Anzeige

Animationsserien // Artikel

Zeitreise in die 80er: Nelvana trickst Star Wars

Das kanadische Animationsstudio mag seine besten Zeiten hinter sich haben, war in den 70er und 80er Jahren aber ein echter Machtfaktor im Krieg der Sterne.
Nelvana Star-Wars-Trickproduktionen© Lucasfilm

Vor knapp 3 Wochen wurde verlautbart, dass das kanadische Animationsstudio Nelvana, welches Star-Wars-Fans vor allem für die Serien Die Ewoks and Droids – Freunde im All bekannt sein dürfte, die Produktion neuer Formate eingestellt hat. Künftig will man sich dort auf den Vertrieb und die Vermarktung bestehender Marken konzentrieren.

Wir wollen diesen Anlass nutzen, um mithilfe des Insiders in die 80er zurückzublicken, als es bei Nelvana noch ganz anders aussah.


1985 wagte Lucasfilm mit der Droid and Ewok Adventure Hour den Sprung in die Welt der Animation. Mit den beiden jeweils halbstündigen Serien Droids – Freunde im All und Die Ewoks wurden Fortsetzungen der Abenteuer einiger beliebter Charaktere aus der klassischen Star-Wars-Trilogie geschaffen. Als ausführendes Trickstudio war das kanadische Unternehmen Nelvana für diese Projekte verantwortlich, welches hierzu eng mit Lucasfilm zusammenarbeitete. Nicht zum ersten Mal tatsächlich, denn schon zuvor hatte sich Nelvana mit Lucasfilm für ein animiertes Star-Wars-Projekt zusammengetan.

Weihnachten in den Sternen

Die Partner Michael Hirsh, Patrick Loubert und Clive Smith gründeten Nelvana 1971 in Toronto, hatten jedoch nie die Absicht, ein reines Animationsunternehmen zu schaffen. Stattdessen hofften sie, in einem Land, das noch keine richtige Filmindustrie hatte, ein vollwertiges Filmstudio gründen zu können. Nachdem das Trio einige Jahre lang Real- und Animationsfilme sowie Kurzprogramme für die Canadian Broadcasting Corporation (CBC) produziert hatte, wurde den drei Filmschaffenden klar, dass ihre eigentliche Stärke im Bereich der Trickanimation lag.

1975 machte sich das Team von Nelvana daran, seine erste halbstündige Zeichentrick-Sondersendung mit dem Titel A Cosmic Christmas, die im Dezember 1977 veröffentlicht wurde und weltweit positive Reaktionen erntete. Auch Lucasfilm, das 1977 einen gewissen Erfolg verbuchen konnte, wurde darauf aufmerksam.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Im folgenden Jahr suchten Lucasfilm und der kanadische Regisseur David Acomba nach einer Firma, die einen 10-minütigen Animationskurzfilm für das berüchtigte Star Wars Holiday Special produzieren sollte, welches an Thanksgiving ausgestrahlt werden sollte.

„Zu dieser Zeit war [Lucasfilm] entschlossen, nicht mit den üblichen Hollywood-Anbietern von Animationsfilmen zusammenzuarbeiten“, erinnert sich Michael Hirsh. „Man wollte stattdessen eine unabhängige Firma auswählen können. Anfang 1978 erhielten wir einen Anruf von Lucasfilm mit der Bitte, eine Kopie von A Cosmic Christmas und alles andere, woran wir gerade arbeiteten, rüberzuschicken. Das taten wir, woraufhin wir eingeladen wurden, George persönlich zu treffen und uns ein Bild von dem Projekt zu machen.”

Clive Smith erinnert sich, dass er „total begeistert” von der Möglichkeit war, an dem Star-Wars-Kurzfilm mitzuarbeiten. „Es war ein großartiges Projekt, und die Zusammenarbeit mit (Lucas) war wirklich sehr gut. Er gab uns ein Drehbuch, ein etwa 10-seitiges Konzept mit dem Titel The Story of the Faithful Wookiee. Dann haben Frank Nissen – mein Animator/Freund/Visualisierer und Co-Regisseur zu dieser Zeit – und ich wie verrückt daran gearbeitet, und ich glaube, in etwa 10 Tagen hatten wir das gesamte Storyboard fertig. Ich weiß nicht, wie viele Panels es waren, aber es war ein sehr detailliertes Board, und das habe ich dann zu Lucasfilm gebracht.“

