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Skeleton Crew // News

Wie Jon Watts sein Regieteam für Skeleton Crew zusammenstellte

Veteranen, Kinderregisseure, Piratenfans und wahnsinnig Kreative

Als weiteren Vorgeschmack auf das große Interview mit (fast) allen Regisseuren von Skeleton Crew hat das Empire-Magazin nachgefragt, wie Serienchef Jon Watts sein Team zusammengestellt hat:

Das Empire-Magazin über Skeleton Crew
Das Empire-Magazin über Skeleton Crew

In der Star-Wars-Saga haben sich schon alle möglichen legendären Filmemacher ausgetobt, von George Lucas, der alles ins Rollen brachte (zusammen mit Irvin Kershner und Richard Marquand), über Rian Johnson und JJ Abrams in der Sequel-Ära bis hin zu Jon Favreau, Bryce Dallas Howard, Carl Weathers, Robert Rodriguez und Kogonada, die Episoden der Streaming-Serien inszenierten. Für die anstehende Realserie Skeleton Crew wurde nun selbst für Star-Wars-Verhältnisse eine besondere Gruppe von Filmemachern aufgefahren.

Die Serienkonzeption übernahm Jon Watts – bekannt für seine Spider-Man-Trilogie – zusammen mit seinem langjährigen Kollegen und Freund Christopher Ford. Gemeinsam stellten die beiden ein Who-is-Who der Regietalente zusammen, um ihre Geschichte Wirklichkeit werden zu lassen: Die The-Mandalorian-Veteranen Bryce Dallas Howard und Lee Isaac Chung sind wieder am Start, der langjährige Star-Wars-Fan David Lowery (The Green Knight) wagt sich zum ersten Mal in die weit, weit entfernte Galaxis vor, Jake Schreier (Thunderbolts*) betritt nach dem Marvel-Universum seine zweite große Genre-Spielwiese, und die Oscar-Preisträger Daniel Kwan und Daniel Scheinert bringen ihren einzigartigen Stil in die Serie ein. Darüber hinaus übernahm Watts selbst bei zwei Episoden die Regie.

Wie haben Sie Ihr Regie-Team ausgewählt?

Jon Watts: Ford und ich haben uns zusammengesetzt und überlegt: Wer sind unsere Lieblingsregisseure, wer wäre gut in dieser Rolle? Dann haben wir Kontakt zu ihnen aufgenommen, und alle haben zugesagt. Kein Einziger hat abgelehnt! Faktisch lief es immer so: Hey, willst Du an Star Wars arbeiten? Im Volume herumspielen? Pre-Vis machen? Piraten treffen, ein paar Marionetten, mit Jude Law abhängen? Ja, klingt toll!

David Lowery: Jon hat es mir so gepitcht: Da sind diese Kinder, die sich im Star-Wars-Universum verirrt haben. Und es gibt eine Menge Piraten. Ich dachte mir: Cool. Ich habe ja gerade erst einen Peter-Pan-Film gedreht, ich bin schon mitten in der Piratenwelt. Und sie sagten: Es gibt einen Roboter namens SM-33. Ich sagte sofort: Oh, also Smee, das ist echt sehr wie Peter Pan. Und dann hörte ich: Jude Law wird die Hauptrolle spielen, und ich dachte, jetzt ist es aber genug, ich phantasiere wohl [Law spielte in Lowerys Peter Pan & Wendy Captain Hook]. Das Alles in Star Wars noch einmal zu machen, war ein wahr gewordener Traum.

Bryce Dallas Howard: Ich kenne diese Jungs – und Ford – seit über 20 Jahren. Watts hat bis heute eine Theaterkarte von einer Aufführung, bei der ich am College Regie geführt habe! Ich hörte erstmals von Grammar Rodeo [so der Arbeitstitel der Serie], als ich bei der dritten Staffel von The Mandalorian Regie führte und das Pre-Vis-Team von [Lucasfilm] traf, das schon am Projekt arbeitete. Ich fragte sie: Wie ist es? Und sie sagten: Es ist richtig gut.

