Anzeige

Literatur // Artikel

Zeitreise 1992: Das dunkle Imperium erwacht

Das Lucasfilm-Fanklub-Magazin erzählt die Entstehungsgeschichte des Comic-Klassikers.
Star Wars Returns to Comics: Dark Empire© Lucasfilm

Quelle: Lucasfilm Fanklub-Magazin 16, Frühjahr 1992

Der Krieg der Sterne ist zurück im Comic!

Sechs Jahre sind seit Die Rückkehr der Jedi-Ritter und der Schlacht von Endor vergangen. Doch der Kampf gegen das Imperium ist noch lange nicht vorbei. Der Bürgerkrieg  wütet weiter, insbesondere in den übriggebliebenen Teilen des Imperiums. Die Allianz nutzt diese Gelegenheit, um Unruhe unter den verfeindeten Imperialen zu säen, indem sie eroberte Sternenzerstörer und andere imperiale Raumschiffe einsetzt, um Überfälle auf imperiale Außenposten durchzuführen.

Zu Beginn der Geschichte in Ausgabe #1 von Star Wars: Dark Empire ist ein solcher Überfall beinahe in einer Katastrophe geendet: Ein Sternenzerstörer der Allianz unter dem Kommando von Luke Skywalker, der inzwischen zu einem vollendeten Jedi-Ritter geworden ist, und Lando Calrissian ist auf der Oberfläche der imperialen Thronwelt abgestürzt.

Aber keine Sorge – Prinzessin Leia und ihr Ehemann Han Solo sind zusammen mit Chewbacca und C-3PO unterwegs, um ihre gestrandeten Kameraden zu retten.

Größe bedeutet nichts
© Lucasfilm

Die Eröffnungsszenen dieses brillanten neuen Comics, der von Tom Veitch geschrieben und von Cam Kennedy illustriert wurde, fangen die epischen Ausmaße von Krieg der Sterne perfekt ein. Aber das ist noch nicht alles. Die folgenden Seiten und Ausgaben machen deutlich, dass Lucasfilm es geschafft hat, zwei talentierte Personen mit einer natürlichen Vorliebe für Krieg der Sterne zu gewinnen, um die Abenteuer in George Lucas‘ historischem Universum fortzusetzen.

George Lucas hat Krieg der Sterne bis in die entlegensten Winkel seiner Phantasie getragen. Durch die klassischen Filme, die beeindruckende Titelmusik, zahlreiche Romane, Rollenspiele und Comics konnten Fans in andere Welten und Zeiten entführt werden. Vor allem Comics waren eine großartige Quelle für Nachschubmaterial für die Fans. Die ursprüngliche Comicreihe zum Krieg der Sterne, die von 1977 bis 1986 von den Comic-Profis bei Marvel produziert wurde, führte uns über Tatooine und Bespin hinaus in neue Welten und zu phantastischen Abenteuern mit unseren Lieblingscharakteren (und Bösewichten!) aus den Filmen.

Viele Fans waren über das Ende der Marvel-Serie zutiefst enttäuscht, freuen sich nun aber über die Veröffentlichung von Dark Empire, einer wunderbaren neuen Comic-Serie, die von Dark Horse Publications produziert wird.

Wer die ersten Ausgaben von Dark Empire gelesen hat, dem ist sofort klar, dass große Anstrengungen unternommen wurden, um den epischen Umfang der Originalserie wiederzubeleben. Die neue Reihe von Tom Veitch und Cam Kennedy wird die Phantasie alter und neuer Fans des Kriegs der Sterne zweifellos beflügeln.

Doch was musste geschehen, um bei Lucasfilm wieder externe Krieg-der-Sterne-Geschichten ins Programm zu holen? Lucy Wilson von Lucasfilm hilft bei der Beantwortung dieser Frage. „Mit dem phänomenalen Erfolg des Buchs [Timothy Zahns Bantam-Roman Erben des Imperiums] wurde sehr deutlich, dass es einen riesigen Markt für Krieg der Sterne gab.“ Laut Wilson begann Lucasfilm daraufhin mit einer organisierten Initiative, um mehr neue Krieg-der-Sterne-Abenteuer in die gedruckte Welt zu bringen.