Mit The Story of the Faithful Wookiee produzierte Nelvana einen detaillierten und farbenfrohen Zeichentrickfilm, der perfekt in das Star-Wars-Universum passte. Die Geschichte dreht sich um einen mystischen Talisman, der sowohl Luke Skywalker als auch Han Solo negativ beeinflusst, und befasst sich eingehend mit den Themen Vertrauen und Freundschaft. Das Animationssegment ist nicht nur dafür bekannt, den Kopfgeldjäger Boba Fett eingeführt zu haben, sondern auch dafür, dass es vielleicht der einzige Teil des Holiday Special war, der generell positiv aufgenommen wurde.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Nelvanas Arbeit an The Story of the Faithful Wookiee festigte die Position des Unternehmens als wichtiger Akteur im Bereich Animation. Kurz darauf produzierte das Unternehmen drei weitere erfolgreiche Specials zu saisonalen Themen und einen Spielfilm mit dem Titel Rock & Rule. Außerdem begann Nelvana zum ersten Mal in seiner Geschichte mit der Produktion mehrerer Zeichentrick- und Real-Fernsehserien wie Edison Twins, Inspector Gadget und Strawberry Shortcake. Durch diese Projekte sammelte das Unternehmen umfangreiche Erfahrungen in der Serienproduktion, einem Markt, in dem es sicherlich nicht zu arbeiten erwartet hatte, der sich jedoch in den folgenden Jahren als seine Lebensader erweisen sollte. Als Lucasfilm beschloss, zwei neue Zeichentrickserien zu produzieren, die auf den Ewoks sowie C-3PO und R2-D2 basierten, war es daher Nelvana, das den Zuschlag erhielt.

Ab in die Droidenfabrik

Die Droids and Ewoks Adventure Hour sollte das Interesse des Publikums an der Star–Wars-Saga nach der Veröffentlichung von Die Rückkehr der Jedi-Ritter 1983 aufrechterhalten und wurde erstmals im September 1985 auf ABC ausgestrahlt. Das Projekt fiel mit zwei Spielzeugreihen von Kenner zusammen und bestand ursprünglich aus 13 Episoden Die Ewoks, 13 Episoden von Droids – Freunde im All und einer Droids-Sondersendung mit dem Titel The Great Heep, die gleichzeitig mit der Serie produziert wurde.

Die Droids-Zeichentrickserie spielt 15 Jahre vor den Ereignissen von Star Wars: Eine neue Hoffnung und dreht sich um die galaktischen Reisen von C-3PO und R2-D2, bevor sie Luke Skywalker begegnen. Während sich die meisten Fernsehserien auf eine Kerngruppe von Charakteren an einem zentralen Ort konzentrieren, spielte fast jede Episode von Droids auf einem neuen Planeten, und nach jeweils vier Episoden verließen C-3PO und R2-D2 ihre aktuellen Herren auf der Suche nach neuen. Aufgrund seiner Komplexität erwies sich die Entwicklung der Droids-Serie als ein recht schwieriger Prozess.

„Die Herausforderung bei Droids bestand darin, dass man im Wesentlichen die Star-Wars-Geschichte ohne Luke, Leia, Darth Vader und Han Solo erzählen musste“, erinnert sich Michael Hirsh.

„Es war eine Menge Arbeit“, stimmt Patrick Loubert zu, „und ich erinnere mich, dass wir versucht haben, George davon abzubringen. Wir wollten unbedingt mehr Star-Wars-Figuren einbauen, weil ich fand, dass wir mit ihnen wirklich gut hätten arbeiten können. “ Er fügt hinzu: „George wollte weitere Charaktere zu diesem Zeitpunkt im Star-Wars-Zeitverlauf jedoch noch nicht zeigen, sondern nur die Droiden.“

Daher bestand eine der ersten Aufgaben des Designteams von Nelvana darin, neue Figuren zu entwerfen, die als Herren von C-3PO und R2-D2 auftauchen sollten, sowie eine Vielzahl von Bösewichten, denen sie unweigerlich begegnen würden. Während Lucasfilm das Projekt überwachte und seine Fortschritte genehmigte, hatten die Mitarbeiter von Nelvana viel kreative Freiheit und schufen Figuren wie Thall Joben, Jord Dusat, Onkel Gundy, Jan Tosh, Kez Iban und Mungo Baobab sowie neue Bösewichte wie die Fromm-Gang, Kybo Ren, Admiral Screed und Gaff.