Jake Schreier: Jon und Ford waren meine Zimmergenossen im College, also dachten sie sich wahrscheinlich: Ich schätze, wir kennen Jake. Er kriegt das hin.
Im ersten Studienjahr an der New York University musste man ein Semester Tontechnik belegen. Jons und Fords Tontechnikprojekt war ein Piraten-Hörspiel. Sie haben sehr, sehr lange daran gearbeitet.

Lee Isaac Chung: Jon hatte mit [Jon] Favreau über meine Arbeit an Mando gesprochen. Bei Mandalorian ist alles immer so geheimnisvoll. Erst nachdem man zusagt, dass man etwas gerne machen würde, verrät [Favreau] einem, woran man eigentlich arbeitet. Aber schon beim ersten Gespräch mit Jon [Watts] zeigte er mir Konzeptzeichnungen – ich hatte das Gefühl, Dinge zu sehen, die ich noch nicht sehen sollte.

Watts: Ich habe wahrscheinlich gegen eine Geheimhaltungsvereinbarung verstoßen. Minari [Chungs Drama aus dem Jahr 2020] ist so gut und zeigt, dass er mit jungen Schauspielern arbeiten kann. Wir waren so froh, ihn dabei zu haben, denn in unserer Serie spielen immerhin gleich vier Zehnjährige die Hauptrollen. Wir wollten Regisseure, die Star Wars aus einer neuen Perspektive zeigen und dabei ihre eigene einzigartige Erzählperspektive einbringen können.

Im Falle der Daniels kennen wir uns alle, weil deren langjähriger Kameramann, Larkin Seiple, auch viele Projekte mit mir und Jake gedreht hat. Everything Everywhere All at Once war noch nicht erschienen, als sie zusagten – ich war damals einfach nur ein Fan von Swiss Army Man und ihren verrückten Werbespots und Musikvideos gewesen.


Sawru In

Bei Sawru In ist der Name Programm: Saw Ruin. So erlebte er den Beginn der Sequel-Trilogie als traumatisches Ereignis, blieb SWU aber dennoch als Newsautor und Mädchen für alles erhalten.

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13 Kommentare

  1. Obi1Kenobi

    Ich hoffe einfach, dass die Serie ohne den ganz großen Druck und ohne einen schon vorherigen toxischen Hate positiv überraschen kann und nach längerer Zeit mal wieder den Großteil des Fandoms zufriedenstellt. 🙂

  2. OvO

    Ich glaube der Großteil hat nach Acolyte endgültig ausgecheckt. Aber ich will mir eigentlich auch keine Gedanken mehr darüber machen, wie sie wieder ins Wachstum kommen. Da müssen die sich selbst was ausdenken.

    Aber ich denke, wir hier werden mit der Serie und mit Andor erstmal ne nette Zeit haben. Und das is ja erstmal das Wichtigste. 😉

  3. Obi1Kenobi

    Ja die nächsten Monate sollten aus Star Wars Sicht nicht mehr ganz so anstrengend sein, wie in diesem Jahr bei Acolyte und Outlaws. Ich persönlich versuche immer, dass ich mich mehr auf die positiven Sachen konzentriere, anstatt wie mittlerweile fast handelsüblich auf die negativen Sachen draufzuhauen. Damit fahr ich sehr gut, eigentlich konnte ich seit der Disney Ära mit allem irgendwie was anfangen, sehe aber natürlich die deutlichen Mängel. Ich glaube wichtig ist einfach, dass man sich bei künftigen Projekten auf ein starkes Drehbuch konzentriert und alles andere dem erst einmal unterordnet, weil Musik, Look, Effekte, Schauspieler das können sie bei Lucasfilm/Disney. Ich glaube auch, dass ein Film alle paar Jahre + eine Realserie pro Jahr + ein längerfristiges Animationsserienprojekt die deutlich bessere Herangehensweise wäre. Die Leute sind schlichtweg übersättigt und dann fällt die allgemeine Wahrnehmung, die Bewertung und die Views natürlich noch schlechter aus. Jetzt bin ich ein wenig abgeschweift, ich schaue einfach mal bei Skeleton Crew vorsichtig optimistisch in die Zukunft.:D