Nach einem versuchsweisen Start bei Epic Comics landete die Geschichte schließlich bei Dark Horse, wo Wilson bereits einen Vertrag für die Indiana-Jones-Comic-Reihe abgeschlossen hatte. „Ich glaube, Lucy war sehr zufrieden mit der Energie, die bei Dark Horse herrschte“, meint Tom Veitch.
„Es ist ein starkes, aufstrebendes Comic-Unternehmen, das innerhalb weniger Jahre einen großen Marktanteil erobert hat.“

Kampf um Calamari
© Lucasfilm

Zu diesem Zeitpunkt hatte Lucy Wilson bereits ein ganzes Team für die neuen Krieg-der-Sterne-Veröffentlichungen zusammengestellt. „Aufgrund all der neuen Veröffentlichungen, die wir planten, wobei Bantam die Originalveröffentlichungen für den Erwachsenen- und Jugendmarkt übernahm, stellte ich ein Kreativteam aus den beteiligten Herausgebern zusammen, also dem Herausgeber von West End Games, dem für Erwachsenen- und Jugendliteratur bei Bantam und dem bei Dark Horse. Wir trafen uns, um uns darauf zu einigen, welche Handlungsstränge wann nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter spielen sollten, damit die Kontinuität gewährleistet war. Alle Herausgeber überprüfen das Material, damit es keine Unstimmigkeiten zwischen den einzelnen Handlungssträngen gibt.“

Für einen Autor mag das etwas einschränkend erscheinen, aber Veitch meint: „Obwohl wir im Wesentlichen mit einem Lizenzprodukt arbeiten, über das von ihrer Seite viel Kontrolle ausgeübt wird, haben sie uns große Freiheiten gelassen, unsere Phantasie zu nutzen. Fast so viele Freiheiten, wie sie den Leuten geben, die bei ILM die Monster und Effekte entwerfen. ”

Sie haben diese Gelegenheit auf jeden Fall gut genutzt und eine Geschichte von kosmischen Ausmaßen entworfen.

„Dies ist das erste Mal, dass Krieg der Sterne in Form eines Comics umgesetzt wurde, der tatsächlich den Umfang der Filme einfängt“, meint Barbara Kesel, Herausgeberin bei Dark Horse. „Die Filme sind opernhaft. Sie sind sehr groß angelegt. Es gibt viele große Action-Szenen und große Charaktere, und auch hier, im Comic, ist der Umfang groß. Tom hat Cam viel Raum gelassen, um das Gefühl der Maschinen, des Himmels, des Weltraums und der Menschen einzufangen.“

Wer bereits die zweite Ausgabe von Dark Empire gelesen hat, war wahrscheinlich sehr überrascht über die Ereignisse darin. Zu Beginn des Projekts wollten Veitch und Kennedy Darth Vader zurückbringen. Veitch zufolge „sagte Lucy Wilson zu uns: Ihr könnt Vader nicht zurückbringen, aber ihr könnt den Imperator zurückbringen … Wenn ihr einen Weg findet, wie das geht. Aufgrund der Klonkriege kam uns dann der Gedanke, dass der Imperator, den wir in Die Rückkehr der Jedi-Ritter gesehen haben, ein Klon war. Vielleicht hat er sich sogar schon seit langer Zeit immer wieder geklont, weil die dunkle Seite seinen physischen Körper auffrisst.“

Was wird mit dem Imperator geschehen, wenn jeder neue Körper verfällt und stirbt? Veitch gibt Hinweise, aber nur zukünftige Ausgaben werden tatsächlichen Aufschluss darüber geben. „Es genügt zu sagen“, fährt Veitch fort, „dass wir in Ausgabe Nr. 5 einen jungen Imperator aus den Klonlabors auftauchen sehen werden, der sich Luke Skywalker gegenüberstellt.“

Der Imperator ist jedoch nicht der einzige alte Bösewicht, der die Bühne betritt.