Die meisten Hauptcharaktere aus der Star-Wars-Trilogie waren für die Droids-Serie zwar tabu, doch es gab mehrere bemerkenswerte Gastauftritte anderer Figuren, darunter Boba Fett in „A Race to the Finish“, Sy Snootles und die Max-Rebo-Band in „The Lost Prince“ und IG-88 in „The New King“.

Nachdem das Design der neuen Figuren fertiggestellt war, stand Nelvana vor der nächsten Herausforderung, nämlich 13 Episoden und eine Sonderfolge in relativ kurzer Zeit zu schreiben. Um diese Anforderung zu erfüllen, griff das Studio auf verschiedene Autoren zurück, die aus sehr unterschiedlichen Bereichen kamen. Peter Sauder, einer der besten hauseigenen Autoren von Nelvana, und Ben Burtt, der legendäre Sounddesigner von Star Wars, schrieben allein oder mit einem Partner den Großteil der Droids-Episoden zusammen mit Joe Johnston, einem weiteren legendären Star-Wars-Schöpfer der klassischen Trilogie. Dazu kamen Autoren aus Los Angeles wie Gordon Kent, Michael Reaves und Steven Wright.

Da viele Autoren Episoden schrieben, die auf sehr unterschiedlichen Welten spielten, war eine große Designabteilung erforderlich, um ihre Ideen zu visualisieren. „Es gab eine Gruppe von Designern im Studio [die zu Spezialisten dafür wurden]“, erinnert sich Clive Smith.
„Einige Leute waren wirklich gut darin, Maschinen und glaubwürdige mechanische Dinge zu entwickeln, andere hatten ihre Stärken bei Figuren, während wieder andere Designer [sich durch Hintergründe und Schauplätze auszeichneten].“

Visuell hat sich die harte Arbeit des Designteams und von Regisseur Ken Stephenson am Ende zweifellos ausgezahlt, denn jede Episode der Droids-Serie ist hell und lebendig und fängt die Essenz von Star Wars ein. Leider hatte diese hohe Qualität aber auch einen Nachteil.

Der Arbeitsaufwand, der jede Woche in die Schaffung neuer Welten und Abenteuer floss, war im Vergleich zu den meisten Samstagmorgen-Zeichentrickproduktionen jener Zeit enorm, sodass die Produktion der Droids-Serie sehr teuer wurde. Letztendlich erwiesen sich der enorme Arbeitsaufwand für die Produktion und die daraus resultierenden Kosten als nicht tragbar, sodass Droids nach nur einer Staffel abgesetzt wurde.

Die Ewoks schlagen zurück

Glücklicherweise war die Entwicklung der Ewoks-Serie aufgrund der Veröffentlichung von Die Rückkehr der Jedi-Ritter ein Jahr zuvor nicht ganz so komplex. Diese Serie spielt vor den Ereignissen von Episode VI und folgt Wicket und seinen Freunden Kneesaa, Teebo und Latara durch viele Abenteuer auf Endor. Ray Jafelice, der die erste Staffel von Ewoks inszenierte, erinnert sich an ein besonderes Ereignis, das dem Designteam half, den Mond Endor zu verstehen.

„Als Erstes schickte uns [Lucasfilm] zur Skywalker Ranch in der Nähe von San Francisco und unternahm mit uns einen Tagesausflug in die Muir Woods, einem riesigen Redwood-Wald in Kalifornien, in dem die Endor-Realfilmaufnahmen gedreht worden waren. Allein schon der Spaziergang durch diesen Nationalpark war beeindruckend. Außerdem konnten wir uns den Film sowie alle dafür angefertigten Designs genau ansehen.“

Da ein Großteil der grundlegenden Designarbeit somit bereits erledigt war, musste das Nelvana-Team die vorhandenen Konzepte nur noch für die Nutzung im Zeichentrick anpassen. Das Ergebnis waren farbenfrohe Umgebungen wie das Ewok-Dorf, die schwebenden Bäume und die Sümpfe, in denen die Erzfeinde der Ewoks, die Duloks, lebten. Auch viele der Ewoks, die in den Filmen auftraten, mussten natürlich angepasst werden, darunter Wicket, Teebo, Häuptling Chirpa und Logray, die wie viele andere animierte Ewok-Figuren erstmals in Die Rückkehr der Jedi-Ritter zu sehen gewesen waren und nun für ihre neue Zeichentrickheimat klarer erkennbare visuelle Persönlichkeiten benötigten. Nelvana gestaltete die Figuren entsprechend neu, damit sie nicht nur unterscheidbarere Merkmale, sondern auch sichtbare individuelle Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften hatten.