  4. H0wlrunner

    @OvO
    „Ich glaube der Großteil hat nach Acolyte endgültig ausgecheckt.“

    Ich hatte eigentlich schon nach Ahsoka vorgehabt, Disney+ zu deabonnieren, ließ es aber noch laufen. The Acolyte war dann eine so große Frechheit, dass ich nicht nur endgültig Disney+ deabonniert habe, sondern auch das Interesse an der weiteren Entwicklung von Star Wars verloren habe. Fragt mich nicht, warum ich dennoch regelmäßig hier nach News schaue. Wahrscheinlich, weil ich das Universum wirklich sehr geliebt habe, bzw. die OT, einige Bücher und Videospiele noch immer liebe.

    Andor Staffel 2 werde ich erst sehen, wenn über LEONINE die Bluray-Version kommt. Staffel 1 habe ich bereits. Kommt keine Bluray-Veröffentlichung der zweiten Staffel, ist das auch egal. Ich werde 100%ig kein Disney+ Abo mehr aktivieren, bevor Disney regelmäßig hochwertig geliefert hat. Damals war die Marke Star Wars bahnbrechend, heute nur noch peinlich.

    Der Mando-Film kann mit der vermurksten Darstellung von Thrawn nur ganz großer Käse werden. Dafür gehe ich garantiert nicht ins Kino. Und Skeleton Crew? Ja, die News um ein Wiedersehen mit Teek ist erfreulich, zumal die Ewok-Filme nur bei wenigen im Fokus liegen dürften. Ich mochte beide Teile schon immer. Dennoch zeigt sich wieder einmal, dass unter Disney nur noch Easter Eggs und Nostalgie den Karren aus dem Dreck ziehen sollen, keine inhaltlichen Qualitäten. Ich habe große Zweifel, auch wenn sie die besten Regisseur der Welt engagieren würden. Ein schlechtes Drehbuch bleibt ein schlechtes Drehbuch. Hauptsache die Kohle von Black Rock stimmt 😉

    @Obi1Kenobi

    „Die Leute sind schlichtweg übersättigt…“

    Whoat?! Ahsoka und Acolyte haben bei mir geistige und emotionale Gastroenteritis ausgelöst, habe den ganzen verzapften Blödsinn von Disney direkt im großen Strahl ausgekotzt, mein Anspruch ist völlig unterernährt. Übersättigt… Die Leute kommen auf Ideen… 😆

  5. OvO

    Ich habe im Moment noch garnicht den Eindruck, dass Thrawn im Mando Film eine große Rolle spielen wird oder überhaupt auftreten wird. Ich denke, dass das erst im Ashoka Film soweit sein wird.

    Ich weiß, es hieß einmal, dass alles in diesem Film münden soll. Aber das ist verdammt lange her. Und ich glaube nicht, dass das noch der Plan ist.

    Kann mich aber natürlich irren.