Boba Fett, ein unverändert beliebter Bösewicht aus den letzten beiden Filmen, wird in einer zukünftigen Ausgabe wiederbelebt. „Er kann unmöglich gestorben sein, dafür war er bei den Fans viel zu beliebt!“, meint Veitch. „Wir werden auch einen weiteren Kopfgeldjäger zurückbringen, Dengar, der in Das Imperium schlägt zurück nicht viel mehr als einen Gastauftritt hatte. Sogar der Hutte wird einen Auftritt erhalten.“

Tot ist er nicht
© Lucasfilm

Die Bösewichte werden in dieser Comic-Reihe natürlich viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber auch bei den Helden wird es viele interessante Veränderungen geben. Han und Leia sind nun verheiratet und haben zwei Kinder (deren Aufenthaltsort unbekannt ist, die aber wahrscheinlich sicher vor den Fängen des Imperiums versteckt sind). Und Luke steht nach seiner Konfrontation mit dem wiedergeborenen Imperator in Ausgabe Nr. 2 vor einer schweren Entscheidung. Lando Calrissian und ein weiterer Fanliebling, Wedge Antilles, werden schließlich die Streitkräfte der Allianz bei der Verteidigung von Calamari, der Heimatwelt von Admiral Ackbar, anführen.

„Ich denke, was diese Reihe angeht, werden wir uns einfach auf die Charaktere konzentrieren, so wie wir sie verstehen, und dann vielleicht ein wenig davon abweichen“, erklärt Veitch. „Wir führen eine weibliche Figur aus Hans Vergangenheit ein, Salla Zend, die wie Han eine corellianische Piratin ist. Sie taucht in Ausgabe Nr. 3 auf, was Han ein wenig verändert. Wir erfinden auch diesen Planeten, Nal Hutta, der eine der wichtigsten Welten der Hutten und ein Knotenpunkt ihrer Gangsteraktivitäten ist.

In dieser Reihe landen wir allerdings nicht auf Nal Hutta selbst, sondern besuchen seinen Raumhafenmond Nar Shaddaa, eine Art entfernter Cousin des Todessterns, dessen gesamte Oberfläche mit Städten bedeckt ist. Diese Städte, die über Jahrhunderte hinweg entstanden sind, sind in Sektoren unterteilt, in denen Menschen und Nichtmenschen ihre Geschäfte mit den Hutten abwickeln. Und natürlich gibt es einen corellianischen Sektor, der ziemlich groß ist. Der von uns beschriebenen Geschichte nach hat Han tatsächlich einige Jahre auf dem Mond verbracht, als er jünger war, nachdem er aus der Akademie geworfen worden war. Auf diesem Mond hat er auch Lando kennengelernt.“

In den sechs Jahren zwischen Die Rückkehr der Jedi-Ritter und Dark Empire ist viel geschehen, von dem vieles noch in Arbeit ist.

„Das fünfte Jahr ist Timothys Roman, und ich glaube, sie machen sogar noch einige andere Dinge davor”, bestätigt Lucy Wilson von Lucasfilm. „Die Jugendromane werden in den fünf Jahren nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter spielen. Die Erwachsenenromane und die Comics folgen am Ende der Jugendromane [sechs Jahre nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter].“

Lucasfilm ist offen für Vorschläge und arbeitet eng mit dem jeweiligen Autor und Zeichner zusammen.

„Ich schicke ein Skript ein und Lucy sagt dann: ‚Wäre es nicht besser, wenn …‘ Ich meine, sie geben uns viele gute Ideen. Manchmal kommt es zu seltsamen kleinen Diskussionen. Zum Beispiel darüber, ob Luke Skywalker einen AT-AT mit der Macht umwerfen kann. Wir sagten, er könne es, und einige Leute sagten, er könne es nicht“, meint er lachend.

Auf den letzten vier Seiten jeder Ausgabe hat Veitch noch mehr Hintergrundinformationen zusammengestellt, um den Leser sechs Jahre nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter auf den neuesten Stand zu bringen.

„Ich habe Material aus meinen Notizbüchern verwendet und einige neue Texte speziell für diese Textseiten geschrieben. Ich habe mit dem Material von West End Games und den Romanen gearbeitet. Aber im Grunde genommen sind natürlich die drei Filme die Quelle, auf die sich alle stützen, und wenn wir neue Krieg-der-Sterne-Geschichte schreiben, beziehen wir uns immer auf sie als ultimative Autorität.