Und natürlich mussten die Ewoks große Abenteuer erleben, weshalb Lucasfilm die Autoren Paul Dini und Bob Carrau vorschlug. Gemeinsam schrieben sie alle 13 Episoden der ersten Staffel. Dini und Carrau waren keine Mitarbeiter von Nelvana, aber durch die Zusammenarbeit mit dem Nelvana-Team entstand eine effektive Partnerschaft. Infolgedessen wurde die Ewoks-Serie nach den ersten 13 Episoden für eine weitere halbe Staffel auf ABC verlängert.

Als die zweite Staffel von Die Ewoks im Herbst 1986 ausgestrahlt wurde, bemerkten die Fans Veränderungen, die eingeführt worden waren, weil nach Abschluss der ersten Staffel ein neues Team von Designern von Lucasfilm zum Projekt hinzugekommen war. Für die zweite Staffel wurden 22 neue Episoden produziert, von denen jedoch nur die letzte Episode, „Battle for the Sunstar“, in voller Länge ausgestrahlt wurde. Die übrigen Episoden wurden gekürzt, damit in einem halbstündigen Block mehrere Geschichten erzählt werden konnten.

Die zweite Staffel zeichnete sich auch durch ein neues Eröffnungslied und umfangreiche Designänderungen bei vielen der Hauptfiguren aus. Trotz der Unterschiede schrieben Paul Dini und Bob Carrau weiterhin die meisten Episoden, und viele der Nelvana-Mitarbeiter, die an der ersten Staffel mitgearbeitet hatten, waren auch bei der zweiten dabei, darunter Dale Schott, der Ray Jafelice als Regisseur ablöste.

Nach der Flut

Obwohl beide Serien nur relativ kurz ausgestrahlt wurden, zogen sie Millionen von Zuschauern an. 1994 erlebten die Trickserien in den USA ein Comeback, als der Sci-Fi Channel sie erneut ausstrahlte, wodurch viele Star-Wars-Fans, die noch nicht Gelegenheit gehabt hatten, mit der Serie aufzuwachsen, eine neue Gelegenheit erhielten, sie kennenzulernen, während viele ältere Fans noch einmal in die Welten der Droids und Ewoks eintauchen konnten. Diese erneute Popularität weckte auch ein neues Interesse bei Sammlern, die hofften, das verbleibende Vorproduktionsmaterial aufzuspüren, das Nelvana nicht nur für die Droids and Ewoks Adventure Hour, sondern auch für das Star Wars Holiday Special verwendet hatte.

Jahrelang gab es in der Sammlergemeinde wilde Spekulationen darüber, was letztendlich mit dem Material geschehen war, das für die Produktion der Star-Wars-Animationsprojekte verwendet worden war. Animationszellen aus den letzten vier Episoden von Droids (in denen die Figur Mungo Baobab vorkommt) und Zellen aus der zweiten Staffel von Ewoks sind bis heute auf den üblichen Auktionsportalen erhältlich. Material aus dem Holiday Special oder den früheren Droids-Episoden oder der ersten Staffel von Ewoks zu finden, stellte viele Sammler jedoch vor eine gewaltige Herausforderung.

