"Ich bin C-3PO. Roboter-Mensch-Kontakter."
Das klingt zwar sehr fröhlich, aber die Roboter, oder Droiden, wie sie in Star Wars genannt werden, fristen ein trauriges Leben.
Sie werden aus der Bar in Mos Eisley verbannt, als Astromech-Droiden, wie z.B. R2-D2 in X-Wings gesetzt und von den Jawas wie Müll behandelt. Wir alle erinnern uns an die tragische Szene in Episode 1, als TC-14 Getränke für Qui-Gon und Obi-Wan bringt und diese sich nicht einmal bedanken. Statt dessen wird der arme Droide angefaucht, ob es üblich sei, andere so lange warten zu lassen.
Wenn ihr jetzt das Gefühl habt einen Verein gegen die Misshandlung von Droiden gründen zu müssen - ich bin dabei! Aber seid so nett und lest vorher zu Ende.
Abgesehen davon hat die erste Star Wars-Trilogy die Art der Menschen beeinflusst wie man sich Roboter vorzustellen hat. Die Metallhaufen haben eine Seele erhalten und sind dem Menschen gleichgestellt, da sie immer in seinem Dienst stehen. Nur ist das ungünstig für diejenigen, die echte, nützliche Roboter bauen wollen, denn die Erwartungen an solche Maschinen sind ins unermessliche gestiegen. Wer hätte nicht gerne einen Protokolldroiden?
Mark Tilden entwirft Roboter für das Los Alamos National Laboratory und erhoffte sich von Episode 1 ein großes Interesse für seine Arbeit und er erwartete sogar Besuche vom Militär, welches von redenden und laufenden Blaster-Droiden träumen sollte.
"Ich weiß, dass am Tag nach der Star Wars-Premiere grün gekleidete Leute hier auftauchen und fragen, wie schnell ich eine Roboter-Armee bauen kann."
Er baute auch einen Minen-Roboter, der in Minenfelder reinspazieren und Minen entdecken und sprengen kann.Er erwartete Dank, Ehrung und bekam nichts! Keine grün gekleideten Leute kamen, nicht einmal irgendwelche grünen Männchen.
"Ich lernte, dass das Letzte, was man tun sollte, ist, einem Beruf zu gefährden, der von Menschen ausgeführt wird und zudem noch mit Ehre und Ansehen verbunden ist."
So ist es nicht verwunderlich, dass Tilden keine Star Wars-Droiden in naher Zukunft erwartet, da im Moment die Akzeptanz dafür fehlt. Einen Roboter zu haben, der Staubsaugen kann, ist ungefähr so, als würde man sich einen Panzer kaufen, um zum Aldi zu fahren. Die Kosten und nötigen Ressourcen um so einen Roboter zu unterhalten sind einfach zu hoch - zumal Staubsaugen nicht unbedingt die problematischste Tätigkeit ist.
Auch humanoide Roboter wie C-3PO werden noch lange auf sich warten lassen, da die Ansprüche, die an solche Roboter gestellt werden, durch die ganzen Science-Fiction Filme zu hoch geschraubt wurden. Und warum sollte man einen so teuren Roboter bauen, wenn ein Mensch so günstig und angenehm zu machen ist?
Um einen Menschen zu übertreffen, würde man auch ein annehmbaren Preis-Leistungs-Verhältnis übertreffen. Trotzdem versucht man es.
Wie zum Beispiel auch Jim Osborn, assistierender Direktor des Field Robotics Centers in der Carniege-Mellon-Universität in Pittsburgh. Er sieht nicht die Probleme, die durch den Bau eines menschenähnlichen Roboters entstehen, sondern er sieht die Vorteile. Ein Roboter, der wie ein Mensch aussieht, ist mit allem kompatibel, was für Menschen gebaut wurde, wie z.B. Treppen oder Aufzüge. Ganz klar: C-3PO kann Treppen steigen - R2-D2 ist angeschmiert!
Aber von C-3PO sind wir noch meilenweit entfernt. Es ist heute schon ein Triumph, wenn ein Roboter mit zwei Beinen das Gleichgewicht halten kann. Ganz abgesehen davon, dass heutige Roboter nicht so gesprächig sind wie C-3PO geschweige denn wie R2-D2.
Aber wie weit ist man nun mit Robotern?Interessantes kommt hier von der NASA.
Es handelt sich um einen selbstangetriebenen, schwebenden, sprechenden persönlichen Assistenten mit künstlicher Intelligenz. Man könnte echt denken, dass er aus einem Science-Fiction-Film ist. Und diese Ähnlichkeit ist kein Zufall. Das Design ist von der kleinen fiesen Kugel übernommen wurden, mit der Luke in Episode 4 fertig werden musste. Nein, nicht der Todesstern, sondern das Ding von Obi-Wan in der Millennium-Falcon.
Die Idee hat laut NASA ihre Wurzeln in Science-Fiction, aber dieser Roboter soll in Kürze Realität werden. Bald könnte dieser "Personal Satellite Assistant", kurz PSA, an Bord des Space-Shuttles mitfliegen und auf der ISS leben. Dort hilft er den Astronauten wichtige Zeit zu sparen und er könnte auch im Notfall Leben retten.
"Ich habe ein klein wenig auf die Laserschwert-Trainingskugel in StarWars geschaut. Das war ein Teil der Inspiration für den PSA."
sagt Yuri Gawdiak, der die Idee des PSA hatte und nun der wichtigste Mann des Projektes ist.
Der PSA wird Sensoren haben, die Druck und Temperatur der Umgebung, sowie den Kohlendioxidgehalt der Luft messen können. Diese Werte können für Astronauten, die in ihrer Alu-Hülle rumfliegen, zwischen Leben und Tod entscheiden. "Es ist, als ob man einen Kanarienvogel auf der Schulter hat.", meint der frühere PSA-System-Designer John Loch. Minenarbeiter haben früher Kanarienvögel in Käfigen mit in die Schächte genommen, aber nicht weil sie den Vogel nicht unbeaufsichtigt lassen wollten, sondern weil sie ihn als eine Art Frühwarnsystem benutzten, z.B. für Methangas, was einem Arbeiter denkbar schlecht bekommt.
"Wenn der Kanarienvogel unruhig wird, sollte man besser wieder umkehren."
Genauso kann der PSA in gefährdete Bereiche der Station vordringen, bevor sich ein Mensch da rein wagt.
Artikel von Darth Yoda