In der ersten Ausgabe haben wir zum Beispiel versucht, einen vollständigen Überblick über das zu geben, was über die Macht und die Kräfte der Jedi bekannt ist. Dazu mussten wir uns die Filme sehr genau ansehen und mehrere Tage lang intensiv recherchieren. Der endgültige Text, der Lucasfilm vorgelegt wurde, war vollständig mit Fußnoten versehen. Irgendwann während des Dark-Horse-Prozesses”, fährt Veitch fort, „schickte Lucy die Skripte an bestimmte Leute bei West End zur Überprüfung, und diese schrieben sehr detaillierte Kommentare zu ihren Eindrücken zurück.
Das war sehr hilfreich. Das ist eines der Dinge, die diese Serie ausmachen: Viele Leute haben ihre Meinung dazu abgegeben, und man merkt, dass einem das beim Schreiben hilft, sich an Dinge aus den Filmen zu erinnern, die man vorher nicht bemerkt hatte.“

Aber zu diesem Comic gehörte viel mehr als nur das Schreiben. Cam Kennedy, der in Schottland geboren und aufgewachsen ist und heute auf einer Insel im Norden Schottlands lebt, hatte mit den Illustrationen eine ziemliche Aufgabe zu bewältigen.

Kennedy kommentiert: „Alle Künstler, mit denen ich gesprochen habe, sagten, dass sie niemals einen Krieg-der-Sterne-Comic illustrieren wollten, weil die damit verbundene Technik zu überwältigend war.“

Kennedy scheint in seinen Zeichnungen für Dark Empire jedoch ein Gespür für all die Ausrüstung und Technologie zu haben. „Ich glaube, das liegt daran, dass mein Vater Mechaniker war und ich schon in jungen Jahren viel damit zu tun hatte. Auch in meiner Schulzeit bauten meine Freunde und ich aus gebrauchten Modellbauteilen Raumschiffe. Die sahen dann den Schiffen in Krieg der Sterne sehr ähnlich.“

Schockierende Weltraumlandschaften und explosive Kampfszenen. Schmuddelige, dunkle Cantinas voller Unterweltbewohner. Wunderschöne Berg- und Waldlandschaften auf weit entfernten Planeten der Galaxis. Stadtstraßen voller Aliens – all diese atemberaubenden Ausblicke und vieles mehr finden sich in Kennedys lebhaftem Krieg-der-Sterne-Stil.

„Ich glaube, dass mir viele Einflüsse aus meiner Jugend helfen“, meint Kennedy auf die Frage, wie es ihm gelingt, das generelle Gefühl von Krieg der Sterne in seinem Comic einzufangen.

„Die meisten Künstler sagen, dass sie ein ‚Gefühl‘ für etwas haben, aber ich glaube nicht, dass das wirklich etwas damit zu tun hat, wie gut man in der einen oder anderen Sache ist. Manche Künstler sind von Natur aus besser als andere, es kommt einfach darauf an, wer man ist. Ich hatte wohl das Glück, einen Stil und eine Wahrnehmung zu haben, die denen der Schöpfer der Raumschiffe und anderer Dinge für Krieg der Sterne ähneln.”

Bezüglich seiner Zusammenarbeit mit Veitch fühlt sich Kennedy sehr wohl mit seinem Autor, mit dem er bereits zuvor bei The Light and Darkness War zusammengearbeitet hat.

„Manchmal schreibt Tom vielleicht zu viel Dialog, was okay ist, aber man kann nur so viel mit verschiedenen Blickwinkeln und solchen Dingen machen. Zwei Seiten Dialog kann ich verkraften, aber drei Seiten sind zu viel. Also rufe ich Tom an und wir überlegen uns, wie wir den Dialog kürzen oder etwas Kulisse hinzufügen können, sei es ein vorbeifliegendes Raumschiff oder auch nur ein Schraubenschlüssel“, meint er lachend.

Laut Veitch werden alle Dialoge im Original-Drehbuch überarbeitet, sobald die Bleistiftzeichnungen fertig sind.

„Cam bringt etwas in einer Figur oder einer dramatischen Sequenz zum Vorschein“, erklärt Veitch, „und plötzlich schaltet sich mein Gehirn ein und ich höre die Szene auf eine ganz neue Art und Weise.“

Kennedy hatte auch die Möglichkeit, einige der Charaktere ein wenig zu verändern. Zum Beispiel Luke Skywalkers Augen. „Ich wollte diesen Bauernjungen-Look mit den blauen Augen loswerden; er ist jetzt doch ein Jedi! Er ist erwachsen geworden, also wird sich auch sein Aussehen verändern. Ich denke, die Augen sind Teil dieser Veränderung.“