Ein Gerücht besagte, dass das Material bei einem Brand im Lagerhaus von Nelvana zerstört worden wäre. Tatsächlich gab es keinen Brand, aber Patrick Loubert erinnert sich deutlich an eine Überschwemmung, die sich an einem stürmischen Abend in Toronto ereignete. „Ich erinnere mich, dass ich am Wochenende gearbeitet habe. Das gesamte Material befand sich unterhalb des Bodenniveaus, und das Wasser begann in den Kellerbereich einzudringen. Als ich hereinkam, sah ich, dass tatsächlich Dinge darin herumschwammen. Wir retteten, was wir konnten, aber wir verloren eine Menge Material.“

Glücklicherweise befand sich das Vorproduktionsmaterial aller drei Star-Wars-Projekte zum Zeitpunkt der Überschwemmung längst nicht mehr im Besitz von Nelvana, denn letztlich ist Lucasfilm Rechteinhaber dieser Objekte, weshalb die meisten davon kurz nach Abschluss der Projekte an das Unternehmen geschickt wurden. Dort blieben sie auch bis Ende der 1980er Jahre, als Lucasfilm einen Vertrag mit Royal Animated Art abschloss, um die meisten dieser Objekte zu verkaufen und auf dem Sekundärmarkt zu vertreiben.

Eine typische Animationszelle der Ewoks

Joe Cesaro, Inhaber von Sunday Funnies im kalifornischen Chatsworth, war viele Jahre lang als Vertreiber für Royal Animated Art tätig und erwarb alles, was aus dem Holiday Special und den Episoden 9-13 von Droids sowie der zweiten Staffel von Ewoks verfügbar war. Mit Genehmigung von Lucasfilm hatte Sunday Funnies auch das Recht, limitierte Serigraphie-Cels (Seri-Cels) herzustellen, und produzierte vier Droids– und zwei Ewoks-Seri-Cels speziell für den Sammlermarkt. Bis heute ist Sunday Funnies im Wesentlichen der Verwalter eines Großteils des Originalproduktionsmaterials einiger der besten Produktionen von Nelvana.

Seri-Cel zum Holiday Special

Der Erfolg der Droids and Ewoks Adventure Hour war ein wichtiger Wendepunkt in der Entwicklung von Nelvana als Unternehmen. „Das war eine sehr bedeutende Zeit für uns”, erzäht Clive Smith. „Die Zusammenarbeit mit Leuten wie George [Lucas] war für uns alle von Vorteil. Wir hatten das Gefühl, ein anerkannter Teil der Branche zu sein. Auch von außen betrachtet waren die Leute, die sich das Unternehmen ansahen, sicherlich beeindruckt, daher halte ich es für sehr wichtig, dass wir solche Verbindungen geknüpft haben. Das hat uns in der Anfangszeit definitiv geholfen.“

Michael Hirsh weist darauf hin, dass Nelvana aufgrund seiner Arbeit an den beiden Serien „zu einem Zulieferer [von Animationsinhalten] für ABC wurde, und das zu einer Zeit, als die Sender sehr wählerisch waren, mit wem sie zusammenarbeiteten. Wir wurden damals der einzige kanadische Zulieferer für die großen US-Sender.“

Nelvana nutzte seinen neu gewonnenen Status zur Produktion von Projekten wie Die Glücksbärchis und Beetlejuice – Ein außergewöhnlicher Geist und erzielte bald große Erfolge mit der Adaption klassischer Kindergeschichten wie Babar – Der Elefantenkönig, Rupert Bär und Franklin – Eine Schildkröte erobert die Welt. Im September 2000 kaufte der kanadische Rundfunkkonzern Corus Entertainment Nelvana, und das Studio blieb einer der weltweit führenden Produzenten von Animationsfilmen. Anfang der 2000er produzierte es die Kultserien Clone High und Undergrads sowie beliebte Serien wie Medabots, Beyblade und Alicia Silverstones Braceface.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Obwohl die drei ursprünglichen Gründer von Nelvana nicht mehr im Unternehmen tätig sind, lebt das von ihnen geschaffene Vermächtnis weiter, und das sowohl bei Star-Wars-Fans als auch bei Zeichentrickliebhabern auf der ganzen Welt, die von dem Namen Nelvana nur das Beste erwarten.

Übrigens: Sogar Ewoks bekommen den Blues

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Die Titelmelodie von Droids entstand aus der Zusammenarbeit zwischen dem ehemaligen Police-Schlagzeuger Stewart Copeland und dem Blues-Bassist Derek Holt. Während seines Aufenthalts in Hawaii nahm der legendäre Blues-Gitarrist Taj Mahal die einfache, aber eingängige Titelmelodie für die erste Staffel von Ewoks auf.