  6. Obi1Kenobi

    @H0wlrunner: Über Qualität lässt sich bekanntlich streiten und es ist ja auch völlig okay Sachen nicht gut zu finden. Das ist natürlich der Hauptgrund (nicht nur die Übersättigung!!) warum die Marke Star Wars zurzeit Probleme hat – auch wenn man um ehrlich zu sein seit 99 dieses Problem hat, aber das ist ein anderes Thema. Das Thema Übersättigung ist mMn dennoch nicht wegzudiskutieren. Es ist schon ein Berg an SW Inhalten, welcher sich seit Disney+ angesammelt hat. Ich glaube schon, dass das zum einen viele 0815 Fans schlichtweg überfordert und auch ermüdet – zum anderen nimmt es Star Wars auch die Magie. Hat man sich früher als einfacherer Fan monate-, jahrelang auf den neuesten Star Wars Film gefreut, nimmt man doch heutzutage die ständigen neuen Inhalte mit einem Schulterzucken hin. (Auch ein Grund warum Solo gefloppt ist.) Zumindest habe ich das Gefühl, dass es sich in diese Richtung entwickelt, sowohl bei SW, wie auch bei anderen großen Marken, bei welchen ständig neue Inhalte rauskommen. Ich als Hardcore Fan freue mich natürlich über neue Sachen, ich glaube aber nicht das das der Weg ist. Star Wars sollte wieder mehr zu einem Event, einer großen seltenen Sache werden, wo man sich auch Zeit für die Entwicklung nimmt. Weniger Quantität, mehr Qualität. Ich bin ja auch nicht der erste der das sagt, es war mir nur nochmal wichtig meinen vorherigen Kommentar klarzustellen. 😉

  7. OvO

    Das mit der Übersättigung ist schon nicht falsch.

    Wenn der Mainstreamer das Gefühl hat, dass etwas ständig immer und überall ist, verliert er sehr schnell den Überblick und das Interesse. Und achtet nur noch darauf, was wiederum aus dieser Masse wirklich heraussticht.

    Dies passiert natürlich deutlich langsamer, wenn die Produkte begeistern können. Beziehungsweise deutlich schneller, wenn sie auf breiter Front enttäuschen.

    Aber grundsätzlich ist das schon so. Vor allem wenn es zu eng getacktet ist. Der Mainstream braucht etwas Zeit zum Ausatmen, abkühlen, wieder Hunger bekommen. Das Gefühl, dass iwas fehlt, damit es dann die nötige Aufmerksamkeit bekommt, wenn es zurückkehrt.

    Deswegen glaube ich auch nicht, dass sich SOLO signifikant besser verkauft hätte, wenn Last Jedi gut angekommen wäre.

    Das kann Marvel vielleicht, weil Marvel diese Tradition für sich etabliert hat. Und Marvel für gewöhnlich auch deutlich leichter zu verdauen sind. Star Wars ist für eine ganz andere Tradition bekannt und die Filme bieten für gewöhnlich deutlich mehr emotionales und visuelles Gewicht.

    Sowas brennt sich ins unterbewusste Gedächtnis des Mainstreams ein und es ist wichtig das zu berücksichtigen. Deswegen konnte der Versuch der "Marvelisierung" nur schief gehen. Und das haben viele, inklusive mir, schon bei der Disney Deal Meldung vorausgesagt.

    Ich persönlich finde es ehrlich gesagt auch angenehmer, dass wir seit geraumer Zeit mal nicht mit X Ankündigungen und Gerüchte überschüttet werden. Dieser Leerlauf und die sichere Aussicht auf Skeleton Crew und Andor 2 bringt angenehme Entspannung rein, von der Skeleton Crew vielleicht auch profitieren kann.