Veitch fährt fort: „Als wir mit dem Buch angefangen haben, dachten wir, Luke hat viel durchgemacht. Er ist gereift. Also hat Cam ihn als Vierzigjährigen gezeichnet. Er ist nicht wirklich so alt, aber ein Jedi-Krieger zu sein, zehrt sehr an den Kräften!“

„Cams Arbeit ist ausgezeichnet“, meint Veitch zusammenfassend. „Er hat 1989 mit dem Projekt begonnen, und meiner Meinung nach sind seine aktuellen Kunstwerke doppelt so gut wie seine frühen Arbeiten. Die neuen Kopfgeldjäger und Kreaturen, die er entworfen hat, sehen genauso gut oder sogar besser aus als die in den Filmen!“

Über Kennedys technische Zeichnungen fügt Veitch hinzu: „Ich liebe seinen Rasenden Falken! Und er hat ihn wahrscheinlich nur aus dem Gedächtnis gezeichnet!“

Eine so enge Zusammenarbeit wie die zwischen Veitch und Kennedy ist bemerkenswert, auch wenn sie mehr als 3500 Meilen voneinander entfernt leben.

„Das Besondere an Comics ist, dass man isoliert arbeitet“, erklärt Veitch. „Ich arbeite allein in meinem Büro, und Cam arbeitet allein in seinem Atelier. Ab und zu trifft man sich und trinkt ein paar Bier. Aber wenn er in der Nähe wohnen würde, würde ich ihn wahrscheinlich öfter besuchen.“

Die Entfernung zwischen ihnen scheint jedoch keine große Rolle zu spielen.

Cam Kennedy und Tom Veitch
© Lucasfilm

„Wir sind auf derselben Wellenlänge. Ich habe Cam 1987 kennengelernt. Er arbeitete damals für britische Comics und reiste extra in die USA, um nach amerikanischen Aufträgen zu suchen. Ich traf ihn bei einem Freund zu Hause. Mein Freund rief mich an und sagte: ‚Ich glaube, du solltest diesen Typen kennenlernen. Ihr denkt ähnlich.‘ Ich kam vorbei, wir unterhielten uns und eins führte zum anderen.“

Mit den brillant gemalten und energiegeladenen Cover-Illustrationen von Dave Dorman, den lebhaft geschriebenen Einführungen, dem Skript, den Dialogen und Hintergrundinformationen von Tom Veitch sowie den wunderbaren Illustrationen der Technologie und Charaktere von Cam Kennedy ist diese Comic-Produktion ein echtes Meisterwerk, dessen Zusammenstellung sicherlich einige Mühe gekostet hat. Herausgeberin Barbara Kesel erklärt, was alles zur Produktion von Dark Empire dazugehört.

„Die Grundidee entsteht, indem der Autor oder das Autor-Zeichner-Team einen Vorschlag einreicht: um welche Art von Geschichte es sich handelt, Beispielillustrationen, wie viele Ausgaben es geben soll und so weiter. In Toms Fall wurde die Grundidee zur Genehmigung an Lucasfilm geschickt, der grobe Entwurf also. Danach wird jedes einzelne Heft zur Genehmigung vorgelegt.“

Sobald das Heft genehmigt ist, erstellt Cam Kennedy Bleistiftskizzen der gesamten Ausgabe, die er dann einschickt. Auf der Grundlage dieser Skizzen erstellt Tom Veitch ein überarbeitetes Skript, das auf neuen Inspirationen basiert, die er aus Cams Zeichnungen gewonnen hat, sowie ein Layout, in dem die Dialoge und anderen Sprechblasen platziert werden.

Von dort aus gehen die Kopien dieser mit Bleistift gezeichneten und oberflächlich mit Sprechblasen versehenen Seiten an den Letterer Todd Klein, der die Schriftvorlage erstellt, welche über die gemalte Seite gelegt wird. Während Veitch die Text-Überarbeitungen vornimmt und die Beschriftung fertiggestellt wird, arbeitet Kennedy an der gemalten Seite.

Nachdem seine detaillierten Bleistiftzeichnungen genehmigt worden sind, beginnt Kennedy mit der Tuschezeichnung. Das Gemälde wird mit transparenten Wasserfarben über der Tuschezeichnung koloriert. Es handelt sich hierbei um ein einzigartiges Verfahren, das bereits das Interesse anderer Künstler geweckt hat, von denen einige nach dem Studium von Cams Technik diese in ihren eigenen Kunstwerken nachgeahmt haben.