Leider wurde keine der beiden Titelmelodien auf CD veröffentlicht, obwohl 1986 die spanischsprachigen Versionen auf einer Werbe-Single von EMI in Spanien erschienen. Und auch wenn die Blues-Ikone Long John Baldry keinen musikalischen Beitrag zur Droids and Ewoks Adventure Hour geleistet hat, ist er doch die unverkennbare Stimme des Great Heep im gleichnamigen Droids-Special. Außerdem ist er in der ersten Staffel von Ewoks in verschiedenen Rolle zu hören.

Übrigens: Droids und die Prequel-Trilogie

Eine direkte Verbindung zwischen der Droids-Serie und der Prequel-Trilogie gibt es zwar nicht, doch einige interessante Verweise lassen sich aufspüren.

Die vielleicht bedeutendste davon findet sich in „A Race to the Finish“, in dem die Speeder-Rennfahrer Thall Joben und Jord Dusat mit ihrem Speeder „White Witch“ an den Boonta Speeder Races teilnehmen. Das Boonta-Eve-Rennen gewinnt der junge Anakin Skywalker in Episode I: Die dunkle Bedrohung. Ein weiteres Podrennen-Motiv findet sich in der Episode „The Roon Games“, in der ein zweiköpfiges Kommentatorenteam die Spiele gleichzeitig in zwei verschiedenen Sprachen kommentiert, ähnlich wie es der zweiköpfige Podrenn-Kommentator während Anakins großem Rennen auf Tatooine tut.

Was die Fahrzeuge angeht, so sind viele Droiden-Charaktere in kapselartigen Fahrzeugen zu sehen, welche eine frappierende Ähnlichkeit mit den Kapseln des Galaktischen Senats haben. Außerdem fährt Jann Tosh, der im Laufe der Serie zum zweiten Meister der Droiden wird, in der Episode „The Lost Prince“ einen einrädrigen Speeder, dessen Design an eine Mischung aus den Hagelfeuerdroiden aus Angriff der Klonkrieger und Grievous‘ Radgleiter ähnelt.


Weitere Hintergründe zu den drei NelvanaStar-Wars-Produktionen findet ihr in unseren Sektionen zu den Droids, Ewoks und dem Holiday Special. Die Serien und den Nelvana-Beitrag zum Holiday Special findet ihr bei Interesse auf Disney+.


Sawru In

Bei Sawru In ist der Name Programm: Saw Ruin. So erlebte er den Beginn der Sequel-Trilogie als traumatisches Ereignis, blieb SWU aber dennoch als Newsautor und Mädchen für alles erhalten.

Schlagwörter

1 Kommentar

  1. Lord VOO

    Wieder mal eine hochinteressante Zeitreise in die 70er und 80er Jahre. Ich habe diese beiden Serien damals zwar nie gesehen und auch deren Figuren nie gesammelt, werde mir jetzt aber definitv die Droids-Serie nochmal geben. Die Ewoks fand ich immer zu hart für mich. Mal sehen, vielleicht schaue ich auch da nochmal rein…

Einen Kommentar abschicken

Anzeige

mehr zum thema

Mehr zum Thema

Nicht nur was für Kinder: Die Star-Wars-Animationsserien – ob klassisch mit den Ewoks oder modern mit The Clone Wars – erweitern das Star-Wars-Univerum um spannende Abenteuer, große Kämpfe und wahre Freundschaften.

Mehr erfahren!
Visions Volume 3 - Studios

Visionen // News

Star Wars: Visions Volume 3 – Neuer Trailer online

Wiederaufbau der Galaxis: Teile der Vergangenheit

Animationsserien // News

LEGO Star Wars: Wiederaufbau der Galaxis 2

verwandte themen

Verwandte Themen

Ewok Adventures: Kampf um Endor

Ewok Adventures: Kampf um Endor

Wissenswertes, Hintergründe und natürlich die Handlung von des Star-Wars-Fernsehfilms Kampf um Endor, dem zweiten Teil der Ewok Adventures.

TV-Filme // Artikel

20/11/2005 um 16:07 Uhr // 0 Kommentare

James Arnold Taylor im Interview

James Arnold Taylor im Interview

Die The-Clone-Wars-Stimme von Obi-Wan Kenobi und Plo Koon über seine Arbeit

The Clone Wars // Interview

19/10/2008 um 12:16 Uhr // 0 Kommentare

Keine Beiträge gefunden.

Anzeige