  8. Wookiehunter

    Mit SW-Serien übersättigt sein??? Ja, wie das gehen soll, erschliesst sich mir nicht. Vermutlich vergessen einige Leute, dass früher Serien jährlich erscheinende Seasons hatten mit ca. 24 Episoden, die zwischen 45-50 Minuten gingen. Das hiess, dass bei wöchentlicher Ausstrahlung, die Wartezeit auf die nächste Staffel dann meist nur ein halbes Jahr war. Und heuer liefert man 6-8 Episoden a einer halben Stunde und wenns hochkommt zweimal im Jahr. Und die Fortsetzung davon dann in zwei Jahren.
    Da braucht man jetzt keinen Rechenschieber, um festzustellen, dass man da quantitativ auf einem anderen Level operiert. Und ja, auch wenn damals natürlich nicht alle Folgen einer solchen Show kleine Kunstwerke sein wollten, haben sie doch auch viel fürs Worldbuilding gebracht und sich in den Köpfen der Zuschauer festgesetzt. Das kann ich von den meisten Disney-Shows heute nicht behaupten. Kaum gehts los, ist die Season ja schon wieder vorbei und wirklich hängen bleibt da nicht viel, weil bei der geringen Laufzeit die Chance auf Highlights letztlich auch geringer ist. Da spricht dann niemand von, oh diese Episode ist ein Klassiker. Entweder das Gesamtwerk sagt zu, wie bei Andor oder eben nicht. Einzeln mag es tolle Szenen geben, aber viel mehr sehe ich da nicht. Und das hat auch oder besser vor allem mit den Vertriebswegen zu tun. Es hat schon einen guten Grund, warum Serien möglichst breit gesendet und wiederholt werden sollten. So generiert man Fans und nicht mit diesem exklusiven Streamingquark, der eine Halbwertszeit von einem Augenzwinkern hat.
    Also von Übersättigung kann man dann sprechen, wenn wir more of the same kriegen in Dauerschleife. Aber das ist hier nicht der Fall. Skeleton Crew fühlt sich schon jetzt überhaupt nicht wie Ashoka oder the Acolyte oder Andor an.

  9. OvO

    „Also von Übersättigung kann man dann sprechen, wenn wir more of the same kriegen in Dauerschleife. Aber das ist hier nicht der Fall.“

    Doch. Genau das ist der Fall. Andor nehm ich mal raus. Aber alles andere fühlt sich nach „Disney Star Wars“ an (negativ konnotiert). Nach Massenware von der Stange. Wenn auch in unterschiedlicher Form. Für uns Hardcore Fans mag das Unterschied genug sein (eigentlich auch nicht wirklich). Für den Casual aber natürlich nicht.

    Und dasselbe Problem hat Marvel unter Disney ja aktuell auch.

  10. KyleKartan

    @Wookieehunter

    Sehr schön beschrieben, ich bin da voll bei dir. Ich denke, die Idee dahinter ist, dass jede „Mini Serie“ als ein Mini Event wahrgenommen werden soll, ein Mini Film aufgeteilt in mehrere Kapitel. Das funktioniert aus meiner Sicht auch nur semigut. Dieses Konzept der Miniserien hat ja nicht mit Marvel oder SW begonnen, die reiten die Welle aber inzwischen fast tot. Für mich funktionieren die Serien mit mehreren Staffeln, Mando, Loki, daher auch besser. The Acolyte würde für mich von einer zweiten Staffel auch sehr profitieren und Charaktere näher bringen. Ahsoka und Kenobi haben den Vorteil, dass die Charaktere alle bekannt und etabliert sind.

    „….und nicht mit diesem exklusiven Streamingquark, der eine Halbwertszeit von einem Augenzwinkern hat.“

    Das ist doch generell ein Problem inzwischen. Der Konsum von Filmen und Serien in der Streaming Epoche ist doch nur noch Massenware. Die emotionale Beudeutung von Filmen und Serien verschwindet durch das Streaming immer mehr. Die Entwertung von Filmen und Serien ist in vollem Gange und je weniger auf BD erscheint und je schneller Filme nach Kino im Stream zur Verfügung stehen, desto schlimmer wird es. Erinnert euch, als die OT 2004 auf DvD raus kam, als sie 2011 auf BD raus kam. Das waren echte Events, bei denen man die Tage gezählt hat, bis es soweit war. Der Countdown zu Episode I, II, III als die Leute vor den Kinos campten oder aucn noch anno 2015 bei TFA. Die Film und Serienwelt ist komplett anders und Filme, Serien werden über Stream in Massen wegkonsumiert, als wäre es „Sommerhaus der Stars“. Ich möchte dabei gar nicht sagen, dass ich Streaming nicht schätze, das tue ich, aber ich denke, dass sowohl das Angebot als auch die Art wie es konsumiert wird dem Medium Bewegbild eher schadet als nutzt.

