ich sag nur Bazel. Was soll das? Warum sabotiert er das Schiff und warum geht Sol einfach darüber hinweg? Für mich macht das keinen Sinn.
Ich verstehe auch nicht, warum sich die Zwillinge nicht beide ausbilden lassen. Und das löschen der Erinnerung hätte man so schön und emotional inszenieren können.
Und so stelle ich mir viele Fragen und habe keine Lust, sie mir zu beantworten. Das ist doch der Job einer guten Serie.
Schaue ich Staffel 2, wenn sie denn kommen sollte? Klar, aber mit wenigen Erwartungen. Empfehle ich die Serie weiter? Sicher nicht, da gibt es einfach besseres. Schade.
@ BanthaBurger
„Ich verstehe auch nicht, warum sich die Zwillinge nicht beide ausbilden lassen. Und das löschen der Erinnerung hätte man so schön und emotional inszenieren können.“ Ja zumindest denke ich die drei hätten auch ohne Probleme zusammen flüchten können. Ob Mae jetzt wirklich den Weg der hellen Seite eingeschlagen hat? Qimir hat sich eher für Osha entschieden (dazu die Regel der Zwei, wobei Mae/Osha sind ja im Grunde eine Person in zwei Körpern -man ist das wirr), Oshas Einstellung zu ihrer Schwester ist an dem Punkt ebenso ein wenig durcheinander. Man stellt so halt die Weichen für noch kommende Geschichten ok, das dann aber mit dieser Gedächtnislöschung war doch recht holprig. Und Gedankenlos, wenn man bedenkt was man bzw. Qimir alles hätte damit anstellen können. Dazu kommt halt noch das Schauspiel von Amandla Stenberg bzw. Osha/Mae bei dem ich selbst bei diesem tränenreichen Moment nicht warm werde.
„Empfehle ich die Serie weiter? Sicher nicht, da gibt es einfach besseres. Schade.“ Ja Schade ist da genau das passende Wort. Und eben genau das Gegenteil würde ich mir wünschen. Etwas, was mich so begeistert, dass ich jedem davon erzählen muss. „Das musst du dir unbedingt anschauen!!!“ Mittlerweile gibt es da einige Sachen, die ich mir angeschaut hab, weil ich SW Fan bin, aber über die ich eigentlich in meinem Umfeld eher schweige.
Ich habe noch eine Frage zur Lore, zum Lichtschwertbluten.
Das ist doch auch eine Erfindung von Disney oder? Ich habe jetzt zum ersten Mal davon gehört. Weil in Epsiode 3 wird Anakin zum Sith und im Duel auf Mustafar wird sein Schwert auch nicht rot und später in Obi-wans Hütte wieder blau. Da passt ja eine Kleinigkeit nicht so richtig zusammen.
Wenn es jetzt aber nunmal so ist, wann blutet ein Lichtschwert? Bei einer bösen Tat? Osha hat ja keine Sithaugen bekommen, ist somit erstmal nur „böse“ gewesen und ist noch nicht vollständig der dunklen Seite verfallen?!
Warum blutet dann also Sols Schwert in ihrer Hand?
@botrooper:
Ich hole mal etwas aus, wenn’s ok ist. Das Bluten eines Kristalls ist eine „neue“ Erklärung dafür, warum Sith-Lichtschwerter rote Klingen haben. In Legends haben die Sith synthetische Lichtschwertkristalle oder auch Synth-Kristalle benutzt. Anders als die geologisch entstandenen, natürlichen blauen oder grünen Lichtschwertkristalle der Jedi, die aus Kristallhöhlen wie auf Illum oder Dantooine stammten, wurden Synth-Kristalle künstlich hergestellt. Je nachdem, welche Methode angewandt wurde, färbten sich diese Kristalle dann entsprechend. Im Falle der Sith wurden sie dann oft rot, was in Legends keine natürliche Farbe eines Kristalls war. Sie konnten aber auch grün oder blau sein, je nachdem wer ihr Träger war und welche Methode er angewandt hat, um sie zu kreieren.
In Canon wiederum ist rot auch keine natürliche Farbe eines Kybers. Genau genommen sind in Canon alle Kyberkristalle farblos und färben sich erst, nachdem sie einen Bund mit ihrem Besitzer eingegangen sind. Manchmal schimmern sie grün oder blau, aber eigentlich sind sie farblos, siehe ROGUE ONE. Die rote Farbe kann allerdings nur zustande kommen, indem ein Kristall geblutet wird, soll heißen: Sein Träger überträgt all seinen Hass, seine Angst, Schmerz, Trauer in diesen Kristall, den er so seinem Willen unterwirft. Anders als ein Jedi, der eine natürliche Bindung zum Kristall hat und sich dieser ihm offenbart (siehe TCW), muss sich ein Sith den Kristall gewaltsam nehmen und unterwerfen. Traditionell, indem er einen Jedi tötet und ihm danach dessen Lichtschwert und Kristall abnimmt und diesen dann korrumpiert. In Oshas Fall geschieht dies eher unbeabsichtigt, aber wenn man genau hinsieht, dann erkennt man, wie sie den Kristall leicht berührt und schwarze Adern aus ihrer Hand quasi in den Kristall bluten. Visuell wirklich schön gemacht. Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen Kristall wieder zu reinigen. Ahsoka tut dies mit einem Inquisitor-Kristall im nach ihr benannten Roman von E.K. Johnston aus 2016, wodurch die weiße Farbe ihrer beiden Schwerter zustande kommt. Der Roman ist auch der Ort, wo wir erstmals davon in Canon erfahren. Seitdem ist das Kristallbluten auch schon in den Vader- und Rise-of-Kylo-Ren-Comics oder im Game JEDI: SURVIVOR vorgekommen, wurde aber auch in etlichen Romanen erwähnt wie SHADOW OF THE SITH.