Der Druckprozess umfasst dann das Zusammenfügen der gemalten Seiten mit den überlagerten Sprechblasen.

Aber was steht nach Abschluss dieser Serie für zukünftige Krieg-der-Sterne-Comics auf dem Programm? Eine Fortsetzung von Dark Empire wurde bereits von Lucasfilm genehmigt und ist bei Dark Horse in Arbeit.

„Wir haben definitiv Pläne, weitere Comics zu machen“, erklärt Wilson. Sie fährt fort: „Eine weitere Sache, an der Dark Horse arbeitet, ist der alte Comicstrip von Archie Goodwin und Al Williamson, der zweieinhalb Jahre lang in den Zeitungen erschien. Dark Horse wird dieses Material nehmen und es zusammen mit Al und Archie ein wenig überarbeiten, damit es sich nicht wie ein täglicher Zeitungscomicstrip liest, sondern wie ein regulärer Comic funktioniert. Al entwirft neue Cover, und es gibt noch einige andere sehr bekannte Künstler, die Cover gestalten werden.”

Es ist schon lange her, seit Krieg der Sterne zum ersten Mal auf der Leinwand zu sehen war, und fast zehn Jahre sind seit Die Rückkehr der Jedi-Ritter vergangen. Doch trotz dieser langen Zeit ist es offensichtlich, dass dieses magische, mystische und riesige Universum immer noch die Phantasie von Jung und Alt beflügelt. Mit weiteren Comics und Romanen, die nun in Arbeit sind, können wir uns sicher sein, dass Krieg der Sterne noch lange nicht in Vergessenheit geraten wird.


Christoph

Als SWUler der 2. Generation ist Christoph seit Sommer 2001 auf Star Wars Union aktiv und übernimmt inzwischen eher Aufgaben hinter den Kulissen. Seine Liebe gehört der Lucas-Saga, dem Dunklen Imperium, der New-Jedi-Order-Buchreihe, der Entstehungsgeschichte des Kriegs der Sterne sowie Jyn Erso.

Schlagwörter

1 Kommentar

Einen Kommentar abschicken

Anzeige

mehr zum thema

Mehr zum Thema

Bereits vor dem Kinostart von Krieg der Sterne 1977 erschien die Romanadaption des Films von Autor Alan Dean Foster. Seither haben Genregrößen von Archie Goodwin und Tom Veitch bis Timothy Zahn und Claudia Gray Star-Wars-Literatur für immer neue Generationen von Lesern und Fans geschaffen.

Mehr erfahren!
Jubiläumsausgabe Romanadaption Star Wars Die Rache der Sith Matthew Stover

Literatur // News

Vorschau auf die Jubiläumsausgabe des Episode-III-Romans

Erben des Imperiums Header Banner

Literatur // Artikel

Zeitreise 1991: Die Entstehung von Erben des Imperiums

verwandte themen

Verwandte Themen

Alien Exodus: Die unglaubliche Geschichte einer verlorenen Romantrilogie

Alien Exodus: Die unglaubliche Geschichte einer verlorenen Romantrilogie

In den 90er Jahren gab es weitreichende Überlegungen, unsere Gegenwart mit der weit, weit entfernten Galaxis, George Lucas' American Graffiti und THX 1138 zu verknüpfen.

Literatur // Artikel

30/05/2010 um 12:33 Uhr // 0 Kommentare

Das Star-Wars-Radio-Drama

Das Star-Wars-Radio-Drama

Die Hörspieladaptionen der klassischen Trilogie sind ein Meilenstein in der Star-Wars-Geschichte. Wir blicken auf ihre Produktion und Änderungen und stellen Hörproben vor.

Hörspiele // Artikel

05/09/2006 um 10:35 Uhr // 0 Kommentare

Marvel und Star Wars: Der Kreis schließt sich

Marvel und Star Wars: Der Kreis schließt sich

Für Star-Wars-Comic-Fans ist es dieser Tage nicht mehr überraschend, das Marvel-Logo auf ihren Comics zu finden. Lange Jahre aber gab Dark Horse den Ton an, und der Blick zurück auf die Anfänge der Star-Wars-Comics bei Marvel war wie eine Reise in eine andere Zeit.

Literatur // Artikel

18/07/2002 um 12:34 Uhr // 0 Kommentare

Keine Beiträge gefunden.

Anzeige