    Das ist aus meiner Sicht auch der Grund, warum etablierte Franchises immer mehr Probleme haben, gerade junge Leute an sich zu binden. Die kennen das Warten, das Kaufen von DvD, Blurays oder gar VHS gar nicht mehr. Die entwickeln auch nicht die emotionale Verbindung zu den Franchises, die zum Beispiel ich in den 90ern und frühen 2000ern für vor allem für SW und auch für andere Franchises entwickelt habe. Alles ist immer und überall und sofort abrufbar. Das ist schön, keine Frage, aber es stumpft ab denke ich. Ähnliches denke ich passiert auch bei der Musik. Das Künstler mit Alben und Singles nix mehr verdienen ist ja inzwischen bekannt, daher sind die Konzertpreise so gigantisch hoch geworden. Alben wie „Thriller“, „The Wall“ oder „Sgt. Pepper“, die Events waren und jeder von gesprochen hat, gibt es doch nach meinem Empfinden gar nicht mehr. Die Alben werden bei Spotify hochgeladen und damit ist das Thema durch. Auch hier, für mich der es anders kennt ist der Luxus wunderbar, aber es verbindet nicht.

    Das Konzept Streaming sollte für mich auf jeden Fall hinterfragt und neu aufgelegt werden. In der jetzigen Form ist es Schaden und Segen zugleich,

  11. Tauron

    Zum Thema Übersättigung möcht eich mal meine Sichtweise einbringen.

    Wenn ich zu meinem Dönermann des Vertrauens gehe und dort 7 Tage hinter einander Döner bestelle, weil er mir schmeckt, vielleicht auch als Teller oder Box-Variante, dann werde ich irgendwann sagen: Okay reicht mir erst mal. Irgendwann kommt dder Apetit auf Döner aber wieder, also werde ich auch wieder zu ihm gehen. Vielleicht probiere ich mal etwas völlig anders, als ich es sonst gewöhnt bin. Vielleicht schmeckt es mir und wenn nicht, dann esse ich es nie wieder. Das heiußt abe rnicht, dass ich dem Lokal dann fern bleibe, nur weil mir etwas aus seinem Angebot nicht schmeckt.

    Bei Star Wars und Disney ist es ähnlich. Ich kann jederzeit auf dieses reiche Angebot an Serien und Filmen zu greifen. Letzens habe ich mir Prey und danach den ersten Predator von 1987 angesehen.

    Wenn mir Star Wars dann mal zu viel wird, was bisher noch nicht der Fall ist/war, dann schaue ich auch mal etwas anderes an. Oder gehe in den Gaming Sektor oder zu den Comics oder …..

    Keiner ist gezwungen Star Wars zu konsumieren. Mit persönlich war der output zwischen OT uns PT viel zu mager, zumindest rückblickend, war ich imme rneidisch, dass man bei Star Trek Serien hatte. Wir bei Star Wars nicht. Seit wir dieses Überangebot haben, bin ich mit Star Wars so glücklich wie noch nie. Und wenn es mir mal zuviel wird, dann schaue ich einfach etwas anderes an. Schimpfe aber nicht rum, dass Diesney so viel im Portfolio hat. Es zwingt mich schließlich keiner es zu schauen. 🙂

  12. Wookiehunter

    @OvO

    Du sprichst von einer verzerrten Wahrnehmung und den Diskurs im Netz vielleicht. Inhaltlich ist das nicht der Fall und die Serien fühlen sich wirklich nicht gleich an. Und mengenmässig hab ichs ja schon gesagt, da sind wir sogar mit zwei Serien nicht mal annähernd auf dem Niveau älterer Shows. Ich hab noch sehr präsent, wie es damals eine Übersättigung bei Star Trek Serien gab. Dort gabs inhaltlich dann auch weniger Variation, als man gemäss Prämisse vorgegeben hatte, zum Teil liefen zwei Shows parallel und es gab auch Konkurrenz.
    SW hat aktuell in seinem Genre fast gar keine Konkurrenz. Ehrlich haben die Leute eher keine Lust mehr auf Disney-Produkte und -Konzepte, aber das hat trotzdem nichts mit Übersättigung zu tun, wenn man sich auf das inhaltliche bezieht. Die Leute wollen halt einfach mehr Qualität und Substanz.

    @Kyle Katarn

    Mittlerweile sehe ich keinen Segen im Streaming. Es ist einzig komfortabel in der Handhabung, man schaut, was man will, wann man will. Der Streamer kann unabhängig von Restriktionen des TVs sein Angebot aufbauen. Aber man zahlt dafür halt den Preis. Netflix hält sich mMn so gut, weil viele ihrer Hits, gar nicht mal die teuersten Produktionen sind und man eben sehr viele unterschiedliche Kunden mit Nischen anspricht, was sich in der Summe bemerkbar macht. Disney hat vornehmlich teure IPs, Warner ebenso und Paramount auch. Bei Apple und Amazon, die leben ja in erster Linie nicht von ihren Streamingdiensten und könnten sie auch nicht.
    Am Ende haben wir einige tolle Shows gekriegt, aber wenn es sich unterm Strich nicht rechnet, ist bald mal Schluss damit und dann gibts halt wenig bis gar nichts mehr und wem ist damit dann gedient?
    Aktuell ist die Entwicklung so, Preise rauf, Werbung rein, Content runter. Irgendwann sind wir wieder beim klassischen TV angelangt, nur dass wir für das eingeschränkte Angebot extra bezahlen.
    Als man seinerzeit die SW Underworld Serie eingemottet hatte, waren die möglichen teuren Produktionskosten ja der Hauptgrund. Und Streaming today zeigt, dass das damals richtig war und heute. Damit man hohe Budgets rechtfertigen kann, brauchst du halt wirklich den Hype und die Range von GoT, Lost usw. Das schaffen aber nur sehr wenige Serien im hochpreisigen Bereich. Heute ist aber gefühlt jede Serie hochpreisig. Sogar eine Bottleshow wie Severance hat Apple knapp 200 Mio. gekostet. Keine Ahnung, wie das Zustande kam. Das Versprechen eines stetig wachsenden Marktes war einigen Investoren wohl genug.
    Für einen längerfristigen Erfolg, muss jede SW-Show ins Free-TV. Dann wird sie mehr Fans gewinnen, die dann auch Folgestaffeln sehen wollen und/oder Filme.
    Vielleicht merkt es Disney irgendwann oder auch nicht.

  13. OvO

    @Wookiehunter:

    „Du sprichst von einer verzerrten Wahrnehmung und den Diskurs im Netz vielleicht. Inhaltlich ist das nicht der Fall und die Serien fühlen sich wirklich nicht gleich an. “

    Ich spreche in erster Linie aus der Perspektive des Mainstreamers. Und dieser differenziert sein Übersättigunsggefühl nicht zwischen faktischen Inhalten und dem was daraus aus dem Netz entsteht. Das gehört insofern erstmal alles in einen Topf.

    „Und mengenmässig hab ichs ja schon gesagt, da sind wir sogar mit zwei Serien nicht mal annähernd auf dem Niveau älterer Shows.“

    Wenn wir von der Übersättigung sprechen, muss man natürlich die letzten 12 Jahre berücksichtigen. Und das was wir quantitativ in dieser Zeit bekommen haben, war für SW Verhältnisse wirklich viel zuviel, weil es dem Event Charakter, für den man Star Wars eigentlich kennt und liebt, viel zu stark zu wider läuft.

    „Die Leute wollen halt einfach mehr Qualität und Substanz.“

    Das auch. Aber ein SW Produkt würde trotzdem besser laufen, wenn man es als beispielsweise einjähriges kulturelles Highlight und Event behandeln würde und nicht als ein Produkt von der Stange, von dem man gefühlt rund um die Uhr umgeben ist. Und dieses „von der Stange“ Feeling hat Star Wars schon lange. Und dadurch verliert es genauso an Interesse wie durch die Qualitätsmängel.

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